Eine ungesunde Ernährung kann die Schuppenflechte (Psoriasis) deutlich verstärken. Dabei spielen das Übergewicht und die zu hohe Aufnahme an gesättigten Fettsäuren eine wichtige Rolle.

 

Eine ungesunde Ernährung kann die Schuppenflechte (Psoriasis) deutlich verstärken. Dabei spielen das Übergewicht und die zu hohe Aufnahme an gesättigten Fettsäuren eine wichtige Rolle.

 

Die Psoriasis ist eine erblich bedingte, chronische und entzündliche Erkrankung der Haut und der Gelenke. Nach der Neurodermitis ist sie die häufigste chronische Hauterkrankung. Typische Merkmale sind die rote Fleckenbildung an der Haut mit einer trockenen und silbrig glänzenden Schuppung, die meist in Schüben auftreten. Das Auftreten der Krankheit kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Dazu gehören z.B. äußere Verletzungen sowie Belastungen durch Stress, Alkohol oder Medikamente, aber auch Infektionen und Stoffwechselstörungen sowie umweltbedingte Faktoren. Auch die Ernährung kann die Psoriasis beeinflussen. Eine ungesunde Ernährung, Übergewicht und die zu hohe Aufnahme von gesättigten Fettsäuren können die Schwere der Psoriasis beeinflussen. Das hatten Forscher der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Universitätsklinik Leipzig in einer Studie geklärt.

 

Bekannt ist allgemein, das die typische westliche Ernährung zu einem Ungleichgewicht zwischen der durchschnittlichen Aufnahme an gesättigten und den ungesättigten Fettsäuren führt, wobei die gesättigten Fette, die vor allem aus tierischen Lebensmitteln aufgenommen werden, meist überwiegen. Bei Übergewicht können Adipozyten (Zellen im Fettgewebe) zu entzündlichen Prozessen beitragen, wozu.u.a. auch der oxidative Stress beiträgt, der bei Übergewicht verstärkt auftritt. Damit verbunden sind nicht nur die Entwicklung von Typ II Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern auch die Verschlechterung von entzündlichen Hauterkrankungen wie der Psoriasis. Die Forscher entdeckten bei Psoriasis-Patienten, wie gesättigte Fettsäuren zum Schlüsselfaktor für verstärkte Hautentzündungen werden können.

 

Dabei war der Spiegel der freien Fettsäuren im Serum der einzige Parameter, der die Schwere der Psoriasis direkt beeinflussen kann. Gesättigte Fettsäuren können so genannte myeloische Zellen (des blutbildenden, jedoch nicht des lymphatischen Systems) für erhöhte entzündliche Reaktionen sensibilisieren und in der Folge die Keratinozyten (hornbildende Zellen der Oberhaut) aktivieren. Die Forscher vermuten, dass eine Reduktion von gesättigten Fettsäuren hilfreich sein kann, um neben der üblichen Behandlung der Psoriasis die Krankheit auch über eine gesunde Ernährung zu unterstützen und zu lindern. Die Forscher starteten nun eine Studie, in der eine spezielle Diät zusätzlich zur Therapie der Psoriasis über sechs Monate lang getestet wird.

 

Unser Tipp: Die meisten ungesättigten Fettsäuren kann der Körper selbst herstellen. Einige, wie die Alpha-Linolensäure (Omega-3), die Linolsäure (Omega-6) und die sehr gesunden Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA) aus Fischölen, sind essenziell und müssen mit der Nahrung zugeführt werden. Bei einem besonderen Bedarf gibt es eine Reihe von essenziellen Fettsäuren auch als Nahrungsergänzungen, dabei spielt bei Kombinationen auch ein gutes Verhältnis der Fettsäuren zueinander eine Rolle.

 

Quelle: 
Diana Herbert et al., High-Fat Diet Exacerbates Early Psoriatic Skin Inflammation Independent of Obesity: Saturated Fatty Acids as Key Players. In: Journal of Investigative Dermatology, Online-Veröffentlichung vom 12.6.2018
und
ikr, Psoriasis. Spezialdiät im Text. In: Ärzte-Zeitung, Online-Veröffentlichung vom 23.10.2019.