Neuere Forschungen zeigen, dass auch pflanzliche Extrakte und Substanzen wie grüner Tee und Resveratrol die Knochengesundheit und speziell die Gelenkfunktionen positiv beeinflussen können

 

Neuere Forschungen zeigen, dass auch pflanzliche Extrakte und Substanzen wie grüner Tee und Resveratrol die Knochengesundheit und speziell die Gelenkfunktionen positiv beeinflussen können.

 

Die rheumatoide Arthritis und die Arthrose sind weit verbreitete Gelenkerkrankungen. Sie können starke Schmerzen und eine eingeschränkte Beweglichkeit verursachen und treten mit zunehmendem Alter öfter auf. Seit einiger Zeit gibt es zunehmend Hinweise darauf, dass pflanzliche Extrakte aus dem grünen Tee ebenso wie Resveratrol, das bekannte Polyphenol aus dem Rotwein, bei Gelenkproblemen unterstützen können.

 

Ob Grüntee-Extrakte die Symptome der Knie-Arthrose verbessern können, prüfte eine Gruppe iranischer Mediziner in einer kleinen klinischen Studie mit 50 Erwachsenen. Bei allen Teilnehmern wurden die Schmerzempfindlichkeit und Steifigkeit der Kniegelenke mit verschiedenen Methoden (Visuelle Analogskala, WOMAC) untersucht. Sie wurden dann in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe erhielt vier Wochen lang zusätzlich zur medikamentösen Therapie mit dem schmerz- und entzündungslindernden Diclofenac einen Grüntee-Extrakt.

 

Die andere Gruppe nahm zur Kontrolle nur das Medikament ein. Bei Schmerzen und Steifigkeit zeigten sich zwischen den beiden Gruppen keine signifikanten Unterschiede. In der Gruppe mit den Grüntee-Extrakten hatten sich aber die Gelenkfunktionen signifikant verbessert. Die Forscher halten Grüntee-Extrakte daher für eine unterstützende Maßnahme bei Arthrose in den Kniegelenken. Sie empfehlen dazu weitere Studien, z.B. mit längerer Dauer und einer größeren Anzahl von Teilnehmern, durchzuführen. 

 

Resveratrol ist bisher vor allem für seine antioxidativen und antientzündlichen Wirkungen bekannt, durch die es zum Schutz des Herz-Kreislauf-Systems beitragen kann. Experimentelle Forschungen zeigen, dass Resveratrol möglicherweise auch rheumatische Prozesse sowie die T- und B-Zellen beeinflussen kann, die im Immunsystem und auch bei Rheuma-Krankheiten eine wichtige Rolle spielen. Eine französische Forschergruppe analysierte dazu in einer Literatur-Übersicht die bisherigen Forschungsergebnisse. Einige Untersuchungen zeigten, dass Resveratrol gelenkschützende Wirkungen hat, da u.a. die Bildung von entzündlichen Faktoren und Abbau-Prozesse verringert werden können. Eine erste klinische (randomisierte, doppelblinde) Studie aus Dänemark untersuchte 2014 die Wirkung von Resveratrol bei 74 übergewichtigen Männern im mittleren Alter in Bezug auf die Knochenmineraldichte und die alkalische Phosphatase (zeigt Veränderungen im Knochenstoffwechsel an).

 

Bei den Teilnehmern wurden 16 Wochen lang zwei Dosierungen  mit Gaben von 1.000 bzw. 150 mg Resveratrol täglich im Vergleich zu einem Placebo getestet. Mit der hoch dosierten Resveratrol-Gabe wurde die Knochenmineraldichte in Bereichen der Lendenwirbelsäule und die Werte der alkalischen Phosphatase im Vergleich zum Placebo deutlich verbessert. Die Forscher schließen daraus, dass Resveratrol vermutlich einen positiven Einfluss auf die Knochenbildung und -mineralisierung haben kann. Das könnte zum Schutz vor Arthrose und rheumatoider Arthritis beitragen. Auch hier sollten die Wirkungen in weiteren Studien näher geprüft werden.

 

Unser Tipp:

Grüntee-Extrakte gibt es in gut bioverfügbaren Formen. Mit Trans-Resveratrol steht ebenfalls eine gut bioverfügbare und stabile Form zur Nahrungsergänzung zur Verfügung.

 

Quelle:
Mohammad Hashem Hashempur et al., Green tea (Camellia sinensis) for patients with knee osteoarthritis: A randomized open-label active-controlled clinical trial. In: Clinical Nutrition, Online-Veröffentlichung vom 18.12.2016, doi: 10.1016/j.clnu.2016.12.004.
Christelle Nguyen et al., Resveratrol Potential Therapeutic Interest in Joint Disorders: A Critical Narrative Review. In: Nutrients Vol 9, Nr. 1, 2017, 45, doi: 10.3390/nu9010045.