Eine Ernährung, die reich an den gesunden, mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist, verringert möglicherweise das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Raucher profitieren davon am stärksten.

 

Eine Ernährung, die reich an den gesunden, mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist, verringert möglicherweise das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Raucher profitieren davon am stärksten.

 

Die Art von Nahrungsfetten spielt vermutlich eine Rolle bei der Entstehung von Lungenkrebs. Die Ergebnisse aus epidemiologischen Studien waren dazu bisher jedoch uneinheitlich. Daher werteten Forscher nun zehn große, internationale Bevölkerungsstudien aus. Sie stammten aus den USA, Europa und Asien, und daran nahmen fast 1,5 Millionen Personen teil. In allen Studien wurde zu Beginn mit Hilfe einer Ernährungs-Befragung bei den Teilnehmern bestimmt, wie hoch die tägliche gesamte Energieaufnahme war und welchen Anteil daran Kohlenhydrate, Proteine und Fette hatten. Bestimmt wurde bei den Fetten die Gesamtmengen, dazu wurde der Anteil an gesättigten, einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren ermittelt.

 

Über die Zeit von im Durchschnitt rund zehn Jahren (maximal rund 21 Jahre) diagnostizierte man bei rund 18.800 Teilnehmern Lungenkrebs. Die Forscher setzten die Vorkommen von Lungenkrebs zu den Fettsäuren in Beziehung. Ihre Auswertung zeigte, dass bei einem hohen Fettkonsum das Risiko für Lungenkrebs allgemein um 7 % anstieg. Wurden besonders viel gesättigte Fettsäuren verzehrt, stieg das Risiko mit 14 % noch stärker an. Bei Rauchern war diese Beziehung mit einem Risikoanstieg von 23 % im Vergleich zu ehemaligen Rauchern und Nichtrauchern noch stärker ausgeprägt. Auch bei speziellen Lungenkrebs-Formen (Plattenepithel- und kleinzelliges Karzinom) war das Risiko durch einen hohen Konsum von gesättigten Fetten deutlich erhöht.

 

Teilnehmer, die dagegen reichlich mehrfach ungesättigte Fettsäuren aufnahmen, konnten ihr Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, deutlich verringern. Es sank im Vergleich zu einem sehr geringen Konsum an gesunden Fettsäuren um 8 %. Die Forscher berechneten außerdem, wie sich das Krankheitsrisiko durch den Austausch von gesättigten Fetten gegen mehrfach ungesättigte Fettsäuren veränderte. Beim Verzicht von 5 % an gesättigten Fetten in der täglichen Energiebilanz verringerte sich mit der entsprechenden erhöhten Aufnahme an mehrfach ungesättigten Fettsäuren das Risiko für Lungenkrebs (Plattenepithel- und kleinzelliges Karzinom) um 16 bis 17 %. Experimentelle Studien zeigten überdies bereits, dass vor allem die Omega-3-Fettsäuren einen krebsschützenden Effekt haben können. Sie beeinflussen u.a. die Bildung von Zytokinen und die Genexpression, die an entzündlichen Prozessen beteiligt sind.

 

Unser Tipp: Die Aufnahme von mehrfach ungesättigten Fettsäuren, vor allem von den gesunden Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA aus Fischölen, lässt sich auch mit Nahrungsergänzungen deutlich verbessern.

 

Quelle:
Jae Jeong Yang et al., Dietary Fat Intake and Lung Cancer Risk: A Pooled Analysis. In: Journal of Clinical Oncology, Online-Veröffentlichung vom 25.7.2017, doi: 10.1200/JCO,2017.73.3329.