Die Ernährung und die ausreichende Versorgung mit wichtigen Mikronährstoffen  kann dazu beitragen, Migräne in ihrer Häufigkeit und Belastung zu verringern.

 

Die Ernährung und die ausreichende Versorgung mit wichtigen Mikronährstoffen kann dazu beitragen, Migräne in ihrer Häufigkeit und Belastung zu verringern.


Die Migräne ist eine chronische neurovaskuläre Erkrankung mit starken Anfällen von Kopfschmerzen, Übelkeit, Lichtempfindlichkeit etc., die einige Stunden bis zu wenigen Tagen anhalten können. Man schätzt, dass weltweit etwa 10 bis 20 % der Bevölkerung davon immer wieder einmal betroffen sind. Zur Linderung der Migräne werden häufig Schmerzmittel eingesetzt, die jedoch Nebenwirkungen haben. Zu den vorbeugenden Maßnahmen gehören Änderungen in der Ernährung und die ausreichende Aufnahme von einigen Mikronährstoffen. Für Migräne wurden mehrere Auslöser in der Ernährung ermittelt und dazu entsprechende Diäten (Eliminationsdiäten, ketogene Diäten etc.) empfohlen, die bei einigen Patienten wirksam sind. Doch die Ergebnisse sind bisher nicht einheitlich. wenn auch durchaus vielversprechend, wie einige Studien und Reviews zeigen. 

 

In einer Studie prüften italienische Forscher die Wirkung eines HEP-Ernährungsprogramms (Healthy Eating Plate) bei 200 Migräne-Patienten. 12 Wochen vor der Intervention prüfte man bei ihnen die Häufigkeit der Migräne und den Grad der Beschwerden. Dann nahmen die Patienten an Informationen über die HEP-Ernährung teil. Empfohlen wird dabei u.a. eine höhere Aufnahme von Obst, Gemüse und Vollkornprodukten und ein geringerer Verzehr von rotem, verarbeiteten Fleisch. Rund 100 Patienten konnten über 12 Wochen danach weiter beobachtet werden. Bestimmt wurde die Häufigkeit von Migräneanfällen und die damit verbundenen Beschwerden. Mit einem HEP-Score wurde außerdem die Einhaltung der Ernährungsempfehlungen geprüft. Patienten, die diese Ernährung befolgten, konnten ihre Migräne um mindestens 30 % verringern, das galt für die Intensität der Kopfschmerzen und der Beschwerden. Vorteilhaft wirkte sich besonders der geringere Verzehr von rotem, verarbeiteten Fleisch und Kohlenhydraten aus. Das galt im Vergleich zu den Patienten, die sich nur wenig oder gar nicht an die HEP-Empfehlungen hielten. Analysen bestätigten, dass der Anstieg des HEP-Scores und die Abnahme von Kohlenhydraten mit einer geringeren Anzahl von Migränetagen pro Monat verbunden waren.

 

In Bezug auf die Wirkungen von Mikronährstoffen auf die Migräne zeigten bisher die B-Vitamine B2, B6 und Folat sowie Magnesium Einflüsse auf die Beschwerden. Auch Zink könnte mit seinen antioxidativen, entzündungshemmenden Eigenschaften bei Migräne wirksam sein, wie einige Beobachtungsstudien zeigten. Ein schwerer Zinkmangel kann zu neurologischen Störungen wie Aufmerksamkeitsschwächen, Lethargie, Gedächtnisproblemen und Lernschwierigkeiten führen. Es hat sich auch gezeigt, dass niedrige Zinkwerte mit Migräneanfällen verbunden sind. Angesichts des entzündlichen Charakters der Migräne und der Beziehung zum oxidativen Stress könnte Zink einen günstigen Einfluss auf Migräne haben. Eine Gruppe iranischer Forscher prüfte, ob Zinkgaben die Migräne verringern können. An der (klinischen) Studie nahmen 80 Migräne-Patienten teil. Sie wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe nahm acht Wochen lang täglich hoch dosiertes Zink ein (220 mg Zinksulfat), die andere nahm zum Vergleich ein Placebo. Bestimmt wurden zu Beginn und am Ende der Studie die Zinkwerte und das Ausmaß von Migräneanfällen, das betraf die Schwere der Kopfschmerzen sowie deren Häufigkeit und Dauer. Die Zinkergänzungen senkten die Häufigkeit der Migräne und die Schwere der Kopfschmerzen. Die Ergebnisse waren jedoch nach der Einbeziehung anderer (Stör-)Faktoren nicht mehr signifikant. Die Forscher schlagen vor, Zinkgaben bei Migräne über eine längere Zeit weiter zu untersuchen.

 

Unser Tipp: B-Vitamine und die Mineralien Magnesium und Zink werden sowohl einzeln als auch in bewährten Kombinationen als Nahrungsergänzung angeboten. Bei Zink spielt auch die Verbindung eine Rolle, organische Verbindungen wie Zinkcitrat, -glukonat und -picolinat werden vom Körper meist besser aufgenommen.

 

Quellen
- Parisa Gazerani, Migraine and diet. In: Nutrients, online 3.6.2020, doi: 10.3390/nu12061658.
- Claudia Altamira et al., The Healthy Eating Plate Advice for Migraine Prevention: An Interventional Study. In: Nutrients, online 28.5.2020, doi: 10.3390/nu12061579.
- Hedieh Ahmadi et al., Zinc supplementation affects favourably the frequency of migraine attacks: a double-blind randomised placebo-controlled clinical trial, In: Nutrition Journal, online 14.9.2020, doi: 10.1186/s12937-020-00618-9.