Mikronährstoffe bei digitaler Augenbelastung

 

Durch die regelmäßige Nutzung von Computern und anderer digitaler Geräte sind die Augen erheblich belastet. Zur Linderung der häufigen Beschwerden tragen auch Mikronährstoffe bei. Das gilt vor allem für Omega-3-Fettsäuren, Anthocyane und die für die Augen besonders wichtigen Makula-Carotinoide.

 

Immer mehr Menschen nahezu jeden Alters verbringen viele Stunden am Tag in ihrer Arbeit und Freizeit an den Bildschirmen elektronischer Geräte, z. B. Smartphones, Tablets, Reader und Computer. Das kann zu Augenbelastungen führen. Laut einer Angabe von US-amerikanischen Augenärzten reichen bereits zwei Stunden ununterbrochener Bildschirmarbeit aus, um Augenbeschwerden und Sehprobleme zu entwickeln. Mehr als 80 % der Erwachsenen und viele Kinder und Jugendliche überschreiten diese Zeit jedoch regelmäßig bei weitem. Das verstärkt das Risiko für digitale Augenbelastungen. Zu den häufigsten Beschwerden gehören trockene Augen, die zu Reizungen, Brennen oder Stechen führen können. Zu den typischen Beschwerden gehören weiter Augenermüdung und -schmerzen, verschwommenes Sehen, Doppelbilder und Kopfschmerzen. Im Vergleich zum Lesen gedruckter Texte ist die Nutzung digitaler Bildschirme mit einer größeren Belastung für die Augenmuskeln verbunden.

 

Die bisherigen Kenntnisse zur Belastung durch übermäßige Bildschirmzeiten deuten darauf hin, dass sie mit oxidativen Schäden in den Augen und chronischen, proentzündlichen Zuständen verbunden sind. Es gibt außerdem Hinweise, dass einige Mikronährstoffe möglicherweise dazu beitragen, digitale Augenbelastungen zu lindern. Dazu können ihre antioxidativen, antientzündlichen und augenstärkenden Funktionen beitragen. Sie zeigten sich vor allem für Omega-3-Fettsäuren, Anthocyane (sekundäre Pflanzenstoffe aus der Gruppe der Flavonoide) und bestimmten Carotinoiden.

Bei Dysfunktionen der Augenoberfläche ist die entzündungshemmende Wirkung der gesunden Omega-3-Fettsäuren bei trockenen Augen mit leichter bis mittelschwerer Erkrankung gut dokumentiert und in klinischen Studien nachgewiesen. Schon bei kurzfristiger Anwendung können sich z. B. die Tränenproduktion und -sekretion verbessern. Auch bei anderen Augensymptomen durch Nutzung digitaler Geräte geht man davon aus, dass Omega-3-Fettsäuren solche Beschwerden lindern könnten. Einige Früchte und Blattgemüse enthalten Anthocyane, für die verschiedene Wirkungen auf die Augengesundheit nachgewiesen sind. Sie haben antioxidative, antientzündliche und immunmodulierende Eigenschaften, die u.a. auf die Netzhaut wirken und den lichtinduzierten oxidativen Stress verringern können.

 

Reich an Anthocyanen sind z. B. Extrakte aus schwarzen Johannisbeeren und Heidelbeeren. Ergänzungen von Anthocyanen können eine gute Strategie sein, um ausreichende Aufnahmen dieser Mikronährstoffe zu erreichen und gute Sehleistungen zu fördern. Sie können zum Schutz vor visuell bedingtem, kognitiven Stress und digitalen Augenbelastungen beitragen. Gute Wirkungen auf die Netzhaut (Makula) sind auch für die Carotinoide Lutein, Zeaxanthin und Meso-Zeaxanthin nachgewiesen, die inzwischen oft als Makula-Carotinoide bezeichnet werden. Sie spielen eine grundlegende Rolle bei der Integrität der Netzhaut und der optimalen, zentralen Sehschärfe. Sie bilden das Makulapigment, das zum Schutz vor schädlichem Blaulicht beitragen und oxidative Schäden verringern kann. Bei digitalen Augenbeschwerden könnten sie dazu beitragen, die Sehleistungen durch Vermeidung von Blendungen zu verringern. Sie fördern auch verbesserte kognitive Funktionen und die allgemeinen Sehleistungen.

 

Die Forscher ziehen das Fazit: Computer und andere elektronische Geräte sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie führen jedoch immer häufiger zu einer Überanstrengung der Augen, die Therapien erfordert. Dabei wurde die Rolle der Ernährung zur Förderung optimaler Sehleistungen und mögliche Folgen von unzureichenden Aufnahmen von Mikronährstoffen in den letzten Jahren immer deutlicher. Eine Reihe von Nachweisen zeigt inzwischen den Nutzen von Nahrungsergänzungen, vor allem von Omega-3-Fettsäuren, Anthocyanen und für die Augen wichtigen Carotinoiden. So eignen sich z. B. kurzfristige Ergänzungen von Omega-3-Fettsäuren offenbar gut für die Linderung von trockenen Augen. Auch Anthocyane und die Makula-Carotinoide (Lutein, Zeaxanthin etc.), die auf die Augen und die Netzhaut wirken, können durch ihre antioxidativen und antientzündlichen Eigenschaften bei digitalen Augenbeschwerden zur Linderung beitragen. Auch wenn längst noch nicht alle Beziehungen zwischen Mikronährstoffen und digitalen Augenbelastungen geklärt sind, liefern die bisherigen Erkenntnisse schon jetzt starke Nachweise für ihre lindernden Wirkungen.

 

Unser Tipp: Omega-3-Fettsäuren, Anthocyane, z. B. Heidelbeerextrakte, und Carotinoide, darunter auch die Makula-Carotinoide, gibt es als Nahrungsergänzungen einzeln und in verschiedenen Kombinationen. Speziell für die Stärkung der Augen gibt es gut kombinierte Formeln mit den wichtigsten Mikronährstoffen für die Augengesundheit.

 

Quelle 
Drake W. Lem et al., Can Nutrition Play a Role in Ameliorating Digital Eye Strain? In: Nutrients, online 27.9.2022, doi: 10.3390/nu14194005.