Die Unterversorgung mit Eisen gehört zu den am häufigsten vorkommenden Defiziten an Mikro-Nährstoffen. Pflanzliche Lebensmittel sind generell eine geringere Eisenquelle.

 

Die Unterversorgung mit Eisen gehört zu den am häufigsten vorkommenden Defiziten an Mikro-Nährstoffen. Pflanzliche Lebensmittel sind generell eine geringere Eisenquelle. Daher könnten Vegetarier und Veganer schlechter mit Eisen versorgt sein als Fleischesser.

 

Eisen gehört zu den essentiellen Spurenelementen, es ist als Bestandteil des Hämoglobins (roter Blutfarbstoff) in den roten Blutkörperchen und als Myoglobin (roter Muskelfarbstoff) sehr wichtig. Die Unterversorgung mit Eisen gehört zu den am häufigsten vorkommenden Nährstoff-Defiziten. Pflanzliche Lebensmittel sind allgemein eine weniger gute Eisenquelle, daher könnten Vegetarier und Veganer relativ oft Defizite in der Eisen-Versorgung haben. Eisen ist in Lebensmitteln in unterschiedlichen Mengen enthalten, das gilt für pflanzliche, aber auch für tierische Lebensmittel. Gute Mengen an Eisen liefern z.B. mageres Rindfleisch, Eier und Schweinekoteletts.

 

Bei den pflanzlichen Quellen liefern Ölsamen, Getreide und Hülsenfrüchte relativ viel Eisen. Dabei unterschieden sich jedoch die Eisenformen. Gut verfügbares Häm-Eisen (2-wertiges Fe) ist nur in Fleisch und Fisch enthalten. Pflanzliche Lebensmittel liefern ebenso wie Milch und Milchprodukte dagegen nur Nicht-Häm-Eisen (3-wertiges Fe), das vom Körper deutlich schlechter aufgenommen wird. Daher können die vegetarische und vegane Ernährung den Eisenstatus verringern, da das enthaltene Eisen weniger bioverfügbar ist. Das überprüften spanische Forscher in einer Studie.

Die Forscher untersuchten bei 49 Lakto-Ovo-Vegetariern und bei 55 Veganern die hämatologischen und biochemischen Eisenparameter. Sie analysierten bei allen Teilnehmern den Konsum von Nahrungsmitteln und Nahrungsergänzungen, die Körperzusammensetzung, die körperliche Aktivität, bei den Frauen außerdem die menstruellen Blutverluste und den Gebrauch von hormonellen Verhütungsmitteln. Je nach dem Grad der Eisenversorgung bzw. den Eisendefiziten wurden die Teilnehmer in vier Gruppen eingestuft: Eisenmangelanämie, Eisenmangel (Ferritin <15 ng/ml), Eisendefizite (Ferritin ≥15 bis ≤30 ng/ml) und eine ausreichende Eisenversorgung (Ferritin >30 ng/ml). Die Eisenmangelanämie war nur bei 4 Teilnehmern vorhanden (4,8%). Bei knapp 28 % wurde ein Eisenmangel festgestellt, bei knapp 31 % fanden sich Eisendefizite, entsprechend waren nur etwas mehr als ein Drittel der Vegetarier und Veganer ausreichend mit Eisen versorgt.

 

Die Eisenwerte waren jedoch nicht mit der Dauer der vegetarischen Ernährung verbunden, und es gab zwischen Vegetariern und Veganern keine Unterschiede. Außerdem zeigten sich keinerlei Beziehungen zur körperlichen Aktivität. Frauen waren vom Eisenmangel deutlich stärker betroffen, das Ferritin im Serum war bei Frauen niedriger als bei Männern. Frauen haben generell einen höheren Eisenbedarf und während der Menstruation geht mit dem Blutverlust auch ein Teil des Eisens verloren. Von der Eisenmangelanämie und dem Eisenmangel waren nur die Frauen betroffen. Sie nahmen auch am häufigsten Eisenergänzungen ein. 

Die Forscher ziehen das Fazit: Der Eisenstatus zeigte keine Unterschiede zwischen Lakto-Ovo-Vegetariern und Veganern, auch die Dauer der pflanzlichen Ernährung beeinflusste die Eisenversorgung nicht. Von einem Eisenmangel waren vor allem die Frauen häufiger betroffen. Sie sollten auf ihre Eisenversorgung besonders achten, das gilt vor allem, wenn sie durch die Menstruation intensive Blutverluste haben.

 

Unser Tipp: Eisen wird als Nahrungsergänzung einzeln und kombiniert mit anderen Mikro-Nährstoffen in verschiedenen Formen angeboten. Auf besonders gut bioverfügbare Formen sollte geachtet werden.

 

Quelle:
Angélica Gallego-Narbón et al., Physiological and Diet Determinants of Iron Status in Spanish Vegetarians. In: Nutrients, Online-Veröffentlichung vom 26.7.2019, doi: 10.3390/nu11081734.