Zwischen dem Verzehr von Vollkornprodukten und dem Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten gibt es eine deutliche und von der aufgenommenen Menge abhängige Beziehung.

 

Zwischen dem Verzehr von Vollkornprodukten und dem Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten gibt es eine deutliche und von der aufgenommenen Menge abhängige Beziehung.

 

Ein hoher Konsum von Vollkorkprodukten in der Ernährung wird allgemein mit einem geringeren Risiko für Diabetes Typ 2 und kardiovaskulären Krankheiten verbunden. Bisher waren aber die Empfehlungen, wieviel Vollkornwaren und welche Getreidearten bevorzugt werden sollten, um solche Krankheitsrisiken zu senken, oftmals zu unklar und zu wenig einheitlich. In einer Mega-Analyse wurden daher 45 (prospektive) Studien aus Europa, den USA und Asien über die Beziehungen von Vollkornprodukten zum Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten ausgewertet.

 

Das Ergebnis zeigte, dass der Verzehr von Vollkorn-Lebensmitteln das Krankheitsrisiko, abhängig von der Dosis, senken konnte. Stieg der tägliche Verzehr um 90 Gramm Vollkornprodukte an, dann sank das Risiko für die koronare Herzkrankheit um 19 %, für Schlaganfälle um 12 % und für kardiovaskuläre Krankheiten um 22 %. Analysiert wurde auch das Verhältnis zum Krebsrisiko, das sank bei mehr Vollkorkprodukten um 15 %. Auch die Sterblichkeitsraten (aufgrund aller Krankheiten) waren bei einem hohen Vollkornverzehr um 18 % verringert. Die Risikosenkung galt jeweils im Vergleich zu den Teilnehmern, die regelmäßig keine oder nur sehr wenig Vollkornprodukte aßen. 90 g Vollkorn entsprachen drei Portionen, z.B. zwei Scheiben Brot und einer kleinen Schüssel mit Cerealien oder eineinhalb Stücken Fladenbrot aus Vollkornmehl.

 

Das Krankheitsrisiko konnte bei einem höheren Verzehr an Vollkornprodukten weiter gesenkt werden, das galt bei Aufnahmen von bis zu 225 g Vollkorn täglich. Geprüft wurde auch, ob spezifische Vollkorn-Arten sich direkt auf das Krankheitsrisiko auswirken konnten. Eingeschlossen waren dabei Vollkornbrot, Vollkorn-Müslis und zu Mahlzeiten hinzugefügte Kleie, aber auch die Gesamtaufnahmen an Brot und Frühstücks-Cerealien, die ebenfalls die Risiken für kardiovaskuläre Krankheiten verringerten. Dagegen konnten raffinierte Getreidewaren, weißer Reis bzw. Reis und Getreidewaren allgemein das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten und auch andere Krankheiten nicht verringern. 

 

Diese Meta-Analyse bestärkt die Annahme, dass der erhöhte Konsum von Vollkornprodukten mit einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten und Krebs allgemein verbunden ist. Ein geringeres Krankheitsrisiko wurde ab drei Portionen Vollkorn (90 g) täglich beobachtet, es konnte mit dem Verzehr von bis zu siebeneinhalb Vollkorn-Portionen täglich (210 bis zu 225 g) noch verbessert werden. Die Forscher empfehlen daher für die gesamte Bevölkerung einen allgemein erhöhten Verzehr von Vollkornprodukten.

 

Quelle: Dagfinn Aune et al., Whole grain consumption and risk of cardiovascular disease, cancer, and all cause and cause specific mortality: systematic review and dose-response meta-analysis of prospective studies. In: British Medical Journal, Online-Veröffentlichung vom 14.6.2016, doi: 10.1136/bmj.i2716.