Eine ballaststoffreiche und vollwertige Ernährung kann die Gesundheit stärken und senkt das Risiko für chronische Krankheiten, wie eine Meta-Analyse zeigt.

 

Zu einem guten Lebensstil gehört die gesunde Ernährung. Eine ballaststoffreiche und vollwertige Ernährung kann die Gesundheit stärken und senkt das Risiko für chronische Krankheiten, wie eine Meta-Analyse zeigt.

 

Im Auftrag der WHO (Weltgesundheitsorganisation) ermittelte eine Gruppe von neuseeländischen Forschern Studien, aus denen aktuelle Empfehlungen für die optimale Aufnahme von Ballaststoffen abgeleitet werden können. Untersucht wurde die Verbindung zwischen der Ernährung und den Vorkommen von chronischen Krankheiten, einschließlich der davon abhängigen Sterbefälle. Eingeschlossen waren die koronare Herzkrankheit sowie Herz-Kreislauf-Krankheiten, Schlaganfälle, Typ 2 Diabetes und Krebskrankheiten (Darm, Brust, Endometrium, Oesophagus, Prostata). Die Forscher werteten insgesamt 185 Beobachtungsstudien aus, außerdem weitere 58 klinische Studien, an denen 4.635 Erwachsene teilgenommen hatten. Bei den anfangs gesunden Teilnehmern wurden jeweils die täglichen Aufnahmen von Ballaststoffen in der Ernährung bestimmt. Sie wurden danach in Gruppen aufgeteilt, je nach der niedrigsten bis zur höchsten Zufuhr an Ballaststoffen. Diese Werte wurden zu späteren Vorkommen von chronischen Krankheiten und den durch sie bedingten Sterbefällen in Beziehung gesetzt.

 

Die Ergebnisse deuten bei der höchsten Aufnahme von Ballaststoffen auf eine Risikosenkung von 15 bis zu 30 % für allgemeine Sterbefälle und aufgrund kardiovaskulärer Krankheiten hin. Die Risiken verringerten sich auch für einzelne Krankheiten, für die koronare Herzkrankheit, Schlaganfälle, Typ 2 Diabetes und Darmkrebs, mit verringerten Raten von 16 bis 24 %. Die Auswertung der klinischen Studien zeigte dazu, dass die erhöhte Zufuhr von Ballaststoffen mit einem geringeren Körpergewicht verbunden war, auch die Gesamt-Cholesterinwerte und der systolische Blutdruck waren geringer. Die Risikosenkung war am besten, wenn der tägliche Verzehr von Ballaststoffen zwischen 25 und 29 Gramm lag. Dabei zeigte sich eine Dosis-Wirkungs-Beziehung, d.h. eine höhere Zufuhr an Ballaststoffen könnte den Schutz vor chronischen Krankheiten noch verstärken. Pro 8 Gramm mehr an Ballaststoffen sank das Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten, den Typ 2 Diabetes sowie für Darm- und Brustkrebs um 5 bis zu 27 %.

 

Vollkornprodukte enthalten reichlich Ballaststoffe, daher wurde auch ihre Beziehung zu chronischen Krankheiten untersucht. Pro 15 Gramm täglich mehr an Vollkornprodukten sanken die gesamten Sterbefälle und die Vorkommen von koronaren Herzkrankheiten sowie von Typ 2 Diabetes und Darmkrebs von 2 bis zu 19 %. Mehr Vollkornprodukte senkten das Risiko um 13 bis zu 33 %. Die Forscher heben außerdem hervor, dass eine Ernährung, die einen geringen glykämischen Index hat, sich nur zum Teil positiv z.B. auf den Schutz vor Typ 2 Diabetes oder Schlaganfälle auswirkt. Das liegt daran, dass eine solche Ernährung z.B. auch Zusätze von Zucker, gesättigten Fetten und zu viel Salz enthalten kann, wodurch die Vorteile für die Gesundheit verringert werden.

 

Die Forscher ziehen das Fazit, dass diese Meta-Analyse überzeugend nachweist, dass ein erhöhter Verzehr von Ballaststoffen und Vollkornprodukten sich positiv auf die Gesundheit auswirken. ‚Durch den regelmäßig erhhten Verzehr könnten die Vorkommen von vielen chronischen Krankheiten in der Bevölkerung verringert werden.

 

Quelle:
Andrew Reynolds et al., Carbohydrate quality and human health: a series of systematic reviews and meta-analyses. In: The Lancet, Online-Veröffentlichung vom 10.1.2019, doi: 10.1016/S0140-6736(18)31809-9.