Schwangerschafts-Diabetes erhöht den oxidativen Stress

 

Der Schwangerschafts-Diabetes verstärkt bei den betroffenen Frauen auch den oxidativen Stress. Einige Mikronährstoffe, vor allem Probiotika und Omega-3-Fettsäuren, konnten in einer Meta-Analyse ihren oxidativen Stress verringern.

 

Der Schwangerschafts-Diabetes (Gestations-Diabetes mellitus) ist eine Störung des Glukosestoffwechsels und tritt meist im zweiten oder dritten Trimester der Schwangerschaft auf. Man schätzt, dass rund 13 % der werdenden Mütter davon betroffen sind. Zu den Risikofaktoren gehören Übergewicht, Diabetes-Vorkommen in der Familie und eine gestörte Glukosetoleranz. Im Lauf der normalen Schwangerschaft führen die Anpassungen im Stoffwechsel und die Bildung von Plazentahormonen zur Entwicklung einer "physiologischen" Insulinresistenz. Sie dient dazu, den Transfer von Glukose an den Fötus zu gewährleisten. Ein Gestations-Diabetes entwickelt sich bei Frauen, deren Funktion der Bauchspeicheldrüse nicht ausreicht, um diese schwangerschaftsabhängige Insulinresistenz zu überwinden, was zu erhöhten Konzentrationen des Blutzuckers führt. Bekannt ist, dass beim Gestations-Diabetes ein erhöhter oxidativer Stress entsteht, dabei wird das Gleichgewicht zwischen der Bildung von Sauerstoff-Radikalen und den antioxidativen Abwehrkräften gestört.

 

Erhöhte Werte von freien Radikalen und Lipidperoxiden sind in der Schwangerschaft ein durchaus normales Phänomen. Bei Schwangerschaften, die durch einen Gestations-Diabetes komplizierter sind, wurde über eine übermäßige Oxidation berichtet, die hauptsächlich auf eine Hyperglykämie (zu hoher Blutzucker) zurückzuführen ist. Überschüssige Glukose ist für die erhöhte Bildung von freien Radikalen verantwortlich, da sie mehrere Mechanismen im Stoffwechsel aktiviert und die Bildung von freien Radikalen in den Mitochondrien (Kraftwerke der Zellen) der Plazenta fördert. Ein erhöhter oxidativer Stress wird mit einer gestörten insulin-abhängigen Glukoseaufnahme, einer erhöhten Apoptoserate (gesteuerter „Selbstmord“ der Zellen) und einer Dysfunktion der Plazenta in Verbindung gebracht, während gleichzeitig ein allgemeiner proentzündlicher Zustand entsteht. Daher könnte die Ergänzung von antioxidativen Mikronährstoffen bei schwangeren Frauen mit Gestations.Diabetes vorteilhaft sein. Ein Forscherteam aus Griechenland prüfte in einer Meta-Analyse erstmals verschiedene Nahrungsergänzungen in Bezug auf den oxidativen Stress beim Schwangerschafts-Diabetes. Nach einer umfangreichen Recherche wurden schließlich 16 Studien mit insgesamt 1.173 Frauen mit Gestations-Diabetes ausgewertet.

 

Es zeigte sich, dass mehrere Nahrungsergänzungen den oxidativen Stress beim Schwangerschafts-Diabetes verringern konnten. Die Konzentrationen von Biomarkern, die die Oxidation fördern bzw. hemmen, konnten erhöht bzw. gesenkt werden. Omega-3-Fettsäuren gehören zu den wirksamsten antioxidativen Maßnahmen. Sie können bei schwangeren Frauen mit Gestations-Diabetes den erhöhten oxidativen Status auf verschiedene Weise verbessern. Dazu gehört, dass sie die Bildung proentzündlicher Zytokine (regulatorische Proteine) hemmen können. Sie lassen außerdem die Konzentration des stark antioxidativ wirkenden Glutathions (Tripeptid aus Aminosäuren) ansteigen, und sie verhindern die Oxidation von Lipiden im Plasma.

 

Auch Gaben von Probiotika sind bei Frauen mit Gestations-Diabetes gerechtfertigt, sie können die negativen Wirkungen des oxidativen Stresses abschwächen. Sie führen zur Bildung von Metaboliten mit antioxidativer Kapazität wie Glutathion, hemmen proentzündliche Zytokine und verhindern die Oxidation von Lipiden im Plasma. Auch einige andere Mikronährstoffe können beim Gestations-Diabetes vorteilhaft sein. Die Vitamine E und C wirken antioxidativ, indem sie oxidative Schäden verringern oder gar verhindern. Vitamin E hemmt die Kettenreaktionen der Lipidperoxidation in den Zellmembranen, indem es die Vermehrung von Lipid-Radikalen hemmt. Vitamin C kann, selbst in geringen Mengen, Proteine, Lipide, Kohlenhydrate und Nukleinsäuren vor Schäden durch die Bildung von freien Radikalen schützen. Vitamin C kann außerdem oxidiertes Glutathion wieder regenerieren. Es hat sich weiter gezeigt, dass Gaben von Vitamin D die Oxidation von Lipiden und die Produktion von AGEs (glykierte Endprodukte) senkt und die Aktivität von antioxidativen Glutathion-Enzymen erhöht.

 

Die Forscher ziehen das Fazit: Gerade in der Schwangerschaft besteht ein Bedarf an unschädlichen Maßnahmen, die den Schwangerschafts-Diabetes mit seinem erhöhten oxidativen Stress verringern können. Die Gaben verschiedener Nahrungsergänzungen können dabei hilfreich sein. Sie können die schädlichen Wirkungen des oxidativen Stresses begrenzen, der sich bei diesen Schwangerschaften verstärkt entwickelt. Das gilt besonders für Probiotika und Omega-3-Fettsäuren, aber auch für Gaben der Vitamine C, E und D.

 

Quelle
Christos Chatzakis et al., The Effect of Dietary Supplements on Oxidative Stress in Pregnant Women with Gestational Diabetes Mellitus: A Network Meta-Analysis. In: Nutrients, online 30.6,2021, doi: 10.3390/nu13072284.

 Defizite an Nährstoffen sind eine häufige Ursache für unzureichende Leistungen bei Ausdauersportlern. Die Einnahme von Nahrungsergänzungen kann typische Defizite gut kompensieren. Das gilt besonders bei Sportlern mit veganer oder vegetarischer Ernährung.

 

Defizite an Nährstoffen sind eine häufige Ursache für unzureichende Leistungen bei Ausdauersportlern. Die Einnahme von Nahrungsergänzungen kann typische Defizite gut kompensieren. Das gilt besonders bei Sportlern mit veganer oder vegetarischer Ernährung.

 

Die pflanzliche Ernährung wird aus Gründen der Gesundheit, der Leistungsfähigkeit, der Ethik und des Umweltschutzes immer häufiger praktiziert. Dabei ist jedoch die Bioverfügbarkeit von Proteinen, der Vitamine D und B12 sowie der Mineralien Kalzium, Eisen, Jod und Zink im Vergleich zu einer Ernährung mit tierischer Kost geringer. Dagegen sind in der pflanzlichen Ernährung meist höhere Mengen an Kohlenhydraten und Antioxidantien enthalten, was für Ausdauerleistungen im Sport von Vorteil sein kann. Einige Studien zeigten, dass Ausdauersportler, sowohl Elite- als auch Freizeit-Sportler, nicht immer genügend Nährstoffe über die tägliche Nahrung aufnehmen, um ihre sportlichen Bedürfnisse zu erfüllen.

 

Dies könnte bei einer geringeren Verfügbarkeit der Energie und/oder bestimmten Ernährungsweisen noch kritischer sein, vor allem wenn es an einer auf den Sportbedarf abgestimmten Ernährung fehlt. Sich vegan oder vegetarisch ernährenden Sportlern wird daher oft empfohlen, auf die optimale Zufuhr zusätzlicher Makro- und Mikronährstoffe zu achten. Das gilt bei normalem Training ebenso wie unter Wettkampf-Bedingungen. Dauerläufer mit veganer Ernährung ergänzen ihren Bedarf an Mikronährstoffen häufiger als vegetarische oder fleischessende Dauerläufer. Sie halten dadurch die Empfehlungen für den Bedarf an Mikronährstoffen meist besser ein. Bislang untersuchten jedoch nur wenige Studien die Ernährung und die Aufnahme von Nahrungsergänzungen bei Sportlern mit veganer und vegetarischer Ernährung. Da die Zahl von Sportlern, die sich pflanzlich ernähren, steigt, untersuchte ein Forschungsteam aus Österreich, der Schweiz und Deutschland in einer Studie die Aufnahme von Nahrungsergänzungen bei sich vegan und vegetarisch ernährenden Langstreckenläufern (>10 km) im Vergleich zu den Fleischessern. Sie berücksichtigten dabei auch die verschiedenen Einflüsse von Alter, Geschlecht, Distanzen und Wettkampfbedingungen.

 

Aus einer Gruppe von 317 Läufern, die an einer Online-Umfrage teilnahmen, wurden 220 Langstreckenläufer (im Durchschnitt 38,5 Jahre alt) ausgewählt, darunter 100 Fleischesser, 40 Vegetarier und 80 Veganer. Ihre Aufnahme von Makronährstoffen wurde aus einer Befragung zur Ernährung ermittelt. Erfasst wurden dazu die Einnahmen von Nahrungsergänzungen, einschließlich der Art, Häufigkeit der Einnahmen und Dosierungen. Die Daten wurden in Bezug zu den Rennerfahrungen gesetzt. 51 % aller Läufer nahmen Nahrungsergänzungen ein, mit 72 % war dieser Anteil unter den Veganern deutlich höher. Das Alter, Geschlecht und die jeweiligen Laufdistanzen hatten keinen signifikanten Einfluss auf die Art der Nahrungsergänzungen. Im Vergleich zu Fleischessern und Vegetariern gaben vegane Läufer an, mehr Vitamin-Ergänzungen zu nehmen (aber nicht Kohlenhydrat-/Eiweiß- oder Mineralstoffe). Vitamin B12, Magnesium und Multivitamine wurden allgemein am häufigsten verwendet.

 

Die Forscher ziehen das Fazit: Der Vergleich zwischen veganen, vegetarischen und fleischessenden Langstreckenläufern zeigt eine mehr als zweifach höhere Aufnahme von Vitaminzusätzen bei den Veganern im Vergleich zu Nicht-Veganern. Dies könnte mit Ernährungsrichtlinien zusammenhängen, die für vegane Sportler die zusätzliche Einnahme wichtiger Mikronährstoffe, z. B. von Vitamin B12, Vitamin D, Kalzium, Eisen, Jod und Zink, dringend empfehlen. Es wurden keine Unterschiede in Bezug auf die verschiedenen Distanzen zwischen 10-km-Läufern, Halbmarathon- und Marathon-Läufern in der Art der Nahrungsergänzungen festgestellt. Die Wettkampfdistanz hat offenbar keinen Einfluss auf die Wahl der Nahrungsergänzungen. Die Ergebnisse zeigen den wichtigen Beitrag von Strategien zur Nahrungsergänzung bei Ausdauerläufern, vor allem für vegane Sportler. Sie können, individuell auf den persönlichen Bedarf abgestimmt, die Gesundheit der Ausdauersportler verbessern und sowohl für die Leistungen als auch für die Erholungsphasen hilfreich sein.

 

Unser Tipp: Für Sportler gibt es eine Reihe von speziell zertifizierten Nahrungsergänzungen, die sich individuell an den Bedarf anpassen lassen.

Mehr Informationen finden Sie hier.

 

Quelle:
Katharina Wirbitzer et al., Supplement Intake in Recreational Vegan, Vegetarian, and Omnivorous Endurance Runners - Results from the NURMI Study (Stop 2). In: Nutrients, online 10.8.2021, doi: 10.3390/nu13082741.

Wer sich gesund mit einer vorwiegend pflanzlichen Kost ernährte, hatte in einer Studie ein geringeres Risiko, sich mit dem Corona-Virus zu infizieren.

 

Wer sich gesund mit einer vorwiegend pflanzlichen Kost ernährte, hatte in einer Studie ein geringeres Risiko, sich mit dem Corona-Virus zu infizieren. Auch im Fall einer Erkrankung war das Risiko für einen schwereren Verlauf deutlich geringer.

 

Eine betont pflanzliche Ernährung stärkt die Gesundheit und unterstützt bei vielen Krankheiten. Das gilt auch für Infektionskrankheiten, einschließlich der Infektionen mit dem Coronavirus. Übergewicht, Typ 2 Diabetes und allgemein eine schlechte Ernährung können dazu beitragen, das Risiko für eine COVID-19-Erkrankung zu erhöhen. Doch bisher gibt es noch recht wenig Informationen, wie sich die Ernährung auf COVID-19 tatsächlich auswirkt. Ein US-amerikanisches und englisches Forscherteam führte dazu im Rahmen einer COVID-19-Symptomstudie eine Untersuchung durch. Einbezogen waren von März bis Dezember 2020 rund 573.000 Personen aus Großbritannien und den USA. Sie gaben Auskunft über ihre Ernährung vor der Pandemie, daraus wurde mit einem Ernährungs-Score (Healthful Plant-Based Diet Score) ihre Ernährungsqualität bestimmt. Als gesund wurde eine Ernährung eingestuft, die reichlich Obst und Gemüse enthielt.

 

Im Lauf des Jahres erkrankten knapp 32.000 Teilnehmer an COVID-19. Die Forscher setzten die Ernährung der Teilnehmer zu COVID-19 in Beziehung und ermittelten das Risiko für die Erkrankung und den Schweregrad. Diejenigen Teilnehmer, die sich besonders gesund und vorwiegend pflanzlich ernährten, hatten ein um 9 % geringeres Risiko, an einer Infektion mit dem Coronavirus zu erkranken. Das galt im Vergleich zu Teilnehmern, die sich nur sehr gering mit pflanzlicher Kost ernährten. Im Fall einer Erkrankung sank bei der gesunden, pflanzlichen Ernährung das Risiko für einen schweren Verlauf sogar um 41 %. Es zeigte sich außerdem eine deutliche Beziehung zwischen sozial benachteiligten Gruppen und einer schlechteren Ernährung, das galt vor allem in Gebieten, die sozioökonomisch benachteiligt waren.

 

Die Forscher betonen ausdrücklich die Bedeutung der Impfung und das Tragen von Gesichtsmasken in Innenräumen als Vorbeugung der Infektion mit COVID-19. Menschen, die aus welchen Gründen auch immer nicht geimpft sind, können jedoch ihr Risiko mit einer gesunden, pflanzlichen Ernährung verringern. Das gilt sowohl für die Infektion als auch für den Verlauf der Krankheit. Die Forscher schätzen, dass rund ein Drittel der COVID-19-Fälle vermeidbar gewesen wären, wenn die Ernährung besser oder eine schlechtere Ernährung aufgrund eines geringeren sozialen Status nicht vorhanden gewesen wären. Sie empfehlen, dass sich gesundheitliche Strategien verstärkt auch an sozial schwächere Gruppen richten sollten.

 


Unser Tipp: Eine schlechte Ernährung ist mit Defiziten an Mikronährstoffen verbunden. Nahrungsergänzungen, z.B. mit Vitaminen und Mineralien etc., können dazu beitragen, solche Defizite zu vermeiden. Dabei sollte auf eine gute Qualität geachtet werden.

 

Quelle
Jordi Merino et al., Diet quality and risk and severity of COVID-19: a prospective cohort study. In: Gut, 2021, online 6.9.2021, doi: 10-1136/gitjnl-2021-325353.

Der erhöhte Verzehr von fettreichen Fischen, die gute Mengen an Omega-3-Fettsäuren enthalten, verringerte bei Migräne-Patienten in einer Studie die Kopfschmerzen.

 

Der erhöhte Verzehr von fettreichen Fischen, die gute Mengen an Omega-3-Fettsäuren enthalten, verringerte bei Migräne-Patienten in einer Studie die Kopfschmerzen.

 

Die Migräne, eine neurologische Erkrankung mit phasenweise auftretenden chronischen Kopfschmerzen, schränkt die Lebensqualität der Betroffenen stark ein. Die Verbreitung von Migräne nahm in den Industrieländern in den letzten Jahren deutlich zu, Frauen im Alter von 18 bis ca. 44 Jahren sind häufiger betroffen. Zwar können Medikamente die Migräne zum Teil verringern, sie haben jedoch auch einige Nebenwirkungen, z.B. durch Sedierung und Abhängigkeit. Es gibt Hinweise, dass bei Migräne auch die Ernährung eine Rolle spielen könnte. Die moderne industrialisierte Ernährung enthält meist nur geringe Mengen der gesunden Omega-3-Fettsäuren aus fettreichen Fischen (EPA und DHA). Enthalten sind jedoch reichliche Anteile an Linolsäure, einer Omega-6-Fettsäure (z.B. in Mais-, Soja- und anderen Ölen etc.).

 

Sie ist u.a. ein Vorläufer körpereigener Signalmoleküle (Oxylipine), die (in präklinischen Studien) nachweislich Schmerzen verstärken, während die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA sie verringern. Ein US-amerikanisches Forscherteam hatte bereits die Wirkungen von Linolsäure auf chronische Schmerzen, darunter auch Migräne, untersucht. Dabei zeigte sich, dass eine Ernährung mit einem geringeren Gehalt an Linolsäure und einer erhöhten Zufuhr an Omega-3-Fettsäuren dazu beiträgt, Schmerzen und entzündliche Prozesse zu lindern. Nun erweiterten die Forscher ihre Studie und prüften bei 182 Erwachsenen (88 % Frauen), die häufig unter Migräne litten (5 bis 20 Tage pro Monat), verschiedene Ernährungsweisen. Es sollte festgestellt werden, ob Maßnahmen in Bezug auf Fettsäuren die zirkulierenden Lipid-Mediatoren, die an der Entstehung von Kopfschmerzen beteiligt sind, verändern und Kopfschmerzen bei Erwachsenen mit Migräne verringern können.

 

Die Teilnehmer wurden zufällig einem von drei Ernährungsplänen zugeteilt. Alle erhielten für 16 Wochen Mahlzeiten, die Fisch, Gemüse, Hummus, Salate und Frühstücksprodukte enthielten. Unterschiedlich war jedoch jeweils der Gehalt an den Fischölen EPA und DHA sowie an Linolsäure. Eine Gruppe nahm gute Mengen an fettreichem Fisch oder Fischölen (1,5 g pro Tag) zu sich, bei einer gleichzeitig geringeren Zufuhr von Linolsäure. Die zweite Gruppe erhielt ebenso Mahlzeiten mit einem hohen Gehalt an fettreichen Fischen, jedoch auch einen höheren Anteil an Linolsäure. Die dritte Gruppe erhielt zum Vergleich Mahlzeiten mit einer hohen Menge an Linolsäure und einem geringeren Anteil an fettreichen Fischen (<150 mg EPA/DHA pro Tag), wie es der üblichen Ernährung in den USA entsprach. Alle Teilnehmer zeichneten die Anzahl ihrer Tage mit Migräne, deren Dauer und Intensität sowie die Auswirkungen auf die Arbeit und den Alltag und die Einnahme von Schmerzmedikamenten auf. Am Schluss fanden außerdem Blut- und Kopfschmerztests sowie eine Befragung der Teilnehmer zur Lebensqualität statt.

 

Beide Diäten mit einem erhöhten Anteil der Omega-3-Fettsäuren führten zu biochemischen Veränderungen, die mit einer verringerten Schmerzwahrnehmung einhergingen. Sie verbesserten zwar die Lebensqualität nicht signifikant, führten aber im Vergleich zur Kontrolldiät zu einer deutlichen geringeren Häufigkeit und Schwere der Kopfschmerzen. Die erhöhte Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren und geringerer Linolsäure war dabei in einigen Ergebnissen wirksamer. Sie führte zu 30 % bis 40 % weniger Kopfschmerzstunden pro Tag, zu weniger starken Kopfschmerzen und verringerte die Tage mit Kopfschmerzen pro Monat im Vergleich zur Kontrollgruppe. Die Blutproben dieser Teilnehmergruppe wiesen auch niedrigere Werte an Lipiden auf, die mit Schmerzen verbunden sind.

 

Diese Studie zeigt auf biologisch plausible Weise, dass Schmerzen durch eine gezielte Umstellung der Ernährung behandelt werden können. Die Ergebnisse deuten auf grundlegende Mechanismen hin, die einen Zusammenhang zwischen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren und der Schmerzwahrnehmung herstellen. Eine optimierte Ernährung mit mehr Omega-3-Fettsäuren und weniger Linolsäure könnte Migräne-Patienten helfen, ihre Belastungen durch Kopfschmerzen zu senken. Ob dies auch dazu beitragen könnte, andere chronische Schmerzen zu lindern, sollte in weiteren Studien genauer erforscht werden.

 

Unser Tipp: Wie viele Ernährungsstudien zeigen, essen viele Menschen nicht genügend Fisch, damit ist die Versorgung mit den gesunden Omega-3-Fettsäuren oft zu gering. Die Ergänzung von EPA und DHA kann die Versorgung bei einem geringen oder fehlenden Fischverzehr verbessern.

 

Quelle:
Christopher E. Ramsden et al., Dietary alteration of n-3 and n-6 fatty acids for headache reduction in adults with migraine: randomised controlled trial. In: British Medical Journal, online 1.7.2021, doi: 10.1136/bmj.n1448.

Vitamin D kann dazu beitragen, Verschlechterungen bei Asthma-Patienten, die mit üblichen Medikamenten (Kortikosteroiden) behandelt werden, zu verringern.

 

Vitamin D kann dazu beitragen, Verschlechterungen bei Asthma-Patienten, die mit üblichen Medikamenten (Kortikosteroiden) behandelt werden, zu verringern.

 

Rund drei Millionen Kinder und Erwachsene sind in Deutschland von Asthma (bronchiale) betroffen. Die ist eine chronische, entzündliche Erkrankung der Atemwege, bei der es zu Anfällen mit Atemnot und Hustenreiz etc. kommt. Bisher gab es zur Wirkung von Vitamin D auf Asthma aus früheren Studien noch keine einheitlichen Ergebnisse und Empfehlungen. Doch es gab deutliche Hinweise, dass Vitamin D sowohl die Entstehung von Asthma als auch den Verlauf beeinflussen könnte. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Vitamin D eng mit den Funktionen des angeborenen wie des erworbenen Immunsystems verbunden ist. Es kann weiter auf entzündliche Prozesse in den Atemwegen einwirken und zur Vorbeugung von Atemwegsinfekten beitragen. Bekannt ist seit langem, dass viele Menschen mit Vitamin D unterversorgt sind, das könnte auch Asthma-Patienten betreffen und den Verlauf ihrer Krankheit beeinflussen. Eine Gruppe von chinesischen Forschern stellte die Hypothese auf, dass die Ergänzung von Vitamin D die Wirkung der häufig eingesetzten Medikamente (Kortikosteroide), die zum Teil auch Nebenwirkungen haben, verbessern könnte. Damit ließe sich auch die Situation von Asthmapatienten verbessern. Das könnte sich z.B. auf plötzliche Verschlechterungen, Lungenfunktionen und die Asthmakontrolle verbessern.

 

Die Forscher werteten dazu relevante Studien bis zum Januar 2021 aus, in denen die Wirkung von Vitamin-D-Ergänzungen in Bezug auf eine sich verschlechternde Asthma-Situation untersucht wurde. Die Studien wurden bei Patienten mit einem mittleren bis schweren Asthma durchgeführt, die mit Kortikosteroiden behandelt wurden. In die Meta-Analyse konnten schließlich 12 Studien mit 1.543 Asthma-Patienten einbezogen werden, beteiligt waren Kinder und Erwachsene. Dabei zeigten sich beim Asthma-Kontroll-Score und in den Lungenfunktionen zunächst keine deutlichen Verbesserungen. Die Ergänzungen von Vitamin D konnten jedoch das Risiko eines sich verschlechternden Asthmas signifikant (RR 0,70) verringern.

 

Die Forscher ziehen das Fazit: Die Ergänzungen von Vitamin D senkten bei Patienten, deren Asthma mit Kortikosteroiden behandelt wurde, sicher die Rate der Asthma-Verschlechterungen. Möglicherweise eröffnet sich damit die Perspektive, bei Asthma-Patienten auf einen Teil der Kortikosteroide mit Hilfe von Vitamin D-Gaben zu verzichten. Daher sollte zur Beziehung von Vitamin D und Asthma weiter geforscht werden.

 

Unser Tipp: Die Versorgung mit Vitamin D lässt sich mit einem Bluttest nachweisen. Ergänzungen von Vitamin D können Defizite, die bei vielen chronischen Krankheiten, wie auch bei Asthma, häufiger vorhanden sind, verbessern.

 

Quelle:
Ziyu Chen et al., Vitamin D can safely reduce asthma exacerbations among corticosteroid-using children and adults with asthma: a systematic review and meta-analysis of randomised controlled trials. In: Nutrition Research, online 13.6.2021, doi: 10.1016/j.nutres.2021.05.010.

 


Im Lauf des Lebens verändert sich der Energiebedarf von der Geburt über die Kindheit und Jugend bis ins hohe Alter.

 

Im Lauf des Lebens verändert sich der Energiebedarf von der Geburt über die Kindheit und Jugend bis ins hohe Alter. Dabei gibt es bei den Erwachsenen eine lange, stabile Phase. Erst ab etwa 60 Jahren sinkt der Energieverbrauch langsam und stetig ab.

 

Eine Gruppe von internationalen Forschern hat erstmals in einer Studie genau untersucht, wie sich der Energiebedarf im Lauf des Lebens entwickelt. Rund 6.400 Menschen aus 29 Ländern rund um die Welt waren im Alter von wenigen Tagen bis ins sehr hohe Alter von 95 Jahren daran beteiligt. In früheren Studien wurde bereits untersucht, wieviel Energie der Körper für die grundlegenden Lebensfunktionen, z.B. Atmung, Verdauung und Blutkreislauf verbraucht. Dies entspricht etwa 50 bis 70 Prozent der Kalorien, die wir täglich verbrennen. Nicht berücksichtigt wurde bisher die Energie, die Menschen für alle täglichen Verrichtungen verbrauchen. Um verlässliche Zahlen für die tägliche Gesamtenergie bei allen Teilnehmern zu ermitteln, verwendeten die Forscher eine sehr gute, jedoch aufwändige Methode (Double Labeled Water). Sie konnten auf diese Weise die Veränderungen des Energiestoffwechsels im Lauf des Lebens bestimmen und vergleichen. Dabei zeigte sich, dass der Gewebe-Stoffwechsel nicht konstant ist, sondern sich vor allem in vier Lebensphasen verändert. Bei der Geburt entspricht der Energieverbrauch, im Vergleich zum Körpergewicht, dem eines Erwachsenen. Der Energieverbrauch beschleunigt sich dann rasch und liegt mit rund einem Jahr um etwa 50 % über den Werten von Erwachsenen. Das führen die Forscher auf das schnelle Wachstum und die Entwicklung der Organe im ersten Lebensjahr zurück.

 

Auch die zunehmende körperliche Aktivität der Säuglinge spielt dabei eine Rolle. Ab einem Jahr bis zum Alter von 20 Jahren verringert sich der Energieverbrauch jedes Jahr um ca. 2,8 %. Dies verändert sich auch durch das erhöhte Wachstum in der Pubertät nicht. Vom 20. bis zum 60. Lebensjahr folgt eine relativ konstante Phase im Energieverbrauch. Dies gilt bei den Frauen auch während der Schwangerschaft und in der Menopause, in der sich der Energiebedarf kaum verändert. Dies ist generell unabhängig vom Rückgang der körperlichen Leistungsfähigkeit, die ungefähr ab dem 30. Lebensjahr einsetzt. Die häufigen Gewichtszunahmen in den mittleren Lebensjahren lassen sich in diesen Jahrzehnten nicht auf einen Rückgang des Energiestoffwechsels beziehen. Viel eher sind sie auf eine zu hohe Kalorienzufuhr zurückzuführen, die über dem Verbrauch liegt. Bei den älteren Erwachsenen ab 60 Jahren sinkt dann der Energieverbrauch um etwa 0,7 % pro Jahr. Mit 90 Jahren braucht man demnach rund 26 % weniger Energie als drei Jahrzehnte zuvor. Als Gründe dafür kommen z.B. die Verluste der Muskelmasse im Alter in Frage, weil Muskeln mehr Kalorien benötigen als das Fettgewebe. Es müssen jedoch mehrere Gründe zusammenkommen, um diesen Rückgang zu erklären.

 

Die Forscher ziehen das Fazit: Der Energieverbrauch verändert sich im Lauf des Lebens von der Geburt bis ins hohe Alter. Eine Reihe dieser physiologischen Veränderungen sind mit dem Wachstum und dem höheren Alter verbunden. Doch die neuen Ergebnisse zeigen, dass die Veränderungen im Energiestoffwechsel offenbar von anderen Entwicklungen beeinflusst werden. Der Stoffwechsel, die Rate mit der Kalorien verbrannt werden, erreicht die Spitze schon früher, in den ersten Lebensjahren. Sie bleibt außerdem bei Erwachsenen sehr viel länger konstant, als man es bisher erwartet hätte. Der unvermeidliche Abbau im Energieverbrauch beginnt erst deutlich später als erwartet, etwa ab dem Alter von 60 Jahren. Dabei gibt es jedoch große Unterschiede zwischen einzelnen Individuen. Damit eröffnen sich neue Aspekte für das individuelle Verhalten und Altern, auch zu speziellen Ernährungsweisen und Gesundheitsstrategien für die gesamte Lebensspanne.

 

Unser Tipp: Bei dem im Alter verringerten Energieverbrauch bleibt jedoch der Bedarf an Mikronährstoffen relativ konstant. Wird dieser Bedarf über eine bedarfsgerechte Ernährung nicht gedeckt, können Multi-Nahrungsergänzungen dazu beitragen, Defizite zu vermeiden.

 

Quelle
Herman Panzer et al., Daily energy expenditure through the human life course. In: Science, online 13.8.2021, doi: 10.1126/science.abe5017.

Vitamin B6 stärkt die körperliche Leistungen im Alter

 

Zur Gesundheit und Selbstständigkeit im Alter trägt eine gute körperliche Leistungsfähigkeit bei. Dabei ist eine gute Versorgung mit verschiedenen B-Vitaminen nützlich. Vor allem Vitamin B6 kann sich direkt auf die körperlichen Leistungen auswirken.

 

Die Lebenserwartung der Menschen stieg in den letzten Jahrzehnten stetig an. Um auch im höheren Alter gesund und selbstständig zu leben, ist ein hohes Maß an körperlicher Leistungsfähigkeit eine gute Voraussetzung. Sie senkt auch das Risiko für Krankheiten und den Abbau der kognitiven Leistungen. Die regelmäßige, ausreichende Bewegung kann den Abbauprozessen vorbeugen und sie herauszögern. Auch eine gute Ernährung mit der ausreichenden Versorgung an wichtigen Mikronährstoffen kann dazu beitragen. Das gilt besonders für die B-Vitamine, speziell für Niacin, die Vitamine B6 (Pyridoxin) und B12 (Cobalamin) sowie für Folat. B-Vitamine spielen bei mindestens drei Mechanismen im Zusammenhang mit der körperlichen Leistungsfähigkeit eine wichtige Rolle. Ausreichende Aufnahmen der Vitamine B6, B12 und Folat senken die Konzentration von Homocystein. Zu hohe Werte dieser Aminosäure können zu Entzündungen führen und neurologische Funktionen beeinträchtigen, was zu einer verminderten Leistungsfähigkeit führen kann. Mehrere Studien zeigten, dass die Konzentration von Homocystein z.B. mit der Kraft des Quadriceps (Oberschenkelmuskel), der Leistung beim Aufstehen von einem Stuhl und der Ganggeschwindigkeit verbunden ist.

 

Niacin, die Vitamine B6, B12 und Folat tragen weiter zur Funktion der Mitochondrien (sogenannte Kraftwerke der Zellen) bei, die durch erhöhte Homocystein-Werte belastet werden. Darüber hinaus kann die Aufnahme von Niacin (und seiner Vorstufe Tryptophan) zu erhöhten Konzentrationen an NAD (Coenzym im Energiestoffwechsel) führen, was die Funktion der Mitochondrien verbessern kann. Nicht zuletzt können B-Vitamine die Muskelqualität auch durch ihre antioxidativen Eigenschaften und verbesserte neuromuskuläre Funktionen erhalten. Noch fehlt es jedoch an näheren Kenntnissen über diese Beziehungen. Eine Gruppe europäischer Forscher untersuchte daher den Zusammenhang zwischen der Zufuhr der B-Vitamine Niacin, B6, B12 und Folat und der körperlichen Leistungsfähigkeit bei älteren Erwachsenen.

 

Die Forscher verwendeten für ihre Analyse Daten aus der NU-AGE-Studie (European Project on Nutrition in Elderly People). Daran hatten in fünf Ländern Europas 1.249 gesunde ältere Erwachsene im Alter von 65-79 Jahren teilgenommen. Für sie lagen vollständige Daten zur Nahrungsaufnahme aus Lebensmittelprotokollen und Befragungen vor. Dazu gehörten auch Angaben über die Ergänzung von Vitaminen. Bei allen Teilnehmern wurde außerdem die körperliche Leistungsfähigkeit mit einer Reihe von Tests bestimmt. Für die Aufnahme von Niacin, B12 oder Folat und der körperlichen Leistungsfähigkeit zeigten sich dabei keine deutlichen Beziehungen. Gleiches galt auch für die Konzentrationen von Homocystein. Dagegen konnte die gute Zufuhr von Vitamin B6 bei den Teilnehmern die Zeit für das Aufstehen von einem Stuhl verkürzen. B6 wirkte sich dazu signifikant auf die Handgriffstärke aus. Dabei spielte die Interaktion zwischen der B6-Aufnahme und dem Niveau der körperlichen Aktivität eine signifikante Rolle. Bei Teilnehmern mit der geringsten körperlichen Aktivität war eine höhere Zufuhr an Vitamin B6 tendenziell mit einer größeren Handgriffstärke verbunden. Bei Teilnehmern mit der höchsten körperlichen Aktivität beeinflusste die höhere Zufuhr an B6 die Handgriffstärke nicht oder verringerte sie sogar.

 

Die Forscher ziehen das Fazit: Bei älteren und körperlich aktiven Europäern zeigte sich vor allem für eine gute Versorgung mit Vitamin B6 eine Beziehung zum schnelleren Aufstehen von einem Stuhl. Bei Teilnehmern, die weniger körperlich aktiv waren, zeigte sich mit einer guten B6-Versorgung vor allem eine Beziehung zur Handgriffstärke. Eine gute Versorgung mit Vitamin B6 könnte dazu beitragen, dem altersbedingten Rückgang der körperlichen Leistungsfähigkeit vorzubeugen bzw. ihn zu verlangsamen. Das gilt besonders für ältere Menschen, bei denen eine Steigerung der körperlichen Aktivität nicht möglich ist.

 

Unser Tipp: Die acht B-Vitamine haben unterschiedliche und sehr komplexe Funktionen, gemeinsam ist ihnen, dass sie wasserlöslich sind. Sie werden oft als vollständiges Spektrum angeboten, da sie sich zum Teil ergänzen und synergistisch wirken. Bei Bedarf können B-Vitamine jedoch auch einzeln ergänzt werden.

 

Quelle:
Pol Grootswagers et al., Vitamin B-6 intake is related to physical performance in European older adults: results of the New Dietary Strategies Addressing the Specific Needs of the Elderly Population for Healthy Aging in Europa (NU-AGE) study. In: The American Journal of Clinical Nutrition Vol. 113, Nr. 4, 2021, S. 781-789, doi: 10.1093/ajcn/nqaa368.

Schwangere Frauen brauchen genügend Zink und Eisen

 

Eine gute Versorgung mit den Mineralien Zink und Eisen ist für Säuglinge in den ersten Lebensmonaten sehr wichtig. Sie erfolgt über Nährstoffspeicher, die schon im Fötus aufgebaut wurden sowie über die Muttermilch. Eine Studie zeigt jedoch, dass schwangere Frauen nicht immer ausreichend mit Zink und Eisen versorgt sind.

 

Die gute Versorgung mit wichtigen Mikronährstoffen ist für das Wachstum und die Entwicklung des Fötus essentiell. Ob im Einzelfall Ergänzungen an Mikronährstoffen bei schwangeren Frauen empfehlenswert sind, das kann am besten mit den behandelnden Ärzten abgestimmt werden. Die Mutter überträgt vor allem in der späten Schwangerschaft wichtige Nährstoffe über die Plazenta an ihr Kind. Dadurch wird ein Speicher an Nährstoffen aufgebaut, der zur Nutzung im frühen Säuglingsalter bereitsteht. Fehlt es Frauen sowohl in der Zeit der Befruchtung als auch im Lauf der Schwangerschaft an wichtigen Nährstoffen, kann sich das Risiko für Komplikationen erhöhen. Zu den für die Entwicklung des Fötus sehr wichtigen Mikronährstoffen gehören die Mineralien Eisen und Zink. Letzteres ist u.a. an der Zellteilung und Bildung von Wachstumshormonen beteiligt.

 

Eisen wird z.B. für die Entwicklung der Schilddrüse und des Gehirns benötigt. Im Lauf der Schwangerschaft steigt die Versorgung mit Zink und Eisen im Fötus an, sie werden von der Mutter besonders im dritten Trimester übertragen. Die Zink- und Eisenspiegel sind im Blut der Nabelschnur dann höher als im sonstigen Blut. Frühere Studien zeigten z.B. bei niedrigen Zinkwerten in der Schwangerschaft Beziehungen zur beeinträchtigten Entwicklung des Fötus und zu einem geringeren Geburtsgewicht. In den ersten Lebensmonaten erhalten gestillte Säuglinge Zink und Eisen durch die Muttermilch. Sie nutzen außerdem die vorher aufgebauten Speicher, um ihren Bedarf zu decken. Ist die Mutter in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht ausreichend mit den beiden Mineralien versorgt, können Defizite an Eisen und Zink in den ersten Lebensmonaten entstehen.

 

Ein Team von Forschern aus Thailand und Deutschland prüfte in einer Studie, ob die Werte von Zink und Ferritin (Eisenspeicher-Protein) im Nabelschnurblut mit der Ernährung und dem Zink- und Eisenstatus in der Schwangerschaft sowie anderen Faktoren der Geburt verbunden sind. 117 Frauen nahmen in Bangkok ab dem Ende des zweiten Trimesters an der Studie teil und wurden bis zur Entbindung weiter beobachtet. Die Frauen gaben in einer Befragung Auskunft über ihre Ernährung. Alle erhielten in der Schwangerschaft Eisenpräparate, die meisten nahmen auch Zinkergänzungen ein. Die Ernährung der Frauen war nicht immer optimal bzw. versorgte nicht ausreichend mit diesen wichtigen Mikronährstoffen. Im Blut und in der Nabelschnur wurden die Werte von Zink und Ferritin bestimmt. Im Vergleich zum ersten Trimester der Schwangerschaft zeigten sich im dritten Trimester geringere Werte im eisenabhängigen Hämoglobin, die Vorkommen von Anämie waren etwas höher. Generell waren die Eisendefizite mit knapp 15 % relativ gering. Etwas mehr als die Hälfte der Frauen hatte jedoch deutliche Zinkdefizite (51 %). Auch die Art der Geburt beeinflusste die Zink- und Ferritinspeicher beim Säugling. Bei natürlichen Geburten waren Zink und Ferritin im Blut der Nabelschnur signifikant höher als bei Entbindungen durch einen Kaiserschnitt.

 

Die Forscher ziehen das Fazit: Diese Studie bestätigt die Bedeutung der mütterlichen Ernährung in der Schwangerschaft bis in die ersten Lebensmonate des Kindes hinein. Defizite an Eisen und besonders an Zink wurden bei den schwangeren Frauen festgestellt. Die Zinkspeicher der Säuglinge waren mit dem mütterlichen Zinkspiegel während der Schwangerschaft deutlich verbunden. Eine natürliche Geburt über die Vagina ist offenbar für den Transfer von Mikronährstoffen, speziell von Eisen und Zink, für das Kind vorteilhaft. Bei (nachgewiesenen) Defiziten an Zink und Eisen in der Schwangerschaft können Ergänzungen empfohlen und mit den behandelnden Ärzten abgestimmt werden. Sie können dazu beitragen, Komplikationen zu vermeiden und die Versorgung des Kindes mit diesen wichtigen Mikronährstoffen zu verbessern.

 

Unser Tipp: Für den weiblichen Stoffwechsel gibt es spezielle Empfehlungen zu geeigneten Nahrungsergänzungen. Besonders in der Schwangerschaft sollte bei vorhandenen Defiziten auf gut bioverfügbare Formen geachtet werden. Das gilt z.B. bei Eisen und Zink für organische Verbindungen, die meist besser verwertbar sind.

 

Quelle
Oraporn Dumrongwongsiri et al., Effect of Maternal Nutritional Status and Mode of Delivery on Zinc and Iron Stores at Birth. In: Nutrients, online 5.3.2021, doi: 10.3390/nu13030860.

Defizite an Vitamin D sind weltweit verbreitet. Davon sind selbst sonnenreiche Regionen betroffen, wie eine italienische Studie an Kindern und Jugendlichen zeigt. Vielen der Teilnehmer fehlte Vitamin D auch im Lauf des Sommers.

 

Defizite an Vitamin D sind weltweit verbreitet. Davon sind selbst sonnenreiche Regionen betroffen, wie eine italienische Studie an Kindern und Jugendlichen zeigt. Vielen der Teilnehmer fehlte Vitamin D auch im Lauf des Sommers.

 

Vitamin D spielt im Stoffwechsel von Kalzium und Phosphat eine wichtige Rolle. Es ist für den Knochenaufbau und das gesamte Knochen- und Muskelsystem ein Leben lang sehr wichtig. Es ist weiter an vielen Vorgängen im Stoffwechsel und am Immunsystem beteiligt. Defizite in der Versorgung mit Vitamin D werden weltweit recht häufig festgestellt. Die Aufnahmen aus der Ernährung sind gering, die wichtigsten Quellen sind fettreiche Fische wie Lachs, Hering und Makrele. Einige Lebensmittel, z.B. Margarine etc., sind mit Vitamin D angereichert. In erster Linie wird Vitamin D jedoch über die Einwirkung des Sonnenlichts auf die Haut im Körper gebildet. Empfohlen sind dafür täglich ca. 15 bis 30 Minuten Aufenthalt im Freien mit unbedeckten Hautpartien. Im Sommer wird entsprechend mehr Vitamin D hergestellt als in den sonnenärmeren Monaten des Winters, das gilt vor allem für nördlicher gelegene Regionen. Doch es gibt auch für die südlicheren Länder Hinweise, dass Vitamin D nicht immer ausreichend vorhanden ist.

 

Eine Gruppe italienischer Forscher untersuchte daher in einer Studie die Vitamin-D-Spiegel in einer südlichen Region Italiens mit hoher Sonnenlichtexposition. In Apulien nahmen daran 1.500 Kinder und Jugendliche, vom Säuglingsalter bis zu Jugendlichen im Alter von 17 Jahren, teil. Bei allen wurde die Konzentration von Vitamin D (25(OH)D) im Serum bestimmt. Der Status wurde bei Werten bis zu 20 ng/ml als mangelhaft eingestuft. Als unzureichend galten 20 bis zu 30 ng/ml, eine Versorgung ab 30 ng/ml wurde als ausreichend gewertet. Im Durchschnitt lagen die Vitamin D-Werte bei bei 20 ng/ml, also auf der Grenze zwischen einer mangelhaften und unzureichenden Versorgung. Rund die Hälfte der Teilnehmer (49 %) hatte deutlich zu geringe Vitamin D-Werte unter 20 ng/ml. Nur 15 % der Kinder und Jugendlichen waren gut mit Vitamin D versorgt. In Abhängigkeit von der Jahreszeit wurden Schwankungen in der Vitamin D-Versorgung beobachtet. Doch selbst im Sommer kam nur knapp ein Drittel der Kinder und Jugendlichen auf ausreichende Vitamin D-Werte.

 

Die Forscher ziehen das Fazit: Mehr als 80 % dieser Kinder und Jugendlichen aus dem Süden Italiens hatten Vitamin D-Werte, die als unzureichende oder gar mangelhafte Versorgung gilt. Die Defizite konnten selbst im Sommer nicht in einem größeren Maß verbessert werden. Die Forscher empfehlen, mit Hilfe von Screenings und gegebenenfalls Ergänzungen den Vitamin D-Status zu verbessern. Dabei sollten das Alter, der allgemeine Ernährungszustand und die Jahreszeiten berücksichtigt werden.

 

Unser Tipp: Vitamin D ist einzeln oder kombiniert in vielen Nahrungsergänzungen enthalten. Dabei sollte auf gut bioverfügbare Formen, z.B. als emulgiertes oder liposomales Vitamin D, geachtet werden.

 

Quelle:
Irene Rutigliano et al., Is sunlight enough for sufficient vitamin D status in children and adolescents? A survey in a sunny region of southern Italy. In: Nutrition Vol. 84, Nr. 4, 2021, doi: 10.1016/j.nut.2020.111101.

Neue Ernährungspyramide zur rheumatoiden Arthritis

 

Die Ernährung kann die Entwicklung der rheumatoiden Arthritis beeinflussen. Forscher stellten aufgrund bisheriger Kenntnisse dazu eine neue Ernährungspyramide vor, die für Patienten nützlich sein kann.

 

Die rheumatoide Arthritis ist eine chronische Autoimmun- und Entzündungskrankheit, die durch die Zerstörung von Knorpel, Knochen und Gelenken gekennzeichnet ist. Stark beteiligt ist der Stoffwechsel der T-Lymphozyten (wichtige Zellen des Immunsystems), der sich möglicherweise durch diätetische Maßnahmen beeinflussen lässt. Eine gute Ernährung ist allgemein für das Immunsystem sehr wichtig, da sie z.B. Entzündungen, die Antigenpräsentation, antioxidative Abwehrmechanismen und die Darm-Mikrobiota beeinflusst. Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis zeigt sich häufiger eine nicht ausreichende Ernährungsqualität, was den Zustand beeinträchtigen kann. Eine schlechte Ernährung ist mit einer länger anhaltenden Morgensteifigkeit und mehr eingeschränkten Funktionen verbunden. Vielen Patienten ist bewusst, dass die Ernährung eine wichtige Rolle beim Ausmaß ihrer Symptome spielt. Rund die Hälfte versucht daher, ihre Ernährung zu ändern, um Symptome zu verbessern. Vor diesem Hintergrund setzte sich eine Gruppe italienischer Forscher das Ziel, die bisherigen Nachweise zur Ernährung bei der rheumatoiden Arthritis zu bewerten. Sie prüften über 200 Studien und entwickelten eine Ernährungspyramide, die Patienten mit rheumatoider Arthritis helfen soll, ihre Ernährung zu verbessern, den oxidativen Stress zu reduzieren sowie Entzündungen und einem schwachen Immunsystem entgegenzuwirken.

 

Allgemein günstig ist der erhöhte Verzehr von Obst und Gemüse. Möglichst drei Portionen Obst (vor allem Beeren und Zitrusfrüchte) und zwei Portionen Gemüse (besonders grünes Blattgemüse), eine Portion roh, die andere gekocht, werden täglich empfohlen. Bei Tomaten wurden zum Teil Unverträglichkeiten beobachtet, man rät den Patienten daher zu beobachten, ob der Verzehr die Symptome beeinflusst. Experimentelle Forschungen deuten darauf hin, dass Gewürze, die Polyphenole (sekundäre Pflanzenstoffe) enthalten, nützlich sein könnten. Dazu gehören Ingwer, Zimt und Kurkuma bzw. dessen Inhaltsstoff Curcumin. Einige Studien zeigten, dass ein erhöhter Fischkonsum das Risiko für die rheumatoide Arthritis verringern kann. Drei Portionen (möglichst fettreicher) Fisch pro Woche kann sowohl zur Prävention als auch zur Verbesserung von Symptomen nützlich sein. Wichtig sind hier die Omega-3-Fettsäuren aus Fischölen (EPA und DHA), die oft zu wenig aufgenommen werden. Sie wirken antioxidativ und antientzündlich, was bei der rheumatoiden Arthritis hilfreich sein kann.

 

Sie konkurrieren mit der Arachidonsäure um den Einbau in die Zellmembranen, was zu einer geringeren Synthese von Leukotrienen und Prostaglandinen (beides Arachidonsäurederivate) mit entzündlicher Aktivität führt. Die Ergänzung von Omega-3-Fettsäuren konnte in einigen Studien bei rheumatoider Arthritis typische Entzündungs-Marker signifikant verbessern. Bei ausreichender Dosierung trugen sie dazu bei, den Verbrauch von Medikamenten (NSAR) zu senken. Auch viele andere Mikronährstoffe, Vitamine und Mineralien sowie sekundäre Pflanzenstoffe, wirken antioxidativ, z.B. Selen, Kupfer, Mangan, Zink, Vitamin C und Carotinoide. Freie Sauerstoffradikale und proentzündliche Zytokine (Botenstoffe) sind bei der rheumatoiden Arthritis Mediatoren von Gewebeschäden. Antioxidantien können vor solchen Schäden schützen, da sie die Expression von Zytokinen und Kollagenase unterdrücken. Sie tragen auf diese Weise zum Schutz vor der rheumatoiden Arthritis und ihrer Entwicklung bei.

 

Vitamin D hat wichtige Funktionen im Knochensystem, es spielt eine Rolle im Stoffwechsel von Kalzium und bei der Knochenmineralisierung. Eine unzureichende Versorgung wirkt sich direkt auf die Knochengesundheit aus. Geringere Serumspiegel (25(OH)D < 50 nmol/L) sind z.B. mit Knochenverlust und Mineralisierungsdefekten verbunden, was zu mehr Fragilität und Frakturen führt. Bei Frauen in der Menopause kann der Mangel an Östrogen die Knochengesundheit zusätzlich beeinträchtigen. Ältere Frauen mit rheumatoider Arthritis haben daher ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche. Niedrige Vitamin D-Konzentrationen können auch mit Schmerzzuständen verbunden sein und zu höheren Vorkommen von Osteoporose beitragen. Bei den Patienten sollten die Vitamin D-Werte untersucht werden, gegebenenfalls kann die Ergänzung erfolgen. In einer Meta-Analyse zeigte sich ein Trend, dass Gaben von Vitamin D die Krankheitsaktivität der rheumatoiden Arthritis senken konnte. Viele Untersuchungen zeigten außerdem, dass die Vitamin A-Spiegel oft zu niedrig sind und ein Mangel häufiger vorkommt, was die Krankheitsaktivität ebenfalls beeinflussen kann.

 

Die Forscher ziehen das Fazit: Die Ernährungspyramide für die rheumatoide Arthritis stützt sich auf die Analyse bisheriger klinischer Studien, die insgesamt noch relativ gering sind. Die Ernährungspyramide wurde daher bisher nicht in der Praxis beobachtet. Sie kann jedoch für die Prävention der rheumatoiden Arthritis mit Empfehlungen zur Ernährung und der Ergänzung wichtiger Antioxidantien eine sinnvolle Strategie sein, um die Symptome zu verbessern. Die Empfehlungen können auch Adipositas, Diabetes und Insulinresistenz sowie das metabolische Syndrom und kardiovaskuläre Krankheiten beeinflussen, die häufig mit der rheumatoiden Arthritis verbunden sind. Die Forscher regen weiter dazu an, die bisher oft ignorierten Beziehungen zwischen der rheumatoiden Arthritis, der Immunität, Entzündungen sowie den Belastungen durch oxidativen Stress und der Ernährung näher zu untersuchen.

 

Unser Tipp: Für die rheumatoide Arthritis gibt es eine Reihe empfehlenswerter Nahrungsergänzungen, mit einzelnen und kombinierten Mikronährstoffen. Neben Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren haben auch viele andere Vitamine, Mineralien und pflanzliche Substanzen antioxidative und antientzündliche Wirkungen.

 

Quelle:
Mariangela Rondanelli et al., Ideal food pyramid for patients with rheumatoid arthritis: A narrative review. In: Clinical Nutrition Vol. 40, Nr. 3, 2021, doi: 10.1016/j.clnu.2020.08.020.

Bioaktive Mikronährstoffe für die Haut

 

Die Gesundheit der Haut wird ein Leben lang durch die Ernährung beeinflusst, dazu tragen viele Mikronährstoffe bei. Sie können die Haut vor schädlichen Einflüssen aus der Umwelt und auch vor Altersprozessen schützen.

 

Die Haut ist das größte Organ des Körpers, sie besteht aus mehreren Schichten und ist eine wichtige Barriere zur Außenwelt. Sie kann uns vor schädlichen Einwirkungen, z.B. vor Bakterien, Chemikalien und den UV-Strahlen des Sonnenlichts, schützen. Die Haut hat wichtige Funktionen im Wasser- und Elektrolythaushalt, in der Thermoregulation sowie im Immunsystem. Sie ist auch am Stoffwechsel, z.B. durch die Aufnahme und Speicherung von Stoffen, beteiligt. Der Zustand der Haut, ihre Oberfläche, Farbe und physiologische Eigenschaften, ergibt sich aus der Versorgung mit Wasser sowie dem Gehalt an Sebum (Talg) und Säuren (pH-Wert). Auch die allgemeine Gesundheit, das Alter und nicht zuletzt die gesunde Ernährung spielen eine wichtige Rolle für die Haut. Dabei ist die Zufuhr von Proteinen, Kohlenhydraten und Fetten ebenso wichtig wie die Aufnahme von Mikronährstoffen, von Vitaminen, Mineralien, Fettsäuren und sekundären Pflanzenstoffen. Sie alle beeinflussen z.B. die Elastizität, Festigkeit, Faltenbildung und Feuchtigkeit der Haut. Sie können außerdem dazu beitragen, Hautkrankheiten vorzubeugen. Eine Gruppe von polnischen Forscherinnen stellte in einer Übersicht die aktuellen Kenntnisse über die Beziehung der Haut zu den Mikronährstoffen vor.

 

Die Haut verändert sich ständig mit einer schnellen Proliferation (Zellbildung). Dies wird durch Umweltfaktoren, z.B. die Einwirkung von UV-Strahlen im Sonnenlicht oder das Rauchen, beeinflusst. Eng damit verbunden ist die Bildung reaktiver Sauerstoffspezies und der oxidative Stress. Dadurch können z.B. die Hautbarriere, die Bildung von Kollagen und anderen Strukturproteinen beeinträchtigt werden. Äußerlich sichtbar wird das vor allem im höheren Alter. Zu den typischen Merkmalen der Altershaut gehören Falten, geringere Elastizität, Pigmentierungen, Trockenheit, Anfälligkeit für Irritationen und eine langsamere Regeneration und Heilung. Die Haut wird außerdem schlechter mit Blut, Sauerstoff und wichtigen Nährstoffen versorgt. Viele Mikronährstoffe beeinflussen die Prozesse der Hautalterung, sie können die Zellbildung und den Stoffwechsel der Haut fördern. Dies wirkt der Hautalterung entgegen, trägt zu einem jüngeren Erscheinungsbild bei und beugt oxidativen und UV-induzierten Hautschäden vor. Wichtig für die Haut sind vor allem die Vitamine A, C und E, Selen, Zink, Kupfer, Silizium, sekundäre Pflanzenstoffe (Polyphenole, Carotinoide etc.) sowie die essentiellen mehrfach ungesättigten Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Viele der für die Haut wichtigen Mikronährstoffe sind in kosmetischen oder therapeutischen Cremes und Salben enthalten. Sehr wichtig ist jedoch auch die Zufuhr von Mikronährstoffen mit der Ernährung oder Ergänzungen, um die Haut von innen mit allen nötigen Substanzen zu versorgen.

 

Vitamin A (Retinoide), einschließlich der Vorstufe Beta-Carotin, verbessert die Haut durch eine verringerte Faltenbildung, erhöhte Glätte und geringere Pigmentierung. Vitamin A trägt zur Pflege der Altershaut und zur Beseitigung von Zeichen der Lichtalterung bei. Es wird auch zur Behandlung einiger Hautkrankheiten eingesetzt (z. B. Akne, Warzen, Dermatosen). Bei den Mineralien beeinflussen vor allem Selen, Kupfer und Zink die Hautalterung. Selen wirkt über Enzyme (z.B. Gluthationperoxidase) antioxidativ, kann vor oxidativem Stress durch UV-Strahlung schützen und der davon abhängigen Faltenbildung vorbeugen. Zink ist für das Immunsystem wichtig, es schützt auch die Haut, besonders vor Schäden durch UV-Strahlung bzw. allgemein vor Hautalterung. Die innere und/oder äußerliche Anwendung von Zink trägt seit langem zur Regeneration und Heilung der Haut bei. Zinkpasten und -salben reinigen die Haut von überschüssigem Talg, stellen ihren natürlichen pH-Wert wieder her, wirken adstringierend und können zur Hemmung von Entzündungen und Akne beitragen. Zink wird zur Behandlung zahlreicher dermatologischer Erkrankungen wie Infektionen, entzündliche Dermatosen und Pigmentstörungen eingesetzt. Kupfer ist für den gesamten Zustand der Haut wichtig, es beeinflusst die Bildung der Fibroblasten (kollagenbildende Zellen), Hautproteine und neuer Blutgefäße (Angiogenese). Kupfer ist ein Cofaktor des antioxidativen Enzyms Superoxiddismutase, das vor freien Radikalen schützt. Es ist auch ein Cofaktor des Enzyms Tyrosinase, das an der Synthese des Hautpigments Melanin beteiligt ist.

 

Essentielle Fettsäuren sind für die Hautbarriere und -integrität sowie für die Hautstruktur und -funktionen wichtig. Zu den Symptomen eines Mangels gehören die Trockenheit, das Schälen und die Schlaffheit der Haut, und sie kann anfälliger für Reizungen werden und langsamer heilen. Pflanzenöle, die reich an Linol- und Gamma-Linolensäure sind, verbessern z.B. die Hauthydratation, wirken regenerierend auf die geschädigte Lipidbarriere der Oberhaut und regulieren den Hautstoffwechsel. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Pflege trockener, empfindlicher, fettiger, zu Akne neigender und reifer Haut. Die Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA) aus Fischölen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle für die Hautfunktionen. Obwohl sie in der Oberhaut nicht vorhanden sind, reichern sich dort ihre Metaboliten nach der Aufnahme von Fischölen an. Studien zeigten, dass die Omega-3-Fettsäuren antioxidativ und antientzündlich wirken, sie können auch dazu beitragen, den Schweregrad von Erythemen (Hautrötungen) zu verringern.

 

Viele pflanzliche Substanzen (Polyphenole, darunter vor allem Flavonoide) wirken sowohl innerlich als auch äußerlich auf die Haut. Sie können durch antimutagene und antioxidative Eigenschaften vor UV-Strahlen schützen und zur Pflege der reiferen Haut beitragen. Das gilt besonders für Quercetin, Curcumin. Silymarin (Mariendistel), Proanthocyanidine und Resveratrol. Auch der grüne Tee enthält mit den enthaltenen Catechinen wichtige Polyphenole, die Hautzellen schützen und schädliche Wirkungen von UV-Strahlen und Altersprozessen lindern, auch sie wirken antientzündlich und antioxidativ. Neben Beta-Carotin haben auch andere Carotinoide hautschützende Wirkungen, das gilt z.B. für Lutein und Zeaxanthin. Carotinoide beugen mit entzündungshemmenden und UV-filternden Effekten der Hautalterung vor, sie regen Fibroblasten an, Kollagen und Elastin zu bilden. Sie verbessern die Elastizität, Hydratation, Textur der Haut und reduzieren Verfärbungen.

 

Die Forscherinnen ziehen das Fazit: Die Haut ist ein empfindlicher Indikator für den Mangel an Nährstoffen. Der effektivste Weg, den Zustand der Haut zu verbessern, ist die Versorgung mit essentiellen Nährstoffen, sowohl äußerlich als auch innerlich durch eine abwechslungsreiche, gesunde Ernährung und bei Bedarf durch Ergänzungen von Mikronährstoffen. Wichtig sind Substanzen, die die Hautbarriere schützen und regenerieren, den Feuchtigkeitsgehalt der Haut fördern sowie vor äußeren Faktoren und entzündungsbedingten Schäden schützen. Das gilt z.B. für Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Antioxidantien und Phytonährstoffe, die freie Radikale abfangen und oxidative Hautschäden lindern. Zum Schutz vor negativen Wirkungen übermäßiger UV-Strahlung im Sonnenlicht tragen die Vitamine A, C und E sowie Selen, Zink, Kupfer, Silizium, Polyphenole und Carotinoide bei. Antioxidantien können eine wirksame Ergänzung zu chemischen und physikalischen UV-Filtern sein und DNA-Schäden reduzieren, die zur Hautalterung führen und zur Entstehung von Hautkrebs beitragen. Die gute Aufnahme dieser Substanzen aus der Ernährung und Nahrungsergänzungen könnte dazu beitragen, Altersprozessen der Haut vorzubeugen.

 

Unser Tipp: Mikronährstoffe, die zum Schutz der Haut beitragen, sind einzeln und kombiniert in vielen Nahrungsergänzungen enthalten. Besonders wichtig sind dabei gut bioverfügbare Substanzen.

 

Quelle:
Monika Michalek et al., Bioactive Compounds for Skin Health: A Review. In: Nutrients online 12.1.2021, doi: 10.3390/nu13010203.

Stark prozessierte Lebensmittel erhöhen kardiovaskuläres Risiko

 

Zu viel, zu fett, zu süß und zu salzig, so lautet zu oft das Fazit von Fachleuten über die Ernährung. Der Trend zu Fertiglebensmitteln, die stark industriell verarbeitet sind, hat eine Kehrseite, er verstärkt das Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten.

 

Das Angebot an industriell verarbeiteten (prozessierten) Lebensmitteln nahm in den letzten Jahrzehnten sehr stark zu. Das verdrängte traditionellere Ernährungsweisen, die selbst zubereitet wurden und natürliche bzw. wenig verarbeitete Lebensmittel verwendeten. Im Alltag siegt zu oft der Griff zu fertigen Lebensmitteln über die Lust am Kochen. Das hat langfristige Folgen für die Gesundheit. Eine stark prozessierte Ernährung wird, z.B. aufgrund des oft hohen Zucker- und Fettgehalts, mit Fettleibigkeit und chronischen Krankheiten verbunden. Auch der Anteil von Salz ist oft zu hoch, außerdem fehlen oft wichtige Mikronährstoffe. Abhängig vom Ausmaß der industriellen Verarbeitung wurde eine Klassifizierung für Lebensmittel und Getränke eingeführt (NOVA). Zur höchsten Klasse gehören die ultra-prozessierten Lebensmittel. Dazu gehören z.B. Snacks, Getränke und Fertiggerichte. Sie enthalten oft Aromen, Farb- und andere Zusatzstoffe, die sensorische Eigenschaften von Lebensmitteln oder Speisen imitieren oder verstärken.

 

Sie sind meist verzehrfertig, schmackhaft, preiswert und lange haltbar. Sie konkurrieren vor allem mit Lebensmitteln, die von Natur aus verzehrfertig sind (z.B. Obst) oder frisch zubereitet werden müssen. Nach Schätzungen haben ultra-prozessierte Lebensmittel längst einen hohen Anteil (über 50 %) an der Ernährung in den USA. In Europa ist dies mit einem Anteil von 24 bis 35 % der täglichen Energieaufnahmen noch geringer. Bisher eher wenig untersucht ist, welchen Einfluss stark prozessierte Lebensmittel auf die Gesundheit haben. Es gibt Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten und Krebs sowie auf ein damit verbundenes erhöhtes Sterblichkeitsrisiko. Zu den möglichen Ursachen gehören Wirkungen auf die Gesundheit durch die Art der Verarbeitung, die Zusammensetzung der Nährstoffe und Aspekte, die das Sättigungsgefühl beeinflussen.

 

Eine Gruppe italienischer Forscher untersuchte in einer großen Bevölkerungsstudie (Moli-sani), wie stark prozessierte Lebensmittel die Gesundheit sowie Krankheits- und Sterblichkeits-Risiken beeinflussen. An der Studie nahmen rund 22.000 Frauen und Männer (im Durchschnitt 55 Jahre) teil. Geprüft wurde im Lauf von rund acht Jahren der Beobachtung, wie sich die in prozessierten Lebensmitteln enthaltenen Haupt-Nährstoffe (z.B. Zucker und gesättigte Fette) auf die Gesundheit auswirkten. Alle Teilnehmer gaben detaillierte Auskünfte über ihre Ernährung. Damit konnte der Anteil von ultra-prozessierten Lebensmitteln ermittelt werden. Wurden sie häufig verzehrt, so war dies mit einem erhöhten Risiko für die allgemeine Sterblichkeit bzw. aufgrund von kardiovaskulären Krankheiten verbunden. Das wurde zum Teil auf den hohen Zuckergehalt dieser Lebensmittel zurückgeführt. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt im übrigen die Auswertung einer US-amerikanischen Bevölkerungsstudie (NHANES 2011-2016). Dort lag der Anteil der ultra-prozessierten Nahrung bei über 50 % der Energieaufnahmen. Auch hier zeigte sich die Beziehung zur beeinträchtigten kardiovaskulären Gesundheit.

 

Die Forscher ziehen das Fazit: Die Studie zeigt ein erhöhtes Risiko für die gesamte und kardiovaskuläre Mortalität in Verbindung mit einem hohen Konsum von ultra-prozessierten Lebensmitteln in einer mediterranen Bevölkerung. Sie gibt einen Einblick in mögliche biologische Mechanismen, die durch hoch verarbeitete Lebensmittel schädliche Wirkungen auf die Gesundheit ausüben könnten. Diese Ergebnisse sollten dazu anregen, mehr über die Ursachen dieser Beziehungen zu forschen. Sie sollten auch dazu anregen, mehr frische oder zumindest nur minimal industriell verarbeitete Lebensmittel zu verzehren und frisch zubereitete Gerichte und Mahlzeiten zu bevorzugen.

 

Quelle
Marialaura Bonaccio et al., Ultra-processed food consumption is associated with increased risk of all-cause and cardiovascular mortality in the Moli-sani Study. In: The American Journal of Clinical Nutrition Vol. 112, Nr. 2, 2021, S. 446-455, doi: 10.1093/ajcn/nqaa299.
Zefeng Zhang et al., Association between ultraprocessed food intake and cardiovascular health in US adults: a cross-sectional analysis of the NHANES 2011-2016. In: The American Journal of Clinical Nutrition Vol. 113, Nr. 2 2021, S. 428-436, doi: 10.1093/ajcn/nqaa 276.

Gute Kenntnisse über Lebensmittel und ihre Inhaltsstoffe, die Entzündungen fördern oder verringern können, tragen zu einer gesunden Ernährung bei. Das kann sich auf das Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten auswirken.

 

Gute Kenntnisse über Lebensmittel und ihre Inhaltsstoffe, die Entzündungen fördern oder verringern können, tragen zu einer gesunden Ernährung bei. Das kann sich auf das Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten auswirken.

 

Bei der Entwicklung von Herz-Kreislauf-Krankheiten spielt auch die Ernährung eine wichtige Rolle. Sie kann mit bestimmten Inhaltsstoffen Entzündungen beeinflussen, ihre Ausbreitung fördern oder hemmen. Proentzündlich kann vor allem der höhere Verzehr von zuckerreichen, raffinierten und prozessierten Lebensmitteln wirken. Dazu tragen z.B. zu viele gesättigte Fettsäuren und entzündlich wirkende Zytokine (regulatorische Proteine) und Adipozyten (Fettgewebshormone) bei. Eine Ernährung, die reichlich Gemüse, Obst und Fisch enthält, dazu wichtige Vitamine und Mineralien sowie viele Antioxidantien (Omega-3-Fettsäuren etc.) und Ballaststoffe liefert, kann dagegen zur Senkung von Entzündungen beitragen. Bisher wurde jedoch nicht untersucht, ob Ernährungsweisen mit einem höheren entzündlichen Potenzial langfristig das Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten erhöhen können. Eine Gruppe von US-amerikanischen Forschern untersuchte dies in einer (prospektiven) Studie.

Rund 75.000 Frauen aus der Nurses Health Study (1984-2016), rund 92.000 Frauen aus dem zweiten Zweig dieser Studie (1991-2015) und rund 44.000 Männer aus der Health Professionals Follow-up Study (1986-2016) waren in die Studie einbezogen. Alle Teilnehmer hatten zu Beginn weder Herz-Kreislauf- noch Krebskrankheiten. Ihre Ernährung wurde alle vier Jahre mit Befragungen zur Häufigkeit von verzehrten Nahrungsmitteln genauer bestimmt. Das entzündliche Potenzial ihrer Nahrung wurde anhand eines Lebensmittel-Scores (EDIP, Empirical Dietary Inflammatory Pattern) bewertet. Außerdem konnten die Forscher verschiedene Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Krankheiten in ihre Analysen einbeziehen, die bei den Teilnehmern bestimmt wurden. Bewertet wurden dabei z.B. auch die Einnahmen von entzündungshemmenden Medikamenten sowie der Body Mass-Index. In den drei Langzeit-Studien traten knapp 16.000 Fälle von Herz-Kreislauf-Krankheiten auf.

 

Darunter waren knapp 10.000 Fälle von koronaren Herzkrankheiten und rund 6.000 Schlaganfälle. Allgemein ging ein stärkeres Entzündungspotenzial in der Nahrung, angezeigt durch höhere EDIP-Scores, mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten einher. Das galt für alle drei Studien, und die Ergebnisse waren für beide Geschlechter ähnlich. Teilnehmer, die eine Ernährung mit einem hohen Anteil von proentzündlichen Lebensmitteln bevorzugten, hatten ein um 46 % höheres Risiko für Herzerkrankungen und ein 28% höheres Risiko für Schlaganfälle im Vergleich zu Teilnehmern, deren Ernährung stärkere antientzündliche Komponenten hatte. Bei einer Untergruppe von knapp 34.000 Teilnehmern zeigte sich, dass ein höherer EDIP-Score mit einem höheren Profil an proentzündlichen Biomarkern, geringeren Spiegeln von Adiponektin (Fettgewebshormon) und einem ungünstigeren Profil der Blutfette verbunden war.

 

Die Forscher ziehen das Fazit: Ernährungweisen mit einem erhöhten proentzündlichen Potenzial waren in diesen drei Langzeit-Studien mit einem stärkeren kardiovaskulären Risiko verbunden. Ein geringes entzündliches Potenzial der Ernährung kann möglicherweise eine wirksame Strategie zur Prävention von Herz-Kreislauf-Krankheiten sein. Die Forscher schlagen vor, Lebensmittel mit einem höheren Gehalt an Antioxidantien und Ballaststoffen zu verzehren, um Entzündungen im Körper zu senken. Dazu tragen grüne Blattgemüse (Grünkohl, Spinat, Kohl, Rucola), gelbes Gemüse (Kürbis, gelbe Paprika, Bohnen, Karotten), Vollkorngetreide, Kaffee, Tee und Wein (bei mäßigem Konsum) bei. Die Forscher schlagen weiter vor, die Aufnahme von raffiniertem Zucker und raffiniertem Getreide, frittierten Lebensmitteln und Limonaden zu begrenzen. Auch der Verzehr von verarbeitetem roten Fleisch sollte eingeschränkt werden. Diese Nahrungsmittel tragen zu einem erhöhten proentzündlichen Ernährungsindex bei.

 

Unser Tipp: Eine Reihe von Mikronährstoffen, Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe etc., haben antientzündliche Wirkungen. Dazu gehören z.B. die Omega-3-Fettsäuren aus Fischölen EPA und DHA, Vitamin D, Selen, Zink, Grüntee-Extrakte, Curcumin und Resveratrol, um nur einige zu nennen.

 

Quelle:
Jun Li et al., Dietary Inflammatory Potential and risk of Cardiovascular Disease Among Men and Women in the U.S. In: Cardiology, online 10.11.2020, doi: 10.1016/jacc.2020.09.535.

Mikronährstoffe beim Sport und danach

 

Die gute Ernährung und Versorgung mit wichtigen Mikronährstoffen können die Leistungen und die kardiovaskuläre Gesundheit von Sportlern fördern. Einige Makro- und Mikronährstoffe spielen z.B. eine Schlüsselrolle bei Leistungen im Marathonlauf und für die Erholung nach dem Training, wie zwei neue Studien zeigen.

 

Eine Gruppe spanischer Forscher untersuchte in einer kleinen Studie die Zufuhr bestimmter Makronährstoffe und Mineralien, die die kardiovaskuläre Gesundheit von Freizeit-Marathonläufern beeinflussen könnten. 37 Läufer wurden nach ihren durchschnittlichen Laufzeiten (3 Std. 39 Minuten) in zwei Gruppen mit schnelleren und langsameren Läufern eingeteilt. Vor und nach einem Marathonlauf wurden bei allen Teilnehmern neben Daten zu Körpergröße und -bau auch Informationen über die Aufnahme von Makronährstoffen, das Lipidprofil und Mineralien gesammelt. 24 Stunden vor dem Lauf, unmittelbar danach und noch einmal 48 Stunden danach wurden verschiedene Werte bestimmt. Dazu gehörten die Mineralien Natrium, Kalium und Magnesium sowie das Lipidprofil (u.a. LDL-, HDL-Cholesterin). Untersucht wurden auch typische Marker für Muskelschäden (Kreatinkinase), Entzündungen (C-reaktives Protein) und die kardiovaskuläre Gesundheit. Die Teilnehmer der schnelleren Läufergruppe waren etwas leichter und hatten einen geringeren BMI. Sie nahmen mehr einfache und ungesättigte Fettsäuren auf und hatten höher Werte an Eisen, Kalium und Magnesium. Die Teilnehmer der langsameren Läufergruppe hatten höhere Werte bei den Triglyzeriden und niedrigere Werte beim „guten“ HDL-Cholesterin. Einige Marker für kardiovaskuläre Belastungen oder Verletzungen waren in dieser Gruppe höher, und 81 % hatten nach dem Lauf höhere Werte für den kardiovaskulären Stress.

 

Die Forscher ziehen das Fazit: Marathonläufer, die ausreichende Mengen an guten ungesättigten Fettsäuren sowie an Eisen, Kalium und Magnesium zu sich nahmen, hatten bessere Leistungen und zeigten bessere Werte in der kardiovaskulären Gesundheit.

 

In einer anderen Studie untersuchten brasilianische Forscher, ob Vitamin C (Ascorbinsäure) die übermäßige Entstehung von oxidativem Stress beim Training oder danach verringern kann. Die Forscher werteten dazu 18 (randomisiert kontrollierte) Studien mit 313 gesunden Teilnehmern (62 % Männer, im Durchschnitt 24 Jahre alt) in einer Meta-Analyse aus. Geprüft wurde, ob Ergänzungen von Vitamin C nach einer Trainingseinheit den oxidativen Stress, typische Entzündungsmarker, Muskel- und Wundschäden sowie die Funktionen des Muskel-Skelett-Systems beeinflussen können. Die Gaben von Vitamin C verringerten vor allem den oxidativen Stress (Lipidperoxidation) direkt nach dem Training und bis zu zwei Stunden danach. Das proentzündlich wirkende Interleukin-6 (IL-6) war ebenfalls etwas verringert. Die Forscher schließen daraus, dass Ergänzungen von Vitamin C nach dem Training den oxidativen Stress und entzündliche Reaktionen verringern können.

 

Unser Tipp: Für Sportler gibt es spezielle Angebote an zertifizierten Nahrungsergänzungen, die frei von im Sport unerlaubten Stoffen sind. Wichtig ist für Sportler auch, dass z.B. bei Ergänzungen von Eisen, Magnesium und Vitamin C auf gut verwertbare Formen geachtet werden sollte.

 

Quelle:
Emma Roca et al., Macronutrient and mineral intake effects on racing time and cardiovascular health in non-elite marathon runners. In: Nutrition Vol. 78, Nr. 10 2020, doi: 10.1016/j.nut.2020.110806.
Natiele Camponogara Righi et al., Effects of vitamin C on oxidative stress, inflammation, muscle soreness, and strength following acute exercise: meta-analyses of randomised clinical trials. In: European Journal of Nutrition Vol. 59, Nr. 7 2020, S. 2827-2839, doi: 10.1007/s00394-020-02215-2.

Ernährung und Mikronährstoffe bei Asthma

 

Eine betont pflanzliche Ernährung mit reichlich Obst, Gemüse und Vollkornprodukten trägt zum Schutz vor Asthma bei. Das betrifft sowohl die Entstehung von Asthma als auch den Verlauf der Krankheit.

 

Asthma, eine chronische Erkrankung, ist durch Entzündungen und Verengungen der Atemwege gekennzeichnet, wodurch zeitweise der Luftstrom behindert wird. Häufige Symptome in den akuten Episoden sind Keuchen, Husten, Engegefühl in der Brust und Kurzatmigkeit. Es gibt einige Hinweise darauf, dass die Ernährung bei Asthma eine Rolle spielt. Eine Gruppe von US-amerikanischen Forschern stellte die aktuellen Kenntnisse über Asthma und die Beziehung zur Ernährung bei Kindern und Erwachsenen vor.

 

Die in den westlichen Industrieländern typische Ernährung betont den Konsum von tierischen Produkten, mit reichlich Fleischwaren und prozessierten Lebensmitteln. Das geht auf Kosten des Verzehrs von Obst, Gemüse, Vollkorngetreide und Hülsenfrüchten. Die Asthma-Vorkommen haben mit der Verbreitung der westlichen Ernährung weltweit zugenommen. So wurden z.B. eine hohe Fettaufnahme und eine geringe Aufnahme von Ballaststoffen mit Atemwegsentzündungen und verschlechterten Lungenfunktion bei Asthmatikern verbunden. Verschiedene Nahrungsfette können die Entzündung der Atemwege beeinflussen. Während einige ungesättigte Fette eine schützende Rolle spielen könnten, vermuten Forscher, dass zu hohe Aufnahmen von gesättigten Fetten Entzündungen auslösen könnten. Bei der westlichen Ernährung werden meist mehr Omega-6- (Linolsäure etc.) als gesunde Omega-3-Fettsäuren (ALA, DHA, EPA) aufgenommen. Dieses ungünstige Verhältnis könnte proentzündliche Prozesse und allergische Reaktionen begünstigen, was auch zu Asthma beitragen kann. Ist dieses Verhältnis besser und sind Omega-3-Fettsäuren stärker vorhanden, können Entzündungen gehemmt werden. Auch beim höheren Verzehr von Vollkornprodukten mit einem reichlichen Anteil von Ballaststoffen können sich die Lungenfunktionen verbessern. Das wird auf deren antioxidative und entzündungshemmende Wirkungen zurückgeführt. Beeinflusst werden z.B. typische Entzündungs-Marker (CRP, TNF, IL-6). Eine ballaststoffreiche Ernährung wirkt außerdem positiv auf die Darmbakterien ein, das trägt zum Schutz vor allergischen Reaktionen der Atemwege bei.

 

Ein erhöhter Verzehr von Obst und Gemüse kann zum Schutz vor Asthma bei Kindern und Erwachsenen beitragen und die Symptome lindern. So konnten z.B. Asthmabeschwerden, Lungenfunktionen und Anwendungen von Medikamenten verringert werden. Das wird vor allem auf die Wirkungen einer pflanzlichen Ernährung bei systemischen Entzündungen, oxidativen Prozesse und die mikrobielle Zusammensetzung zurückgeführt. Enthalten sind reichlich ungesättigte Fettsäuren und antioxidative Mikronährstoffe, mit denen entzündliche Prozesse im Körper gehemmt werden können. Das gilt z.B. für die geringere Freisetzung von entzündlichen Zytokinen. Sie sind an Schädigungen durch freie Radikale und Immunreaktionen beteiligt, die bei der Entstehung und dem Verlauf von Asthma eine Rolle spielen. Dazu gehört eine gute Versorgung mit den Vitaminen E und C, Karotinoiden, Ubichinon (Coenzym Q10) und Flavonoide (Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe). Einige Studien zeigten, dass Asthma-Patienten im Vergleich zu Gesunden häufiger geringeres Selen im Plasma und Vollblut haben. Selen ist ein Co-Faktor für das antioxidative Enzym Glutathionperoxidase, das zum Schutz vor Entzündungen beitragen kann. Auch eine erhöhte Magnesiumzufuhr ist mit einer positiven Wirkung auf Asthma verbunden.

 

Mehrere Studien weisen auf eine Beziehung zwischen Asthma und Defiziten an Vitamin D z.B. bei Kindern hin, wobei auch die Schwere des Asthmas beeinflusst werden könnte. Vitamin D scheint eine Schutzwirkung zu haben, die über die von inhalierten Medikamenten (Kortikosteroide) hinausgeht. Vitamin D im Serum wirkt auf die glatte Muskulatur der Atemwege und ist positiv mit Markern der Lungenfunktionen verbunden. Das deutet darauf hin, dass Vitamin D den Grad der Asthma-Beschwerden durch immunregulierende Wirkungen und die Remodellierung der Atemwege beeinflussen kann. Vitamin D (in seiner aktiven Form 1,25[OH]2D) spielt eine Schlüsselrolle bei der angeborenen und adaptiven Immunität, es kann dazu beitragen, Atemwegsinfektionen und entzündliche Krankheiten, einschließlich Asthma, abzuwehren.

 

Diese Übersicht zeigt, dass eine pflanzliche Ernährung mit vielen Makro- und Mikronährstoffen versorgt, die das Asthma-Risiko verringern können. So können z.B. eine mediterrane und/oder vegetarische Ernährung mit einem hohen Verzehr von Obst, Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchten positiv wirken. Sie können das Asthma-Risiko senken und zum Schutz vor einem schlechten Verlauf der Krankheit beitragen. Obst und Gemüse wurden mit einem verringerten Asthmarisiko und einer besseren Asthmakontrolle in Verbindung gebracht. Nahrungsbestandteile wie Antioxidantien, Ballaststoffe, mehrfach ungesättigte Fettsäuren und Vitamin D etc. beeinflussen wahrscheinlich Immunwege, die an der Entstehung von Asthma beteiligt sind. Diese Zusammenhänge sollten künftig in weiteren Studien näher untersucht werden.

 

Unser Tipp: Eine Reihe von entzündungshemmenden Mikronährstoffen z.B. Antioxidantien, Omega-3-Fettsäuren, Coenzym Q10 und Flavonoide etc., sind einzeln oder in verschiedenen Kombinationen auch als Nahrungsergänzungen verfügbar.

 

Quellen
Jihad Alwarith et al., The role of nutrition in asthma prevention and treatment. In: Nutrition Reviews Vol. 78, Nr. 11 2020, S. 928-938, doi: 10.1093/nutrit/nuaa005.

Eine gute Ernährung kann dazu beitragen, Darmkrebs-Krankheiten zu verringern. In einer großen Meta-Analyse untersuchten Forscher die wichtigsten Faktoren der Ernährung für die Prävention.

 

Eine gute Ernährung kann dazu beitragen, Darmkrebs-Krankheiten zu verringern. In einer großen Meta-Analyse untersuchten Forscher die wichtigsten Faktoren der Ernährung für die Prävention.

 

Der Darmkrebs gehört weltweit zu den häufigsten Krebskrankheiten bei Männern und Frauen, Tendenz: weiter steigend. Die Entstehung von Darmkrebs kann sich über mehr als 15 Jahre erstrecken, ein langer Zeitraum, der auch viele Möglichkeiten zur Vorbeugung und Früherkennung bietet. Studien zeigten, dass Untersuchungen zur Früherkennung mit Tests auf okkultes Blut im Stuhl und mit der Koloskopie (Darmspiegelung) die Erkennung von Darmkrebs in einem frühen Stadium ermöglichen und eventuell notwendige Therapien erleichtern können. Generell gehört zur Darmkrebs-Prävention ein gesunder Lebensstil. Dabei ist die Ernährung und eine gute Versorgung mit den darin enthaltenen Mikronährstoffen besonders wichtig, um die Entwicklung von einer gesunden Darmschleimhaut zum Krebsgeschehen möglichst zu hemmen. Das gilt sowohl für das Risiko der allgemeinen Bevölkerung als auch bei einer genetischen Veranlagung, die das Darmkrebs-Risiko erhöhen kann. Eine internationale Forschergruppe wertete rund 80 Meta-Analysen (Interventions- und Beobachtungsstudien) aus den letzten 40 Jahren aus, um die Beziehung vom Darmkrebs zur Ernährung zu klären. Die Studien waren zwar zum Teil sehr heterogen, doch es zeigten sich einige grundlegende Tendenzen.

 

Der regelmäßige und häufigere Verzehr von Obst und Gemüse kann das Darmkrebs-Risiko deutlich senken, das reichte von 8 bis zu 52 %. Die positive Wirkung zeigt sich bei jeder zusätzlichen Portion von 100 Gramm Obst und Gemüse täglich. Die hohe Aufnahme von Ballaststoffen (aus Obst, Gemüse, Getreidewaren) verringert das Darmkrebs-Risiko um 22 bis zu 43 %. Auch Milchprodukte wirken positiv, sie senken das Darmkrebs-Risiko um 13 bis 19 %. Bei den Mikronährstoffen wirkten sich vor allem Magnesium und Folsäure positiv aus. In drei Metaanalysen von Beobachtungsstudien wurde die niedrigste mit der höchsten Magnesiumzufuhr aus Nahrungsquellen oder Nahrungsergänzungen verglichen. Alle drei fanden einen Schutzeffekt für den Darmkrebs, das Risiko wurde bei einer guten Versorgung mit Magnesium von 13 bis zu 22 % gesenkt.

 

Der Effekt wurde beobachtet, wenn mindestens 255 mg Magnesium pro Tag aufgenommen wurden. In drei Metaanalysen wurde auch der Einfluss von Folsäure geprüft. Bei einer guten Versorgung zeigte sich eine Risikosenkung für den Darmkrebs von 12 bis zu 15 %. Ein eher mäßiger Nachweis fand sich für Beta-Carotin und Selen sowie für die Einnahme von Aspirin. Für Tee, Kaffee, Knoblauch, Fisch und Sojaprodukte sind mögliche schützende Wirkungen bisher nicht ausreichend belegt. Hier müssen künftig weitere Studien die Beziehungen zwischen der Ernährung und dem Darmkrebs näher klären.

 

Dieser aktuelle Überblick bestätigte, dass die Vorkommen von Darmkrebs in Verbindung mit der Ernährung und mit einigen Mikronährstoffen stehen. Eine gute Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Ballaststoffen, Milchprodukten und eine gute Versorgung mit Magnesium und Folat kann zu einem geringeren Darmkrebs-Risiko beitragen. Der Verzehr von Fleisch und der Konsum von Alkohol waren dagegen in fast allen Meta-Anylasen mit einem erhöhten Darmkrebs-Risiko verbunden. Durch die heterogenen Studien konnten die Forscher jedoch keine genaueren Empfehlungen in Bezug auf Dosierungen und Dauer für einzelne Merkmale der Ernährung angeben. Die Forscher gehen trotz dieser Einschränkungen davon aus, dass die Ergebnisse dieser umfassenden Meta-Analyse zur Prävention von Darmkrebs-Krankheiten beitragen und auch bei der Beratung von Patienten hilfreich sein können.

 

Unser Tipp: Magnesium und Folsäure sind einzeln als auch in Kombinationen in vielen Nahrungsergänzungen verfügbar. Dabei sollte besonders auf gut bioverfügbare Verbindungen geachtet werden.

 

Quelle:
Nicolas Chapelle et al., Recent advances in clinical practice: colorectal cancer chemoprevention in the average-risk population. In: Gut, online 28.9.2020, doi: 10.1136/gutjnl-2020-320990.

Die gute Versorgung mit Zink ist für Frauen bei der Fortpflanzung, für den Verlauf der Schwangerschaft und in der Menopause sehr wichtig.

 

Die gute Versorgung mit Zink ist für Frauen bei der Fortpflanzung, für den Verlauf der Schwangerschaft und in der Menopause sehr wichtig.

 

Zink ist ein essentielles Mikroelement, das viele wichtige Funktionen im Körper erfüllt. Es ist in allen Körpergeweben und -flüssigkeiten, hauptsächlich intrazellulär, vorhanden und hat auch antioxidative Wirkungen. Zink ist an der Regulierung des Zellwachstums, der Hormonausschüttung, an immunologischen Reaktionen und an der Fortpflanzung beteiligt. Die Gesamtmenge von Zink im menschlichen Körper wird auf 2 bis 3 Gramm geschätzt. Ungefähr 0,1 % des Zinkgehalts (d.h. 2-3 mg) müssen täglich zugeführt werden. Der Zinkstatus hängt dabei vom Geschlecht, Alter, Gesundheitszustand und der Ernährung ab. Die Hauptursache für einen Zinkmangel ist aber die unzureichende Aufnahme über die Nahrung. Viele Lebensmittel enthalten Zink, die reichhaltigsten Quellen sind Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte. Pflanzliche Nahrungsmittel, wie Getreide, Körner, Nüsse und Hülsenfrüchte, enthalten geringere und weniger gut zu verwertende Zinkmengen. Die Bioverfügbarkeit von Zink hängt u.a. von der (chemischen) Zinkform und seiner Löslichkeit ab.

 

Allgemein nimmt die Absorption mit der Aufnahme von Proteinen zu, wobei tierische Proteine die Bioverfügbarkeit von Zink aus pflanzlichen Quellen verbessern. Die Aufnahme kann jedoch durch Phytate gehemmt werden. Sie kommen in vielen pflanzlichen Nahrungsmitteln vor, binden Zink unlöslich im Darm und stören seine Resorption. Getreide und Hülsenfrüchte (z.B. Reis, Bohnen) enthalten das meiste Phytat. Die Empfehlungen zur täglichen Zinkaufnahme sind entsprechend an die Mengen von Phytaten gebunden. In Deutschland sollten z.B. erwachsene Frauen mit niedrigen Phytat-Aufnahmen täglich 7 mg Zink aufnehmen, bei hohen Phytatwerten werden täglich 10 mg Zink empfohlen. Obwohl täglich rund 10 mg Zink über die Nahrung aufgenommen werden, sind daraus nur etwa 1,5 mg Zink absorbierbar, was vor allem auf Phytate in der Nahrung zurückzuführen ist.

 

Zink ist für das gute Funktionieren der Fortpflanzung sehr wichtig, da die Zellen dieses Systems sich stark differenzieren und vermehren, was mit von der ausreichenden Zinkversorgung abhängt. Zink spielt in der Fortpflanzung beider Geschlechter eine entscheidende Rolle, da es für die Entwicklung der Spermatozoen, den Eisprung, die Befruchtung, eine normale Schwangerschaft, die Entwicklung des Fötus und die Geburt erforderlich ist. Bei Männern sind die Funktionen von Zink in der Fortpflanzung recht gut erforscht. Der Einfluss von Zink auf das Fortpflanzungssystem bei Frauen ist bisher weniger bekannt. Recht gut erforscht sind die Wirkungen von Zink auf den Verlauf der Schwangerschaft und die Entwicklung des Fötus. Einige Studien an Tieren weisen darauf hin, dass ein Zinkmangel bei Frauen auch zu Störungen in der Synthese und/oder Sekretion der weiblichen Hormone (follikelstimulierendes und luteinisierendes Hormon) führen könnte. Auch die Entwicklung der Eierstöcke, der Menstruationszyklus und Komplikationen im Verlauf der Schwangerschaft könnten mit Zink verbunden sein.

 

Bisher gibt es dazu jedoch nur einige Fallstudien mit teils widersprüchlichen Ergebnissen. Bei Frauen mit dem polyzystischen Ovarsyndrom (PCOS) hatten Zinkergänzungen einen positiven Einfluss auf viele Faktoren, vor allem auf diejenigen, die mit einer Insulinresistenz und einer unausgeglichenen Lipid-Balance zusammenhängen. Darüber hinaus gehen verringerte Zinkspiegel bei PCOS mit einer Beeinträchtigung des Hormon-, Lipid- und Glukosestoffwechsels und erhöhten Konzentrationen von Biomarkern für oxidativen Stress einher. Bei der Dysmenorrhoe (schmerzhafte Menstruation) scheint die Zinkergänzung vor und während jedes Menstruationszyklus ein wichtiger Faktor zu sein, der die Intensität der Menstruationsschmerzen verringert. Bei Morbus Parkinson kann Zink, das in ein bis vier Tagesdosen von 20-30 mg vor und während jedes Menstruationszyklus verabreicht wird, die Intensität der menstruationsbegleitenden Schmerzen verringern. Andere Bereiche sind bisher noch wenig bekannt, das gilt z.B. für die Rolle von Zink bei der Endometriose (Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle) und bei Frauen in der Menopause.

 

Die Forscher ziehen das Fazit: Zink ist sowohl für das männliche als auch für das weibliche Fortpflanzungssystem sehr wichtig. Es spielt eine entscheidende Rolle für das Funktionieren dieses Systems, indem es eine Schutzfunktion, z.B. als Antioxidans, ausübt. Noch sind aber viele dieser Prozesse bei Frauen nicht genügend erforscht. Hier sollten in Zukunft weitere Studien den Einfluss von Zink und seiner Ergänzung auf das weibliche Fortpflanzungssystem klären.

 

Unser Tipp: Zinkergänzungen können sowohl den männlichen als auch den weiblichen Stoffwechsel stärken. Besonders gut bioverfügbar sind dabei organische Verbindungen wie Zinkcitrat, -glukonat und picolinat.

 

Quelle:
Marzenna Nasiadek et al., The Role of Zinc in Selected Female Reproductive System Disorders. In: Nutrients, online 16.8.2019, doi: 10.3390/nu12082464.

Die Ernährung und die ausreichende Versorgung mit wichtigen Mikronährstoffen  kann dazu beitragen, Migräne in ihrer Häufigkeit und Belastung zu verringern.

 

Die Ernährung und die ausreichende Versorgung mit wichtigen Mikronährstoffen kann dazu beitragen, Migräne in ihrer Häufigkeit und Belastung zu verringern.


Die Migräne ist eine chronische neurovaskuläre Erkrankung mit starken Anfällen von Kopfschmerzen, Übelkeit, Lichtempfindlichkeit etc., die einige Stunden bis zu wenigen Tagen anhalten können. Man schätzt, dass weltweit etwa 10 bis 20 % der Bevölkerung davon immer wieder einmal betroffen sind. Zur Linderung der Migräne werden häufig Schmerzmittel eingesetzt, die jedoch Nebenwirkungen haben. Zu den vorbeugenden Maßnahmen gehören Änderungen in der Ernährung und die ausreichende Aufnahme von einigen Mikronährstoffen. Für Migräne wurden mehrere Auslöser in der Ernährung ermittelt und dazu entsprechende Diäten (Eliminationsdiäten, ketogene Diäten etc.) empfohlen, die bei einigen Patienten wirksam sind. Doch die Ergebnisse sind bisher nicht einheitlich. wenn auch durchaus vielversprechend, wie einige Studien und Reviews zeigen. 

 

In einer Studie prüften italienische Forscher die Wirkung eines HEP-Ernährungsprogramms (Healthy Eating Plate) bei 200 Migräne-Patienten. 12 Wochen vor der Intervention prüfte man bei ihnen die Häufigkeit der Migräne und den Grad der Beschwerden. Dann nahmen die Patienten an Informationen über die HEP-Ernährung teil. Empfohlen wird dabei u.a. eine höhere Aufnahme von Obst, Gemüse und Vollkornprodukten und ein geringerer Verzehr von rotem, verarbeiteten Fleisch. Rund 100 Patienten konnten über 12 Wochen danach weiter beobachtet werden. Bestimmt wurde die Häufigkeit von Migräneanfällen und die damit verbundenen Beschwerden. Mit einem HEP-Score wurde außerdem die Einhaltung der Ernährungsempfehlungen geprüft. Patienten, die diese Ernährung befolgten, konnten ihre Migräne um mindestens 30 % verringern, das galt für die Intensität der Kopfschmerzen und der Beschwerden. Vorteilhaft wirkte sich besonders der geringere Verzehr von rotem, verarbeiteten Fleisch und Kohlenhydraten aus. Das galt im Vergleich zu den Patienten, die sich nur wenig oder gar nicht an die HEP-Empfehlungen hielten. Analysen bestätigten, dass der Anstieg des HEP-Scores und die Abnahme von Kohlenhydraten mit einer geringeren Anzahl von Migränetagen pro Monat verbunden waren.

 

In Bezug auf die Wirkungen von Mikronährstoffen auf die Migräne zeigten bisher die B-Vitamine B2, B6 und Folat sowie Magnesium Einflüsse auf die Beschwerden. Auch Zink könnte mit seinen antioxidativen, entzündungshemmenden Eigenschaften bei Migräne wirksam sein, wie einige Beobachtungsstudien zeigten. Ein schwerer Zinkmangel kann zu neurologischen Störungen wie Aufmerksamkeitsschwächen, Lethargie, Gedächtnisproblemen und Lernschwierigkeiten führen. Es hat sich auch gezeigt, dass niedrige Zinkwerte mit Migräneanfällen verbunden sind. Angesichts des entzündlichen Charakters der Migräne und der Beziehung zum oxidativen Stress könnte Zink einen günstigen Einfluss auf Migräne haben. Eine Gruppe iranischer Forscher prüfte, ob Zinkgaben die Migräne verringern können. An der (klinischen) Studie nahmen 80 Migräne-Patienten teil. Sie wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe nahm acht Wochen lang täglich hoch dosiertes Zink ein (220 mg Zinksulfat), die andere nahm zum Vergleich ein Placebo. Bestimmt wurden zu Beginn und am Ende der Studie die Zinkwerte und das Ausmaß von Migräneanfällen, das betraf die Schwere der Kopfschmerzen sowie deren Häufigkeit und Dauer. Die Zinkergänzungen senkten die Häufigkeit der Migräne und die Schwere der Kopfschmerzen. Die Ergebnisse waren jedoch nach der Einbeziehung anderer (Stör-)Faktoren nicht mehr signifikant. Die Forscher schlagen vor, Zinkgaben bei Migräne über eine längere Zeit weiter zu untersuchen.

 

Unser Tipp: B-Vitamine und die Mineralien Magnesium und Zink werden sowohl einzeln als auch in bewährten Kombinationen als Nahrungsergänzung angeboten. Bei Zink spielt auch die Verbindung eine Rolle, organische Verbindungen wie Zinkcitrat, -glukonat und -picolinat werden vom Körper meist besser aufgenommen.

 

Quellen
- Parisa Gazerani, Migraine and diet. In: Nutrients, online 3.6.2020, doi: 10.3390/nu12061658.
- Claudia Altamira et al., The Healthy Eating Plate Advice for Migraine Prevention: An Interventional Study. In: Nutrients, online 28.5.2020, doi: 10.3390/nu12061579.
- Hedieh Ahmadi et al., Zinc supplementation affects favourably the frequency of migraine attacks: a double-blind randomised placebo-controlled clinical trial, In: Nutrition Journal, online 14.9.2020, doi: 10.1186/s12937-020-00618-9.

 Ubichinol, die aktive, reduzierte Form von Coenzym Q10, konnte in einer Studie bei gesunden Personen, die bereits längere Zeit von Müdigkeit betroffen waren, die Erschöpfung verringern.

 

Ubichinol, die aktive, reduzierte Form von Coenzym Q10, konnte in einer Studie bei gesunden Personen, die bereits längere Zeit von Müdigkeit betroffen waren, die Erschöpfung verringern.

Müdigkeit ist ein normales Gefühl, das nach körperlicher oder geistiger Erschöpfung durch Aktivitäten zur körperlichen Erholung dient. Häufig wird Müdigkeit jedoch nicht genügend durch Ruhephasen aufgelöst, sondern durch schlechte Gewohnheiten noch verstärkt. Halten Müdigkeitsgefühle über längere Zeit an, so kann dies in schwereren Fällen zum chronischen Müdigkeitssyndrom führen. Diese Krankheit führt zu einer tiefgreifenden Erschöpfung und behindert alltägliche Aktivitäten. Die Diagnose wird gestellt, wenn die Erschöpfung mindestens 6 Monate lang ohne Linderung anhält und durch gewöhnliche Ruhephasen nicht gemildert wird. Es gibt einige Hinweise darauf, dass bei dieser Krankheit oxidative Prozesse eine Rolle spielen.

 

Bei anhaltender Müdigkeit werden Zellen und Gewebe durch reaktive Sauerstoffspezies geschädigt, die bei übermäßiger Aktivität entstehen. Die Erholung tritt ein, wenn dieser Schaden adäquat repariert wird. Besteht der Schaden jedoch aufgrund des Mangels an Energie für die Erholung weiter fort, wird eine Entzündungsreaktion hervorgerufen. Dies kann zu Unwohlsein und Fieber sowie in der Folge zu chronischer Müdigkeit führen. Entsprechend sind Antioxidantien, die Schäden durch oxidativen Stress hemmen, und Substanzen, die die Energieproduktion anregen, wirksam gegen Müdigkeit. Antioxidantien können die Energieproduktion (ATP) der Mitochondrien (Kraftwerke der Zellen) erhöhen und auf diese Weise einen Anti-Ermüdungseffekt erzeugen. Dies kann sich vermutlich auch auf viele andere Effekte im Körper auswirken, z.B. auf verbesserte Herzfunktionen und mit entzündungshemmenden Wirkungen auf die blutbildenden Zellen. Zu den wirksamen Antioxidantien gehört Ubichinol, die aktive, reduzierte Form des Coenzyms Q10, mit einer besseren Bioverfügbarkeit und hoher antioxidativer Wirkung.

 

Coenzym Q10 ist in einigen Nahrungsmitteln (z.B. in Fleisch) enthalten, kann aber auch vom Menschen selbst gebildet werden, doch der Gehalt im Körper nimmt mit dem Alter ab. Auch bei der Einnahme von Statinen, die den Cholesterinspiegel im Blut senken, wird Coenzym Q10 verringert. Defizite können sich auf Müdigkeits-Zustände auswirken. Eine Gruppe japanischer Forschern prüfte daher in einer Studie, ob die Ergänzung von Ubichinol eine bereits länger anhaltende Müdigkeit verringern kann.

 

Einbezogen in die kleine Studie waren 62 Personen (Mitte 30 bis 50 Jahre), die seit wenigstens einem Monat und längstens seit sechs Monaten unter anhaltender Müdigkeit litten, Sie wurden in drei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe erhielt 12 Wochen lang täglich 100 mg Ubichinol, die andere Gruppe erhielt für die gleiche Zeit täglich mit 150 mg Ubichinol eine etwas höhere Dosis, und die dritte Gruppe nahm zum Vergleich ein Placebo. Zu Beginn der Studie und dann alle vier Wochen wurde die subjektiv empfundene und die objektiv getestete Müdigkeit der Teilnehmer bestimmt. Geprüft wurden auch die Veränderungen in den Serum-Ubichinol-Werten, in den autonomen Nervenfunktionen, im oxidativen Stress und in der antioxidativen Aktivität sowie die Reaktionszeit und Ergebnisse der Teilnehmer in kognitiven Tests. Die Teilnehmer berichteten außerdem über ihre subjektiven Empfindungen von Müdigkeit, Erschöpfung und depressiven Stimmungen.

 

In den beiden Ubichinol-Gruppen stiegen die Serumspiegel nach vier Wochen um das Drei- bis Vierfache an und blieben im Vergleich zum Placebo in der gesamten Studienzeit signifikant höher. Kleine Unterschiede zwischen der höheren und geringeren Ubichinol-Dosis waren dabei relativ gering (nicht signifikant). Mit den Ubichinol-Gaben verbesserte sich in beiden Gruppen die Empfindung der subjektiven Müdig- und Schläfrigkeit nach kognitiven Tests besser als in der Placebo-Gruppe. Bei der höheren Ubichinol-Dosierung zeigte sich im Vergleich zum Placebo eine signifikante Verbesserung im subjektiven Grad der Entspannung nach Test-Aufgaben sowie in der Schläfrigkeit sowie in der Motivation, die Aufgaben zu lösen. Außerdem verbesserten sich die Ubichinol-Serumspiegel bei oxidativem Stress.

 

Für die Forscher legen diese Ergebnisse nahe, dass Ubichinol die Lebensqualität bei Personen mit leichter Müdigkeit verbessern kann. Es kann die kognitiven Funktionen fördern, um Aufgaben zu lösen und die Müdig- und Schläfrigkeit nach solchen Belastungen verringern. Gleichzeitig hat Ubichinol eine entspannende Wirkung und kann den oxidativen Stress, der bei Müdigkeit und Erschöpfung entsteht, senken.

 

Unser Tipp: Ubichinol ist die aktive, reduzierte Form des Coenzym Q10, mit klaren Vorteilen. Es ist im Körper besser bioverfügbar und hat direkte antioxidative Wirkungen.

 

Quelle:
Kel Mizuno et al., Ubiquinol-10 Intake Is Effective in Relieving Mild Fatigue in Healthy Individuals. In: Nutrients, online am 2.6.2020, doi: 10.3390/nu12061640.

Mehr Obst und Gemüse bei Asthma

 

Wie man bei Asthma die Ernährung am besten umstellen sollte, zeigt ein Review von US-amerikanischen Forschern, in dem die wissenschaftlichen Kenntnisse über Asthma und Ernährung ausgewertet wurden. Asthma ist eine häufige chronische Erkrankung, bei der sich die Atemwege entzünden und verengen. Dadurch entsteht eine Hyperreaktivität in den Bronchien, zeitweise wird der Luftstrom behindert. In den akuten Episoden kommt es zu Atemnot, Keuchen, Husten und Engegefühlen in der Brust.


Seit den 80er Jahren steigen die Vorkommen von Asthma stetig an. Parallel stieg auch die Verbreitung der westlichen Ernährungsweise mit einem hohen Verzehr von Fleisch, Fetten und wenig Obst und Gemüse. Wie Studien zeigen, kann neben der Therapie mit Arzneimitteln und der Senkung von auslösenden Reizen eine betont pflanzliche Ernährung zum Schutz vor Asthma beitragen und helfen, die Symptome zu verringern. Die pflanzliche Kost kann z.B. auf systemische Entzündungen im Körper, die Asthma verschlimmern können, einwirken. Mit reichlich Obst und Gemüse werden vermehrt Ballaststoffe aufgenommen, die dazu beitragen können, die Lungenfunktionen zu verbessern. Auch die enthaltenen Antioxidantien und Flavonoide können bei Asthma schützende Wirkungen haben. Das betrifft z.B. die Freisetzung von Zytokinen (regulatorische Proteine für die Signalübertragung zwischen Zellen), die Schädigung durch freie Radikale und Immunreaktionen, die an der Entstehung und dem Verlauf von Asthma beteiligt sind.


In Bezug auf die Versorgung mit Mikronährstoffen zeigt sich, dass Asthma-Patienten besonders häufig Vitamin D fehlt. Eine gute Versorgung mit dem u.a. antientzündlich wirkenden Vitamin D wirkt sich positiv auf die Asthmakontrolle aus. Es kann das Immunsystem, die Muskelzellen in den Atemwegen und die Lungenfunktionen positiv beeinflussen. Grundsätzlich sollte bei Asthma auf eine gute Aufnahme von Vitamin D geachtet werden. Dazu tragen der Aufenthalt in der Sonne, mit Vitamin D angereicherte Lebensmittel und bei Bedarf auch Ergänzungen mit Vitamin D bei. Eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von oxidativem Stress spielen die Antioxidantien. Zu ihnen gehören u.a. die Vitamine E und C, aber auch Beta-Carotin und andere Carotinoide, Coenzym Q10, Flavonoide (sekundäre Pflanzenstoffe), z.B. Resveratrol, sowie Magnesium und Selen. Sie wirken mit ihren antioxidativen Funktionen auch auf das Immunsystem ein, haben antientzündliche Fähigkeiten und können zur Stärkung der Lungenfunktionen beitragen.


Die Auswertung relevanter Studien zeigte, dass der erhöhte Konsum von Obst und Gemüse das Risiko für Asthma bei Kindern und Erwachsenen verringern kann, gleiches gilt für Asthma-Symptome. So hatten zum Beispiel Asthmatiker, die sich acht Wochen lang vegetarisch ernährten, weniger Symptome als eine Kontrollgruppe. Mit vegetarischer Kost konnte auch der Einsatz von Asthma-Medikamenten verringert werden. In einer anderen Studie ernährten sich Asthmapatienten ein Jahr lang rein vegetarisch. Damit verbesserte sich ihre Vitalkapazität (Maß für die Luftmenge, die Patienten ausstoßen können) und andere Asthmasymptome. Dagegen können ein hoher Verzehr von Milchprodukten und Lebensmitteln, die reichlich gesättigte Fettsäuren enthalten, eher schädlich wirken. So hatten z.B. Kinder mit einem höheren Konsum an Milchprodukten ein stärkeres Asthmarisiko im Vergleich zu Kindern, die weniger davon aufnahmen. Der hohe Verzehr an gesättigten Fetten und von wenig Ballaststoffen war bei Asthmapatienten mit Entzündungen der Atemwege und schlechteren Lungenfunktionen verbunden.


Die Forscher ziehen das Fazit: Die Empfehlung für den erhöhten Verzehr von Obst und Gemüse, einschließlich von Hülsenfrüchten, wird durch die aktuelle Forschung zu Asthma und Ernährung unterstützt. Die Aufnahme von gesättigten Fettsäuren und Milchprodukten sollte dagegen verringert werden. Dadurch sinkt das Asthmarisiko und verbessert sich die Asthmakontrolle. Die erhöhte Aufnahme von Ballaststoffen, Antioxidantien und gesünderen Fettsäuren unterstützt vermutlich Immunwege, die an der Entstehung und dem Verlauf von Asthma beteiligt sind.


In einem Podcast zum Thema „Asthma & Coronavirus“ (The Exam Room) nehmen die Autoren zur aktuellen Pandemie Stellung. Asthmapatienten haben bei der Infektion mit dem Coronavirus ein erhöhtes Risiko für einen schwereren Verlauf, abhängig z.B. vom Grad der Krankheit und der therapeutischen Kontrolle. Asthmatiker sollten besonders darauf achten, alle Schutzmaßnahmen einzuhalten. Die gesunde Ernährung sollte ebenfalls im Blick behalten werden.


Unser Tipp: Vitamin D ist als Nahrungsergänzung in verschiedenen Formen und Dosierungen erhältlich. Dabei unterstützen z.B. emulgiertes und liposomales Vitamin D die gute Aufnahme im Körper.


Quelle:
Jihad Alwarith et al., The role of nutrition in asthma prevention and treatment. In: Nutrition Reviews, Online-Veröffentlichung vom 13.3.2020, doi: 10.1093/nutrit/nuaa005.

Vitamin D − ein möglicher Biomarker fürs Altern

 

Die Beziehung zwischen Vitamin D und der Häufigkeit von chronischen Krankheiten ist bekannt. Vitamin D könnte daher möglicherweise ein Biomarker für das physiologische Altern sein.

 

Vitamin D hat im Körper sehr viele Aufgaben, die auch im Alter mit seinen komplexen Prozessen eine wichtige Rolle spielen. Eine Gruppe von italienischen Forschern führte dazu eine Meta-Analyse durch, in der die Rolle der Konzentration von Vitamin D als Biomarker für das gesunde Altern untersucht wurde. Einbezogen waren Studien ab dem Jahr 2000 bis zum Anfang 2019. Untersucht wurde die Beziehung zwischen dem Vitamin-D-Status und langfristigen Lebensperspektiven, Krankheiten sowie der körperlichen und kognitiven Funktionalität. Die Forscher konnten 24 Studien, vor allem aus Europa und den USA, in ihre Analyse einbeziehen. Daran waren rund 78.000 ältere Personen mit einem durchschnittlichen Alter von über 50 Jahren beteiligt. Alle waren zu Beginn der jeweiligen Studien gesund und hatten bisher Vitamin D nicht ergänzt. Bei niedrigen Vitamin D-Werten (25(OH)D) zeigten sich Beziehungen zu respiratorischen und kardiovaskulären Ereignissen, zu Markern im Zusammenhang mit Knochenbrüchen, z.B. an den Hüften, aber auch in anderen Körperbereichen (ohne Wirbelbrüche), sowie zur Sterblichkeit. Die Forscher prüften zusätzlich die Beziehungen zwischen dem gesunden Altern und dem sogenannten aktiven Vitamin D (1,25(OH)2), das geringer konzentriert und weniger haltbar ist. Dabei zeigten sich ähnliche Ergebnisse, die jedoch klinisch von geringerer Bedeutung waren.

 

Für die Forscher bestätigte sich damit, dass der Vitamin D-Status (25(OH)D) als ein sinnvoller Biomarker für Altersprozesse dienen kann. Damit könnten Prognosen für verschiedene krankhafte Entwicklungen und in Bezug auf die Lebensperspektiven bzw. das Sterblichkeitsrisiko ermöglicht werden. Das gilt z.B. für Lungenfunktionen und -krankheiten, kardiovaskuläre und koronare Krankheiten, Hüftfrakturen und die Vorkommen von Sarkopenie (Abbau von Muskelmasse und -kraft). Kein Zusammenhang zeigte sich dagegen in dieser Analyse zwischen Vitamin D und dem Sturzrisiko sowie der Knochenmineraldichte. Gleiches galt für die kognitiven Funktionen und bei kardiometabolischen Krankheiten (z.B. Bluthochdruck und Diabetes) sowie für Krebskrankheiten.

 

Die Forscher ziehen das Fazit: Diese systematische Auswertung zeigte besondere Aspekte von Vitamin D als ein möglicher (mehrdimensionaler) Indikator für die Gesundheit im Alter. Da Altersprozesse jedoch generell sehr komplex sind, sollten diese Beziehungen in weiteren Studien genauer untersucht werden. Dabei wäre auch die Frage zu klären, ob Ergänzungen von Vitamin D krankhafte Entwicklungen im Alter verringern oder verzögern können.

 

Unser Tipp: Vitamin D wird vor allem als D3 (Cholecalciferol) in Nahrungsergänzungen angeboten. Auf eine gute Qualität sollte geachtet werden. Flüssige Formen sind z.B. sehr gut dosierbar und werden vom Körper besonders gut aufgenommen.

 

Quelle:
Silvia Caristia et al., Vitamin D as a Biomarker of Ill-Health among the Over-50s: A Systematic Review of Cohort Studies. In: Nutrients, Online-Veröffentlichung vom 6.10.2019, doi: 10.3390/nu11102384.

Die gesunde Ernährung beeinflusst das Hörvermögen

 

Der zunehmende Hörverlust gilt als ein Teil des Alterungsprozesses. Möglicherweise gibt es Faktoren, die den Verlust des Gehörs verringern, verzögern oder verhindern können. Dazu könnte eine gesunde Ernährung und die gute Versorgung mit wichtigen Mikronährstoffen beitragen.

 

Schon in früheren Studien hatte sich gezeigt, dass eine höhere Aufnahme von bestimmten Lebensmitteln und Mikronährstoffen das Risiko für einen Hörverlust im Alter verringern kann. Dazu gehören die Carotinoide Beta-Carotin und Beta-Cryptoxanthin, Folsäure und die langkettigen Omega-3-Fettsäuren. Sie sind in vielen Obst- und Gemüsesorten sowie in Fischen und Meeresfrüchten enthalten und werden bei einer gesunden Ernährung häufiger verzehrt. Eine Gruppe von US-amerikanischen Forschern prüfte im Rahmen der „Nurses' Health Study II“ (2012-2018), einer US-amerikanischen Bevölkerungsstudie mit Frauen aus Gesundheitsberufen, ob es Beziehungen zwischen der Ernährung und dem Hörverlust gibt bzw. wie sich der Hörverlust im Lauf von drei Jahren verändert.

 

Einbezogen waren 3.135 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 59 Jahren. Bei allen war mehrmals die Art der Ernährung zu verschiedenen Zeitpunkten ermittelt worden. Dabei prüften die Forscher auch, wie stark sich die Teilnehmerinnen an gesunde Ernährungsweisen anpassten. Als Vorgabe dienten hier die DASH-Diät zur Senkung des Blutdrucks, die alternative mediterrane Ernährung und der Alternate Healthy Eating-Index (AHEI 2010). Die stärkere Einhaltung dieser Ernährungsweisen wurde mit einer Reihe von wichtigen gesundheitlichen Vorteilen in Verbindung gebracht. Das gilt z.B. für ein geringeres Risiko von Herzkrankheiten, Bluthochdruck, Diabetes, Schlaganfall sowie allgemein für ein gesundes Altern. Zu Beginn und nach drei Jahren wurde bei allen Teilnehmerinnen das Hörvermögen untersucht. Audiologen maßen die Veränderungen der Reinton-Hörschwellen und die niedrigsten Lautstärke, die eine Teilnehmerin in einem Ohr noch erkennen konnte. Ihnen wurden Töne mit niedrigen (0,5, 1 und 2 kHz), mittleren (3 kHz und 4 kHz) und höheren Frequenzen (6 kHz und 8 kHz) mit variablen Lautstärke-Pegeln präsentiert. Die Teilnehmerinnen gaben an, wann sie den Ton nur noch knapp hören konnten.

 

Diese Untersuchungen wurden nach drei Jahren bei allen Teilnehmerinnen wiederholt. In dieser Zeit hatten 19 % der Frauen einen Hörverlust in den tiefen Frequenzen, 38 % einen Hörverlust in den mittleren Frequenzen und fast die Hälfte einen Hörverlust in den höheren Frequenzen entwickelt. Es zeigte sich weiter, dass Frauen, die sich stärker an gesunde Ernährungsweisen hielten, ein deutlich geringeres Risiko für eine sinkende Hörsensitivität hatten. Ihr Risiko für einen Rückgang beim Hören der Mittelfrequenzen war um fast 30 % geringer im Vergleich zu den Frauen, die sich am wenigsten gesund ernährten. Das Risiko für einen Hörverlust in den höheren Frequenzen war bei einer gesunden Ernährung um bis zu 25 Prozent niedriger.

 

Die Forscher waren überrascht, dass sich bei so vielen Frauen, die zudem oft noch in einem Alter waren, in dem man das Gehör meistens noch nicht untersuchen lässt, in einer relativ kurzen Zeitspanne ein Hörverlust gezeigt hatte. Eine gesunde Ernährung kann diesen Prozess offenbar deutlich verlangsamen. Die Forscher empfehlen, die Beziehungen zwischen der Ernährung und dem Hörverlust im höheren Alter in weiteren Studien näher zu untersuchen.

 

Unser Tipp: Wenn die Versorgung mit Mikronährstoffen über die Ernährung nicht ausreicht, dann können wichtige Nährstoffe, wie z.B. die Carotinoide, Folsäure und Omega-3-Fettsäuren, auch über Nahrungsergänzungen aufgenommen werden. Auf eine gute Qualität sollte dabei immer geachtet werden.

 

Quelle:
Sharon G. Curhan et al., Prospective Study of Dietary Patterns and Hearing Threshold Decline. In: American Journal of Epidemiology, Online-Veröffentlichung vom 14.10.2019, doi: 10.1093/aje/kwz223.

Der Schlaf wird von der Ernährung mit beeinflusst, dabei spielt auch die Versorgung mit einigen Mikronährstoffen eine Rolle.

 

Der Schlaf wird von der Ernährung mit beeinflusst, dabei spielt auch die Versorgung mit einigen Mikronährstoffen eine Rolle. Bei einem länger anhaltenden Kurzschlaf können häufiger Defizite an Mikronährstoffen auftreten.

 

Ein guter Schlaf ist erholsam für den Körper, das gilt vor allem für das Immun-, Hormon- und Nervensystem. Eine normale Schlafdauer erreichen Erwachsene mit sieben bis neun Stunden, bei den Älteren ab 65 Jahren geht man von sieben bis acht Stunden Schlaf aus. Zu wenig Schlaf kann, wenn er über längere Zeit anhält, viele gesundheitliche Folgen haben. Davon sind immer mehr Menschen betroffen. Zu wenig Schlaf führt z.B. zu erhöhter Reizbarkeit, kognitiven Schwächen und zu einem beeinträchtigten Immunsystem. Wie eine Auswertung der großen US-amerikanischen Bevölkerungsstudie NHANES (National Health and Nutrition Examination Survey) zeigt, gehört zu den Folgen eines länger anhaltenden Kurzschlafs auch die unzureichende Versorgung mit Mikronährstoffen. Sie spielen neben vielen anderen Aufgaben im Körper auch eine Rolle in der Chronobiologie. Durch die Regulation des zirkadianen Rhythmus wird die Anpassung an den 24-stündigen Tag- und Nacht-Rhythmus erreicht. Dazu trägt z.B. die Synthese des sogenannten „Schlafhormons“ Melatonin bei, die durch die Vitamine Folat und Vitamin B6 sowie durch das Spurenelement Zink unterstützt wird.

 

Die Forscher befragten Teilnehmer an der NHANES-Studie in Bezug auf ihre Ernährung, die Aufnahme von Mikronährstoffen aus Nahrungsergänzungen und zu ihrer üblichen Schlafdauer. Die Analyse von rund 26.000 Teilnehmern (Durchschnittsalter 47 Jahre) aus den Jahren 2005 bis 2016 ergab, dass die Schlafdauer im Durchschnitt bei sieben Stunden lag. Insgesamt berichtete rund ein Drittel der Teilnehmer über eine zu geringe Schlafdauer von weniger als sieben Stunden. Männer waren vom Kurzschlaf häufiger betroffen. Den Teilnehmern mit einem zu kurzem Schlaf fehlte es häufiger an wichtigen Mikronährstoffen. Das betraf bei Erwachsenen im Alter ab 19 Jahren vor allem Kalzium, Magnesium und Vitamin D und bei den 19- bis zu 50-Jährigen auch Vitamin K. Diese Defizite zeigten sich auch nach der Daten-Anpassung an mögliche andere Einflussfaktoren. Teilnehmer, die über Kurzschlaf berichteten, hatten außerdem häufiger eine zu geringe Versorgung an mehreren Nährstoffen, auch hier wurden Unterschiede im Alter und Geschlecht beobachtet. Erwachsene ab 51 Jahren hatten bei kurzer Schlafdauer häufiger unzureichende Aufnahmen von mehreren Mikronährstoffen. Bei den Frauen zeigte sich ein Zusammenhang zwischen dem Kurzschlaf und der oftmals nicht ausreichenden Zufuhr von Kalzium, Magnesium und den Vitaminen A, C, D und E. Obwohl insgesamt mehr Männer einen Kurzschlaf hatten, fand man bei ihnen meist nur eine unzureichende Zufuhr von Vitamin D.

 

Für die Forscher zeigen diese Ergebnisse, dass es einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Kurzschlaf und einer nicht genügenden Versorgung mit einzelnen und/oder mehreren Mikronährstoffen gibt. Das betrifft vor allem Kalzium, Magnesium und die Vitamine A, C, D und E. Durch einen längerfristig anhaltenden Kurzschlaf kann demnach der Bedarf für Nahrungsergänzungen mit einzelnen oder mehreren Mikronährstoffen ansteigen.

 

Unser Tipp: Abendlicher Hunger, ein üppiges Essen, zu viel Säure, Koffein oder Alkohol können den Schlaf stören. Hausmittel wie warme Milch und Kräutertees können das Einschlafen unterstützen. Eine ausreichende Zufuhr an Mikronährstoffen ist für den Schlaf wichtig, das gilt neben den genannten Vitaminen und Mineralstoffen z.B. auch für die Aminosäure Tryptophan.

 

Quelle:
Chioma J. Ikonte et al., Micronutrient Inadequacy in Short Sleep: Analysis of the NHANES 2005-2016. In: Nutrients, Online-Veröffentlichung vom 1.10.2019, doi: 10.3390/nu11102335.

Nachdem sich die Versorgung mit Jod vor einigen Jahren verbessert hatte, zeigt sich nun in den letzten Jahren, von 2014 bis 2017, ein erneuter Trend zu Joddefiziten bei Kindern und Jugendlichen.

 

Nachdem sich die Versorgung mit Jod vor einigen Jahren verbessert hatte, zeigt sich nun in den letzten Jahren, von 2014 bis 2017, ein erneuter Trend zu Joddefiziten bei Kindern und Jugendlichen.

 

Die gute Versorgung mit Jod ist für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen besonders wichtig. Zu den Funktionen von Jod gehört, dass es auf das Nervensystem einwirkt. Neurokognitive Fähigkeiten werden von einer guten Jodversorgung beeinflusst. Das beginnt bereits in der Schwangerschaft mit der Jodversorgung des Fötus durch die Mutter. Ein milder bis moderater Jodmangel in der frühen Schwangerschaft kann zu einem später verringerten verbalen IQ der Kinder beitragen. Eine gute Jodversorgung ist auch in der gesamten Kindheit sehr wichtig. So konnte z.B. bei 10- bis 13jährigen Schülern die Gabe von täglich 150 µg Jod über ein halbes Jahr die kognitiven Funktionen signifikant verbessern. Auch die Folgen von Joddefiziten sind bekannt, so wurde u.a. ein Zusammenhang zwischen einem Jodmangel und der Entwicklung von ADHS hergestellt.

 

Auf dem Kongress für Kinder- und Jugendmedizin wurden im September in München neue Ergebnisse der KiGGS Welle 2, einer Langzeitstudie zur gesundheitlichen Lage von Kindern und Jugendlichen in Deutschland, zur Jodversorgung vorgestellt. In dieser Studie wurden von 2014 bis 2017 bei rund 15.000 Teilnehmern im Alter von 0 bis zu 29 Jahren umfangreiche Daten zur Gesundheit erhoben. Bei rund 3.300 Kindern und Jugendlichen wurde im Urin auch der Jodgehalt bestimmt. Im Durchschnitt lag die Jodausscheidung bei rund 90 µg/L. Die Empfehlung für eine gute Jodversorgung liegt nach Angaben der WHO (Weltgesundheitsorganisation) zwischen 100 und 199 µg/L Jod. Die Jodwerte der Kinder und Jugendlichen waren damit allgemein niedrig. Rund 60 % der Kinder und Jugendlichen waren nicht ausreichend mit Jod versorgt. Nur Jungen von drei bis zu sechs Jahren hatten mit durchschnittlich rund 106 µg/L Jod noch akzeptable Werte.

 

Die Forscher stufen daher Deutschland wieder als Jodmangelgebiet ein, anders noch als in den 80er und 90er Jahren. Auch in der vorangegangenen KiGGS-Basisuntersuchung (2003 bis 2006) wurden mit Joddefiziten von rund 42 % noch bessere Werte erzielt, außerdem war die Jodausscheidung der Teilnehmer zu dieser Zeit deutlich höher. Die Forscher gehen davon aus, dass die inzwischen wieder seltenere Verwendung von Jodsalz in der Lebensmittelindustrie zu den Ursachen für den erhöhten Jodbedarf gehört. Industriell hergestellte Lebensmittel sind nach wie vor die wichtigste Salzquelle, rund 77 % der Salzaufnahmen gehen auf ihr Konto. Salz, das im Haushalt verwendet wird, kommt dagegen nur auf einen Anteil von 10 %.

 

Unser Tipp: Jod kann auch als Nahrungsergänzung aufgenommen werden. Es wird z.B. in vom Körper sehr gut aufnehmbaren Formen, z.B. als flüssiges Jod (Kaliumjodid), angeboten.

 

Quelle:
Dr. Beate Fessler, „Ein Anlass zur Sorge“ Deutschland − ein Jodmangelland. In: Springer Medizin, Online-Veröffentlichung vom 22.9.2019.

Gesunde Ernährung und Vitamin D stärken bei Depressionen

 

Eine gesunde Ernährung kann ebenso wie eine gute Versorgung mit Vitamin D dazu beitragen, den Zustand bei Depressionen zu verbessern. Sowohl Studenten als auch ältere Patienten mit Depressionen konnten davon in zwei kleineren Studien profitieren.

 

Schon seit längerem ist bekannt, dass sich Patienten mit Depressionen oft sehr schlecht ernähren. Eine gesündere Ernährung mit reichlich Obst und Gemüse, Fisch und magerem Fleisch, kann dazu beitragen, dass sich depressive Symptome verringern. Das bestätigt eine neue, australische Studie an 76 Studenten im Alter von 17 bis zu 35 Jahren. Sie waren in einem Test durch eine erhöhte Depressivität aufgefallen und wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe sah sich ein Video an, in dem sie eine Diätassistentin zur Veränderung ihrer Ernährung aufforderte. Sie erhielten dazu einen Lebensmittelkorb mit gesunden Nahrungsmitteln und einen Einkaufsgutschein im Wert von 60 US-Dollar. In den drei Wochen danach wurden die Studenten zweimal von der Ernährungsberaterin angerufen, um sie weiter zu einer gesünderen Ernährung zu motivieren. Die Studenten der zweiten Gruppe erhielten dagegen keinerlei Informationen zur gesunden Ernährung, man lud sie nur zu einer weiteren Untersuchung nach drei Wochen ein.

 

Die meisten Studenten, die an der Ernährungsberatung teilgenommen hatten, befolgten die Empfehlungen. Das zeigten sowohl einer Befragung zu ihren Depressionen als auch Hautmessungen. Letztere zeigen über Farbveränderungen der Haut an, ob vermehrt Flavonoide aus Obst und Gemüse verzehrt wurden. Die gesündere Ernährung hatte sich außerdem nachweisbar positiv auf die Depressionen ausgewirkt. Auf der Depressions-Skale waren die Werte um rund 21 Punkte gesunken. Depressive Symptome, Ängste und Stress hatten sich gebessert. Bei den Studenten ohne Ernährungsintervention zeigte sich dagegen ein leichter Anstieg der Depressionen. Nach drei Monaten konnten die Forscher 33 Teilnehmer an der Diätberatung noch einmal kontaktieren. Knapp zwei Drittel der Studenten hielt sich weiter an die Empfehlungen für eine gesündere Ernährung. Die günstige Wirkung auf die depressiven Symptome war weiterhin nachweisbar.

 

Mit zunehmendem Alter steigen die Vorkommen von depressiven Stimmungen und Depressionen an. So schätzt man z.B. in Großbritannien, dass rund 22 % der Männer und 28 % der Frauen über 65 Jahren von Depressionen betroffen sind. Die Prävention und Therapie von Depressionen spielt für die Gesundheit im Alter eine wichtige Rolle. Dabei kommt es auch auf die gute Versorgung mit Vitamin D an, wie eine aktuelle iranische Studie zeigt. Daran waren 68 Personen über 60 Jahren beteiligt, die an mäßigen bis schwereren Depressionen litten. Bei allen Teilnehmern wurde zu Beginn der Studie die Versorgung mit Vitamin D im Blut geprüft. Dabei fanden sich im Durchschnitt relativ niedrige Vitamin D-Werte (unter 30 ng/ml). Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen eingeteilt, eine Gruppe erhielt wöchentlich 50.000 I.E. Vitamin D, die andere Gruppe nahm zur Kontrolle ein Placebo.

 

Die Ergebnisse zeigten, dass sich mit der Aufnahme von Vitamin D die Werte im Blutspiegel deutlich erhöht hatten. Damit sanken auch die Werte für Depressionen leicht ab, während sich in der Placebo-Gruppe die Tendenz zu einem Anstieg der Depressionen zeigte. Die Forscher verweisen darauf, dass es im Hippocampus, ein Bereich des Gehirns, der mit Depressionen verbunden ist, viele Vitamin D-Rezeptoren gibt. Bekannt ist weiter, dass mehrere Vitamin D-Metaboliten die Blut-Hirn-Schranke überqueren können.

 

Die Forscher ziehen das Fazit, dass Vitamin D bei älteren depressiven Patienten dazu beitragen kann, die Symptome zu lindern. Patienten könnten im Rahmen einer Therapie von Depressionen auch von der ergänzenden Gabe von Vitamin D profitieren..

 

Unser Tipp: Vitamin D ist in vielen Nahrungsergänzungen enthalten, dabei wird meist die natürliche Form D3 (Cholecalciferol) bevorzugt. Als Einzelpräparat wird Vitamin D3 u.a. in emulgierter Form angeboten, das die Aufnahme deutlich verbessert.

 

Quelle:
Heather M. Francis et al., A brief diet intervention can reduce symptoms of depression in young adults - A randomised controlled trial. In: PLOS One, Online-Veröffentlichung vom 9.10. 2019, doi: 10.1371/journal.pone.0222768.
und
Negin Masoudi Alavi et al., Effect of vitamin D supplementation on depression in elderly patients: A Randomized clinical trial. In: Clinical Nutrition, Vol. 38, Nr. 5, S. 2065-2070.

Eine ungesunde Ernährung kann die Schuppenflechte (Psoriasis) deutlich verstärken. Dabei spielen das Übergewicht und die zu hohe Aufnahme an gesättigten Fettsäuren eine wichtige Rolle.

 

Eine ungesunde Ernährung kann die Schuppenflechte (Psoriasis) deutlich verstärken. Dabei spielen das Übergewicht und die zu hohe Aufnahme an gesättigten Fettsäuren eine wichtige Rolle.

 

Die Psoriasis ist eine erblich bedingte, chronische und entzündliche Erkrankung der Haut und der Gelenke. Nach der Neurodermitis ist sie die häufigste chronische Hauterkrankung. Typische Merkmale sind die rote Fleckenbildung an der Haut mit einer trockenen und silbrig glänzenden Schuppung, die meist in Schüben auftreten. Das Auftreten der Krankheit kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Dazu gehören z.B. äußere Verletzungen sowie Belastungen durch Stress, Alkohol oder Medikamente, aber auch Infektionen und Stoffwechselstörungen sowie umweltbedingte Faktoren. Auch die Ernährung kann die Psoriasis beeinflussen. Eine ungesunde Ernährung, Übergewicht und die zu hohe Aufnahme von gesättigten Fettsäuren können die Schwere der Psoriasis beeinflussen. Das hatten Forscher der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Universitätsklinik Leipzig in einer Studie geklärt.

 

Bekannt ist allgemein, das die typische westliche Ernährung zu einem Ungleichgewicht zwischen der durchschnittlichen Aufnahme an gesättigten und den ungesättigten Fettsäuren führt, wobei die gesättigten Fette, die vor allem aus tierischen Lebensmitteln aufgenommen werden, meist überwiegen. Bei Übergewicht können Adipozyten (Zellen im Fettgewebe) zu entzündlichen Prozessen beitragen, wozu.u.a. auch der oxidative Stress beiträgt, der bei Übergewicht verstärkt auftritt. Damit verbunden sind nicht nur die Entwicklung von Typ II Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern auch die Verschlechterung von entzündlichen Hauterkrankungen wie der Psoriasis. Die Forscher entdeckten bei Psoriasis-Patienten, wie gesättigte Fettsäuren zum Schlüsselfaktor für verstärkte Hautentzündungen werden können.

 

Dabei war der Spiegel der freien Fettsäuren im Serum der einzige Parameter, der die Schwere der Psoriasis direkt beeinflussen kann. Gesättigte Fettsäuren können so genannte myeloische Zellen (des blutbildenden, jedoch nicht des lymphatischen Systems) für erhöhte entzündliche Reaktionen sensibilisieren und in der Folge die Keratinozyten (hornbildende Zellen der Oberhaut) aktivieren. Die Forscher vermuten, dass eine Reduktion von gesättigten Fettsäuren hilfreich sein kann, um neben der üblichen Behandlung der Psoriasis die Krankheit auch über eine gesunde Ernährung zu unterstützen und zu lindern. Die Forscher starteten nun eine Studie, in der eine spezielle Diät zusätzlich zur Therapie der Psoriasis über sechs Monate lang getestet wird.

 

Unser Tipp: Die meisten ungesättigten Fettsäuren kann der Körper selbst herstellen. Einige, wie die Alpha-Linolensäure (Omega-3), die Linolsäure (Omega-6) und die sehr gesunden Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA) aus Fischölen, sind essenziell und müssen mit der Nahrung zugeführt werden. Bei einem besonderen Bedarf gibt es eine Reihe von essenziellen Fettsäuren auch als Nahrungsergänzungen, dabei spielt bei Kombinationen auch ein gutes Verhältnis der Fettsäuren zueinander eine Rolle.

 

Quelle: 
Diana Herbert et al., High-Fat Diet Exacerbates Early Psoriatic Skin Inflammation Independent of Obesity: Saturated Fatty Acids as Key Players. In: Journal of Investigative Dermatology, Online-Veröffentlichung vom 12.6.2018
und
ikr, Psoriasis. Spezialdiät im Text. In: Ärzte-Zeitung, Online-Veröffentlichung vom 23.10.2019.

Nicht nur wir Menschen bieten Bakterien einen guten Nährboden. Wie eine Studie zeigt, sind sie z.B. auch in Äpfeln reichlich vorhanden.

 

Nicht nur wir Menschen bieten Bakterien einen guten Nährboden. Wie eine Studie zeigt, sind sie z.B. auch in Äpfeln reichlich vorhanden. Dabei liefern Bio-Äpfel die bessere Bakterien-Qualität im Vergleich zu konventionell angebauten Äpfeln.

 

Reichlich Obst und Gemüse, das gehört zu einer guten Ernährung dazu. Sie enthalten neben den jeweiligen pflanzlichen Bestandteilen und Nährstoffen auch eine Fülle von Bakterien, die wir mit dem Verzehr aufnehmen und die dann vorübergehend auch unseren Darm besiedeln. Diese Mikroorganismen sind für eine gesunde Darmflora sehr wichtig. Rohes Obst und Gemüse ist eine besonders gute Quelle für die Mikroorganismen im Darm, denn beim Kochen werden die meisten Bakterien vernichtet.

 

Wie die Besiedelung von Bakterien speziell beim Apfel aussieht, das untersuchten Forscher des Instituts für Umweltbiotechnologie der Technischen Universität Graz in einer Studie. Sie nahmen das Mikrobiom der Äpfel unter die Lupe und bestimmten den Gehalt an Mikroorganismen. Dabei verglichen sie auch Äpfel aus dem biologischen und konventionellen Anbau. Generell zählen Äpfel zu den beliebtesten Obstsorten. Mit ihrem Verzehr nehmen wir nicht nur die Schalen und das Fruchtfleisch auf, ein normaler Apfel enthält im Durchschnitt rund 100 Millionen Bakterien. Sie sind vor allem in den Samen und im Fruchtfleisch konzentriert und deutlich weniger in den Schalen angesiedelt. In den verschiedenen Geweben eines Apfels (Stängel, Schalen, Fruchtmark, Samen und Kelch) siedeln sich verschiedene Bakterienstämme und -arten an.

 

Der Großteil geht auf das Konto der Proteobakterien (80 %), mit einigem Abstand gefolgt von Bacteriodetes (9 %), Actinobacteria (5 %) und Firmicutes (3 %). Zu ihnen gehören jeweils diverse Bakteriengruppen und -arten, die die Gesundheit stärken können, einige dieser Arten wirken jedoch auch gesundheitsschädigend. Deutliche Unterschiede bei den Bakterien fanden die Forscher zwischen Bio-Äpfeln und Äpfeln aus dem konventionellen Anbau. Bio-Äpfel hatten eine deutlich größere Vielfalt an Bakterien mit einer signifikanten Verschiebung der Bakteriengattungen und -ordnungen., von fast 40 %. In konventionell angebauten Äpfeln beobachteten die Forscher mehr Bakterien, die für ein gesundheitsschädliches Potential bekannt sind.

 

Die Forscher ziehen das Fazit: Mit dem Verzehr eines Apfels werden rund 100 Millionen Bakterienzellen verzehrt. Obwohl die Menge bei einem Bio-Apfel und einem aus dem konventionellen Anbau gleich ist, unterscheidet sich die Zusammensetzung der Bakterien deutlich. Die Bio-Äpfel enthalten nicht nur eine größere Vielfalt, sondern auch mehr gesündere Bakterienarten.

 

Quelle:
Birgit Wassermann et al., An Apple a Day: Which Bacteria Do We Eat With Organic and Conventional Apples. In: frontiers in Microbiology, Online-Veröffentlichung vom 24.7.2019, doi: 10.3389/fmicb.2019.01629.

Pflanzen-, Fisch- oder Fleischkost?

 

Ein englisches Forscherteam wertete Daten der großen EPIC-Oxford-Studie aus, um die Risiken für Herzkrankheiten und Schlaganfälle bei Vegetariern, Pescatariern und Fleischessern zu untersuchen. Dabei zeigt sich, ganz so eindeutig ist das Ergebnis nicht.

 

Am englischen Zweig der EPIC-Studie (European Prospective Investigation Into Cancer and Nutrition) waren von 1993 bis 2001 rund 48.000 Männer und Frauen beteiligt. Der Anteil der Vegetarier, einschließlich der Veganer, war mit 16.000 recht hoch, dazu gaben rund 7.500 Teilnehmer an, zwar kein Fleisch, jedoch Fisch zu essen. Damit waren die Gruppen der Vegetarier und Pescatarier fast ebenso groß wie die Gruppe, die auch Fleisch aß. Die Teilnehmer wurden bis zum Jahr 2001 beobachtet. In dieser Zeit kam es in dieser großen Gruppe zu 2.830 ischämischen Herzkrankheiten, die aufgrund einer mangelnden Durchblutung entstehen. Weiter traten 1.072 Schlaganfälle auf, rund die Hälfte davon ebenfalls ischämisch, die andere Hälfte hämorrhagisch, d.h. aufgrund von Blutungen, die im Gehirn entstanden.

 

Bei den Vegetariern war das Risiko für ischämische Herzkrankheiten um 22 % geringer im Vergleich zu den Fleischessern, auch bei den Pescatariern sank dieses Risiko, mit 13 % jedoch etwas geringer. Allerdings hatten die Vegetarier bei den Schlaganfällen ein um 20 % erhöhtes Risiko, für die Forscher ein unerwartetes Ergebnis. Die Pescatarier schnitten hier besser ab, bei ihnen zeichnete sich nur eine leichte Tendenz für ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle ab. Bei den Vegetariern zeigte sich ein besonders erhöhtes Risiko für hämorrhagische Schlaganfälle.

 

Rund zehn Jahre später, 2010, konnten die Forscher einen Großteil der Teilnehmer an der EPIC-Oxford-Studie erneut zu ihren Essgewohnheiten befragen. Danach untersuchten die Forscher den Einfluss eines langfristigen Verzichts auf Fleisch in Bezug auf die Vorkommen von Herz-Kreislauf-Krankheiten. Einbezogen waren auch andere Einflussfaktoren, z.B. der Gesundheitszustand, Rauchen, die körperliche Aktivität, die Einnahme von Nahrungsergänzungen und die Ernährungsweise. Generell hatten hier die Vegetarier und etwas weniger ausgeprägt die Pescatarier ein deutlich geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten im Vergleich zu den Fleischessern. Seit langem ist bekannt, dass sich einige der typischen Risikofaktoren für diese Krankheiten, ein zu hoher Blutdruck, ein hoher Blutzucker und zu hohe Cholesterinwerte, bei der vegetarischen Ernährung verbessern, das zeigte sich auch in dieser Studie. Die Forscher vermuten, dass weitere Aspekte eines allgemein gesünderen Lebensstils dabei eine Rolle spielen. Die Vegetarier waren im Durchschnitt zehn Jahre jünger als die Fleischesser, sie trieben mehr Sport, und sie hatten ein geringeres Körpergewicht.

 

Anhand einer Beobachtungsstudie lässt sich nicht klären, warum die Vegetarier ein erhöhtes Risiko für hämorrhagische Schlaganfälle hatten. Die Forscher vermuten, dass möglicherweise die schlechtere Versorgung mit den Vitaminen B12 und D oder auch mit essentiellen Aminosäuren dazu beitragen könnten. Die Ursachen für diese Beziehung müssten in weiteren Studien untersucht werden.

 

Unser Tipp: Vegetariern und vor allem Veganern fehlt es häufiger an Vitamin B12 und Vitamin D, die vor allem im Fleisch vorhanden sind. Diese Werte sollten beobachtet werden, vorhandene Defizite können mit Nahrungsergänzungsmitteln ausgeglichen werden. Wer Fisch nicht mag, ihn gar nicht oder nur selten isst, kann die in fetttreichen Fischen enthaltenen gesunden Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA als Nahrungsergänzungen aufnehmen. Auf die gute, stabile Qualität der Präparate sollte geachtet werden.

 

Quelle:
Tammy Y. N. Tong et al., Risk of ischaemic heart disease and stroke in meat eaters, fish eaters, and vegetarians over 18 years of follow-up: results from the prospective EPIC-Oxford story. In: British Medical Journal, Online-Veröffentlichung vom 4.9.2019, doi: 10.1136/bmj.14897.

Die Unterversorgung mit Eisen gehört zu den am häufigsten vorkommenden Defiziten an Mikro-Nährstoffen. Pflanzliche Lebensmittel sind generell eine geringere Eisenquelle.

 

Die Unterversorgung mit Eisen gehört zu den am häufigsten vorkommenden Defiziten an Mikro-Nährstoffen. Pflanzliche Lebensmittel sind generell eine geringere Eisenquelle. Daher könnten Vegetarier und Veganer schlechter mit Eisen versorgt sein als Fleischesser.

 

Eisen gehört zu den essentiellen Spurenelementen, es ist als Bestandteil des Hämoglobins (roter Blutfarbstoff) in den roten Blutkörperchen und als Myoglobin (roter Muskelfarbstoff) sehr wichtig. Die Unterversorgung mit Eisen gehört zu den am häufigsten vorkommenden Nährstoff-Defiziten. Pflanzliche Lebensmittel sind allgemein eine weniger gute Eisenquelle, daher könnten Vegetarier und Veganer relativ oft Defizite in der Eisen-Versorgung haben. Eisen ist in Lebensmitteln in unterschiedlichen Mengen enthalten, das gilt für pflanzliche, aber auch für tierische Lebensmittel. Gute Mengen an Eisen liefern z.B. mageres Rindfleisch, Eier und Schweinekoteletts.

 

Bei den pflanzlichen Quellen liefern Ölsamen, Getreide und Hülsenfrüchte relativ viel Eisen. Dabei unterschieden sich jedoch die Eisenformen. Gut verfügbares Häm-Eisen (2-wertiges Fe) ist nur in Fleisch und Fisch enthalten. Pflanzliche Lebensmittel liefern ebenso wie Milch und Milchprodukte dagegen nur Nicht-Häm-Eisen (3-wertiges Fe), das vom Körper deutlich schlechter aufgenommen wird. Daher können die vegetarische und vegane Ernährung den Eisenstatus verringern, da das enthaltene Eisen weniger bioverfügbar ist. Das überprüften spanische Forscher in einer Studie.

Die Forscher untersuchten bei 49 Lakto-Ovo-Vegetariern und bei 55 Veganern die hämatologischen und biochemischen Eisenparameter. Sie analysierten bei allen Teilnehmern den Konsum von Nahrungsmitteln und Nahrungsergänzungen, die Körperzusammensetzung, die körperliche Aktivität, bei den Frauen außerdem die menstruellen Blutverluste und den Gebrauch von hormonellen Verhütungsmitteln. Je nach dem Grad der Eisenversorgung bzw. den Eisendefiziten wurden die Teilnehmer in vier Gruppen eingestuft: Eisenmangelanämie, Eisenmangel (Ferritin <15 ng/ml), Eisendefizite (Ferritin ≥15 bis ≤30 ng/ml) und eine ausreichende Eisenversorgung (Ferritin >30 ng/ml). Die Eisenmangelanämie war nur bei 4 Teilnehmern vorhanden (4,8%). Bei knapp 28 % wurde ein Eisenmangel festgestellt, bei knapp 31 % fanden sich Eisendefizite, entsprechend waren nur etwas mehr als ein Drittel der Vegetarier und Veganer ausreichend mit Eisen versorgt.

 

Die Eisenwerte waren jedoch nicht mit der Dauer der vegetarischen Ernährung verbunden, und es gab zwischen Vegetariern und Veganern keine Unterschiede. Außerdem zeigten sich keinerlei Beziehungen zur körperlichen Aktivität. Frauen waren vom Eisenmangel deutlich stärker betroffen, das Ferritin im Serum war bei Frauen niedriger als bei Männern. Frauen haben generell einen höheren Eisenbedarf und während der Menstruation geht mit dem Blutverlust auch ein Teil des Eisens verloren. Von der Eisenmangelanämie und dem Eisenmangel waren nur die Frauen betroffen. Sie nahmen auch am häufigsten Eisenergänzungen ein. 

Die Forscher ziehen das Fazit: Der Eisenstatus zeigte keine Unterschiede zwischen Lakto-Ovo-Vegetariern und Veganern, auch die Dauer der pflanzlichen Ernährung beeinflusste die Eisenversorgung nicht. Von einem Eisenmangel waren vor allem die Frauen häufiger betroffen. Sie sollten auf ihre Eisenversorgung besonders achten, das gilt vor allem, wenn sie durch die Menstruation intensive Blutverluste haben.

 

Unser Tipp: Eisen wird als Nahrungsergänzung einzeln und kombiniert mit anderen Mikro-Nährstoffen in verschiedenen Formen angeboten. Auf besonders gut bioverfügbare Formen sollte geachtet werden.

 

Quelle:
Angélica Gallego-Narbón et al., Physiological and Diet Determinants of Iron Status in Spanish Vegetarians. In: Nutrients, Online-Veröffentlichung vom 26.7.2019, doi: 10.3390/nu11081734.

Die gute Versorgung mit Zink und Selen trägt bei Kinderwunsch dazu bei, die Chance auf die Empfängnis zu unterstützen.

 

Die gute Versorgung mit Zink und Selen trägt bei Kinderwunsch dazu bei, die Chance auf die Empfängnis zu unterstützen.

 

Viele Paare, die sich vergeblich ein Kind wünschen, suchen nach den möglichen Ursachen dafür. Zur Unfruchtbarkeit können verhaltensbedingte, medizinische und biologisch bedingte Faktoren beitragen. Dazu gehören z.B. die Ernährung, Rauchen, Alter, Übergewicht oder das polyzystische Ovarsyndrom. Es gibt außerdem Hinweise darauf, dass eine erhöhte Belastung mit toxischen Metallen, wie Quecksilber, Cadmium und Blei, die Fruchtbarkeit verringern kann. Im Gegensatz dazu tragen essentielle Spurenelemente zur reproduktiven Gesundheit bei. Hinweise dazu gibt es für die männliche Fruchtbarkeit in Bezug auf Selen, Zink und Kupfer. Es gibt auch Hinweise dazu bei schwangeren Frauen, die mögliche Wirkungen dieser Spurenelemente auf das Gleichgewicht zwischen Oxidantien und Antioxidantien, auf den Beitrag zum Zellwachstum (Zink), zur Synthese von Proteinen (Selen, Zink) und zur Blutbildung (Kupfer) zeigen.

 

Doch bisher ist zur direkten Wirkung dieser Spurenelemente auf die weibliche Empfängnis wenig bekannt. Eine Gruppe australischer Forscher untersuchte daher diese Beziehungen im Rahmen einer Bevölkerungsstudie. Das Ziel war es, den Zusammenhang zwischen den mütterlichen Plasmakonzentrationen der Spurenelemente Zink, Kupfer und Selen in Bezug auf die Fruchtbarkeit zu untersuchen. Dabei spielte die Zeit bis zur Schwangerschaft und eine eventuell eingeschränkte Fruchtbarkeit (Subfertilität) eine Rolle.

 

Die Forscher werteten Daten aus einem Teilbereich der internationalen SCOPE-Studie (Screening for Pregnancy Endpoints) aus. Rund 1.060 Frauen aus Adelaide und Umgebung hatten von Ende 2004 bis Mitte 2008 daran teilgenommen. Bei den Teilnehmerinnen wurden um die 15. Woche der normal verlaufenden Schwangerschaft herum Blutproben genommen. Darin wurden die Werte der Spurenelemente, vor allem von Kupfer, Selen und Zink, sowie von CRP, einem typischen Entzündungs-Marker, bestimmt. Die Frauen gaben außerdem Auskunft über ihre Gesundheit und Ernährung, z.B. über den Verzehr von Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch und Fast Food sowie über den Konsum von Alkohol und ihr Rauchverhalten. Auch die Einnahme von Nahrungsergänzungen, z.B. von Vitamin C, Folsäure, Multi-Vitaminen und Spurenelementen, wurde untersucht.

 

Rund 85 % der Frauen mit Kinderwunsch hatten bis zu einem Jahr gebraucht, um schwanger zu werden.15 % benötigten dazu eine längere Zeitspanne, was als Subfertilität, also eine geringere Fruchtbarkeit, eingestuft wurde. Dazu trugen verschiedene Faktoren bei. Dazu gehörte z.B. eine niedrigere Frequenz des Geschlechtsverkehrs oder der geringere Verzehr von Obst. Bei den Spurenelementen waren niedrigere Zink- und Selen-Konzentrationen mit einer längeren Dauer bis zur Empfängnis verbunden. Geringere Selen-Konzentrationen erhöhten außerdem das Risiko für eine schlechtere Fertilität (um 46 %). Für Kupfer konnte die Beziehung zur Fertilität bzw. zur Zeit, bis zu der die Empfängnis eintrat, nicht bestätigt werden.

 

Die Forscher sind nach den Ergebnissen dieser Analyse der Ansicht, dass eine gute Versorgung mit Spurenelementen, speziell von Zink und Selen, aus der Ernährung und Nahrungsergänzungen die Fruchtbarkeit unterstützen können. Diese Beziehungen sollten in weiteren Studien näher untersucht werden.

 

Unser Tipp: Zink und Selen sind als Nahrungsergänzungen einzeln, aber auch in Multipräparaten verfügbar. Dabei sollten gut bioverfügbare Formen bevorzugt werden. Frauen mit Kinderwunsch sollten ebenso wie schwangere und stillende Frauen Nahrungsergänzungen nach therapeutischer Empfehlung einnehmen.

 

Quelle:
Jessica A. Grieger et al., Maternal Selenium, Copper and Zinc Concentrations in Early Pregnancy, and the Association with Fertility. In: Nutrients, Online-Veröffentlichung vom 19.7.2019, doi: 10.3390/nu11071609.

Der Fischverzehr mit den mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren verringerte in einer großen europäischen Bevölkerungsstudie (EPIC) das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken.

 

Der Fischverzehr mit den mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren verringerte in einer großen europäischen Bevölkerungsstudie (EPIC) das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken.

 

Seit vielen Jahren wird innerhalb der EPIC-Studie in zehn europäischen Ländern die Beziehung zwischen der Ernährung und Krebskrankheiten untersucht. Dazu gehört auch der Einfluss von Fischölen mit den darin enthaltenen Omega-3-Fettsäuren. Sie haben antientzündliche Wirkungen und könnten daher zur Senkung des Krebsrisikos beitragen. An der EPIC-Studie waren von 1992 bis 2000 rund 521.000 Menschen aus Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlangen, Norwegen, Schweden und Spanien beteiligt. Alle Teilnehmer nahmen an einer umfangreichen Befragung zur Ernährung teil. Daraus wurde der übliche Fischverzehr ermittelt. Die Forscher unterschieden dabei den Anteil von fettreichen Fischen, die z.B. reichlich Omega-3-Fettsäuren enthalten, und den von mageren, weißen Fischsorten.

 

Im Lauf der durchschnittlichen Beobachtungszeit von knapp 15 Jahren erkrankten in dieser großen Gruppe 6.291 Personen an Darmkrebs (1,3 %). Teilnehmer mit dem höchsten Fischkonsum hatten ein um 12 % geringeres Risiko, an Darmkrebs zu erkranken im Vergleich zu den Teilnehmern, die am seltensten Fisch, d.h. weniger als eine Portion Fisch pro Woche, verzehrten. Eine vergleichbare Risikosenkung wurde beim Verzehr von fettreichen Fischsorten erreicht. Beim mageren, weißen Fisch zeigte sich eine ähnliche Tendenz, die Werte erreichten jedoch nicht die statistische Signifikanz.

 

Die Forscher untersuchten außerdem, ob und wie die Fisch-Fettsäuren das Krebsrisiko beeinflussen konnten. Sie werteten dazu die Daten einer Untergruppe mit rund 920 Teilnehmern aus, die Hälfte von ihnen war an Krebs erkrankt, die andere Hälfte war gesund. Bei allen Teilnehmern wurden die Fettsäuren im Blut bestimmt, das galt speziell für den Anteil der langkettigen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren, zu denen die Omega-3-Fettsäuren gehören. Bei ihrer erhöhten Aufnahme verringerte sich ebenfalls das Risiko für den Darmkrebs, in etwa im gleichen Maße wie beim allgemeinen Fischverzehr. Dagegen war die höhere Aufnahme von Omega-6-Fettsäuren im Verhältnis zu den Omega-3-Fettsäuren mit einem höheren Risiko für den Darmkrebs verbunden. Andere Fettsäuren beeinflussten das Darmkrebsrisiko nicht.

 

Die Forscher vermuten aufgrund dieser Ergebnisse, dass sich der regelmäßige Fischverzehr, nahezu unabhängig von der Sorte, positiv auf die Darmgesundheit auswirkt. Noch lässt sich nicht genau angeben, worauf die präventiven Wirkungen des Fischverzehrs und der Omega-3-Fettsäuren zurückzuführen sind. Vermutlich spielt dabei auch die Balance zwischen den Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren eine wichtige Rolle, da sie unterschiedlich auf Entzündungen einwirken können. Die Omega-3-Fettsäuren könnten zur Senkung des Darmkrebs-Risikos über die Bildung von Eicosanoiden beitragen. Diese Verbindungen, die aus den mehrfach ungesättigten Fettsäuren entstehen, sind an vielen Zell- und Gewebefunktionen beteiligt. Sie spielen in der Immunabwehr und bei Heilungsprozessen, z.B. bei Entzündungen, eine wichtige Rolle, da sie u.a. antientzündliche Fähigkeiten besitzen.

 

Unser Tipp: Wer Fisch nicht oder nur selten isst, kann die gesunden Omega-3-Fettsäuren aus Fischölen auch ergänzen. Dabei ist auf die gute und stabile Qualität der Präparate zu achten.

 

Quelle:
Elom K. Agalo et al., Consumption of Fish and Long-chain n-3 Polyunsaturated Fatty Acids Is Associated With Reduced Risk of Colorectal Cancer in a Large European Cohort. In: Clinical Gastrienterology and Hepatology, Online-Veröffentlichung vom 25.6.2019, doi: 10.1016/j.cgh.2019.06.031.

Eine Teilstudie, die im englischen Norfolk durchgeführt wurde, zeigte, wie sich Defizite an Vitamin C auf die Gesundheit auswirken.

 

Im Rahmen einer großen europäischen Bevölkerungsstudie (EPIC) wird seit vielen Jahren untersucht, wie die Ernährung die Gesundheit beeinflusst. Eine Teilstudie, die im englischen Norfolk durchgeführt wurde, zeigte, wie sich Defizite an Vitamin C auf die Gesundheit auswirken.

 

Vitamin C (Ascorbinsäure) ist vor allem in Gemüse und Obst enthalten, es muss regelmäßig aufgenommen werden, da es im Körper nicht selbst gebildet werden kann. Vitamin C ist an vielen Prozessen im Stoffwechsel beteiligt. Es wird besonders für den Aufbau des Bindegewebes (Kollagen), der Knochen und Zähne benötigt und trägt auch zur Prävention von Blutungen und zur Wundheilung bei. Es wirkt weiter antioxidativ, spielt eine wichtige Rolle im Immunsystem und fördert die Aufnahme von Eisen und Zink. Die bekannteste Mangelkrankheit von Vitamin C ist der Skorbut, bei der Kollagen nicht ausreichend gebildet werden kann. Das Bindegewebe, die Knochen, der Knorpel und die Blutgefäße sind davon beeinträchtigt. Typische Symptome sind eine schlechte Wundheilung, Blutungen, Ödeme und Müdigkeit. Der Skorbut tritt heute nur noch selten auf, da extreme Defizite an Vitamin C selten sind.

 

Bei einem geringeren Mangel an Vitamin C können jedoch die Symptome eines latenten Skorbuts auftreten. Dazu gehören unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Reizbarkeit und Muskelschmerzen, die mit einer besseren Versorgung von Vitamin C dann leicht vermeidbar sind. Bekannt ist weiter, dass ein erhöhter Bedarf an Vitamin C bestehen kann. Das gilt z.B. für Raucher, deren Umsatz von Vitamin C höher ist. Im Rahmen der Norfolk-EPIC-Studie wurden Risikofaktoren für einen Mangel an Vitamin C über mehrere Jahre hinweg untersucht. Die Ergebnisse zeigten, wie Defizite an Vitamin C die Gesundheit beeinträchtigen.

 

Rund 30.000 Männer und Frauen von 40 bis zu 79 Jahren aus Norfolk und Umgebung nahmen ab 1993 an der Studie mit einem Gesundheits-Check teil. Für rund 22.000 Teilnehmer konnten nach einem einige Jahre später durchgeführten zweiten Gesundheits-Check die Ergebnisse von Vitamin C im Blut ausgewertet und verglichen werden. Sehr geringe Vitamin C-Werte hatten 315 Teilnehmer (1,4 %), geringes Vitamin C fanden die Forscher immerhin bei 2.410 Teilnehmern (10.7 %). Die Defizite an Vitamin C kamen häufiger bei Teilnehmern vor, die Männer waren, ein höheres Alter hatten und weniger körperlich aktiv waren. Sie waren häufiger sozial benachteiligt, weniger gebildet und rauchten mehr.

 

Bei einer geringen Versorgung mit Vitamin C hatten die Teilnehmer häufiger einen schlechteren allgemeinen Gesundheitszustand, wie eine umfassenden Befragung zeigte. Dazu gehörten zum Teil die Symptome eines latenten Skorbuts, z.B. erhöhte Müdigkeit oder verstärkte körperliche Schmerzen. Diese Ergebnisse waren konstanter bei Teilnehmern, die keine Vitamin C-Ergänzungen einnahmen und bereits beim ersten Gesundheits-Check niedrigere Vitamin C-Werte hatten.

 

Allgemein sollte daher auf eine gute Versorgung mit Vitamin C geachtet werden. Die Aufnahme von ausreichend Vitamin C aus Obst und Gemüse stärkt die Gesundheit und trägt dazu bei, die Symptome eines latenten Skorbuts zu vermeiden. Vor allem Menschen, die ein erhöhtes Risiko für Defizite an Vitamin C haben, sollten auf eine gute Versorgung achten.

 

Unser Tipp: Vitamin C-Ergänzungen können bei einer schlechten Versorgung mit Vitamin C und bei einem erhöhten Bedarf die Versorgung verbessern. Es gibt verschiedene Formen von Vitamin C, auf eine gute Bioverfügbarkeit sollte geachtet werden.

 

Quelle:
Stephen J. McCall et al., Plasma Vitamin C Levels: Risk Factors for Deficiency and Association with Self-Reported Functional Health in the European Prospective Investigation into Cancer-Norfolk. In: Nutrients, Online-Veröffentlichung vom 9.7.2019, doi: 10.3390/nu11071552.

Viele Menschen, die von einer Zöliakie (Unverträglichkeit von Gluten) betroffen sind, fehlt es oftmals an wichtigen Mikro-Nährstoffen.

 

Viele Menschen, die von einer Zöliakie (Unverträglichkeit von Gluten) betroffen sind, fehlt es oftmals an wichtigen Mikro-Nährstoffen. Schon bei der Diagnose sollte daher auf die Versorgung mit Mikro-Nährstoffen geachtet werden.

 

Die Zöliakie (glutensensitive Enteropathie oder auch Sprue genannt) entsteht durch die Unverträglichkeit von Gluten (Klebereiweiß) im Magen-Darm-Trakt, Gluten ist in vielen Getreidesorten (z.B. Weizen, Roggen, Gerste etc.) enthalten, die dann ebenso wie andere glutenhaltige Lebensmittel ein Leben lang gemieden werden müssen. Zu den typischen Symptomen gehören z.B. Wachstumsstörungen, Bauchschmerzen, chronische Diarrhoe oder Obstipation, Anämie und depressive Verstimmungen. Es werden verschiedene Formen der Krankheit unterschieden, sie kann bei Babys bereits einige Monate nach dem Abstillen auftreten, aber auch erst später im Schul- oder gar Erwachsenenalter.

 

Bei der Zöliakie kommt es durch den Verzehr von Gluten zu einer Immunreaktion im Dünndarm und zu chronischen Entzündungen der Darmschleimhaut. Das führt dazu, dass Nährstoffe zum Teil nur unzureichend aufgenommen bzw. nicht verdaut werden können. Betroffen ist davon auch die Resorption einiger wichtiger Mikro-Nährstoffe. In einer Studie untersuchten Forscher der US-amerikanischen Mayo Clinic vom Jahr 2000 bis zu 2014 bei Erwachsenen mit einer neu diagnostizierten Zöliakie die Versorgung mit Mikro-Nährstoffen. 309 Patienten (196 Frauen, 113 Männer) mit einem durchschnittlichen Alter von 46 Jahren konnten in die Studie einbezogen werden. Bei allen wurde die Versorgung mit den bestimmten Mikro-Nährstoffen geprüft, von denen bekannt ist, dass sie bei einer Zöliakie häufiger unzureichend sind. Das betraf Zink, Vitamin D, Ferritin (Depot-Eisen), Kupfer, Vitamin B12 und Folat. Untersucht wurden auch die Gewebetransglutaminase IgA und Albumin (Plasmaprotein), die für die Bestimmung der Zöliakie wichtig sind. Die Ergebnisse wurden mit denen von gesunden Kontrollpersonen verglichen. Bestimmt wurde auch das Körpergewicht der Teilnehmer, da Gewichtsverluste bei der Zöliakie als typisch gelten.

 

Das bestätigte sich hier jedoch nicht, im Durchschnitt lag der Body Mass Index bei 25,9, also bei einem leichten Übergewicht. Eine Gewichtsabnahme wurde nur bei rund 25 % der Patienten beobachtet. Bei den Mikro-Nährstoffen fehlte den Zöliakie-Patienten am häufigsten Zink. Rund 60 % der Patienten waren mit Zink nicht ausreichend versorgt. Bei den Kontrollpersonen waren nur rund 33 % davon betroffen. Auch bei der Versorgung mit Kupfer, (rund 6 %), Vitamin B12 (rund 5 %) und Folat (knapp 4 %) hatten Zöliakie-Patienten im Vergleich zu den Gesunden etwas häufiger unzureichende Werte. Bei Zöliakie fehlte es oft auch an Ferritin (rund 31 %). Bei Vitamin D unterschieden sich die Zöliakie-Patienten kaum von den Gesunden, knapp ein Fünftel war in beiden Gruppen mit Vitamin D unzureichend versorgt.

 

Die Forscher ziehen das Fazit, dass Defizite an Mikro-Nährstoffen bei Patienten mit Zöliakie recht weit verbreitet sind. Sie empfehlen, dass bei der Diagnose einer Zöliakie entsprechend auch die Versorgung mit Mikro-Nährstoffen kontrolliert wird. Das gilt vor allem für Vitamin D, Eisen, Folsäure, Vitamin B12, Zink und Kupfer.

 

Quelle:
Adam C. Bledsoe et al., Micronutrient Deficiencies Are Common in Contemporary Celiac Disease Despite Lack of Overt Malabsorption Symptoms. In: Mayo Clinic Proceedings, Online-Veröffentlichung vom 25.6.2019, doi: 10.1016/j.mayocp.2018.11.036.

Zinkergänzungen können sowohl für Diabetiker als auch für Menschen mit einem erhöhten Risiko für Diabetes geeignet sein.

 

Zinkergänzungen können sowohl für Diabetiker als auch für Menschen mit einem erhöhten Risiko für Diabetes geeignet sein. Sie können den Schutz vor Diabetes erhöhen und die glykämische Kontrolle verbessern.

 

Die beeinträchtigte Glukosetoleranz spielt bei der Entstehung des Diabetes eine wichtige Rolle. Er ist durch einen erhöhten Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie) gekennzeichnet, der von der gestörten Glukosetoleranz abhängig ist. Dabei spielt auch der Stoffwechsel von Zink eine Rolle. Viele Studien zeigten bereits, dass eine zu geringe Versorgung mit Zink die Insulinbildung beeinträchtigt, die Insulinsensitivität verringert und typische Entzündung-Marker erhöht (Il-6. TNFalpha. hsCRP). Die Zinkwerte sind bei Diabetes-Patienten häufig niedriger als bei Gesunden. Diabetiker mit geringen Zinkwerten sind meist schon längere Zeit erkrankt, haben eine schlechtere Glukose-Kontrolle und verringerte Funktionen der B-Zellen im Pankreas, die Insulin bilden. Doch es gibt bisher nur wenig Studien, in denen Zinkergänzungen in Bezug auf die Prävention oder Therapie von Diabetes untersucht wurden. Daher führten chinesische Forscher eine Meta-Analyse zur Beziehung von Zink und Diabetes durch.

Sie konnten 32 (randomisierte, placebokontrollierte) Studien, in denen die Ergänzung von Zink bei der Prävention und Behandlung von Diabetes untersucht wurde, einbeziehen. Beteiligt waren insgesamt 1.700 Teilnehmer aus 14 Ländern, vor allem aus Asien. In 22 Studien wurden nur Zinkgaben eingesetzt, in weiteren 10 Studien wurden neben Zink auch andere Ergänzungen angewendet. Die durchschnittliche Dosierung betrug täglich 35 mg Zink, die Studien dauerten von einem Monat bis zu einem Jahr. Insgesamt verringerte sich bei den Teilnehmern mit Zinkergänzungen die Nüchtern-Glukose statistisch signifikant (im Durchschnitt -14,15 mg/dL). Bei der Glukosemessung zwei Stunden nach einer Mahlzeit konnte Zink ebenfalls die Werte verringern (im Durchschnitt -36,85 mg/dL). Auch die Werte von Nüchtern-Insulin, Insulinresistenz, glykiertem Hämoglobin und dem hochsensitiven C-reaktiven Protein (hsCRP) verbesserten sich mit den Ergänzungen von Zink im Vergleich zu den Kontrollgruppen ohne Zink.

 

Die Analyse von Untergruppen zeigte, dass sich die Zinkgaben auf die Nüchtern-Glukose signifikant auswirkten, beeinflusst zum einen durch den Diabetes-Status, zum anderen durch die Form der Zinkgaben. Hier wirkte sich anorganisches Zink stärker auf die Nüchtern-Glukose aus. Das erklären die Forscher so: In den Studien mit anorganischem Zink wurden im Durchschnitt höhere Zinkdosierungen eingesetzt. Anorganisches Zink wurde außerdem häufiger bei Diabetikern als bei Menschen mit einem erhöhten Diabetes-Risiko geprüft. Die am besten geeigneten Zinkformen sollten daher in Zukunft bei Diabetes weiter geprüft werden.

 

Die Forscher ziehen das Fazit, dass diese Meta-Analyse die positive Wirkung von Zinkergänzungen für die Prävention und Therapie von Diabetes unterstützt. Mehrere glykämische Schlüsselfunktionen können durch Zink verbessert werden. Die bessere Versorgung mit Zink kann die glykämische Kontrolle sowohl bei Diabetikern als auch bei Menschen mit einem hohen Diabetes-Risiko (z.B. beim metabolischen Syndrom etc.) modulieren. Zink spielt dabei eine wichtige Rolle, es ist reichlich in den Pankreas-Inseln vorhanden, wo es die Kristallisation und Bildung von Insulin beeinflusst. Zink scheint weiter den Glukose-Transporter GLUT4 und die Glukose-Nutzung zu beeinflussen. Zinkdefizite sind oft mit erhöhten chronischen Entzündungen verbunden, es gibt außerdem Nachweise, dass Zinkergänzungen auf das hochsensitive CRP positiv wirken. Von Zinkergänzungen können Diabetiker ebenso wie Menschen mit einem erhöhten Risiko für Diabetes profitieren.

 

Unser Tipp: Zink wird sowohl einzeln als auch in verschiedenen Kombinationen zur Ergänzung angeboten. Für die Regulation der Blutglukose und für einen guten Blutzuckerspiegel gibt es außerdem spezielle Kombinations-Präparate.

 

Quelle:
Xinhua Wang et al., Zinc supplementation improves glycemic control for diabetes prevention and management: a systematic review and meta-analysis of randomised controlled trials. In: The American Journal of Clinical Nutrition Vol. 110, Nr. 1, 2019, S. 76-90, doi: 10.1093/ajcn/nqz041.

Neue Bedarfswerte für Zink und Vitamin B6

 

Die täglich empfohlenen Bedarfswerte werden von Zeit zu Zeit überprüft. Jetzt wurden die empfohlenen Aufnahmen für das Spurenelement Zink und für Vitamin B6 aktualisiert.

 

Zink ist ein essentielles Spurenelement, das im Körper nicht selbst gebildet und auch nicht längerfristig gespeichert werden kann. Es muss daher regelmäßig mit der Nahrung aufgenommen werden, um Defiziten vorzubeugen. Gute Quellen sind u.a. Rind- und Schweinefleisch, Käse, Milch, Eier und Nüsse (z.B. Cashew-, Pekannüsse) sowie Keimlinge von Weizen und Roggen. Zink ist ein Bestandteil vieler Enzyme und Proteine und an vielen Körperprozessen beteiligt. Dazu gehören u.a. das Zellwachstum, die Wundheilung, Abläufe im Stoffwechsel und Immunsystem sowie die Fortpflanzung.

 

Die täglichen Empfehlungen (Referenzwerte der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V.) für Zink hängen vom Alter und Geschlecht ab, und sie werden an den Bedarf in der Schwangerschaft und Stillzeit angepasst. Für Erwachsene wurde bisher ein täglicher Bedarf von 7 mg Zink für Frauen und von 10 mg Zink für Männer angegeben. Die neuen Empfehlungen machen die Zinkaufnahme nun von Phytaten abhängig. Das ist eine Form der Phytinsäure, die vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten ist, besonders in Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten. Phytate binden Zink im Magen-Darm-Trakt und können dessen Bioverfügbarkeit um bis zu 45 % senken. Die Menge an Phytaten in der Ernährung bestimmt nun den täglichen Zinkbedarf. Erwachsene Frauen sollten bei einer geringen Aufnahme von Phytaten täglich 7 mg Zink aufnehmen, bei einer mittleren Zufuhr sind es 8 mg und bei hoher Zufuhr 10 mg. Bei erwachsenen Männern sind die Werte etwas höher, bei der niedrigen Aufnahme von Phytaten sollten täglich 11 mg Zink, bei mittlerer Zufuhr 14 mg und bei hoher Zufuhr 16 mg Zink aufgenommen werden.

 

Bisher gibt es zur Aufnahme von Phytaten aus der Ernährung in Deutschland allerdings keine näheren Kenntnisse. Zur Einschätzung trägt bei, dass bei einer vollwertigen Kost sowie bei der vegetarischen oder veganen Ernährung von einer mittleren Aufnahme von Phytaten auszugehen ist. Der Verzehr von Hülsenfrüchten und Vollkornwaren ist jedoch allgemein in Deutschland nicht sehr verbreitet. so dass viele Menschen im Bereich der niedrigen bis mittleren Aufnahme von Phytaten liegen. Bei vielen gesunden Frauen dürfte die Zinkversorgung über die Ernährung auch mit den neuen Zinkwerten gedeckt sein. Ein Teil der Männer dürfte die empfohlene tägliche Zufuhr bei einer mittleren oder höheren Phytataufnahme von 14 mg bzw. 16 mg Zink aber nicht erreichen. Bei ihnen kann es zu Defiziten in der Zinkversorgung kommen. Beim individuellen Bedarf sollte auch bedacht werden. dass die tägliche Zinkaufnahmen aus der Ernährung vor allem bei älteren Menschen und bei Krankheiten (z.B. chronisch entzündliche Darmkrankheiten) oftmals nicht ausreichen. Zinkergänzungen können bei hoher Aufnahme an Phytaten und bei einem erhöhten Zinkbedarf die Versorgung verbessern, sie sollte am besten nach Empfehlung eines Therapeuten erfolgen.

 

Das wasserlösliche Vitamin B6 bezeichnet jetzt nicht mehr allein Pyridoxin, sondern auch andere B6-Formen: Pyridoxamin und Pyridoxal. Vitamin B6 ist am Stoffwechsel von Aminosäuren und Kohlenhydraten sowie an der Bildung von Botenstoffen beteiligt. Zusammen mit anderen B-Vitaminen (B2, Folat und B12) reguliert es den Stoffwechsel von Homocystein und trägt zur Bildung des B-Vitamins Niacin bei. Vitamin B6 ist vor allem in Vollkornprodukten, Gemüse, Obst und Nüssen (Hasel-, Walnüsse) sowie in Fisch und Fleisch enthalten. Die neuen täglichen Bedarfswerte wurden nicht mehr von der Proteinzufuhr abgeleitet. sondern aus Studien mit Pyridoxal-5´-Phosphat und sind für Erwachsene ein wenig erhöht. Empfohlen werden jetzt täglich 1,4 mg Vitamin B6 für Frauen und 1,6 mg für Männer. Diese Zufuhr wird in Deutschland von einem Teil der Erwachsenen nicht ganz erreicht, daher kann eine leichte Unterversorgung auftreten. Größere Mängel an Vitamin B6 sind jedoch eher selten und dann meist mit einem allgemeinen Defizit an B-Vitaminen verbunden. Dazu können z.B. Alkoholmissbrauch, Leberkrankheiten, aber auch einige Medikamente (z.B. die „Pille“ und Asthma-Medikamente) beitragen. Auch hier gilt, dass bei einem erhöhten Risiko für die unzureichende Versorgung oder z.B. auch bei einem Mehrbedarf aufgrund von Krankheiten Vitamin B6 ergänzt werden kann, am besten nach der Empfehlung eines Therapeuten.

 

Unser Tipp: Zink steht in verschiedenen Dosierungen und Formen zur Verfügung, einige wie z.B. (organisches) Zinkcitrat und -glukonat, sind besonders gut bioverfügbar. Auch für Vitamin B6 gibt es sehr gut bioverfügbare Formen aus pflanzlichen Quellen, z.B. Pyridoxin-5-Phosphat. Bei den B-Vitaminen wird oft ein B-Vitamin-Komplex empfohlen, da ein Mangel selten isoliert auftritt und die Verwertung im Komplex verbessert wird.

 

Quelle:
DGE e.V. (Herausgeber), Ausgewählte Fragen und Antworten zu Zink; Ausgewählte Fragen zu Vitamin B6, Online-Veröffentlichungen vom Juli 2019 (https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/faqs/).

Rotes Fleisch und Fertiggerichte besser seltener essen

 

Ein häufiger Verzehr von industriell hergestellten Lebensmitteln und rotem Fleisch erhöht die Risiken für Krankheiten und senkt die Lebensperspektiven. Das zeigen drei umfassende Bevölkerungsstudien, die über viele Jahre durchgeführt wurden.

 

Industriell hergestellte, stark verarbeitete Lebensmittel, wie Pizza, Fast Food, Chips, Wurst, Schokolade, Speiseeis oder Limonaden, liefern meist zu viele Kalorien, zu viel Zucker, Salz, gehärtete Fette sowie Zusatzstoffe, und es fehlt an wichtigen Vitaminen und Ballaststoffen. Werden sie regelmäßig verzehrt, begünstigen sie z.B. die Entstehung von Übergewicht, Diabetes und kardiovaskulären Krankheiten. In drei großen Bevölkerungsstudien wurde das gesundheitliche Risiko durch Fertiggerichte über viele Jahre näher untersucht.

 

Im Rahmen der französischen NutriNet-Santé-Studie (2009-18) wurde bei rund 105.000 gesunden Erwachsenen ab 18 Jahren (zu 80 % Frauen, im Durchschnitt 43 Jahre alt) geprüft, ob stark verarbeitete Nahrungsmittel das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten beeinflussen. Von Zeit zu Zeit protokollierten die Teilnehmer für einen Tag ihre Ernährung und gaben Auskunft über ihren Gesundheitszustand und den Lebensstil (im Durchschnitt sechs Befragungen pro Person). Daraus wurde der Anteil von industriell stark verarbeiteten Speisen berechnet. Die Lebensmittel waren Gruppen zugeordnet, die von nicht bzw. kaum verarbeiteten bis zu hoch verarbeiten Nahrungsmitteln reichten. Abhängig vom Konsum an industriell hergestellten Fertigwaren wurden die Teilnehmer vier Gruppen zugeordnet.

 

Die jüngeren Teilnehmer kamen auf den höchsten Anteil an Fertigwaren, sie waren weniger gebildet, bewegten sich weniger und nahmen mit ihrer Nahrung mehr Kalorien auf. Im Lauf der mehrjährigen Beobachtungszeit (im Durchschnitt knapp sechs Jahre) traten in dieser Gruppe über 1.400 kardiovaskuläre Ereignisse auf. Beim höchsten Verzehr von industriell hergestellten Lebensmittel war das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten um 18 % erhöht, das für Schlaganfälle stieg um 23 %.

 

In der kleineren, spanischen SUN-Studie (Seguimiento Universidad de Navarra, 1999-2018)) nahmen seit 1999 Absolventen der Universität teil und gaben alle zwei Jahre Auskunft über ihre Ernährung und den Lebensstil. Ausgewertet wurden die Daten von knapp 20.000 Teilnehmern, die im Durchschnitt rund zehn Jahre an der Studie teilgenommen hatten. Abhängig von den Portionen an täglich verzehrten Lebensmitteln aus industrieller Herstellung wurden die Teilnehmer in vier Gruppen, vom niedrigsten (weniger als zwei Portionen täglich) bis zum höchsten Verzehr (mehr als vier Portionen täglich), eingeteilt. Im Lauf der Studie kam es in dieser Gruppe zu 335 Todesfällen, aufgrund des jüngeren Durchschnittsalters (38 Jahre) vor allem durch Krebskrankheiten. Beim höchsten Verzehr an Fertigwaren stieg das Sterblichkeitsrisiko um 62 % an im Vergleich zum niedrigsten Konsum. Jede Portion Fertignahrung mehr pro Tag erhöhte das Sterblichkeitsrisiko um 18 % über zehn Jahre hinweg. Bei den älteren und stark übergewichtigen (adipösen) Teilnehmern war dieses Risiko stärker ausgeprägt.

 

Eine weitere Studie untersuchte die Beziehung zwischen dem Konsum von rotem Fleisch und dem Sterblichkeitsrisiko bei Frauen und Männern. Frühere Studien dazu hatten bereits den häufigeren Verzehr von industriell verarbeiteten rotem Fleisch (z.B. Bacon. Salami, Hamburger, Würstchen etc.) mit chronisch obstruktiven Lungenkrankheiten, Herzinsuffizienz und Bluthochdruck in Verbindung gebracht. An der US-amerikanischen Nurses´ Health Study und Health Professionals Follow-Up Study nahmen rund 81.000 Beschäftigte aus Gesundheitsberufen teil. Sie waren anfangs gesund und wurden mehrmals im Lauf der Studie zu ihrer Ernährung und zum Lebensstil befragt. In den vielen Studienjahren kam es in den beiden großen Gruppen zu rund 14.000 Sterbefällen. Erhöhten die Teilnehmer den Konsum von rotem Fleisch über acht Jahre hinweg, so war dies bei Frauen und Männern mit einem höheren Sterblichkeitsrisiko verbunden. Erhöhte sich der Verzehr von rotem Fleisch um eine halbe Portion täglich, so stieg das Sterblichkeitsrisiko um 10 % an. Dabei war das Risiko für industriell verarbeitetes Fleisch mit 13 % etwas höher, das für unverarbeitetes Fleisch (z.B. Steak, Braten) mit 9 % Anstieg etwas geringer. Diese Beziehung blieb auch in allen Untergruppen konstant, einbezogen waren hier Alter, körperliche Aktivität, die Qualität der Ernährung, Rauchen und/ oder Alkoholkonsum.

 

Die Forscher ziehen das Fazit: Der Anstieg des Konsums von rotem Fleisch, insbesondere von industriell verarbeiteten Fleischwaren, ist mit einem höheren Risiko für die Sterblichkeit verbunden.

 

Stark industriell verarbeitete Lebensmittel, einschließlich von rotem Fleisch. können nach diesen Ergebnissen bei einem hohen Verzehr die Risiken für chronische Krankheiten und eine verkürzte Lebenszeit deutlich erhöhen. Eine strikte Ursache-Wirkungs-Beziehung lässt sich aus Bevölkerungsstudien jedoch nicht ableiten, da z.B. eine ungesunde Ernährung oft auch mit einem ungesunden Lebensstil einhergeht. Weitere Studien sind daher nötig, um die Beziehungen genauer zu klären. Doch auch jetzt ist es bereits empfehlenswert, den Verzehr von industriell herstellten Lebensmitteln und rotem Fleisch zumindest zu verringern..

 

Quelle:
Bernard Srour et al., Ultra-processed food intake and risk of cardiovascular disease: prospective cohort study (NutriNet-Santé). In: The British Medical Journal. Online-Veröffentlichung vom 29.5.2019, doi: 10.1136/bmj.l1451.
Anaïs Rico-Campà et al., Association between consumption of ultra-processed foods and all cause mortality: SUN prospective cohort study. In: The British Medical Journal. Online-Veröffentlichung vom 29.5.2019, doi: 10.1136/bmj.l1949.
Yan Zheng et al., Association of changes un red meat consumption with total and cause specific mortality among US women and men; two prospective cohort studies. In: The British Medical Journal, Online-Veröffentlichung vom 12.6.2019, doi; 10.1136/bmj.I2110.

Vitamin K für den Blutdruck und die Arterien

 

Verkalkungen und Versteifungen der Arterien sind ein Vorläufer von kardiovaskulären Krankheiten. Die gute Versorgung mit Vitamin K trägt dazu bei, die Gefäßwände der Arterien und den Blutdruck zu verbessern.

 

Vitamin K wird vor allem für die Funktionen des Herz-Kreislauf- und des Knochensystems benötigt und kommt in zwei Formen vor. Vitamin K1 (Phyllochinon) kommt vorwiegend in grünblättrigen Salaten und Gemüse (Spinat, Brokkoli, Kohl etc.) vor. Vitamin K2 (Menachinon) ist in Lebensmitteln seltener vorhanden, es kommt vor allem in Käse und fermentierten Lebensmitten vor, kann jedoch auch im Körper von der Darmflora synthetisiert werden. Beide Formen haben teils ähnliche, teils auch unterschiedliche Funktionen. Nur Vitamin K2 wurde z.B. mit guten Wirkungen auf das kardiovaskuläre System verbunden, da es stärker bioaktiv und beständig ist. Vitamin K2 aktiviert u.a. ein Protein, das bei der Gefäßverkalkung eine Rolle spielt, das Matrix-GLA-Protein (MGP). Verkalkungen in den Blutgefäßen führen besonders im höheren Alter zur Arteriosklerose und zur Versteifung der Arterien, wodurch weiter das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten ansteigt. Die Gefäßverkalkung kann u.a. durch das Matrix-GLA-Protein beeinflusst und gehemmt werden. Seine volle Wirksamkeit erlangt es jedoch erst, wenn es mit Hilfe von Vitamin K2 aktiviert wurde. Ist im Körper zu wenig Vitamin K2 vorhanden, steigt der Spiegel an inaktivem MGP (dp-ucMGP) an, was die Entstehung der Arteriosklerose begünstigt. Entsprechend dient dieser Wert als Risikomarker für Herz-Kreislauf-Krankheiten und den Mangel an Vitamin K2.

 

Eine Gruppe von belgischen Forschern untersuchte die Werte des (inaktiven) Matrix-GLA-Protein bei 835 Flamen (Männer und Frauen, im Durchschnitt knapp 50 Jahre alt) in Bezug auf den Blutdruck und die Arteriensteifigkeit. Bei allen Teilnehmern wurden im Blutplasma die MGP-Werte gemessen. Die Forscher bestimmten außerdem u.a. den zentralen Pulsdruck und die Pulswellen-Geschwindigkeit in der Aorta (Hauptschlagader). Die Ergebnisse zeigten, dass rund ein Drittel der Teilnehmer zu geringe Werte von Vitamin K hatte. Das ging mit erhöhten Werten des inaktiven (dp-up-)Matrix-GLA-Proteins und den Werten für die Arteriensteifigkeit einher.

 

Die Forscher sind der Ansicht, dass diese Ergebnisse auch repräsentativ für die allgemeine Bevölkerung in Belgien sein könnten. Um vor Herz-Kreislauf-Krankheiten zu schützen, könnten die üblichen Empfehlungen für den Bedarf an Vitamin K nicht ausreichen. Bei einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten könnte eine verbesserte Zufuhr an Vitamin K, speziell von Vitamin K2, die Arterien besser schützen.

 

Unser Tipp: Vitamin K ist in beiden Formen, als K1 und K2, als Nahrungsergänzung erhältlich. Besonders empfehlenswert ist Vitamin K2 als Menachinon-7, das aus Sojabohnen gewonnen wird und sehr gut bioverfügbar ist,

 

Quelle:
Fang-Fei Wei et al., Central Hemohynamics in Relation to Circulating Desphospho-Uncarboxylating Matrix Gla Protein: A Population Study. In: Journal of the American Heart Association, Online-Veröffentlichung vom 1.4.2019, doi: 10.1161/JAHA.119.011960.

 Blaubeeren senken Risiken fürs Herz-Kreislauf-System

 

Täglich eine Portion (150 Gramm) Blaubeeren trug bei Patienten mit dem metabolischen Syndrom zur Vorbeugung von kardiovaskulären Krankheiten bei. Zurückgeführt wird das auf den Gehalt von Anthocyanen.

 

Vom metabolischen Syndrom sind nach Schätzungen rund ein Drittel der westlichen Bevölkerung betroffen. Dazu können Bluthochdruck, ein zu hoher Blutzucker, übermäßiges Körperfett in der Taille, geringe Werte des „guten“ HDL-Cholesterins und hohe Triglyzerid-Werte beitragen. Die Diagnose metabolisches Syndrom wird gestellt, wenn wenigstens drei dieser Risikofaktoren vorhanden sind. Zu den Folgen gehört ein erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten, Schlaganfälle und den Typ 2 Diabetes. Oftmals können jedoch schon leichtere Veränderungen in der Ernährung dazu beitragen, das Risiko für das metabolische Syndrom zu senken. Einige frühere Studien zeigten, dass sich der Verzehr von Blaubeeren positiv auf den Typ 2 Diabetes und kardiovaskuläre Krankheiten auswirken kann. Zurückgeführt wird das vor allem darauf, dass Blaubeeren reichlich Anthocyane, sekundäre Pflanzenstoffe aus der Gruppe der Flavonoide, enthalten. Sie schenken Blüten und vielen Früchten ihre roten, violetten und blauen Farben. Sie haben außerdem gesundheitliche Wirkungen, sind z.B. antioxidativ und können Entzündungen hemmen.

 

Eine Gruppe von Forschern aus Großbritannien und den USA untersuchte die Wirkungen von Blaubeeren auf das metabolische Syndrom in einer klinischen (randomisierten, doppelblinden) Studie. Sie prüften, ob Blaubeeren die Insulin-Resistenz und andere Faktoren des metabolischen Syndroms beeinflussen konnten. Dazu gehörten z.B. der Lipoprotein-Status und die Funktionen der Arterien. An der Studie nahmen sechs Monate lang 115 übergewichtige und adipöse Teilnehmer mit einem metabolischen Syndrom teil. Sie wurden in drei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppen aß täglich eine Portion mit 150 g (tiefgefrorenen) Blaubeeren-Pulver, das 364 mg Anthocyane enthielt. Die zweite Gruppe aß täglich nur die Hälfte dieser Portion, also 75 g Blaubeeren mit 182 mg Anthocyanen. Die dritte Gruppe verzehrte ein Placebo, das ähnlich aussah und schmeckte, jedoch keine Anthocyane enthielt. Die Teilnehmer erhielten dazu Rezepte-Tipps, wie sie das Pulver zubereiten konnten, z.B. als Getränk, Smoothie oder in Joghurt und Desserts.

 

Im Lauf von sechs Monaten blieb die Insulinresistenz bei den Teilnehmern unverändert, und gegen die Erwartungen der Forscher brachte die kleinere Portion Blaubeeren keine gesundheitlichen Vorteile. Mit 150 Gramm Blaubeeren täglich verbesserten sich bei den Teilnehmern dieser Gruppe jedoch anhaltend die vaskulären Funktionen und die Arteriensteifigkeit. Dadurch sank ihr Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten um 12 bis zu 15 %. Die Forscher schließen aus diesen Ergebnissen, dass bei Menschen mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten ein erhöhter Konsum an Blaubeeren mit Anthocyanen täglich nötig ist, um gesundheitlich wirksam zu sein. Blaubeeren können dazu beitragen, das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten zu verringern.

 

Unser Tipp: Anthocyane sind auch in anderen Obst- und Gemüsesorten enthalten. z.B. in verschiedenen Beeren, Kirschen, Pflaumen, Rotkohl und Auberginen. Sie sind als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich, z.B. als Heidelbeerextrakt, oft in Kombination mit anderen nützlichen Mikro-Nährstoffen.

 

Quelle:
Peter J. Curtis et al., Blueberries improve biomarkers of cardiometabolic syndrome - results from a 6-month, double-blind, randomised controlled trial. In: The American Journal of Clinical Nutrition, Online-Veröffentlichung vom 28.5.2019, doi: 10.1093/ajcn/nqy380.

Sonnencreme und Vitamin D

 

Sonnenschutz ist wichtig, um die Haut vor Sonnenbrand zu schützen, er kann aber die Bildung von Vitamin D über die Haut verringern. Eine Studie zeigt, dass Mittel mit einem erhöhten UVA-Schutz nicht nur den Sonnenbrand verhindern, sondern auch die Aufnahme von Vitamin D fördern.

 

Vitamin D wird zum größten Teil (rund 90 %) über die Sonneneinwirkung auf die Haut gebildet. Der Anteil von Vitamin D aus der Nahrung ist dazu im Vergleich relativ gering. Er ist dennoch vor allem in den nördlicheren Breiten sehr wichtig, weil die Sonneneinwirkung auf die Haut für die gute Versorgung mit Vitamin D nicht immer ausreichend ist. Das gilt besonders in den sonnenärmeren Monaten. Das Sonnenlicht enthält zwei Arten der Strahlung, langwellige UVA- und kurzwellige UVB-Strahlen. Letztere sind für die Synthese von Vitamin D über die Haut unerlässlich. Gleichzeitig sind sie aber eine wichtige Ursache für den Sonnenbrand und damit nicht zuletzt ein Risiko für die Entstehung von Hautkrebs. Beim Aufenthalt in der Sonne über längere Zeit wird daher ein geeigneter UVB-Schutz empfohlen, um den Sonnenbrand zu verhindern. Mit einem geeigneten Lichtschutzfaktor können Sonnencremes und -Sprays die negativen Auswirkungen der Sonnenstrahlen auf die Haut deutlich verringern. Doch dies kann die Bildung von Vitamin D über die Haut und damit den Vitamin D-Status im Körper beeinträchtigen.

 

In einer Studie untersuchte eine Forschergruppe den Einfluss von Sonnenschutzmitteln auf den Vitamin-D-Status während eines einwöchigen Sonnenurlaubs auf Teneriffa bei wolkenlosem Himmel. Sie verglichen die Wirkung von zwei Sonnenschutzmitteln mit dem gleichen Lichtschutzfaktor 15. Eines der beiden Präparate hatte neben dem UVB-Schutz zusätzlich einen hohen UVA-Schutzfaktor, das andere Mittel hatte dagegen nur einen geringeren UVA-Schutz. An der Studie nahmen 40 polnische Urlauber teil. Sie erhielten jeweils eines der beiden Mittel und wurden über deren richtige Anwendung beraten. Bei allen Teilnehmern wurde der Gebrauch der Sonnenschutzmittel beobachtet, dazu der jeweilige Aufenthalt in der Sonne, die Kleidung und das eventuelle Auftreten von Sonnenbrand verzeichnet. Zum Vergleich nahmen zwei weitere Gruppen mit Urlaubern und Einheimischen an der Studie teil, die Sonnenschutz nach ihrem eigenen Ermessen benutzten.

 

Ohne Intervention waren sowohl die Urlauber als auch die Einheimischen nicht so stark vor einem Sonnenbrand geschützt. Die beiden Gruppen der polnischen Urlauber waren dagegen mit den beiden Sonnenschutzmitteln vor der Entstehung eines Sonnenbrands geschützt, die Nutzung der Sonnencremes war in beiden Gruppen vergleichbar. Nur mit dem UVA-Sonnenschutz zeigte sich auch ein statistisch signifikanter Anstieg von Vitamin D. Der Sonnenschutz mit dem erhöhten UVA-Faktor ermöglichte dabei eine deutlich höhere Vitamin-D-Synthese als das Mittel mit den niedrigem UVA-Schutz. Die Forscher vermuten, dass beim erhöhten UVA-Faktor mehr UVB-Transmissionen ermöglicht werden. So wird nicht nur der Sonnenbrand verhindert, sondern auch die Vitamin D-Synthese gefördert.

 

Unser Tipp: Wo der Aufenthalt in der Sonne nicht ausreicht bzw. in Regionen mit sonnenärmeren Jahreszeiten kann die Ergänzung von Vitamin D die Werte im Blut verbessern.

 

Quelle:
A. R. Young et al., Optimal Sunscreen use, during a sun-holiday with a very high UV index, allows vitamin D synthesis without sunburn. In: British Journal of Dermatology, Online-Veröffentlichung vom 8.5.2019, doi: 10.1111/bjd.17888

Zink, Kupfer und Mangan bei Depressionen

 

Die Ernährung trägt zur psychischen Gesundheit bei, das betrifft auch die Versorgung mit Mikro-Nährstoffen. Eine zu geringe Versorgung mit den Spurenelementen Zink, Mangan und Kupfer kann zu Depressionen und Angststörungen beitragen.

 

Die Vorkommen von Depressionen und/oder Angststörungen stiegen in den letzten Jahren in vielen Ländern an. Die Belastungen in der Arbeitswelt tragen offenbar bei vielen Menschen zur Entstehung dieser Krankheiten bei. Daher rücken vorbeugende Maßnahmen stärker in den Fokus der Medizin. Dazu gehört auch der

 

Lebensstil mit der Ernährung, der Körperbewegung und den Schlafgewohnheiten. Eine gesunde Ernährung mit reichlich Obst, Gemüse, Geflügel, Fisch und Vollkornprodukten trägt zur Vorbeugung vor psychischen Störungen bei. Das gilt bei den Mikro-Nährstoffen besonders für die Omega-3-Fettsäuren und die B-Vitamine einschließlich der Folsäure. Es gibt Hinweise, dass einige Spurenelemente auf Depressionen wirken könnten, doch bisher gibt es dazu wenige Studien. Eine japanische Forschergruppe untersuchte daher sechs Mineralstoffe und Spurenelemente in ihre Wirkung auf die Vorkommen von Depressionen und Angststörungen. Sie nutzten Daten aus der japanischen Eat-Well-Studie (Eating Habit and Well-Being). Daran waren ab Ende 2013 rund 2.100 japanische Arbeiter (Männer und Frauen, 18 bis 79 Jahre) beteiligt, die bisher nicht unter psychischen Störungen gelitten hatten. Alle nahmen an einer Befragung zu ihrer körperlichen und psychischen Gesundheit teil. Weiter wurden ihre Aufnahmen an Kalzium, Magnesium, Eisen, Zink, Kupfer und Mangan bestimmt.

 

Bei knapp 7 % der Teilnehmer fanden sich Vorkommen von Depressionen oder Angstsymptomen, davon waren die Männer etwas stärker betroffen. Kalzium, Magnesium und Eisen wirkten sich statistisch nicht signifikant auf Depressionen und Angststörungen aus. Eine zu geringe Versorgung mit Zink, Kupfer und Mangan war jedoch mit Depressionen und Angststörungen verbunden. Vor allem bei gleichzeitig geringen Werten von Zink und Kupfer war das Risiko für Depressionen und Angststörungen um das Dreifache erhöht im Vergleich zu einer guten Versorgung mit diesen beiden Spurenelementen. Die Defizite an Zink und Kupfer haben offenbar eine additive Wirkung auf Depressionen und Angststörungen. Diese Ergebnisse waren unabhängig von anderen Faktoren, die Depressionen und Angststörungen beeinflussen können, z.B. Ernährung, Lebensstil und Arbeitsbedingungen. Zu den möglichen Ursachen dieser Beziehungen könnte gehören, dass Zink, Kupfer und Mangan auf Neurotransmitter einwirken können Außerdem spielt der oxidative Stress bei der Entstehung von Depressionen eine Rolle, Zink, Kupfer und Mangan sind an antioxidativen Prozessen beteiligt.

 

Die Forscher ziehen das Fazit: Diese Ergebnisse unterstützen die Verbindung von Zink, Kupfer und Mangan zu Depressionen und Angststörungen, unabhängig von anderen beeinflussenden Faktoren. In weiteren Studien sollte ihr Einfluss auf die psychische Gesundheit näher untersucht werden.

 

Unser Tipp: Zink, Kupfer und Mangan gibt es als Nahrungsergänzung sowohl einzeln als auch in Kombinationen, z.B. mit anderen Mineralstoffen und Spurenelementen oder auch in speziellen Multi-Formeln für die antioxidative Unterstützung. Für eine gute Aufnahme von Mineralstoffen und Spurenelementen sollte auf gut bioverfügbare Verbindungen geachtet werden.

 

Quelle:
Mieko Nakamura et al., Low Zinc, Copper, and Manganese Intake is Associated with Depression and Anxiety Symptoms in the Japanese Working Population: Findings from the Eating Habit and Well-Beging Study. In: Nutrients, Online-Veröffentlichung vom 15.4.2019, doi: 10.3390/nu11040847.

Defizite an Makro- und Mikronährstoffen bei älteren Menschen

 

Suboptimale Aufnahmen von Makro- und Mikro-Nährstoffen können sich im Alter negativ auf die Gesundheit auswirken. Bei vielen älteren Menschen sin Defizite vorhanden, wie eine dänische Studie zeigt.

 

Die zu geringe Aufnahme an Makro- und Mikro-Nährstoffen kann im Alter das Risiko für die Gebrechlichkeit erhöhen und ein selbstständiges Leben erschweren.

 

Ein gesunder Ernährungs-Status mit der angemessenen Aufnahme von Makro- und Mikro-Nährstoffen kann im höheren Alter aus mehreren Gründen schwieriger werden. Dazu gehören die soziale Isolation, der oft zunehmende Appetitverlust, die sinkende Absorption von Mikro-Nährstoffen und eine schlechtere orale Gesundheit. So ist z.B. eine zu geringe Aufnahme an Proteinen mit dem Verlust der Muskelmasse und -kraft verbunden. In früheren Studien zeigte sich bereits, dass vor allem sechs Mikro-Nährstoffe bei älteren Menschen oft zu gering vorhanden sind: die Vitamine D, B1 und B2 sowie Kalzium, Magnesium und Selen. Eine Forschergruppe prüfte in einer Studie bei älteren Dänen aus der Region um Kopenhagen die Versorgung mit Makro- und Mikro-Nährstoffen. Sie nutzten dafür Daten aus der CALM-Studie (Counteracting Age-related Loss of Skeletal Muscle Mass), an der 157 Personen von 65 bis zu 81 Jahren beteiligt waren. Alle nahmen an einem dreitägigen Ernährungsprotokoll sowie an einer ausführlichen Befragung zu ihrer Ernährung und zum Gesundheitszustand teil. Bei allen wurde dazu die tägliche Aufnahme von Makro-und Mikro-Nährstoffen bestimmt.

 

Die Auswertung zeigte, dass 40 % der Teilnehmer zu wenig Kohlenhydrate aufnahmen, bei 25 % war der Fettanteil zu hoch. 68% hatten ein Risiko für die zu geringe Aufnahme an Ballaststoffen und 66 % für zu wenig gesättigte Fettsäuren. Bei den einfach ungesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren lagen die Zahlen für zu geringe Aufnahmen bei 47 % bzw. 62 %. Bei der Aufnahme von Alkohol lag die Hälfte der Teilnehmer über der empfohlenen Höchstmenge (56 % der Männer, 45 % der Frauen). Das Risiko einer zu geringen Versorgung mit Mikro-Nährstoffen war für mehrere Substanzen relativ hoch, das galt vor allem für die Versorgung mit Vitamin D und Vitamin B1 (Thiamin). Ausreichendes Vitamin D ist für die Knochengesundheit, den Bewegungsapparat und die kognitiven Funktionen sehr wichtig. Vitamin D wird vor allem über die Sonneneinstrahlung auf die Haut aufgenommen.

 

Doch die suboptimalen Werte von Vitamin D im Blut, die bei den Teilnehmern häufiger beobachtet wurden, zeigen, dass die Zufuhr von Vitamin D aus der Nahrung dennoch eine Rolle spielt. Auch die zu geringe Versorgung mit Vitamin B 1 kann für ältere Menschen problematisch sein. Zu den Folgen können u.a. Müdigkeit sowie ein höheres Risiko für die Beeinträchtigung des Herz-Kreislauf-Systems und der kognitiven Leistungen gehören. Unzureichend war bei den Teilnehmern öfter auch die Versorgung mit den Vitaminen A, E und B2 (Riboflavin) sowie mit Selen und Jod.

 

Insgesamt zeigte sich in dieser Studie, dass die Zufuhr an gesättigten Fetten und von Alkohol zu hoch war. Im Gegensatz dazu war die Aufnahme von einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren sowie von Ballaststoffen zu gering. Eine beträchtliche Anzahl der Teilnehmer hatte ein Risiko für die suboptimale oder unzureichende Versorgung mit einzelnen oder mehreren Mikro-Nährstoffen Das betraf vor allem das Risiko für den Mangel an Vitamin D und Vitamin B1. Zwar war das Risiko für unzureichende Aufnahmen der Vitamine A, E und B2 sowie von Jod und Selen etwas geringer, doch auch dies könnte sich problematisch auf die Gesundheit auswirken. Die Forscher empfehlen, im Alter besonders auf die ausreichende Aufnahme an Energie sowie eine gesunde Ernährung zu achten, die mit allen nötigen Makro- und Mikro-Nährstoffen versorgt.

 

Unser Tipp: Ältere Menschen sollten bei der Auswahl von Nahrungsergänzungen nicht nur auf wichtige Mikro-Nährstoffe, sondern z.B. auch auf eine gute Bioverfügbarkeit achten. Für eine gute Aufnahme im Körper kann auch die Darreichung, z.B. als Kapseln, Tabletten, Tropfen oder Spray, eine Rolle spielen.

 

Quelle:
Simon Rønnow Schacht et al., Investigating Risk of Suboptimal Macro and Micronutrient Intake and Their Determinants in Older Danish Adults with Specific Focus on Protein Intake - A Cross-Sectional Study. In: Nutrients, Online-Veröffentlichung vom 6.4.2019, doi: 10.3390/nu11040795.

Über seine zahlreichen Funktionen im Stoffwechsel von Aminosäuren ist Vitamin B6 auch an der Leistungsfähigkeit des Gehirns beteiligt.

 

Über seine zahlreichen Funktionen im Stoffwechsel von Aminosäuren ist Vitamin B6 auch an der Leistungsfähigkeit des Gehirns beteiligt. Eine gute Versorgung kann die kognitiven Leistungen im Alter stärken.

 

Vitamin B6 (Pyridoxin) spielt als Coenzym vor allem eine wichtige Rolle im Stoffwechsel der Aminosäuren. Es ist auf diese Weise auch an der Bildung von Neurotransmittern, z.B. von Dopamin, Serotonin und GABA etc., beteiligt. Gelangt zu wenig Vitamin B6 ins Gehirn, wird die Bildung von Neurotransmittern eingeschränkt. Das kann Prozesse im Gehirn beeinträchtigen, wozu auch die kognitiven Leistungen gehören. Im höheren Alter, wenn die geistigen Kräfte nachlassen, könnte eine gute Versorgung mit Vitamin B6 daher besonders wichtig sein. Trotz seiner wichtigen Rolle für die kognitive Entwicklung und Regulierung der Funktionen des Nervensystems wurde Vitamin B6 in Bezug auf das kognitive Altern bisher jedoch nicht ausreichend untersucht. Eine Gruppe von US-amerikanischen Forschern führte dazu eine Untersuchung im Rahmen einer Bevölkerungsstudie (Boston Puerto Rican Health Study) durch. Sie prüften. ob und wie die Konzentrationen von Vitamin B6 (Plasma-Pyridoxal-5’-phosphat) mit den kognitiven Funktionen und dem Rückgang der kognitiven Leistungen im Alter verbunden waren.

 

An der Studie nahmen 949 Puerto-Ricaner (70 % Frauen) teil, die zu Beginn zwischen 45 bis zu 75 Jahren alt waren. Bei allen wurden die Konzentrationen von Vitamin B6 im Plasma bestimmt. Abhängig von der jeweiligen Versorgung wurden sie auf drei Gruppen verteilt, die von der geringsten über die mittlere bis zur höchsten Versorgung mit Vitamin B6 reichten. Mit verschiedenen Tests wurden die kognitiven Leistungen der Teilnehmer geprüft. Diese Untersuchungen wurden nach zwei Jahren bei allen wiederholt und in den Ergebnissen miteinander verglichen.

 

Teilnehmer aus der Gruppe mit einer nur geringen Versorgung von Vitamin B6 hatten nach zwei Jahren im Durchschnitt ein um knapp 2,5-fach erhöhtes Risiko für einen größeren Rückgang in den kognitiven Leistungen im Vergleich zur Gruppe mit der besten Vitamin B6-Versorgung. Das Risiko erhöhte sich bei einigen Untergruppen noch stärker. Wer zu Anfang der Studie älter als 55 Jahre war, hatte ein rund 4,5-fach erhöhtes Risiko für die Senkung der kognitiven Leistungen. Außerdem hatten Raucher ein 3-fach erhöhtes Risiko für geringere kognitive Leistungen im Vergleich zu Nichtrauchern.

 

Die Forscher ziehen das Fazit, dass eine geringe Versorgung mit Vitamin B6 das Risiko für einen Rückgang der kognitiven Leistungen bei älteren Menschen im Lauf von zwei Jahren deutlich erhöht. Davon waren die älteren Teilnehmer der Studie und die Raucher deutlich stärker betroffen.

 

Unser Tipp: Vitamin B6 kann in seiner aktiven Form als Pyridoxal-5-Phosphat einzeln ergänzt werden. Es kann eventuell sinnvoll sein, den gesamten Komplex der B-Vitamine zu ergänzen. Nicht zuletzt ist Vitamin B6 auch in vielen Multivitamin-Ergänzungen enthalten.

 

Quelle:
Natalia Palacios et al., Lower Plasma Vitamin B-6 is Associated with 2-Year Cognitive Decline in the Boston Puerto Rican Health Study. In: The Journal of Nutrition Vol. 149, Nr. 4, 2019, S. 635-641, doi: 10.1093/jn/nxy268.

Wer beschließt, sich vom Fleischverzehr zu verabschieden und Vegetarier zu werden, sollte von Anfang an auf die ausreichende Aufnahme von Vitamin B12 achten.

 

Wer beschließt, sich vom Fleischverzehr zu verabschieden und Vegetarier zu werden, sollte von Anfang an auf die ausreichende Aufnahme von Vitamin B12 achten.

 

Die gute Versorgung mit Vitamin B12 ist wichtig für die Blutbildung, das Wachstum, die Zellteilung und den Stoffwechsel von Aminosäuren, Kohlenhydraten und Fettsäuren. Frühere Studien zeigten bereits, dass die vegetarische Ernährung zu einer verringerten Aufnahme von Vitamin B12 führen kann. Dieses Vitamin kommt in pflanzlicher Nahrung nur in sehr geringen Mengen vor, es ist in vielen Sorten von Gemüse und Obst nicht enthalten. Vitamin B12 kommt hauptsächlich in Fleisch und Fischen und zu einem geringen Anteil auch in Eiern vor. Vegetarier, die Eier und Milchprodukte essen, nehmen daher noch geringe Mengen an Vitamin B12 auf, die jedoch oftmals für eine gute Versorgung nicht ausreichen. Veganer, die auf Eier und Milchprodukte verzichten, nehmen Vitamin B12 kaum noch auf, geringe Spuren enthalten z.B. fermentierte Produkte wie Sauerkraut.

 

Da sich immer mehr Menschen für eine fleischfreie Ernährung entscheiden, untersuchte eine Gruppe von italienischen Forschern in einer Studie, was bei einem Wechsel zur vegetarischen Ernährung mit dem Vitamin B12 im Körper geschieht. 54 Personen, die sich vorher auch von Fleisch und Fisch ernährt hatten, nahmen daran teil. Sie ernährten sich drei Monate lang mit einer vegetarischen Kost, sie aßen dabei auch Milchprodukte und Eier. Sie folgten damit einer ärztlichen Empfehlung, um mit ihrer Ernährung die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems zu stärken (CARDIVEG-Program, kardiovaskuläre Prävention mit vegetarischer Ernährung).

 

Bei den neuen Vegetariern war im Lauf der drei Monate die Aufnahme von Vitamin B12 aus der Ernährung um rund die Hälfte (51,2 %) gesunken. Da Vitamin B12 jedoch längerfristig im Körper gespeichert ist, hatten sich die zirkulierenden Vitamin B12-Werte im Körper in dieser Zeit weniger, um 6,2 %, verringert. Die Analyse von Untergruppen zeigte, dass von der Senkung des zirkulierenden Vitamin B12 häufiger Teilnehmer betroffen waren, die jünger und übergewichtig waren, nicht rauchten und zu hohe Cholesterinwerte hatten.

 

Bei neuen Vegetariern sinkt danach die Aufnahme von Vitamin B12 recht schnell, was sich durch gespeicherte Vorräte im Körper jedoch zunächst noch nicht so stark bemerkbar macht. Wird die vegetarische Ernährung über längere Zeit fortgesetzt, sinken auch die Werte des zirkulierenden Vitamin B12 im Körper weiter ab. Die Autoren heben hervor, dass eine gut gestaltete vegetarische Ernährung für die Gesundheit in allen Lebensphasen sinnvoll ist. Es muss jedoch regelmäßig darauf geachtet werden, dass die Versorgung mit Vitamin B12 weiterhin ausreichend gewährleistet ist. Da aus pflanzlicher Nahrung nicht genügend Vitamin B12 aufgenommen wird, muss dieses Vitamin regelmäßig ergänzt werden. Das gilt natürlich ganz besonders, wenn die vegetarische Ernährung aus medizinischen Gründen empfohlen wird.

 

Unser Tipp: Vitamin B12 ist in vielen Multi-Nährstoffen enthalten. Es gibt spezielle Formeln, die mit allen B-Vitaminen versorgen, und natürlich wird Vitamin B12 auch einzeln angeboten, z.B. in flüssiger Form, als Lutschtablette oder in Kapseln.

 

Quelle:
M. Dinu et al., Effects of a 3-month dietary intervention with a lacto-ovo-vegetarian diet on vitamin B12 levels in a group of omnivores: results from the CARDIVEG (Cardiovascular Prevention with Vegetarian Diet) study. In: British Journal of Nutrition Vol. 121, Nr. 7, 2019, S. 756-762, doi: 10.1017/S0007114518003835.

Die mediterrane Ernährung fördert die Gesundheit und trägt zur Prävention von Krankheiten bei, das ist in vielen Studien belegt.

 

Die mediterrane Ernährung fördert die Gesundheit und trägt zur Prävention von Krankheiten bei, das ist in vielen Studien belegt. Ein spanisches Forscherteam stellte nun bei Jugendlichen fest, dass die Mittelmeerkost auch glücklich macht.

 

Wer die mediterrane Ernährung befolgt, fördert mit dem hohen Konsum von saisonalem Obst und Gemüse, Vollkornbrot und -getreide, Hülsenfrüchten, Nüssen, Olivenöl und Fischen sowie dem mäßigen Verzehr von Fleisch, Eiern und Milchprodukten seine Gesundheit und die Lebensqualität. Längst bekannt ist, dass die mediterrane Kost positiv auf die Lebensdauer wirkt und mit geringeren Vorkommen von chronischen, degenerativen Krankheiten und psychischem Wohlbefinden verbunden ist. Bei Kindern und Jugendlichen kann eine gute Anpassung an die mediterrane Ernährung auch die kognitiven Leistungen verbessern und sich positiv auf Gesundheitsprobleme, z.B. auf Asthma und Allergien, auswirken. Die Adoleszenz ist eine Zeit des körperlichen Wachstums und der schnellen Entwicklung, begleitet von Veränderungen der kognitiven Fähigkeiten bzw. der Gehirnreifung. Ob und wie sich die mediterrane Ernährung auch auf die Lebensqualität und das subjektive Wohlbefinden in diesem Alter auswirkt, das ist bisher kaum untersucht. Dies prüfte eine Gruppe von spanischen Forschern nun in einer Studie mit Jugendlichen.

 

Einbezogen waren 527 Jungen und Mädchen im Alter von 12 bis zu 17 Jahren aus Schulen in Alicante. Sie gaben Auskunft über ihre Ernährung, danach wurde der Grad ihrer Anpassung an die mediterrane Kost bestimmt. Sie wurden entsprechend drei Gruppen zugeordnet, mit einer geringen, mittleren oder hohen Anpassung an die mediterrane Ernährung. In einer weiteren Befragung untersuchten die Forscher die Lebensqualität der Jugendlichen in Bezug auf das subjektiv wahrgenommene Glücksempfinden (Subjective Happiness Scale). In weiteren Tests wurden das körperliche und psychische Wohlbefinden, die Stimmungen und Gefühle, Selbstwahrnehmung, Autonomie, Beziehung zu den Eltern, finanzielle Ressourcen und die sozialen Beziehungen untersucht.

 

Die Auswertungen zeigten, dass eine hohe Anpassung an die mediterrane Ernährung mit einer besseren Quote in der Lebensqualität und im subjektivem Glücksempfinden bei den Jugendlichen verbunden war. Vor allem das psychische Wohlbefinden, eine bessere Stimmung, finanzielle Ressourcen und die soziale Akzeptanz erwiesen sich als signifikant mit der Anpassung an die mediterrane Kost und dem Glücksempfinden verbunden. Für die Forscher zeigte sich damit, dass Programme zur gesunden Ernährung sich möglichst schon an Jugendliche richten und an ihren Bedürfnissen orientieren sollten. Gesunde Ernährungsweisen, die sich in diesem Alter verankern lassen, beeinflussen die Gesundheit bis ins hohe Erwachsenenalter hinein. Die Anpassung an eine gesunde Ernährung, wie sie die Mittelmeerkost bietet, könnte eine wirksame Strategie für die Stärkung der Gesundheit in der allgemeinen Bevölkerung und für alle Altersgruppen sein. Die mediterrane Ernährung beugt gesundheitlichen Problemen vor und fördert gleichzeitig einen zufriedenen Lebensstil und das subjektive Wohlempfinden. Die alte Weisheit „Jeder ist seines Glückes Schmied“ gilt also auch für die Ernährung.

 

Quelle:
Rosario Ferrer-Cascales et al., Higher Adherence to the Mediterranean Diet is Related to More Subjective Happiness in Adolescents: The Role of Health-Related Quality of Life. In: Nutrients, Online-Veröffentlichung vom 25.3.2019, doi: 10.3390/nu11030698.

Die Omega-3-Fettsäuren aus Fischölen wirken antientzündlich und antioxidativ. Das trägt vermutlich dazu bei, dass sie vor Asthma und asthma-ähnlichen Beschwerden schützen können.

 

Die Omega-3-Fettsäuren aus Fischölen wirken antientzündlich und antioxidativ. Das trägt vermutlich dazu bei, dass sie vor Asthma und asthma-ähnlichen Beschwerden schützen können.

 

Asthma ist weltweit stark verbreitet, und die Vorkommen steigen weiter an. Zwar stehen Medikamente zur Behandlung zur Verfügung, doch es gibt auch eine Reihe von nicht-medikamentösen Maßnahmen, um die Beschwerden zu verringern. Dabei gilt es in erster Linie, den Kontakt mit den möglichen Auslösern (Hausstaubmilben, Schimmelpilze, Pollen etc.) sowie das Rauchen zu vermeiden. Es gibt einige Hinweise, dass beim Anstieg von Asthma auch die veränderte Ernährung eine Rolle spielt. Dazu gehört, dass in den letzten Jahren der Verbrauch von mehrfach ungesättigten Omega-6-Fettsäuren in Pflanzenölen weltweit angestiegen ist. Gleichzeitig ist der Verbrauch von Omega-3-Fettsäuren, die hauptsächlich in marinen Ölen (Fisch-Fettsäuren) enthalten sind, zurückgegangen. Damit könnte ein Anstieg bei den Asthma-Vorkommen und allergischen Krankheiten verbunden sein. Ein Team von Forschern aus Südafrika und Australien untersuchte in einer Studie die Beziehungen zwischen dem Verzehr von Omega-3- und -6-Fettsäuren zu den Vorkommen von Asthma.

 

Die Forscher wählten für ihre Studie ein Fischerdorf in Südafrika aus, in dem die Bewohner traditionell viel Fisch verzehren. An der Studie nahmen 642 Dorfbewohner mit einem Durchschnittsalter von 35 Jahren teil, die in den dortigen Anlagen für die Fischverarbeitung tätig waren. Sie ernährten sich reichlich mit Fisch und anderen Meeresfrüchten, dadurch nahmen sie meist gute Mengen an Fischölen auf. Bei allen Teilnehmern wurden die Vorkommen von Asthma und asthma-ähnlichen Beschwerden sowie die Versorgung mit Fettsäuren untersucht. 11 % der Teilnehmer waren von Asthma betroffen, bei 26 % stellte man asthma-ähnliche Symptome fest, 37 % waren außerdem atopisch, sie reagierten vor allem empfindlich auf Allergene in den Innenräumen.

 

Es zeigte sich, dass die gesunden Omega-3-Fettsäuren (EPA, DHA und DPA) signifikant das Risiko für Asthma und asthma-ähnliche Symptome verringerten. Dagegen stieg das Risiko für diese Beschwerden bei einem höheren Verzehr von Omega-6-Fettsäuren (Linolensäure, Dihomo-Gamma-Linolensäure und Arachidonsäure) an. Die Forscher führten die negativen Wirkungen der Omega-6-Fettsäuren vor allem auf mögliche proentzündliche Wirkungen der pflanzlichen Öle zurück. Für die Omega-3-Fettsäuren ist in vielen Studien nachgewiesen, dass sie antientzündlich und antioxidativ wirken können. In weiteren Studien sollten die Beziehungen zwischen Asthma und Omega-3-Fettsäuren weiter geprüft werden.

 

Unser Tipp: Für alle, die Fisch nur wenig oder nie essen, gibt es die hochwertigen Omega-3-Fettsäuren aus Fischölen auch als Nahrungsergänzungen. Auf eine gute Qualität sollte dabei geachtet werden.

 

Quelle:
Shahieda Adams et al., Relationship between Serum Omega-3 Fatty Acid and Asthma Endpoints. In: International Journal of Environmental Research and Public Health, Online-Veröffentlichung vom 25.12.2018, doi: 10.3390/ijerph.16010043.

Die Mittelmeerkost versorgt mit vielen gesunden Nährstoffen. Sie fördern nicht nur die Gesundheit, sondern auch die sportliche Leistungsfähigkeit.

 

Die Mittelmeerkost versorgt mit vielen gesunden Nährstoffen. Sie fördern nicht nur die Gesundheit, sondern auch die sportliche Leistungsfähigkeit. Wirkungen zeigten sich dabei schon nach vier Tagen mit einer verbesserten Ausdauer.

 

Die mediterrane Ernährung stärkt die Gesundheit mit reichlich Obst und Gemüse, Nüssen, Olivenöl und Vollkornprodukten sowie wenig rotem Fleisch und Wurstwaren. Dem Körper werden damit viele nützliche Mikro-Nährstoffe geliefert. Sie können auch dazu beitragen, die ergogenen, d.h. die körperlichen Leistungen im Sport zu verbessern. Das gilt z.B. für die wichtigen Antioxidantien, mit denen übermäßig vorhandene freie Radikale bekämpft werden können. Weiter gehören dazu Nitrate, die den venösen Blutfluss verbessern und nicht zuletzt alkalisierende Lebensmittel, die den pH-Wert im Urin erhöhen und die Ausscheidung von Säuren beschleunigen. Bisher wurden die ergogenen Effekte der Ernährung jedoch nicht umfassend untersucht. In einer kleinen Studie prüfte ein Team von US-amerikanischen Forschern daher, ob die gesunde mediterrane Kost schon nach relativ kurzer Zeit die Trainings-Leistungen verbessern kann.

 

Elf Männer und Frauen mit einem durchschnittlichen Alter von 38 Jahren und einem normalen bis leicht erhöhten Body Mass Index (Durchschnitt 24,6) nahmen an der (randomisierten Crossover-)Studie teil. Sie machten nach vier Tagen mit der mediterranen Ernährung einen körperlichen Belastungstest. Dabei wurde ihre Ausdauerleistung mit einem 5 Kilometer langen Gehen auf dem Laufband geprüft. Außerdem machten die Teilnehmer weitere Belastungstests (Wingate, Vertikalsprung, Handgriff-Kraft), um ihre anaerobe Kraft und Kapazität zu ermitteln. Im Anschluss folgte eine Studienpause von neun bis zu 16 Tagen. Die Teilnehmer ernährten sich danach vier Tage lang mit einer typisch westlichen Ernährung. Dazu gehörten eher wenig Obst und Gemüse, mehr Fleisch und Wurst sowie mehr ungünstige Fette, Zucker und Salz.

 

Danach unterzogen sich alle Teilnehmer erneut dem Belastungstest. Es zeigte sich, dass die Teilnehmer mit der mediterranen Ernährung den 5 Kilometer-Test auf dem Laufband um 6 % schneller bewältigen konnten im Vergleich zur westlichen Ernährung. Dabei waren die Herzfrequenzen in beiden Ernährungsweisen ähnlich. Das galt auch für die Bewertung der wahrgenommenen Belastung, einschließlich der anaeroben Belastungstests mit Spitzen- und Durchschnittsleistungen. Auffällig war, dass die Vorteile der mediterranen Ernährung in Bezug auf die Ausdauerbelastung sehr schnell wieder verloren ging. Dies ist ein deutlicher Hinweis, dass die körperlichen Leistungen langfristig von der mediterranen Ernährung profitieren könnten.

 

Die Forscher ziehen das Fazit, dass diese Ergebnisse die bestehenden Kenntnisse über die gesundheitlichen Vorteile der mediterranen Kost erweitern. Sie zeigen, dass die mediterrane Ernährung zu verbesserten Leistungen im Ausdauersport in der kurzen Zeit von vier Tagen beitragen kann. In weiteren Studien sollte nun geprüft werden, ob eine längerfristige mediterrane Ernährung noch größere Vorteile bietet und ob sie dann auch für anaerobe Trainingsleistungen sowie für die Muskelkraft vorteilhaft sein könnte.

 

Unser Tipp: Für Sportler werden speziell zertifizierte Nahrungsergänzungen angeboten, die auf den Bedarf im Sport abgestimmt und geprüft sind.

 

Quelle:
Michelle E. Baker et al., Short-Term Mediterranean Diet Improves Endurance Exercise Performance: A Randomized-Sequence Crossover Trial. In: Journal of the American College of Nutrition, Online-Veröffentlichung vom 13.2.2019, doi: 10.1080/07315724.2019.1568322.

Zu den vielen Einflüssen der gesunden Ernährung und der Versorgung mit Mikro-Nährstoffen gehört auch die Wirkung auf das Hörvermögen.

 

Zu den vielen Einflüssen der gesunden Ernährung und der Versorgung mit Mikro-Nährstoffen gehört auch die Wirkung auf das Hörvermögen. Vor allem die Omega-3-Fettsäuren und antioxidativ wirkende Vitamine und Mineralstoffe können zur Stärkung des Gehörs beitragen.

 

Mit zunehmendem Alter leiden immer mehr Menschen unter dem Hörverlust. Er kann durch Dysfunktionen des Hörvermögens auch in jüngeren Jahren aufgrund vieler Ursachen auftreten. Allein in Deutschland schätzt man die Zahl der Betroffenen auf bis zu 20 Millionen Menschen. Neben der Altersschwerhörigkeit, die sich langsam entwickelt, gibt es viele andere Ursachen für Hörprobleme, die von äußeren bis zu inneren Einflüssen reichen und in allen Altersgruppen auftreten können. Auch andere Krankheiten, z.B. Herz-Kreislauf-Krankheiten und Diabetes, können sich auf das Gehör auswirken. Eine gesunde Ernährung kann vermutlich zum Schutz des Gehörs beitragen. Da es auf diesem Gebiet bisher nicht sehr viele Studien gibt, wertete eine Gruppe von koreanischen Forschern den bisherigen Kenntnisstand zur Beziehung von Hörverlust und Ernährung aus.

 

Es zeigten sich einige Zusammenhänge, die sowohl den Einfluss von Makro- als auch von Mikro-Nährstoffen auf den Hörverlust betreffen. Ein schlechterer Hörstatus zeigte sich z.B. häufiger bei Menschen, die höhere Mengen an Kohlenhydraten, Fetten und Cholesterin sowie weniger Proteine aufnahmen. Sowohl die Überernährung als auch die Unterernährung können sich belastend auf das Hörvermögen auswirken. Dagegen trat beim häufigeren Verzehr von Fisch und den mehrfach ungesättigten langkettigen Omega-3-Fettsäuren ein Hörverlust seltener auf. In einigen Studien zeigte sich außerdem, dass beim Hörverlust häufiger ein Mangel an einzelnen Mikronährstoffen besteht. Vermutet wird u.a., dass im höheren Alter die erhöhte Bildung von freien Radikalen zum Hörverlust beitragen kann.

 

Dies könnte ein Schlüssel zum Hörverlust sein, weil freie Radikale das Absterben von Zellen im Innenohr verursachen können. Entsprechend könnte die gute Versorgung mit antioxidativen Mikro-Nährstoffen zum Schutz vor freien Radikalen beitragen und dem Hörverlust vorbeugen. Beziehungen zeigten sich hier vor allem für die Vitamine A, B, C, D und E sowie für die Mineralstoffe und Spurenelemente Zink, Magnesium, Selen, Eisen und Jod. Ein Mangel an Mikro-Nährstoffen verschlechtert auch die Heilung bei einer Mittelohrentzündung, von der Kinder häufiger betroffen sind. Durch die Defizite steigt die Anfälligkeit für Infektionen. Kinder, die davon betroffen sind, profitieren von einer guten Versorgung mit den Vitaminen A, C, E und dem Spurenelement Zink.

 

Die Forscher ziehen das Fazit, dass noch viele Faktoren zum Einfluss der Ernährung auf das Hörvermögen genauer geklärt werden müssen. Für sie zeigte sich jedoch bereits jetzt deutlich, dass die Ernährung mit ihren Makro- und Mikro-Nährstoffen das Hörvermögen beeinflussen kann. Eine gesunde Ernährung, vor allem mit der guten Versorgung an Omega-3-Fettsäuren und antioxidativ wirkenden Vitaminen und Mineralstoffen, kann zur Vorbeugung vor dem Hörverlust beitragen.

 

Unser Tipp: Viele Multi-Präparate mit Mikro-Nährstoffen enthalten antioxidative Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Es gibt auch spezielle Antioxidantien-Formeln, die gezielt mit diesen Mikro-Nährstoffen versorgen.

 

Quelle:
Su Young Jun et al., Associations of Nutritional Factors with Hearing Loss. In: Nutrition, Online-Veröffentlichung vom 1.2.2019, doi: 10.3390/nu11020307.

Der Magnesiumgehalt in den Organen, Geweben und im intrazellulären Raum lässt sich damit nicht immer zuverlässig bestimmen.

 

Die Magnesium-Werte im Blut spiegeln nicht immer den Status im gesamten Körper wider. Der Magnesiumgehalt in den Organen, Geweben und im intrazellulären Raum lässt sich damit nicht immer zuverlässig bestimmen. Ergänzende Messungen können genauere Einschätzungen liefern, um Magnesium-Defizite besser zu erkennen und deren Folgen zu vermeiden.

 

Magnesium gehört zu den häufigsten Mineralstoffen im Körper, es wird für die normalen Funktionen von Zellen und Organen benötigt. Es ist ein Cofaktor oder Aktivator in mehr als 600 Enzymen und beeinflusst den Kalziumspiegel. Magnesium ist ein wichtiger Bestandteil des Knochens und spielt eine wichtige Rolle bei deren Mineralisierung. Es beeinflusst die Synthese aktiver Vitamin-D-Metaboliten, um die Aufnahme von Kalzium und Phosphat im Darm zu unterstützen. Magnesium ist auch für die guten Zellfunktionen wichtig, z.B. für die Synthesen von RNA und DNA, zur Erhaltung des Antioxidantien-Niveaus in der Zelle und im Energiestoffwechsel. Unzureichendes Magnesium ist im Körper vor allem mit Erkrankungen im Skelett- und Herz-Kreislauf-System sowie im Stoffwechsel verbunden. Typische Folgen sind u.a. Muskelkrämpfe, Fibromyalgie, Arrhythmie, Osteoporose und Migräne.

 

Der tägliche Bedarf an Magnesium liegt für Erwachsene bei ca. 300 bis 400 mg täglich. Gute Mengen sind z.B. in Mandeln, Bananen, schwarzen Bohnen, Brokkoli, braunem Reis, Cashewnüssen, Leinsamen, grünem Gemüse (Spinat), Nüssen, Hafermehl, Samen (Kürbis, Sesam, Sonnenblumen), Sojabohnen, Zuckermais, Tofu und Vollkorn vorhanden. Die Aufnahme von Magnesium aus Lebensmitteln ist allerdings in den letzten Jahrzehnten z.B. durch Veränderungen in den Böden und Ernährungsgewohnheiten zurückgegangen. Außerdem kann sich der Gehalt an Magnesium durch die Lebensmittelproduktion verringern. Im Körper hängt die Aufnahme von Magnesium auch von der Absorption (im Dünn- und Dickdarm) ab. Das Magnesium-Gleichgewicht wird durch die Nierenresorption und Urinausscheidung hergestellt. Bei einem Magnesium-Überschuss nimmt in den Nieren die Ausscheidung zu, während bei einem Mangel die Aufnahme ansteigt, um den Verlust zu senken. Außerdem kann bei Bedarf gespeichertes Magnesium aus dem Skelett bezogen werden, um den Serumspiegel im normalen Bereich zu halten. Das kann das Risiko von Osteopenie, Osteoporose oder Frakturen erhöhen, unabhängig von normalen Magnesium-Werten im Serum.

 

Die erhöhte Aufnahme von Magnesium konnte in einer großen US-amerikanischen Bevölkerungsstudie (NHANES) das Risiko eines Vitamin-D-Mangels verringern. Magnesium hilft bei der Aktivierung oder Stimulation von im Körper vorhandenem Vitamin D. Auf diese Weise kann Magnesium dazu beitragen, Vitamin D-Ergänzungen zu verringern, das ist besonders vorteilhaft wenn höhere Dosen oder länger dauernde Zeiträume notwendig sind. So fand man z.B., dass ein erhöhter Konsum von magnesiumreichen Lebensmitteln das Risiko für den Typ 2 Diabetes verringern kann. Bei Diabetikern (Typ 1 und 2) fand man weiter im Vergleich zu Gesunden niedrigere Magnesiumspiegel im Serum. Auch andere für Diabetes wichtige Werte (u.a. BMI, glykiertes Hämoglobin, Serumglukose, Insulin bzw. Insulinresistenz) waren mit dem Serum-Magnesiumspiegel verbunden. Magnesium kann weiter zur verbesserten Knochenmineraldichte beitragen. Gute Wirkungen wurden auch in Bezug auf die Herzfunktionen und speziell auf den Herzrhythmus sowie auf den Blutdruck beobachtet. Hinzu kommt, dass einige Medikamente (z.B. gegen Bluthochdruck und Diuretika) das Magnesium im Körper verringern können.

 

Ein Mangel an Magnesium kann viele Ursachen haben. Sie reichen vom geringen Gehalt an Magnesium in der Nahrung über die schlechte Absorption im Körper bis zum erhöhten Bedarf aufgrund von Krankheiten oder Medikamenten. Bei der Bestimmung von Magnesium ist darauf zu achten, dass die Blutwerte nicht immer ausreichen, um den gesamten Magnesium-Status im Körper einzuschätzen. Ergänzende Untersuchungen können vorhandene Defizite genauer ermitteln. Allgemein sollte das Bewusstsein für den Magnesiummangel geschärft und dazu ermutigt werden, mehr Lebensmittel zu verzehren, die reich an Magnesium sind. Zusätzlich zur Magnesium-Aufnahme aus der Nahrung kann in bestimmten Situationen die Ergänzung von Magnesium erforderlich sein. Magnesium ist in verschiedenen (organischen und anorganischen) Formen erhältlich, die im Darm unterschiedlich absorbiert werden. Einige Studien zeigten, dass organische Magnesiumpräparate (z.B. Magnesiumaspartat, -citrat, -laktat, -chlorid) besser bioverfügbar sind als anorganisches Magnesium (-oxid, -sulfat).

 

Unser Tipp: Magnesium ist flüssig und pulverisiert, einzeln und in diversen Kombinationen, mit anderen Mineralstoffen und in Multi-Präparaten verfügbar. Es kann je nach Anwendung in guten bioverfügbaren Formen und geeigneten Dosierungen ausgewählt werden.

 

Quelle:
Mohammed S. Razzaque, Magnesium: Are We Consuming Enough. In: Nutrients, Online-Veröffentlichung vom 2.12.2018, doi: 10.3390/nu10121863.

Vitamin C, eingenommen vor dem Sport, konnte bei jungen, gesunden Frauen die antioxidative Aktivität nach dem Training verbessern.

 

Vitamin C, eingenommen vor dem Sport, konnte bei jungen, gesunden Frauen die antioxidative Aktivität nach dem Training verbessern.

 

Körperliche Bewegung verbessert das allgemeine Wohlbefinden und verlangsamt den Alterungsprozess. Sie ist auch ein wichtiger Faktor bei der Prävention und Therapie, z.B. bei Herz-Kreislauf-Krankheiten. Körperübungen bewirken viele physiologische Veränderungen, abhängig von den Eigenschaften der jeweiligen Übungen und vom Fitness- und Trainingsniveau. Bei einem aeroben Training kann der Sauerstoff-Fluss um bis zum 100-fachen ansteigen, wodurch reaktive Sauerstoffspezies (ROS) und reaktive Stickstoffspezies (RNS) entstehen. Dadurch kann es zum oxidativem Stress und damit zu Verletzungen oder gar zum Absterben von Zellen kommen. Bei untrainierten Menschen können Übungen mit einer mittleren oder hohen Intensität Muskelschäden verursachen, gefolgt von der Aktivierung von Neutrophilen (spezielle Immunzellen) als Reaktion auf Entzündungen, und der Muskelkater kann entstehen. Möglicherweise kann Vitamin C dazu beitragen, dass solche Schäden verringert werden. Das prüfte eine Forschergruppe aus Thailand in einer kleinen Studie.

 


Vitamin C ist ein wasserlösliches Antioxidans, das freie Radikale und reaktive Sauerstoffspezies (ROS) abfangen kann, die bei vielen Prozessen im Stoffwechsel entstehen können. Aktive Bewegung, wie beim Sport oder bei starker körperlicher Arbeit, kann zu einem unausgeglichenen Verhältnis zwischen den reaktiven Sauerstoffspezies und Antioxidantien führen, was Schäden durch oxidativen Stress im Gewebe zur Folge hat. Ob und wie Vitamin C solche Schäden beim körperlichen Training verringern kann, das prüften die Forscher bei 19 gesunden Frauen im Alter von 22 bis zu 25 Jahren. Sie nahmen an einem Programm mit Fahrrad-Training teil und erhielten täglich vor den Übungen eine Kapsel, die entweder 1000 mg Vitamin C (Ascorbinsäure) oder ein Placebo enthielt.

 

Nach einer Trainingswoche pausierten die Teilnehmerinnen für eine Woche und wiederholten dann in der folgenden Woche das gleiche Training, wobei nun jeweils die Einnahme gewechselt wurde. Frauen, die vorher das Vitamin C erhalten hatten, nahmen nun ein Placebo ein und umgekehrt. Vor und direkt nach dem Training sowie nach 30 Minuten Erholungszeit wurden bei den Frauen jeweils Blutproben entnommen. Darin wurden Werte bestimmt, die Muskelschäden und den oxidativen Stress anzeigen können (z.B. Plasma-Albumin, Gesamtprotein, Glukose etc.).

 

Durch das Training entstanden leichte Muskelschäden, die sich in einem Anstieg von Kreatinkinase (wichtiges Enzym für den Energiestoffwechsel der Muskelzellen) nach dem Training zeigten. Dabei kam es jedoch nicht zu systemischen Entzündungen oder zur Lipidperoxidation. Hier traten sowohl bei der Einnahme von Vitamin C als auch nach dem Placebo keine Veränderungen auf. Unterschiede zeigten sich jedoch bei den Markern, die mit dem oxidativen Stress verbunden werden. Direkt nach dem Training stiegen mit dem Placebo die Spiegel von Plasma-Albumin (Protein) und das Gesamt-Protein an, während sich der Glukosespiegel leicht verringerte. Das Fahrrad-Training führte mit dem Placebo auch zu einem Anstieg der Aktivität des Enzyms Superoxiddismutase, das ein starkes Antioxidans und Marker für den Körperstress ist.

 

Das führten die Forscher auf die erhöhte Bildung von reaktiven Sauerstoffspezies beim Training zurück, worauf die Superoxiddismutase reagierte. Diese Effekte wurden jedoch bei der Einnahme des antioxidativ wirksamen Vitamin C nicht beobachtet. Auch Plasma-Malondialdehyd, ein wichtiger Biomarker für den oxidativen Stress, veränderte sich nach dem Training mit dem Placebo nicht. Dieser Marker wurde aber mit der Einnahme von Vitamin C signifikant verringert.

 

Die Forscher ziehen das Fazit, dass Vitamin C vor einem körperlichen Training die antioxidative Abwehr erhöhen kann. Die Einnahme von Ascorbinsäure kann vermutlich auch den durch die Bewegung hervorgerufenen Anstieg des Enzyms Superoxiddismuse mildern. Die Wirkungen von Vitamin C sollten daher in Bezug auf die körperliche Aktivität in weiteren Studien näher untersucht werden.

 

Unser Tipp: Die hier verwendete Ascorbinsäure ist das reine kristalline, wasserlösliche Vitamin C. Es schützt als Antioxidans vor oxidativen Schäden und trägt zu normalen Funktionen des Immunsystems bei.

 

Quelle:
Manita Yimcharoen et al., Effects of ascorbic acid supplementation on oxidative stress markers in healthy women following a single bout of exercise. In: Journal of the International Society of Sports Nutrition, Online-Veröffentlichung vom 21.1.2019, doi: 10.1186/s12970-019-0269-8.

Eine ballaststoffreiche und vollwertige Ernährung kann die Gesundheit stärken und senkt das Risiko für chronische Krankheiten, wie eine Meta-Analyse zeigt.

 

Zu einem guten Lebensstil gehört die gesunde Ernährung. Eine ballaststoffreiche und vollwertige Ernährung kann die Gesundheit stärken und senkt das Risiko für chronische Krankheiten, wie eine Meta-Analyse zeigt.

 

Im Auftrag der WHO (Weltgesundheitsorganisation) ermittelte eine Gruppe von neuseeländischen Forschern Studien, aus denen aktuelle Empfehlungen für die optimale Aufnahme von Ballaststoffen abgeleitet werden können. Untersucht wurde die Verbindung zwischen der Ernährung und den Vorkommen von chronischen Krankheiten, einschließlich der davon abhängigen Sterbefälle. Eingeschlossen waren die koronare Herzkrankheit sowie Herz-Kreislauf-Krankheiten, Schlaganfälle, Typ 2 Diabetes und Krebskrankheiten (Darm, Brust, Endometrium, Oesophagus, Prostata). Die Forscher werteten insgesamt 185 Beobachtungsstudien aus, außerdem weitere 58 klinische Studien, an denen 4.635 Erwachsene teilgenommen hatten. Bei den anfangs gesunden Teilnehmern wurden jeweils die täglichen Aufnahmen von Ballaststoffen in der Ernährung bestimmt. Sie wurden danach in Gruppen aufgeteilt, je nach der niedrigsten bis zur höchsten Zufuhr an Ballaststoffen. Diese Werte wurden zu späteren Vorkommen von chronischen Krankheiten und den durch sie bedingten Sterbefällen in Beziehung gesetzt.

 

Die Ergebnisse deuten bei der höchsten Aufnahme von Ballaststoffen auf eine Risikosenkung von 15 bis zu 30 % für allgemeine Sterbefälle und aufgrund kardiovaskulärer Krankheiten hin. Die Risiken verringerten sich auch für einzelne Krankheiten, für die koronare Herzkrankheit, Schlaganfälle, Typ 2 Diabetes und Darmkrebs, mit verringerten Raten von 16 bis 24 %. Die Auswertung der klinischen Studien zeigte dazu, dass die erhöhte Zufuhr von Ballaststoffen mit einem geringeren Körpergewicht verbunden war, auch die Gesamt-Cholesterinwerte und der systolische Blutdruck waren geringer. Die Risikosenkung war am besten, wenn der tägliche Verzehr von Ballaststoffen zwischen 25 und 29 Gramm lag. Dabei zeigte sich eine Dosis-Wirkungs-Beziehung, d.h. eine höhere Zufuhr an Ballaststoffen könnte den Schutz vor chronischen Krankheiten noch verstärken. Pro 8 Gramm mehr an Ballaststoffen sank das Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten, den Typ 2 Diabetes sowie für Darm- und Brustkrebs um 5 bis zu 27 %.

 

Vollkornprodukte enthalten reichlich Ballaststoffe, daher wurde auch ihre Beziehung zu chronischen Krankheiten untersucht. Pro 15 Gramm täglich mehr an Vollkornprodukten sanken die gesamten Sterbefälle und die Vorkommen von koronaren Herzkrankheiten sowie von Typ 2 Diabetes und Darmkrebs von 2 bis zu 19 %. Mehr Vollkornprodukte senkten das Risiko um 13 bis zu 33 %. Die Forscher heben außerdem hervor, dass eine Ernährung, die einen geringen glykämischen Index hat, sich nur zum Teil positiv z.B. auf den Schutz vor Typ 2 Diabetes oder Schlaganfälle auswirkt. Das liegt daran, dass eine solche Ernährung z.B. auch Zusätze von Zucker, gesättigten Fetten und zu viel Salz enthalten kann, wodurch die Vorteile für die Gesundheit verringert werden.

 

Die Forscher ziehen das Fazit, dass diese Meta-Analyse überzeugend nachweist, dass ein erhöhter Verzehr von Ballaststoffen und Vollkornprodukten sich positiv auf die Gesundheit auswirken. ‚Durch den regelmäßig erhhten Verzehr könnten die Vorkommen von vielen chronischen Krankheiten in der Bevölkerung verringert werden.

 

Quelle:
Andrew Reynolds et al., Carbohydrate quality and human health: a series of systematic reviews and meta-analyses. In: The Lancet, Online-Veröffentlichung vom 10.1.2019, doi: 10.1016/S0140-6736(18)31809-9.

Das Spurenelement Chrom, gebunden an Picolinat, kann die Gewichtsreduktion unterstützen.

 

Das Spurenelement Chrom, gebunden an Picolinat, kann die Gewichtsreduktion unterstützen. Das beugt in Zeiten einer reduzierten Energieaufnahme dem Abbau von magerer Körpermasse vor.

 

Für eine angestrebte Gewichtsabnahme gibt es viele Strategien, die erfolgreich sein können. Doch es kommt dabei nicht allein darauf an, das Gewicht zu senken. Noch wichtiger kann es sein, dass neben der Fettmasse nicht auch die magere, fettfreie Körpermasse mit abgebaut wird. Dieser Effekt ist in vielen Diäten mit der Gewichtsreduktion verbunden und hat mehrere negative Folgen. Ein Verlust an magerer Körpermasse ist z.B. mit erhöhter Müdigkeit, mit geringeren neuromuskulären Funktionen ebenso wie mit einem erhöhten Risiko für Verletzungen verbunden. Es gibt einige Nahrungsergänzungen, mit denen die magere Körpermasse bei der Gewichtsabnahme vor einem Abbau besser geschützt werden kann. Ein aussichtsreicher Kandidat dafür ist das essentielle Spurenelement Chrom. Es ist u.a. am Stoffwechsel von Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen beteiligt. In der Verbindung mit Picolinsäure entsteht Chrompicolinat, das deutlich besser bioverfügbar ist als andere Chromverbindungen. Es unterstützt die Aufgaben von Insulin und hilft, die glykämische Kontrolle bei Diabetes zu verbessern. Die verbesserten Insulin-Funktionen erhöhen die Aufnahmeraten von Glukose und Aminosäuren in die Muskelzellen.

 

Einige Studien zeigten, dass mit Hilfe von Chrom auch die magere Körpermasse während einer Gewichtsreduktion besser aufrecht erhalten werden kann. So wurde z.B. berichtet, dass die tägliche Ergänzung von 200-400 mcg Chrom in Form von Chrompicolinat die Körperzusammensetzung verbessert, ein wichtiger Aspekt für die allgemeine metabolische Gesundheit und damit für die Gewichtsabnahme. Die Aufnahme von Chrom aus der Nahrung ist jedoch häufig zu gering, um die empfohlenen täglichen Bedarfswerte (30 bis 100 mcg in Deutschland) zu erreichen. Das gilt besonders in Zeiten einer Gewichtsreduktion.

 

US-amerikanische Forscher suchten nach Studien zur Gewichtsreduktion, dem Verlust von magerer Körpermasse und der Körperzusammensetzung, auch in Verbindung zu Nahrungsergänzungen und Ernährungs-Interventionen.

 

Sie stellten Studien zusammen, in denen untersucht wurde, wie die Ergänzung von Chrompicolinat die Körperzusammensetzung beeinflussen kann. Sie verglichen diese Ergebnisse mit anderen Studien, in denen weitere Nährstoffe untersucht wurden, die bei Gewichtsreduktionen öfter eingesetzt werden. Dazu gehörten die Catechine aus dem grünen Tee, ein löslicher Ballaststoff-Komplex, Garcinia cambogia (Malabar-Tamarinde) und Irvingia gabonensis (afrikanischer Mango). Die Auswertung der Studien zeigte, dass die Anwendung von Chrompicolinat bei einer Gewichtsreduktion zum geringsten Verlust an fettfreier Körpermasse beitrug. In einigen Studien stieg sogar der Anteil der fettfreien Körpermasse an, während die Fettmasse weiter signifikant abgebaut wurde. Eine mögliche Erklärung dafür könnte sein, dass Chrompicolinat mit den Insulin-Werten im Körper interagiert.

 

Die Forscher ziehen aus den Ergebnissen das Fazit: Bei einer Gewichtsabnahme ist es erstrebenswert, die magere Körpermasse vor einem Abbau zu schützen, das gilt unabhängig von der Aufnahme der reduzierten Makro-Nährstoffe. Chrompicolinat könnte dazu beitragen, die metabolisch aktive, magere Körpermasse besser zu erhalten und ihrem Abbau vorzubeugen. Die Ergänzung von Chrompicolinat als eine gute, bioverfügbaren Form ist daher bei einer Gewichtsabnahme empfehlenswert.

 

Unser Tipp: Chrompicolinat ist als organische Chromverbindung sowohl in einigen Multi-Nährstoffformeln als auch einzeln erhältlich. Es zeichnet sich durch eine gute Verträglichkeit mit einer hohen Bioverfügbarkeit aus.

 

Quelle:
Darryn Willoughby et al., Body Composition Changes in Weight Loss: Strategies and Supplementation for Maintaining Lean Body Mass, a Brief Review. In: Nutrients, Online-Veröffentlichung vom 3.12.2018, doi: 10.3390/nu10121876.

Herz-Kreislauf-Krankheiten nehmen nach wie vor weltweit zu. Eine Studie mit Daten aus 51 Ländern zeigt, dass eine ausgewogene Ernährung mit dem reichlichen Verzehr von Vollkornprodukten ein Schlüsselfaktor ist.

 

Herz-Kreislauf-Krankheiten nehmen nach wie vor weltweit zu. Eine Studie mit Daten aus 51 Ländern zeigt, dass eine ausgewogene Ernährung mit dem reichlichen Verzehr von Vollkornprodukten ein Schlüsselfaktor ist. Mehr Vollkornprodukte und Ballaststoffe könnten die Rate von Herz-Kreislauf-Krankheiten deutlich verringern.

 

Herz-Kreislauf-Krankheiten sind weltweit verbreitet, auf ihr Konto gehen viele Sterbefälle pro Jahr, ein Teil davon schon in relativ jungen Jahren. Bei den Ursachen spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Rund die Hälfte der Todesfälle durch Herzinfarkte und Schlaganfälle etc. wird auf eine schlechte Ernährung zurückgeführt. Jeder zweite bis dritte vorzeitige Todesfall ließe sich durch eine gute, ausgewogene Ernährung vermeiden. Aus einer Studie zu globalen Krankheitslasten wertete eine Forschergruppe aus Deutschland, Österreich und den USA repräsentative Daten aus 51 Ländern von 1990 bis 2016 aus. Einbezogen waren die Länder der Europäischen Union und weitere Länder Europas sowie einige Staaten aus Vorder- und Zentralasien, die im erweiterten Blick zur europäischen Region gehören. Die Forscher stellten Beziehungen zwischen einzelnen Risikofaktoren in der Ernährung und kardiovaskulären Krankheiten her. Einbezogen waren elf Formen von Herz-Kreislauf-Krankheiten sowie 12 Lebensmittel- und Nährstoff-Gruppen. Berechnet wurde auf der Basis des üblichen nationalen Konsums an Lebensmitteln der jeweilige Anteil von Todesfällen aufgrund von Herz-Kreislauf-Krankheiten, der mit einer schlechten Ernährung verbunden war. Rund 2,1 Millionen Todesfälle werden 2016 allein in Europa auf Herz-Kreislauf-Krankheiten, die von der Ernährung abhängen, zurückgeführt.

 

Allgemein zog eine Ernährung mit wenig Vollkornprodukten die stärksten Risiken für Herz-Kreislauf-Krankheiten nach sich, gefolgt von einer Ernährung, die nur wenig Nüsse und Samen, wenig Obst, zu viel Salz und nur geringe Mengen an Omega-3-Fettsäuren enthält. Die Forscher gehen davon aus, dass mit einer optimierten, ausgewogenen Ernährung ungefähr einer von fünf vorzeitigen Todesfällen durch Herz-Kreislauf-Krankheiten vermieden werden könnte. Im Vergleich zu anderen Risikofaktoren, die durch den Lebensstil und das Verhalten beeinflusst werden können, z.B. Rauchen und Alkoholkonsum, ist die ausgewogene Ernährung damit ein wichtiger Schlüsselfaktor, um vorzeitige Herz-Kreislauf-Krankheiten und davon abhängige Todesfälle zu verringern.

 

Beim Vergleich der 51 Länder zeigten sich deutliche Unterschiede. Die Spanne reicht von einem sehr hohen Anteil von ernährungsbedingten Todesfällen durch Herz-Kreislauf-Krankheiten bis zum geringsten Anteil. Vorwiegend schlecht schneiden die vorder- und zentralasiatischen sowie die osteuropäischen Länder ab. Allgemein schneiden die westeuropäischen Länder besser ab. Für Deutschland errechneten die Forscher für 2016 165.000 Todesfälle aufgrund von Herz-Kreislauf-Krankheiten, die von einer schlechten Ernährung abhängig waren. Damit liegt Deutschland in den westeuropäischen Ländern an der Spitze, insgesamt betrachtet jedoch im unteren Mittelfeld. Bessere Werte erreichten z.B. Italien, Frankreich und die Niederlande, die besten Werte haben Israel und Spanien. Die Forscher ermittelten auch länderspezifische Profile, da sich die Ernährung von Nord bis Süd und von Ost bis West jeweils deutlich unterscheidet. Sie stellten z.B. für Schweden und Norwegen einen zu geringen Konsum von Nüssen und Samen fest, in vielen zentral- und osteuropäischen sowie zentralasiatischen Ländern ist der zu geringe Verzehr von Vollkornprodukten ein Hauptrisikofaktor für Herz-Kreislauf-Krankheiten.

 

Es fehlt in der Ernährung vor allem an Ballaststoffen, und verzehrt werden zu viel Weißmehl-Produkte. Unterschiede zeigten sich auch beim Alter und bei den Geschlechtern. Männer sind häufiger bereits in jüngeren Jahren von Herz-Kreislauf-Krankheiten betroffen, für Frauen gilt das erst ab dem 50. Lebensjahr. Männer unter 70 Jahren sterben entsprechend sehr viel häufiger an Herz-Kreislauf-Krankheiten als Frauen. Die Forscher berücksichtigten in ihrer Analyse auch den Einfluss anderer Risikofaktoren. Dazu gehören vor allem Übergewicht, Bluthochdruck, geringe Bewegung und Rauchen. Der Alkoholkonsum wurde allerdings nicht einbezogen. In Ländern, in denen Alkohol stark konsumiert wird, dazu gehört auch Deutschland, könnte der Anteil von Herz-Kreislauf-Krankheiten, die von der Ernährung abhängig sind, noch größer sein.

 

Die Forscher empfehlen, das Potential einer ausgewogenen, für die Gesundheit förderlichen Ernährung besser zu nutzen. Gemieden oder nur selten gegessen werden sollten verarbeitete Fleischwaren, auch Salz und mit Zucker gesüßte Getränke sollten verringert werden. Zu einer herzgesunden Ernährung gehört die Aufnahme von reichlich Vollkornprodukten und Ballaststoffen, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen sowie mehrfach ungesättigte Fettsäuren, vor allem die gesunden Omega-3-Fettsäuren. Sie können dazu beitragen, die Vorkommen von Herz-Kreislauf-Krankheiten und anderen ernährungsabhängigen Krankheiten zu senken.

 

Unser Tipp: Neben einzelnen wichtigen Mikro-Nährstoffen für das Herz-Kreislauf-System, wie z.B. Coenzym Q10 und Omega-3-Fettsäuren, unterstützen auch spezielle Multi-Formeln das Herz, den Kreislauf und die Gefäße.

 

Quelle:
Toni Meier et al., Cardiovascular mortality attributable to dietary risk factors in 51 countries in the WHO European Region from 1990 to 2016: a systematic analysis of the Global Burden of Disease Study. In: European Journal of Epidemiology Vol. 34, Nr. 1, 2019, S. 37-55, doi: 10.1007/s10654-018-0473-x.

Die gute Versorgung mit Folsäure wird Frauen mit Kinderwunsch bereits vor der Schwangerschaft zur Vorbeugung vor dem Neuralrohrdefekt empfohlen.

 


Die gute Versorgung mit Folsäure wird Frauen mit Kinderwunsch bereits vor der Schwangerschaft zur Vorbeugung vor dem Neuralrohrdefekt empfohlen. Doch auch andere Vitamine und Mineralstoffe unterstützen einen guten Verlauf der Schwangerschaft. Ein guter Status der Mikro-Nährstoffe senkte bei australischen Frauen das Risiko für einen Gestations-Diabetes.

Im Lauf der Schwangerschaft können immer wieder einmal Komplikationen auftreten, dazu gehört auch der Gestationsdiabetes. Die Vorkommen dieses Schwangerschafts-Diabetes sind in den letzten Jahren weltweit angestiegen. Dazu tragen u.a. das oft höhere Alter (ab 30 Jahren) der schwangeren Frauen, ein erhöhtes Körpergewicht oder auch die familiäre Vorbelastung durch Diabetes bei. Typisch sind dann hohe Blutzuckerspiegel bzw. eine Störung der Glukosetoleranz, die erstmals in der Schwangerschaft auftritt. Dabei beeinflussen die Schwangerschaftshormone die Insulinresistenz. Nur selten handelt es sich beim Gestations-Diabetes um einen bisher nicht erkannten Diabetes (Typ 1 oder 2). Nach der Entbindung normalisiert sich bei den meisten Frauen der Zuckerstoffwechsel wieder.

 

Allerdings erhöht sich bei betroffenen Frauen das Risiko, einen Typ 2 Diabetes zu entwickeln. Bisher gibt es nur wenig Kenntnisse über die Versorgung von Frauen mit Mikro-Nährstoffen vor einer Schwangerschaft und darüber, wie eine gute oder schlechtere Versorgung den Verlauf der Schwangerschaft beeinflusst. Ein australisches Forscherteam untersuchte daher die Annahme, dass Frauen mit einem allgemein besseren Status von Mikro-Nährstoffen ein geringeres Risiko für den Gestations-Diabetes haben.

 

Die Forscher nutzten für ihre Analyse Daten aus einer prospektiven Bevölkerungsstudie (Australien Longitudinal Study on Women’s Health Cohort), an der ab dem Jahr 2003 3.607 Frauen teilnahmen. Sie waren zu Beginn der Studie zwischen 25 und 30 Jahren alt und nicht an Diabetes erkrankt. Die Frauen gaben in einer Befragung Auskunft über die Häufigkeit des Konsums von 101 Lebensmitteln. Die Forscher berechneten daraus die Aufnahmen von 13 Mikro-Nährstoffen und kalkulierten das Verhältnis zu den für Australien geltenden täglichen Bedarfsempfehlungen für diese Nährstoffe. Sie berechneten in einem weiteren Schritt das Risiko der Frauen für den Gestations-Diabetes.

 

Im Lauf der nachfolgenden Beobachtungszeit bis zum Jahr 2015 traten bei 6.282 Schwangerschaften 285 Fälle von Gestations-Diabetes auf. Der Anteil von 4,6 % entspricht ähnlichen Schätzungen aus Deutschland, wo man 2016 von einem Anteil von 5,3 % schwangerer Frauen mit Gestations-Diabetes ausging. Bei den australischen Frauen wurden für einzelne Mikro-Nährstoffe zum Teil eine erhebliche, unzureichende Versorgung beobachtet. Das galt für Kalzium (47,9 %), Folat (80,8 %), Magnesium (52,5 %), Kalium (63,8 %) und Vitamin E (78,6 %). Es zeigte sich jedoch zunächst keine Beziehung zwischen dem Risiko für den Gestations-Diabetes und der mangelnden Versorgung an einzelnen Mikro-Nährstoffen. Erst als die Forscher die Defizite an Mikro-Nährstoffen insgesamt betrachteten, zeichnete sich die Beziehung ab. Frauen mit der besten Versorgung an Mikro-Nährstoffen hatten ein um 39 % geringeres Risiko, einen Gestations-Diabetes zu entwickeln.

 

Die Forscher gehen nach diesen Ergebnissen davon aus, dass eine gute Versorgung mit allen wichtigen Mikro-Nährstoffen den guten Verlauf der Schwangerschaft unterstützen und zur Vorbeugung vor dem Gestations-Diabetes beitragen kann.

 

Unser Tipp: Zur Stärkung des weiblichen Stoffwechsels stehen viele Multi-Nährstoffe zur Verfügung. Sie sollten besonders in der Zeit einer Schwangerschaft auf therapeutische Empfehlung hin eingenommen werden.

 

Quelle:
Moniek Looman et al., Pre-pregnancy dietary micronutrient adequacy is associated with lower risk of developing gestational diabetes in Australien women. In: Nutrition Research Vol. 62, Nr. 2, 2019, S. 32-40.

Frühere Studien zeigten bereits, dass die mediterrane Kost das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten verringern kann.

 

Frühere Studien zeigten bereits, dass die mediterrane Kost das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten verringern kann. Doch bisher gibt es nur wenige Erkenntnisse über die möglichen Mechanismen, mit denen diese gute Wirkung erreicht wird.

 

Die mediterrane Ernährung hat längst auch viele Anhänger in anderen Ländern gefunden, da sie nicht nur gut schmeckt, sondern auch sehr gesund ist. Das ist auf den Verzehr von reichlich Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Getreide, Olivenöl, Wein in Maßen, Fisch und wenig Fleisch und Milchprodukten zurückzuführen. Im Rahmen einer großen US-amerikanischen Bevölkerungsstudie, der Women’s Health Study, prüfte ein Forscherteam daher die Anpassung an die mediterrane Ernährung bei rund 26.000 anfangs gesunden Frauen (Durchschnittsalter 55 Jahre). Sie setzten diese Angaben in Bezug zu den im Lauf von 12 Jahren Beobachtung in dieser großen Gruppe aufgetretenen kardiovaskulären Krankheiten. Um auch mögliche Mechanismen zu erkennen, über die die mediterrane Ernährung das kardiovaskuläre Risiko beeinflussen kann, prüften sie dazu den Einfluss von 40 typischen Biomarkern.

 

Zu Beginn der Studie beantworteten die Frauen detaillierte Fragen zu ihrer Ernährung. Daraus wurde ihre Anpassung an die mediterrane Kost bestimmt, und danach wurden sie auf drei Gruppen verteilt, mit jeweils niedriger, mittlerer oder hoher Einhaltung der mediterranen Ernährung. Die mediterrane Kost hatte bei niedrigen Aufnahmen einen Anteil von rund 25 %, beim mittleren Anteil von 36 % und bei hohen Aufnahmen von 39 % an der gesamten Ernährung. Im Lauf der langjährigen Beobachtungszeit traten rund 1.000 Fälle von Herz-Kreislauf-Krankheiten auf. Dabei zeigte sich eine unterschiedliche Verteilung in den drei Gruppen. Bei geringer mediterraner Kost traten kardiovaskuläre Krankheiten bei 428 Frauen (4,2 %) auf, in der Gruppe mit mittlerer Anpassung waren 356 Frauen (3,8%) betroffen, und bei der höchsten mediterranen Ernährung erkrankten nur 246 Frauen (3,8%).

 

Im Vergleich zur niedrigen Gruppe verringerte sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten bei mittlerer Anpassung an die mediterrane Kost um 23 %, bei hoher Anpassung sogar um 28 %. Das ist ein Vorteil, der in seiner Größenordnung der Anwendung von Statinen oder anderen präventiven Medikamenten ähnlich ist. Die Forscher konnten diese positiven Effekte vor allem auf eine Reihe von veränderten Biomarkern zurückführen. Mit der mediterranen Kost veränderten sich vor allem die Biomarker für Entzündungen (29,%), den Glukosestoffwechsel, die Insulinresistenz (28%) und der Body-Mass-Index (27 %). Weitere Einflüsse gab es auf den Blutdruck, die Cholesterinwerte, verzweigtkettige Aminosäuren (13,6%), Apolipoproteine (6,5%) und andere kleinmolekulare Metaboliten (5,8%), die jedoch weniger ausgeprägt waren.

 

Die Forscher ziehen das Fazit, dass bei einer höheren Aufnahme der mediterranen Kost das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten etwa um ein Viertel geringer ist. Das ließ sich zum Teil durch die Beeinflussung von verschiedenen Biomarkern erklären. Die Forscher stellten zudem fest, dass bereits kleinere Unterschiede in den Biomarkern auf multifaktorielle Weise zu dem langfristig beobachteten kardiovaskulären Nutzen beigetragen hatten. Diese Ergebnisse könnten einen starken Einfluss auf die öffentliche Gesundheit haben, denn selbst kleinere Veränderungen in den Risikofaktoren können die Risiken von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern. Das gilt besonders für den langfristigen Nutzen einer mediterranen Ernährung in Bezug auf Entzündungen sowie für den Glukosestoffwechsel, die Insulinresistenz und den Body-Mass-Index.

 

Quelle:
Shafqat Ahmad et al., Assessment of Risk Factors and Biomarkers Associated With Risk of Cardiovascular Disease Among Women Consuming a Mediterranean Diet. In: JAMA Network Open, Online-Veröffentlichung vom 7.12.2018, doi: 10.1001/jamanetworkopen.2018.5708.

Vitamin E trägt mit seinen antioxidativen Funktionen zur Stärkung des Immunsystems bei.

 

Vitamin E trägt mit seinen antioxidativen Funktionen zur Stärkung des Immunsystems bei. Dabei richtet die Forschung ihren Blick zunehmend auf Vitamin E in Bezug auf spezielle Immunzellen.

 

Vitamin E ist ein fettlösliches Antioxidans, das die mehrfach ungesättigten Fettsäuren vor Oxidation schützen, die Bildung von reaktiven Sauerstoff- und Stickstoffspezies regulieren und die Übertragung von Signalen im Körper modulieren kann. Einflüsse auf das Immunsystem durch Vitamin E wurden experimentell ebenso wie unter gesunden und krankhaften Bedingungen beobachtet. Mit besseren Kenntnissen über die Entwicklung, Funktion und Regulation von Immunzellen konzentrierten sich neuere Studien zur Wirkung von Vitamin E vor allem auf diese Zellen: Dendritische Zellen, Makrophagen (Fresszellen), natürliche Killer-Zellen sowie die T- und B-Lymphozyten. In einer Übersicht fassten Forscher den Stand der Forschung zu immunologischen Veränderungen zusammen, die bei Vitamin E beobachtet wurden.

 

Die wichtigste und bekannteste Form von Vitamin E ist Alpha-Tocopherol, doch zu diesem Vitamin gehören insgesamt acht Formen. Vitamin E ist der Sammelbegriff für vier Tocopherole und vier Tocotrienole (jeweils α, β, γ, δ) in Lebensmitteln. Sie haben antioxidative Fähigkeiten, können aber nicht ineinander umgewandelt werden und haben teils unterschiedliche Funktionen. Die wichtigsten Nahrungsquellen für Vitamin E sind pflanzliche Öle und Nüsse. Sojabohnen-, Sonnenblumen-, Mais-, Walnuss-, Baumwoll-, Palm- und Weizenkeimöle enthalten im Vergleich zu anderen Ölen relativ hohe Mengen, d.h. mehr als ca. 50 mg Vitamin E/100 g Öl. Die Anteile von α-, β-, γ- und δ-Tocopherolen hängen von der jeweiligen Ölsorte ab. Distel- und Sonnenblumenöle sind z.B. reich an α-Tocopherol, Soja- und Maisöle enthalten hauptsächlich γ-Tocopherol, und Baumwollsamenöl enthält ähnliche Anteile an α- und γ-Tocopherolen. Zur guten Aufnahme von Vitamin E können außerdem Nahrungsergänzungen beitragen.

 

Zu den wichtigen antioxidativen Funktionen von Vitamin E gehört, dass es Peroxyl-Radikale (Art der reaktiven Sauerstoffspezies) abfängt und die Oxidation von mehrfach ungesättigten Fettsäuren hemmt. In Gegenwart von Vitamin E reagieren Peroxylradikale mit α-Tocopherol anstelle von Lipidhydroperoxid. Dadurch wird die Kettenreaktion der Bildung von Peroxylradikalen gestoppt und die weitere Oxidation der mehrfach ungesättigten Fettsäuren verhindert. Tocopheroxylradikale, die aus α-Tocopherol- und Peroxylradikalen gebildet werden, werden durch Vitamin C oder Glutathion (antioxidatives Tripeptid) reduziert. Die antioxidative Aktivität von Vitamin E kann weiter für die Regulierung mehrerer Enzyme verantwortlich sein, die an der Signalübertragung beteiligt sind.

 

Mit erhöhten Gaben von Vitamin E konnten in Interventionsstudien eine erhöhte Bildung von Lymphozyten, eine verbesserte, verzögerte Hypersensibilität (bei Allergien) sowie die erhöhte Bildung von Interleukin 2 (T-Zell-Wachstumsfaktor) und eine verminderte Bildung von Interleukin 6 (B-Zell-Differenzierungs-Faktor) beobachtet werden. Beim Menschen wurden die Auswirkungen von Vitamin E auf die natürlichen Vorkommen von Infektionskrankheiten in mehreren Studien untersucht. Dabei zeigte sich, dass die immunstimulierende Wirkung von Vitamin E die Resistenz gegenüber Infektionen stärkt. Allerdings waren die Effekte teils relativ gering, und in einigen Studien wurden positive Effekte nur in Untergruppen von Probanden beobachtet. Zu solchen nicht einheitlichen Ergebnissen könnten verschiedene Faktoren beigetragen haben. Das gilt z.B. für die Dosis der verwendeten Vitamin-E-Ergänzung, die erreichten Veränderungen des Vitamin-E-Spiegels oder auch für das Alter der Probanden.

 

Generell lässt sich sagen, dass Vitamin E die Immunreaktionen unterstützt und den Schutz vor mehreren Infektionskrankheiten erhöht. Verschiedene Erklärungen für die grundlegenden Mechanismen werden diskutiert. Dazu gehören z.B. die Senkung der Produktion von Prostaglandin E2, das an Entzündungs- und Fieberreaktionen beteiligt ist. Weiter geht es um die effektivere Bildung von Immunsynapsen in heranreifenden T-Lymphozyten, die Einleitung von Signalen zur Aktivierung von T-Lymphozyten sowie die Modulation des Gleichgewichts von Typ1- und Typ2-T-Helferzellen. Mit Vitamin E wurde auch eine höhere Aktivität der natürlichen Killerzellen und Veränderungen in den Dendritischen Zellen beobachtet.

 

Die Forscher ziehen das Fazit: Vitamin E sollte mit seinen Wirkungen im Immunsystem weiter experimentell in den zugrunde liegenden Mechanismen auf das Immunsystem und bei der Immunabwehr des Menschen untersucht werden. Dabei sollte berücksichtigt werden, dass die verschiedenen Formen von Vitamin E unterschiedlich auf die Immunzellen wirken. Auch das Zusammenspiel von Vitamin E mit anderen Immunzellen sollte in Zukunft genauer untersucht werden, da auch mögliche Wechselwirkungen für die Regulation der Immunfunktionen bedeutsam sind.

 

Unser Tipp: Vitamin E ist als Nahrungsergänzung in vielen Multi-Formeln enthalten. Es ist auch einzeln erhältlich, neben Alpha-Tocopherol werden auch andere Vitamin E-Formen angeboten.

 

Quelle:
Ga Young Lee und Sung Nim Han, The Role of Vitamin E in Immunity. In: Nutrients, Online-Veröffentlichung vom 1.11.2018, doi: 10.3390/nu10111614.

Das Immunsystem entwickelt und verändert sich ständig im Lauf des Lebens. Es kann in jeder Lebensphase gestärkt, aber auch geschwächt werden.

 


Das Immunsystem entwickelt und verändert sich ständig im Lauf des Lebens. Es kann in jeder Lebensphase gestärkt, aber auch geschwächt werden. Dazu trägt die Ernährung bei, das gilt besonders für eine Reihe von Mikro-Nährstoffen, die gute Funktionen des Immunsystems unterstützen.

 

Ein gut funktionierendes Immunsystem sorgt dafür, dass schädliche Eindringlinge, wie z.B. Bakterien, Viren und Pilze, bekämpft und fehlerhafte körpereigene Zellen ausgesondert werden. Im Lauf des Lebens entwickelt sich das Immunsystem von unreifen und sich noch entwickelnden Immunreaktionen bei Säuglingen und Kleinkindern hin zu einer bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen potenziell optimalen Immunfunktion. Dann verringern sich mit dem zunehmenden Alter die Kräfte des Immunsystems graduell, das gilt besonders für Menschen im höheren Alter. Davon abhängig verändern sich das Risiko und die Schwere von Infektionen, entsprechend der jeweiligen Immunkompetenz des einzelnen Menschen. Altersbedingte Veränderungen des Immunsystems können durch bestimmte Faktoren des Lebensstils weiter geschwächt werden. Dazu gehören z.B. eine schlechte Ernährung, Umweltbelastungen und der oxidative Stress. Sie können in jeder Lebensphase die Immunfunktion individuell beeinflussen und verringern.

 

Davon betroffen ist z.B. die Anfälligkeit für Erkältungen und Grippe als häufigste Erkrankungen, aber auch für Lungenentzündungen und Durchfallerkrankungen. Die Ernährung spielt bei den Funktionen des Immunsystems eine besondere Rolle, denn es gibt eine bidirektionale Interaktion zwischen der Ernährung, Infektionen und der Immunität. Die Immunantwort ist beeinträchtigt, wenn die Ernährung schlecht ist, was den Einzelnen für Infektionen anfälliger macht. Ein schlechter Ernährungszustand kann außerdem durch die Immunreaktion auf eine Infektion verschlimmert werden.

 

Die gesunde Ernährung kann also erheblich dazu beitragen, dass die Immunfunktionen in jeder Lebensphase gestärkt werden. Dabei kommt es darauf an, die gute Versorgung mit allen benötigten Makro- und Mikro-Nährstoffen zu gewährleisten. Sie tragen zur Entwicklung, Aufrechterhaltung und zu den angemessenen Reaktionen des Immunsystems wesentlich bei. Vor allem die Mikro-Nährstoffe spielen im gesamten Immunsystem eine Schlüsselrolle, unabhängig von der jeweiligen Lebensphase. Das gilt besonders für die Vitamine A, C, D, E, B2, B6 und B12, Folsäure sowie Beta-Carotin und für Eisen, Selen und Zink, die alle zur Aufrechterhaltung der Immunkompetenz beitragen. Suboptimale Aufnahmen oder gar stärkere und länger anhaltende Defizite dieser Mikro-Nährstoffe können in den verschiedenen Lebensphasen zeitweise vorkommen. Das wirkt sich auch auf die Funktionen des Immunsystems aus und kann das Risiko und die Schwere einer Infektion beeinflussen.

 

Auch vom Ernährungszustand eines Menschen hängt es daher mit ab, wie sich der Verlauf z.B. bei einer Infektionskrankheit entwickelt. Die Resistenz gegen Infektionen kann erhöht werden, indem fehlende Mikro-Nährstoffe wieder in die Ernährung aufgenommen oder ergänzt werden. Sie können auf diese Weise auf ein empfehlenswertes Niveau gebracht werden. Das stärkt die Widerstandskräfte gegen Infektionen und kann im Fall einer Infektion die schnellere Genesung unterstützen.

 

Unser Tipp: Zur Stärkung des Immunsystems tragen neben den hier genannten Vitaminen und Mineralstoffen auch weitere Mikro-Nährstoffe bei, z.B. eine Reihe von sekundären Pflanzenstoffen und die Omega-3-Fettsäuren. Für die Stärkung des Immunsystems gibt es spezielle Multi-Formeln, die wichtige Mikro-Nährstoffe gezielt ergänzen.

 

Quelle:
Silvia Maggini et al., Immune Function and Micronutrient Requirements Change over the Life Course. In: Nutrients, Online-Veröffentlichung vom 17.10.2018, doi: 10.3390/nu10101531.

Über pflanzliche Biomarker wird in Beziehung zum metabolischen Syndrom in den letzten Jahren intensiver geforscht.

 

Über pflanzliche Biomarker wird in Beziehung zum metabolischen Syndrom in den letzten Jahren intensiver geforscht. Eine neue Meta-Analyse zeigt, dass höhere Werte von Carotinoiden positiv auf das metabolische Syndrom wirken.

 

Das metabolische Syndrom ist durch zentrales Übergewicht, Bluthochdruck und einen gestörten Cholesterin-, Glukose- und Insulin-Stoffwechsel charakterisiert. Mindestens drei der Faktoren müssen zusammentreffen, um die Diagnose zu stellen. Einzeln wirken sie gesundheitlich oft noch nicht so belastend, doch kombiniert erhöhen sie deutlich das Risiko für weitere Krankheiten, vor allem für Diabetes (Typ 1 und 2) und Herz-Kreislauf-Krankheiten. Bei der Entstehung des metabolischen Syndroms spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Dazu gehören auch Mikro-Nährstoffe. Mehr und mehr rücken dabei Pflanzenstoffe in das Interesse der Forschung. Carotinoide gehören zu den Pflanzenstoffen, die nicht nur als Provitamin A vielfältige gesundheitliche Wirkungen haben, sie entfalten auch antioxidative, entzündungshemmende und immunstärkende Fähigkeiten.

Eine Gruppe von US-amerikanischen Forschern suchte in medizinischen Datenbanken daher nach Studien (von 1997 bis 2017) über die Verbindung von Vitamin A und Carotinoiden zum metabolischen Syndrom. Sie konnten schließlich 33 Studien in ihre Auswertung einbeziehen, mit 11 Studien führten sie außerdem eine Meta-Analyse mit Daten von fast 30.000 Teilnehmern durch. Es bestätigte sich, dass die höhere Aufnahme von (Gesamt-)Carotinoiden das metabolische Syndrom positiv beeinflussen konnte. Das galt auch für einzelne Carotinoide, am stärksten für Beta-Carotin, gefolgt von Alpha-Carotin und Beta-Cryptoxanthin sowie für Retinylester (Fettsäureester von Vitamin A). Dagegen konnte Vitamin A (Retinol) das metabolische Syndrom nicht beeinflussen, seine Rolle bleibt weiter zu klären.

 

Diese Ergebnisse zeigen eine Korrelation zwischen Carotinoiden und dem metabolischen Syndrom auf, nicht jedoch die Ursachen dafür. Die Forscher gehen von einem plausiblen Wirkmechanismus von Carotinoiden zum Nutzen der kardiometabolischen Gesundheit aus, vermittelt durch senkende Wirkungen auf oxidativen Stress. Obwohl es viele Faktoren gibt, mit denen sich die individuelle Variabilität und Bioverfügbarkeit von Carotinoiden bei Menschen erklären lassen, deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Carotinoide eine wesentliche Rolle in den Fettgeweben spielen können. Dazu gehören die Kontrolle der Entstehung von Fettzellen (Adipogenese) und vom oxidativen Stress sowie die Bildung von Adipokinen (vom Fettgewebe gebildete Verbindungen, die als Signalmoleküle wirken) und Entzündungsmediatoren. Sie beeinflussen die Verteilung der zentralen Adipositas und das Auftreten der Insulinresistenz.

 

Es zeichnet sich ab, dass Gesamt-Carotinoide ebenso wie einzelne Carotinoide (Alpha-, Beta-Carotin und Beta-Cryptoxanthin) positiv auf das metabolische Syndrom einwirken können. Der regelmäßige Verzehr von gemischten Carotinoiden ist daher für die kardiometabolische Gesundheit wichtig. In der für westliche Industrieländer typischen Ernährung werden täglich nur etwa ein bis fünf Milligramm Carotinoide aus der Ernährung aufgenommen. Das reicht für den kardiometabolischen Schutz nicht aus. Die Forscher plädieren daher für die Festlegung von Empfehlungen für die tägliche Aufnahme von Carotinoiden.

 

Unser Tipp: Natürliche Carotinoide sind in Nahrungsergänzungen einzeln oder kombiniert enthalten. Angeboten wird z.B. natürliches Beta-Carotin aus der Alge Dunaliella salina, enthalten sind Alpha-Carotin, Zeaxanthin und Cryprtoxanthin. Empfehlenswert sind weiter natürliche Carotinoide aus einem Grünkohl-Ölauszug (biologischer Anbau) mit Lutein, Beta-Carotin, Lykopin und Zeaxanthin. Beide haben eine sehr gute Bioverfügbarkeit.

 

Quelle:
May A. Beydoun et al., Carotenoids, vitamin A, and their association with the metabolic syndrome. A systematic review and meta-analysis. In: Nutrition Reviews, Online-Veröffentlichung vom 7.9.2018, doi: 10.1093/nutrit/nuy044.

Angststörungen sind recht weit verbreitet. Im Umgang mit ihnen wird bisher die Bedeutung der Ernährung zu wenig beachtet. Das gilt besonders für den Einsatz der gesunden Omega-3-Fettsäuren aus Fischölen.

 

Angststörungen sind recht weit verbreitet. Im Umgang mit ihnen wird bisher die Bedeutung der Ernährung zu wenig beachtet. Das gilt besonders für den Einsatz der gesunden Omega-3-Fettsäuren aus Fischölen.

 

Eine Gruppe von US-amerikanischen Forscher suchte nach Studien über die Beziehungen zwischen der Ergänzung von Omega-3-Fettsäuren und kognitiven Störungen, zu denen auch die Angststörungen gehören. Von fast 200 Studien konnten sie schließlich sechs mit knapp 500 Teilnehmern in eine systematische Auswertung einbeziehen. Die Forscher richteten ihren Fokus vor allem auf mögliche Mechanismen, über die Omega-3-Fettsäuren auf Angstsymptome einwirken bzw. sie verringern könnten. Sie fanden mögliche Wirkungen für Omega-3-Fettsäuren, die in Bezug auf Angstsymptome eine Rolle spielen könnten.

 

Es gibt bereits einige Nachweise, dass ein erhöhter Entzündungs-Status im Körper mit Ängsten verbunden ist. Dabei erwiesen sich die Omega-3-Fettsäuren als hilfreich. Vom Gehirn stammende neurotrophische Faktoren, besonders der Wachstumsfaktor BDNF (Brain-Derived Neurotrophic Factor), sind bestimmte Proteine, die einige Funktionen des Nervensystems regulieren, indem sie das neuronale Überleben fördern. Ein Mangel oder auch ein Überschuss an solchen Proteinen wurde mit verschiedenen psychischen Krankheiten verbunden, darunter u.a. Depressionen und Alzheimer. Omega-3-Fettsäuren können diese neurotrophischen Proteine beeinflussen. Cortisol ist als Stress-Hormon bekannt, Omega-3-Fettsäuren können zu dessen Regulation beitragen. Hinzu kommt, dass es eine Verbindung zwischen den Herz-Kreislauf-Funktionen und den Omega-3-Fettsäuren gibt, die offenbar dazu beitragen, die Herzfrequenz-Variabilität zu regulieren. Eine geringere Variabilität (in der Zeit zwischen den Herzschlägen) wird mit höheren Werten von Angstsymptomen verbunden.

 

Die Forscher sahen jedoch auch bei ihrer Literaturrecherche, dass die Studien auf diesem Gebiet zum Teil recht heterogen waren. Es wurden z.B. verschiedenste Dosierungen bei den Omega-3-Fettsäuren eingesetzt, das galt auch für unterschiedliche Verhältnisse der beiden wichtigsten Omega-3-Fettsäuren, EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure), zueinander. In Zukunft sollten weitere Forschungen über die Wirkungen von Omega-3-Fettsäuren bei Angststörungen durchgeführt werden, die jedoch stärker standardisiert bzw. klarer strukturiert sein sollten.

 

Unser Tipp: Omega-3-Fettsäuren stehen zur Ergänzung in verschiedenen Formen und Dosierungen zur Verfügung. Auf eine gute Qualität und Stabilität der Präparate sollte dabei immer geachtet werden.

 

Quelle:
Ashley R. Polokowski et al., Omega-3 fatty acids and anxiety: A systematic review of the possible mechanisms at play. In: Nutritional Neuroscience, Online-Veröffentlichung vom 28.9.2018, doi: 10.1080/1028415X.2018.1525092.

Halten sich Darmkrebs-Patienten nach der Therapie an die Empfehlungen zur gesunden Ernährung und der körperlichen Aktivität, können sie ihre Lebensperspektiven offenbar deutlich verbessern.

 

Halten sich Darmkrebs-Patienten nach der Therapie an die Empfehlungen zur gesunden Ernährung und der körperlichen Aktivität, können sie ihre Lebensperspektiven offenbar deutlich verbessern.

 

Krebs-Patienten erhalten nach der Therapie meist geeignete Empfehlungen für eine gesunde Ernährung und die Körperaktivität, außerdem wird ein gesundes Körpergewicht empfohlen. Ob die Patienten solche Empfehlungen befolgen und wie sich dies auf den weiteren Verlauf ihres Lebens auswirkt, das prüften Forscher der Universität von Kalifornien in einer Studie. Sie werteten die Daten von rund 1.000 Darmkrebs-Patienten aus (im Durchschnitt 60 Jahre), die von 1991 bis 2001 an einer Studie (CALGB-89803) teilgenommen und eine Chemotherapie erhalten hatten. In der Zeit ihrer Behandlung gaben sie auch Auskünfte über ihre Ernährung und den Lebensstil.

 

Nach der Therapie wurden sie im Durchschnitt sieben Jahre lang weiter in Bezug auf ihre Gesundheit beobachtet. 335 Teilnehmer entwickelten in dieser Zeit ein Rezidiv, davon starben 256 Teilnehmer an den Krebsfolgen, weitere 43 Teilnehmer aus anderen Gründen. Mit einem speziellen Score (0 bis 6 Punkte) wurde bei allen Teilnehmern die Anpassung an die Empfehlungen der amerikanischen Krebsgesellschaft geprüft (ACS-Richtlinien). Einbezogen waren der BMI, die körperliche Aktivität und in der Ernährung der Verzehr von Obst und Gemüse, Vollkornprodukten sowie von rotem und verarbeiteten Fleisch, außerdem wurde der Alkoholkonsum ausgewertet.

 

Patienten mit einer hohen Anpassung an die Empfehlungen der Krebsgesellschaft (Score 5 bis 6) hatten ein um 42 % geringeres Sterblichkeitsrisiko als Patienten mit einem niedrigen Score (0 bis 2). Wurde auch der Alkoholkonsum in die Auswertung einbezogen, sank das Sterblichkeitsrisiko beim hohen Score sogar um 51 %.

 

Außerdem zeigte sich bei einer gesunden Ernährung und genügend Körperaktivität die Tendenz zu einem längerem Überleben ohne Krankheit (31 %). Die 5-Jahres-Überlebensprognose betrug 85 % für Patienten mit hoher Anpassung an die ACS-Richtlinien und 76% für Patienten mit niedriger Übereinstimmung. Patienten mit Darmkrebs, die während und nach der Behandlung die ACS-Richtlinien in Bezug auf die Ernährung und die Körperaktivität befolgten, hatten also eine verbesserte Lebensperspektive.

 

Die Forscher ziehen das Fazit, dass die Beibehaltung oder das Erreichen eines gesunden Körpergewichts, die angemessene körperliche Aktivität und eine gesunde Ernährung, die reich an Gemüse, Obst und Vollkorn ist, nach einer Krebskrankheit mit einer besseren Lebensperspektive verbunden ist.

 

Quelle:
Erin L. Van Blarigan et al., Association of Survival With Adherence to the American Cancer Society Nutrition and Physical Activity Guidelines for Cancer Survivors After Colon Cancer Diagnosis The CALGB 89803/Alliance Trial. In: JAMA Oncology Vol. 4, Nr. 6, 2018, S. 783-790, doi: 10.1001/jamaoncol.2018.0126.

Folsäure, Vitamin D und die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA aus Fischölen sind für die Gesundheit von Mutter und Kind sehr wichtig.

 

Folsäure, Vitamin D und die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA aus Fischölen sind für die Gesundheit von Mutter und Kind sehr wichtig. Vielen Frauen fehlt es aber an der ausreichenden Versorgung mit diesen Mikro-Nährstoffen.

 

Eine gute Ernährung ist für Frauen, die schwanger werden möchten, sehr wichtig. Sie ist ein wichtiger Faktor für die Gesundheit von Mutter und Kind und legt die Grundlagen für die Gesundheit des Kindes im späteren Leben. Für Paare, die Eltern werden wollen, gibt es Empfehlungen zur gesunden Ernährung, die auch die Versorgung mit wichtigen Mikro-Nährstoffen einschließen. Dazu gehören optimale Aufnahmen von Folat, Vitamin D und der Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA.

 

Folat wird empfohlen, um beim Fötus das Risiko für die Entwicklung eines Neuraltubendefektes zu vermeiden. Obwohl dieses B-Vitamin in vielen Lebensmitteln vorhanden ist, z.B. in grünblättrigem Gemüse, Obst, Fleisch und Milchprodukten, ist es offenbar für viele Frauen schwierig, die empfohlenen Mengen mit der Ernährung aufzunehmen. Daher wird Frauen mit Kinderwunsch die tägliche Ergänzung von Folsäure als Prävention empfohlen. Die Zufuhr sollte möglichst schon vor der Konzeption beginnen, weil gerade die ersten Wochen der Schwangerschaft für die Vermeidung des Neuraltubendefektes wichtig sind. Vitamin D ist in der Schwangerschaft u.a. für Prävention einer Präeklampsie (Hypertonie und Proteinurie) und von Gestations-Diabetes wichtig. Bei den Kindern kann es z.B. dazu beitragen, ein niedriges Geburtsgewicht sowie ein beeinträchtigtes Knochenwachstum und das Risiko von Asthma zu vermeiden. Die Aufnahme von Vitamin D durch die Einwirkung des Sonnenlichts auf die Haut ist in nördlichen Ländern oft zu gering, auch die Zufuhr von Vitamin D aus der Nahrung reicht nicht aus.

 

Daher wird Frauen, die schwanger werden wollen, meist die tägliche Aufnahme von 10 mcg Vitamin D als Ergänzung empfohlen. Das gilt besonders in den Herbst- und Wintermonaten, in denen die Aufnahme von Vitamin D über das Sonnenlicht geringer ist. Die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA sind vor allem für die Entwicklung das fötales Gehirns und der Retina wichtig. Frauen mit Kinderwunsch wird empfohlen, täglich 200 mg EPA und DHA aufzunehmen bzw. wenigstens eine Mahlzeit mit fettreichem Fisch pro Woche zu essen.

 

Wie die tatsächliche Versorgung von Frauen mit diesen wichtigen Mikro-Nährstoffen in der Zeit vor einer Befruchtung aussieht, darüber ist bisher wenig bekannt. Daher prüfte eine Gruppe niederländischer Forscher die Versorgung mit Folat, Vitamin D sowie von EPA und DHA bei Frauen mit Kinderwunsch samt der Quellen, aus denen die Frauen diese Mikro-Nährstoffe aufnahmen. Einbezogen waren 66 Frauen im Alter von 18 bis 40 Jahren, die schwanger werden wollten. Zunächst untersuchte man die Ernährung der Frauen, weiter wurden die Werte von Vitamin D, von Folsäure sowie von EPA und DHA bestimmt. Viele Frauen erreichten dabei nicht die in den Niederlanden geltenden Empfehlungen zur Aufnahme von Folsäure (50%), Vitamin D (67%) und EPA/DHA (52%). 14 % der Frauen waren zu gering mit Folsäure versorgt, und bei 23 % wurde ein nicht ausreichender Vitamin-D-Status festgestellt.

 

In der Ernährung trug Gemüse am meisten zur Versorgung mit Folsäure bei (25%), Vitamin D wurde vor allem aus Ölen und Fetten bezogen (39%), und Fischmahlzeiten waren die Hauptquelle für die Versorgung mit EPA und DHA (69%). Folat-Ergänzungen, Vitamin D sowie EPA und DHA sowohl aus der Nahrung als auch aus Ergänzungen waren signifikant mit den Blutwerten verbunden. Nahrungsergänzungen trugen wesentlich zur Gesamtaufnahme von Folsäure und Vitamin D und zum besseren Ernährungs-Status bei. Die Forscher halten es für notwendig, den Fischverzehr und die Ergänzung von Folsäure und Vitamin D für Frauen, die schwanger werden wollen, stärker zu fördern. Das kann die Aufnahme und die Blutwerte dieser Mikro-Nährstoffe bei Frauen mit Kinderwunsch deutlich verbessern.

 

Unser Tipp: Folsäure, Vitamin D sowie EPA und DHA aus Fischölen gibt es jeweils als einzeln oder kombinierte Nahrungsergänzungen. Bei Kinderwunsch und einer Schwangerschaft kann auch geprüft werden, ob spezielle Multi-Nährstoff-Präparate für Frauen in Frage kommen.

 

Quelle:
Moniek Looman et al., Supplement Use and Dietary Sources of Folate, Vitamin D, and n-3 Fatty Acids during Preconception: The GLIMP2 Study. In: Nutrients, Online-Veröffentlichung vom 25.7.2018, doi: 10.3390/nu10080962.