Folat, Vitamin B6 und Vitamin B12 verbessern den Bluthochdruck

 

Der Bluthochdruck wird von vielen Faktoren beeinflusst. Zu hohe Werte können auch durch eine ungesunde Ernährung bzw. Defizite an Mikronährstoffen beeinträchtigt werden. Gute Wirkungen auf den Bluthochdruck haben besonders die drei B-Vitamine Folat, B6 und B12.

 

Der Bluthochdruck (Hypertonie) ist sehr weit verbreitet. In Europa geht man von rund 30 % der Erwachsenen aus, die davon betroffen sind, die Verbreitung steigt mit zunehmendem Alter an. Der Blutdruck sollte daher regelmäßig in bestimmten Abständen kontrolliert werden. Er wird in den großen Arterien mit zwei Werten gemessen, der systolische Blutdruck bestimmt den Wert in der Auswurfphase des Herzens, der diastolische Blutdruck bezieht sich auf die Füllungsphase. Von erhöhten Werten geht man bei einem systolischen Blutdruck ab 140 mmHg und einem diastolischen Wert ab 90 mmHg aus. Ein zu hoher Blutdruck ist eine eigenständige Krankheit, deren Symptome jedoch oftmals unspezifisch sind, es können z. B. Kopfschmerzen, Schwindel, Abgeschlagenheit und Schlafstörungen auftreten. Erst bei einem stark erhöhten Blutdruck kommen belastendere Symptome hinzu. Der Bluthochdruck erhöht außerdem das Risiko für andere Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems und der Nieren etc. Zu den beeinflussenden Faktoren gehören u. a. ein höheres Alter, Rauchen, starkes Übergewicht, mangelnde Bewegung, Stress, ein hoher Salzkonsum, die Insulinresistenz sowie genetische Faktoren. Zur Therapie stehen neben Medikamenten auch andere Maßnahmen zur Verfügung. In den letzten Jahren gab es immer mehr Belege für einen gesünderen Lebensstil zur Prävention und Therapie des Bluthochdrucks.

 

Dazu gehören z. B. die Gewichtsreduktion, die regelmäßige körperliche Bewegung, Rauchverzicht und ein verringerter Alkoholkonsum sowie eine gesunde Ernährung. Es gibt einige Hinweise, dass auch bestimmte Mikronährstoffe den Bluthochdruck beeinflussen können. Das gilt vor allem für einige der B-Vitamine, speziell für Folat, Vitamin B6 und Vitamin B12, die an zahlreichen Prozessen im Stoffwechsel beteiligt sind. Von ihnen ist bekannt, dass sie erhöhte Konzentrationen der im Übermaß schädlich wirkenden Aminosäure Homocystein senken können, die zu einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten beitragen kann. Einige Studien zeigten, dass höhere Aufnahmen von Folat, B6 und B12 auch das Risiko für den Bluthochdruck verringern können. Noch ist diese Beziehung jedoch nicht ausreichend untersucht. Eine Gruppe chinesischer Forscher führte daher eine Studie dazu durch. Sie prüften bei Erwachsenen in den USA die Zufuhr von Folat und der Vitamine B6 und B12 aus der Ernährung im Zusammenhang mit dem Bluthochdruck.

 

In ihre Studie wurden mehr als 55.000 Erwachsene (Durchschnittsalter 49 Jahre) aus der großen US-amerikanischen Bevölkerungsstudie NHANES III (National Health and Nutrition Examination Survey) einbezogen. Sie waren an dieser Gesundheitsstudie von 1999 bis 2014 beteiligt, und für sie standen Ergebnisse aus Ernährungsbefragungen und von Blutdruckmessungen zur Verfügung. Die Forscher ermittelten bei den Teilnehmern die Aufnahmen der B-Vitamine Folat, B6 und B12, davon abhängig wurden sie in vier Gruppen von den höchsten bis zu den niedrigsten Zufuhren eingeteilt. Die Werte der drei B-Vitamine wurden dann jeweils zu den Blutdruckwerten in Beziehung gesetzt. Die Ergebnisse zeigten, dass bei den Männern gute Aufnahmen von Folat sowie der Vitamine B6 und B12 signifikant mit geringeren Vorkommen von Bluthochdruck verbunden waren (OR 0,61, 0,65 und 0,84). Das galt am stärksten für die Gruppe mit den höchsten Aufnahmen und verringerte sich dann von Gruppe zu Gruppe bis zu den niedrigsten Werten.

 

Die Ergebnisse für die Frauen waren relativ ähnlich (OR 0,63, 0,60 und 0,87). Bei ihnen stellte man außerdem fest, dass die Aufnahmen von Folat und Vitamin B6 vom Rauchen beeinflusst wurden. Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen zeigte sich damit insgesamt der lineare Trend, dass die Vorkommen von Bluthochdruck mit einer erhöhten Zufuhr von Folat sowie der Vitamine B6 und B12 tendenziell abnahmen. Davon profitierten besonders diejenigen Teilnehmer, deren Aufnahmen an diesen B-Vitaminen geringer waren.

 

Die Forscher ziehen das Fazit: Gute Aufnahmen der B-Vitamine Folat, B6 und B12 waren signifikant mit einem geringeren Bluthochdruck verbunden. Das deutet darauf hin, dass diese drei Mikronährstoffe eine schützende Wirkung gegen den Bluthochdruck bei Erwachsenen haben könnten. Diese Beziehungen sollten in weiteren Studien untersucht werden.

 

Unser Tipp: Die B-Vitamine (B1, B2, B6, B12, Biotin, Folsäure, Niacin und Pantothensäure) werden einzeln, oft aber auch im Verbund als B-Vitamin-Komplex angeboten. Sie haben teils unterschiedliche, teils synergistische Wirkungen, die sich nach Bedarf einsetzen lassen.

 

Quelle: Yuqing Xiong et al., Folate, vitamin B6, and vitamin B12 intakes are negatively associated with the prevalence of hypertension: A national population-based study. In: Nutrition Research, online 8.3.2023, doi: 10.1016/j.nutres.2023.02.006