Gut essen und trinken – neue Empfehlungen zur Ernährung der DGE

 

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. hat ihre überarbeiteten Empfehlungen für eine gesunde Ernährung in Deutschland vorgestellt. Berücksichtigt sind nun auch Aspekte der Nachhaltigkeit, Umweltbelastung und der hierzulande üblichen Essgewohnheiten. Grundsätzlich sollten pflanzliche Lebensmittel in der Ernährung eine größere Rolle spielen.

 

Bunt und gesund essen und dabei die Umwelt schonen, das sind die Leitlinien der neuen DGE-Empfehlungen. Wer sich überwiegend von Obst und Gemüse, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten sowie Nüssen und pflanzlichen Ölen ernährt, schützt nicht nur seine Gesundheit, sondern schont dabei auch die Ressourcen der Erde. Dazu gehört es auch, die Lebensmittelabfälle zu reduzieren. Die DGE-Empfehlungen „Gut essen und trinken“ zeigen einen Weg, den Verzehr von pflanzlichen Lebensmitteln zu erhöhen und den von tierischen Lebensmitteln zu senken, um die Gesundheit und Umwelt besser zu schützen.

 

Die 11 Empfehlungen für Erwachsene von 18 bis zu 65 Jahren kurz zusammengefasst:

Am besten Wasser trinken: 1,5 Liter täglich sollten es sein. Auch andere kalorienfreie Getränke wie ungesüßter Tee etc. sind empfehlenswert.

 

Obst und Gemüse – viel und bunt: Die Sorten-Vielfalt liefert reichlich Vitamine, Mineralien, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. 5 Portionen Obst und Gemüse werden täglich empfohlen, am besten Sorten aus der aktuellen Erntesaison.

 

Hülsenfrüchte und Nüsse regelmäßig: Erbsen, Bohnen und Linsen enthalten reichlich Eiweiß, Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Nüsse liefern dazu gesunde Fettsäuren und sind gut für die Herzgesundheit. Die Empfehlung: Einmal pro Woche Hülsenfrüchte und täglich eine kleine Handvoll Nüsse essen.

 

Vollkorn ist die beste Wahl: Brot, Nudeln, Reis und Mehl in Vollkorn-Varianten sind die beste Wahl für die Gesundheit. Sie sättigen länger und liefern mehr Vitamine und Mineralien als Weißmehl-Produkte.

 

Pflanzliche Öle bevorzugen: Sie enthalten reichlich essentielle Fettsäuren und Vitamin E. Rapsöl und daraus hergestellte Margarine sind eine gute Wahl. Empfehlenswert sind auch Walnuss-, Lein-, Soja- und Olivenöl.

 

Milch und Milchprodukte jeden Tag: Sie liefern Eiweiß, Kalzium, Vitamin B2 sowie Jod und unterstützen die Knochengesundheit. Wer pflanzliche Milch-Alternativen bevorzugt, sollte auf die Versorgung mit Kalzium, Vitamin B2 und Jod achten.

Fisch jede Woche: Fettreiche Fische, z. B. Lachs, Makrele, Hering, liefern die wertvollen Omega-3-Fettsäuren. Seefische wie Kabeljau oder Rotbarsch versorgen auch mit Jod. Empfehlenswert sind ein bis zwei Fischmahlzeiten pro Woche.

 

Fleisch und Wurst – weniger ist mehr: Fleisch liefert gut verfügbares Eisen, Selen und Zink. Zu viel rotes Fleisch (Rind, Schwein, Lamm, Ziege) und besonders Wurst erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Dickdarmkrebs. Die Produktion von Fleisch und Wurstwaren belastet die Umwelt deutlich stärker als die pflanzlicher Lebensmittel. Pro Woche sollten nicht mehr als 300 g Fleisch und Wurst gegessen werden.

 

Süßes, Salziges und Fettiges – besser stehen lassen: Zucker, Salz und Fett stecken oft „unsichtbar“ in verarbeiteten Lebensmitteln, in Wurst, Gebäck, Süßwaren, Fast Food und Fertigprodukten. Wird davon viel gegessen, steigt das Risiko für Übergewicht, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Krankheiten und Typ-2-Diabetes.

 

Mahlzeiten genießen: Man sollte sich Zeit zum langsamen, bewussten Essen nehmen und sich die Pause gönnen, das fördert auch das Sättigungsgefühl. Und: Gemeinsam essen tut gut.

 

In Bewegung bleiben und auf das Gewicht achten: Ernährung und körperliche Aktivität gehören zusammen. Die tägliche Bewegung und ein aktiver Alltag fördern die Knochengesundheit und senken das Risiko für Übergewicht sowie viele weitere Krankheiten.

 

Selbstverständlich ist sich die DGE bewusst, dass diese Empfehlungen zusammen eine ideale Situation der Ernährung aufzeigen, die in der alltäglichen Praxis nicht vollständig und nicht immer umgesetzt wird. Doch auch kleine Verbesserungen in der täglichen Ernährung sind ein Schritt in die richtige Richtung. Eine gesunde und ökologisch nachhaltige Ernährung sollte zu mehr als drei Vierteln pflanzliche Lebensmittel enthalten, tierische Lebensmittel sollten maximal ein Viertel ausmachen und damit deutlich weniger verzehrt werden als bisher. Lebensmittel, die mit der Entstehung ernährungsabhängiger Krankheiten verbunden sind, sollten ebenfalls deutlich weniger gegessen werden. Die angemessene Energiezufuhr und die ausreichende Versorgung mit Nährstoffen sind die Basis für eine gesundheitsfördernde Ernährung. Bei den neuen Empfehlungen wurden dazu die Dimensionen der Umwelt, z. B. Treibhausgasemissionen und Landnutzung, berücksichtigt.

 

Quellen
Gut essen und trinken – DGE stellt neue lebensmittelbezogene Ernährungsempfehlungen für Deutschland vor, Presseinformation vom 5.3.2024, https://www.dge.de/presse/meldungen/2024/gut-essen-und-trinken-dge-stellt-neue-lebensmittelbezogene-ernaehrungsempfehlungen-fuer-deutschland-vor/
Gut essen und trinken – die DGE-Empfehlungen, https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/gut-essen-und-trinken/dge-empfehlungen/