Trotz Nahrungsüberfluss: Kindern und Jugendlichen fehlen oft Mikro-Nährstoffe

Viele Kinder in Europa sind nicht genügend mit allen wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen versorgt.

Die ausreichende Aufnahme von Mikro-Nährstoffen aus der Nahrung wird auch in europäischen Ländern nicht immer erreicht, in denen eher der Überfluss als der Mangel an Nahrung ein Problem ist. Zwei Studien stellten bei Kindern im Alter von 4 bis zu 18 Jahren in vielen Ländern Europas, einschließlich Deutschland, die Unterversorgung an einigen Mikro-Nährstoffen fest. Es mangelt dabei weniger an der Quantität, sondern zu oft an der Qualität der Nahrung.

 

Trotz der oft übermäßigen Zufuhr an Kalorien fehlt es zu häufig an der genügenden Aufnahme an einzelnen Vitaminen, Spurenelementen und anderen Mikro-Nährstoffen. Dabei gibt es natürlich Unterschiede zwischen den jeweiligen Ländern, Altersgruppen und Geschlechtern. Am häufigsten fehlten den Kindern und Jugendlichen die Vitamine D, E und Folsäure sowie Jod. Defizite kamen häufiger auch bei Eisen, Kalzium und Phosphat vor. Die Unterversorgung mit Selen und Magnesium sowie mit den Vitaminen C und B6 kamen dagegen seltener oder nicht vor.

 

Die Autoren gehen davon aus, dass Teile der europäischen Kinder durch die nicht ausreichende Aufnahme von Mikro-Nährstoffen vermeidbaren Gesundheitsrisiken ausgesetzt sind. So könnten u.a. das Wachstum und die Entwicklung der Kinder beeinflusst werden. Geeignete Nahrungsergänzungen könnten die Zufuhr an Mikro-Nährstoffen bei Kindern und Jugendlichen verbessern, die ein Risiko für Defizite haben. Sie sollten in der Auswahl der Nährstoffe und Dosis an ihren individuellen Bedarf angepasst werden.

 

Quellen:
Boris Kaganov et al., Suboptimal Micronutrient Intake among Children in Europe. In: Nutrients Vol. 7, Nr. 5, 2015, S. 5324-3535, doi: 10.3390/nu7053524.
sowie
- I. Elmadfa, European Nutrition and Health Report, Forum of Nutrition, Vol. 62., 2009.
- G. B. Mensink et al., Mapping low intake of micronutrients across Europe. In: British Journal of Nutrition Vol. 110, Nr. 4, 2013, S. 755-773.