Resveratrol zur Schmerzlinderung bei Frauen in der Menopause

 

Ältere Frauen sind häufiger von Arthrose und Einschränkungen des Wohlbefindens betroffen. Die Ergänzung von Resveratrol könnte dazu beitragen, die Schmerzen zu verringern und das Wohlbefinden allgemein zu verbessern.

 

Schmerzen nehmen bei Frauen in der Menopause oft zu. Dazu trägt vor allem bei, dass die empfindliche Balance zwischen der Knochenbildung und -resorption mit zunehmendem Alter verloren geht, da dann die Resorption die Knochenbildung überwiegt. Dieser Prozess wird durch Faktoren verschärft, die für die Menopause typisch sind. Dazu gehören Übergewicht mit den damit verbundenen niedrig-gradigen Entzündungen und hormonelle Veränderungen. Auch Arthrose tritt mit dem erhöhten Knorpelabbau in Gelenken in diesem Alter häufiger auf. Frauen in der Menopause sind von solchen Veränderungen häufiger betroffen, weil vaskuläre Dysfunktionen, die durch das verringerte Östrogen entstehen, eine Schlüsselrolle bei der Entstehung und Entwicklung von altersabbhängigem Knochenabbau spielen.

 

Resveratrol ist ein Polyphenol und Phytoöstrogen, das vor allem im Rotwein bzw. in blauen Trauben vorhanden ist. Es kann neben seinen Wirkungen auf die kardiovaskuläre Gesundheit auch den Stoffwechsel beeinflussen und hat antioxidative und antientzündliche Fähigkeiten. Die Wirkung von Resveratrol auf metabolische Knochenkrankheiten und Osteoporose erklärt sich vermutlich durch die erhöhte Zahl und Aktivität von Osteoblasten (knochenbildende Zellen) als durch die verringerte Aktivität der Osteoklasten (knochen-resorbierende Zellen). Eine Gruppe australischer Forscher untersuchte in einer (randomisierten, doppelblinden) Studie die Wirkung von Resveratrol-Ergänzungen auf 80 Frauen in der Postmenopause. Sie wurden für 14 Wochen in zwei Gruppen eingeteilt und erhielten entweder zweimal täglich 75 mg Resveratrol oder ein Placebo. Die Forscher setzten dabei mit Trans-Resveratrol eine stabilere und besser bioverfügbare Form ein. Zu Beginn und am Ende der Studie wurden bei den Frauen Aspekte des Wohlbefindens untersucht.

 

Dazu gehörten z.B. Schmerzen, Menopausen-Symptome, Schlafqualität, Stimmungen, depressive Symptome und allgemein die Lebensqualität. Je nach den Angaben der Frauen wurde daraus ein Gesamt-Score des Wohlbefindens ermittelt. Die Forscher untersuchten außerdem bestimmte Funktionen der Hirngefäße als Marker für die zerebrovaskulären Funktionen. Im Vergleich zum Placebo hatten sich am Ende der Studie bei den Frauen der Resveratrol-Gruppe signifikant die Schmerzen verringert, und sie hatten insgesamt ihr Wohlbefinden verbessert. Beides korrelierte mit den verbesserten Hirngefäß-Funktionen.

 

Die Forscher ziehen aus dieser ersten Studie über Resveratrol bei Frauen in der Menopause das Fazit, dass die Ergänzung das Potential haben könnte, chronische Schmerzen bei der altersabhängigen Arthrose zu lindern und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. In weiteren Studien sollten diese Wirkungen auf ihre Grundlagen hin untersucht werden.

 

Unser Tipp: Resveratrol ist aus Nahrungsquellen nicht sehr gut bioverfügbar, da es sehr schnell metabolisiert wird. Trans-Resveratrol ist nicht nur eine stabilere Form von Resveratrol, es ist auch sehr gut absorbierbar.

 

Quelle: 
Rachel H. X. Wong et al., Resveratrol supplementation reduces pain experience by postmenopausal women. In: Menopause, Vol. 24, Nr. 8, 2017, S. 916-922, doi: 10.1097/GME.0000000000000861.