Der Magnesiumgehalt in den Organen, Geweben und im intrazellulären Raum lässt sich damit nicht immer zuverlässig bestimmen.

 

Die Magnesium-Werte im Blut spiegeln nicht immer den Status im gesamten Körper wider. Der Magnesiumgehalt in den Organen, Geweben und im intrazellulären Raum lässt sich damit nicht immer zuverlässig bestimmen. Ergänzende Messungen können genauere Einschätzungen liefern, um Magnesium-Defizite besser zu erkennen und deren Folgen zu vermeiden.

 

Magnesium gehört zu den häufigsten Mineralstoffen im Körper, es wird für die normalen Funktionen von Zellen und Organen benötigt. Es ist ein Cofaktor oder Aktivator in mehr als 600 Enzymen und beeinflusst den Kalziumspiegel. Magnesium ist ein wichtiger Bestandteil des Knochens und spielt eine wichtige Rolle bei deren Mineralisierung. Es beeinflusst die Synthese aktiver Vitamin-D-Metaboliten, um die Aufnahme von Kalzium und Phosphat im Darm zu unterstützen. Magnesium ist auch für die guten Zellfunktionen wichtig, z.B. für die Synthesen von RNA und DNA, zur Erhaltung des Antioxidantien-Niveaus in der Zelle und im Energiestoffwechsel. Unzureichendes Magnesium ist im Körper vor allem mit Erkrankungen im Skelett- und Herz-Kreislauf-System sowie im Stoffwechsel verbunden. Typische Folgen sind u.a. Muskelkrämpfe, Fibromyalgie, Arrhythmie, Osteoporose und Migräne.

 

Der tägliche Bedarf an Magnesium liegt für Erwachsene bei ca. 300 bis 400 mg täglich. Gute Mengen sind z.B. in Mandeln, Bananen, schwarzen Bohnen, Brokkoli, braunem Reis, Cashewnüssen, Leinsamen, grünem Gemüse (Spinat), Nüssen, Hafermehl, Samen (Kürbis, Sesam, Sonnenblumen), Sojabohnen, Zuckermais, Tofu und Vollkorn vorhanden. Die Aufnahme von Magnesium aus Lebensmitteln ist allerdings in den letzten Jahrzehnten z.B. durch Veränderungen in den Böden und Ernährungsgewohnheiten zurückgegangen. Außerdem kann sich der Gehalt an Magnesium durch die Lebensmittelproduktion verringern. Im Körper hängt die Aufnahme von Magnesium auch von der Absorption (im Dünn- und Dickdarm) ab. Das Magnesium-Gleichgewicht wird durch die Nierenresorption und Urinausscheidung hergestellt. Bei einem Magnesium-Überschuss nimmt in den Nieren die Ausscheidung zu, während bei einem Mangel die Aufnahme ansteigt, um den Verlust zu senken. Außerdem kann bei Bedarf gespeichertes Magnesium aus dem Skelett bezogen werden, um den Serumspiegel im normalen Bereich zu halten. Das kann das Risiko von Osteopenie, Osteoporose oder Frakturen erhöhen, unabhängig von normalen Magnesium-Werten im Serum.

 

Die erhöhte Aufnahme von Magnesium konnte in einer großen US-amerikanischen Bevölkerungsstudie (NHANES) das Risiko eines Vitamin-D-Mangels verringern. Magnesium hilft bei der Aktivierung oder Stimulation von im Körper vorhandenem Vitamin D. Auf diese Weise kann Magnesium dazu beitragen, Vitamin D-Ergänzungen zu verringern, das ist besonders vorteilhaft wenn höhere Dosen oder länger dauernde Zeiträume notwendig sind. So fand man z.B., dass ein erhöhter Konsum von magnesiumreichen Lebensmitteln das Risiko für den Typ 2 Diabetes verringern kann. Bei Diabetikern (Typ 1 und 2) fand man weiter im Vergleich zu Gesunden niedrigere Magnesiumspiegel im Serum. Auch andere für Diabetes wichtige Werte (u.a. BMI, glykiertes Hämoglobin, Serumglukose, Insulin bzw. Insulinresistenz) waren mit dem Serum-Magnesiumspiegel verbunden. Magnesium kann weiter zur verbesserten Knochenmineraldichte beitragen. Gute Wirkungen wurden auch in Bezug auf die Herzfunktionen und speziell auf den Herzrhythmus sowie auf den Blutdruck beobachtet. Hinzu kommt, dass einige Medikamente (z.B. gegen Bluthochdruck und Diuretika) das Magnesium im Körper verringern können.

 

Ein Mangel an Magnesium kann viele Ursachen haben. Sie reichen vom geringen Gehalt an Magnesium in der Nahrung über die schlechte Absorption im Körper bis zum erhöhten Bedarf aufgrund von Krankheiten oder Medikamenten. Bei der Bestimmung von Magnesium ist darauf zu achten, dass die Blutwerte nicht immer ausreichen, um den gesamten Magnesium-Status im Körper einzuschätzen. Ergänzende Untersuchungen können vorhandene Defizite genauer ermitteln. Allgemein sollte das Bewusstsein für den Magnesiummangel geschärft und dazu ermutigt werden, mehr Lebensmittel zu verzehren, die reich an Magnesium sind. Zusätzlich zur Magnesium-Aufnahme aus der Nahrung kann in bestimmten Situationen die Ergänzung von Magnesium erforderlich sein. Magnesium ist in verschiedenen (organischen und anorganischen) Formen erhältlich, die im Darm unterschiedlich absorbiert werden. Einige Studien zeigten, dass organische Magnesiumpräparate (z.B. Magnesiumaspartat, -citrat, -laktat, -chlorid) besser bioverfügbar sind als anorganisches Magnesium (-oxid, -sulfat).

 

Unser Tipp: Magnesium ist flüssig und pulverisiert, einzeln und in diversen Kombinationen, mit anderen Mineralstoffen und in Multi-Präparaten verfügbar. Es kann je nach Anwendung in guten bioverfügbaren Formen und geeigneten Dosierungen ausgewählt werden.

 

Quelle:
Mohammed S. Razzaque, Magnesium: Are We Consuming Enough. In: Nutrients, Online-Veröffentlichung vom 2.12.2018, doi: 10.3390/nu10121863.