Defizite an Vitamin D sind weltweit verbreitet. Davon sind selbst sonnenreiche Regionen betroffen, wie eine italienische Studie an Kindern und Jugendlichen zeigt. Vielen der Teilnehmer fehlte Vitamin D auch im Lauf des Sommers.

 

Defizite an Vitamin D sind weltweit verbreitet. Davon sind selbst sonnenreiche Regionen betroffen, wie eine italienische Studie an Kindern und Jugendlichen zeigt. Vielen der Teilnehmer fehlte Vitamin D auch im Lauf des Sommers.

 

Vitamin D spielt im Stoffwechsel von Kalzium und Phosphat eine wichtige Rolle. Es ist für den Knochenaufbau und das gesamte Knochen- und Muskelsystem ein Leben lang sehr wichtig. Es ist weiter an vielen Vorgängen im Stoffwechsel und am Immunsystem beteiligt. Defizite in der Versorgung mit Vitamin D werden weltweit recht häufig festgestellt. Die Aufnahmen aus der Ernährung sind gering, die wichtigsten Quellen sind fettreiche Fische wie Lachs, Hering und Makrele. Einige Lebensmittel, z.B. Margarine etc., sind mit Vitamin D angereichert. In erster Linie wird Vitamin D jedoch über die Einwirkung des Sonnenlichts auf die Haut im Körper gebildet. Empfohlen sind dafür täglich ca. 15 bis 30 Minuten Aufenthalt im Freien mit unbedeckten Hautpartien. Im Sommer wird entsprechend mehr Vitamin D hergestellt als in den sonnenärmeren Monaten des Winters, das gilt vor allem für nördlicher gelegene Regionen. Doch es gibt auch für die südlicheren Länder Hinweise, dass Vitamin D nicht immer ausreichend vorhanden ist.

 

Eine Gruppe italienischer Forscher untersuchte daher in einer Studie die Vitamin-D-Spiegel in einer südlichen Region Italiens mit hoher Sonnenlichtexposition. In Apulien nahmen daran 1.500 Kinder und Jugendliche, vom Säuglingsalter bis zu Jugendlichen im Alter von 17 Jahren, teil. Bei allen wurde die Konzentration von Vitamin D (25(OH)D) im Serum bestimmt. Der Status wurde bei Werten bis zu 20 ng/ml als mangelhaft eingestuft. Als unzureichend galten 20 bis zu 30 ng/ml, eine Versorgung ab 30 ng/ml wurde als ausreichend gewertet. Im Durchschnitt lagen die Vitamin D-Werte bei bei 20 ng/ml, also auf der Grenze zwischen einer mangelhaften und unzureichenden Versorgung. Rund die Hälfte der Teilnehmer (49 %) hatte deutlich zu geringe Vitamin D-Werte unter 20 ng/ml. Nur 15 % der Kinder und Jugendlichen waren gut mit Vitamin D versorgt. In Abhängigkeit von der Jahreszeit wurden Schwankungen in der Vitamin D-Versorgung beobachtet. Doch selbst im Sommer kam nur knapp ein Drittel der Kinder und Jugendlichen auf ausreichende Vitamin D-Werte.

 

Die Forscher ziehen das Fazit: Mehr als 80 % dieser Kinder und Jugendlichen aus dem Süden Italiens hatten Vitamin D-Werte, die als unzureichende oder gar mangelhafte Versorgung gilt. Die Defizite konnten selbst im Sommer nicht in einem größeren Maß verbessert werden. Die Forscher empfehlen, mit Hilfe von Screenings und gegebenenfalls Ergänzungen den Vitamin D-Status zu verbessern. Dabei sollten das Alter, der allgemeine Ernährungszustand und die Jahreszeiten berücksichtigt werden.

 

Unser Tipp: Vitamin D ist einzeln oder kombiniert in vielen Nahrungsergänzungen enthalten. Dabei sollte auf gut bioverfügbare Formen, z.B. als emulgiertes oder liposomales Vitamin D, geachtet werden.

 

Quelle:
Irene Rutigliano et al., Is sunlight enough for sufficient vitamin D status in children and adolescents? A survey in a sunny region of southern Italy. In: Nutrition Vol. 84, Nr. 4, 2021, doi: 10.1016/j.nut.2020.111101.