Eine Teilstudie, die im englischen Norfolk durchgeführt wurde, zeigte, wie sich Defizite an Vitamin C auf die Gesundheit auswirken.

 

Im Rahmen einer großen europäischen Bevölkerungsstudie (EPIC) wird seit vielen Jahren untersucht, wie die Ernährung die Gesundheit beeinflusst. Eine Teilstudie, die im englischen Norfolk durchgeführt wurde, zeigte, wie sich Defizite an Vitamin C auf die Gesundheit auswirken.

 

Vitamin C (Ascorbinsäure) ist vor allem in Gemüse und Obst enthalten, es muss regelmäßig aufgenommen werden, da es im Körper nicht selbst gebildet werden kann. Vitamin C ist an vielen Prozessen im Stoffwechsel beteiligt. Es wird besonders für den Aufbau des Bindegewebes (Kollagen), der Knochen und Zähne benötigt und trägt auch zur Prävention von Blutungen und zur Wundheilung bei. Es wirkt weiter antioxidativ, spielt eine wichtige Rolle im Immunsystem und fördert die Aufnahme von Eisen und Zink. Die bekannteste Mangelkrankheit von Vitamin C ist der Skorbut, bei der Kollagen nicht ausreichend gebildet werden kann. Das Bindegewebe, die Knochen, der Knorpel und die Blutgefäße sind davon beeinträchtigt. Typische Symptome sind eine schlechte Wundheilung, Blutungen, Ödeme und Müdigkeit. Der Skorbut tritt heute nur noch selten auf, da extreme Defizite an Vitamin C selten sind.

 

Bei einem geringeren Mangel an Vitamin C können jedoch die Symptome eines latenten Skorbuts auftreten. Dazu gehören unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Reizbarkeit und Muskelschmerzen, die mit einer besseren Versorgung von Vitamin C dann leicht vermeidbar sind. Bekannt ist weiter, dass ein erhöhter Bedarf an Vitamin C bestehen kann. Das gilt z.B. für Raucher, deren Umsatz von Vitamin C höher ist. Im Rahmen der Norfolk-EPIC-Studie wurden Risikofaktoren für einen Mangel an Vitamin C über mehrere Jahre hinweg untersucht. Die Ergebnisse zeigten, wie Defizite an Vitamin C die Gesundheit beeinträchtigen.

 

Rund 30.000 Männer und Frauen von 40 bis zu 79 Jahren aus Norfolk und Umgebung nahmen ab 1993 an der Studie mit einem Gesundheits-Check teil. Für rund 22.000 Teilnehmer konnten nach einem einige Jahre später durchgeführten zweiten Gesundheits-Check die Ergebnisse von Vitamin C im Blut ausgewertet und verglichen werden. Sehr geringe Vitamin C-Werte hatten 315 Teilnehmer (1,4 %), geringes Vitamin C fanden die Forscher immerhin bei 2.410 Teilnehmern (10.7 %). Die Defizite an Vitamin C kamen häufiger bei Teilnehmern vor, die Männer waren, ein höheres Alter hatten und weniger körperlich aktiv waren. Sie waren häufiger sozial benachteiligt, weniger gebildet und rauchten mehr.

 

Bei einer geringen Versorgung mit Vitamin C hatten die Teilnehmer häufiger einen schlechteren allgemeinen Gesundheitszustand, wie eine umfassenden Befragung zeigte. Dazu gehörten zum Teil die Symptome eines latenten Skorbuts, z.B. erhöhte Müdigkeit oder verstärkte körperliche Schmerzen. Diese Ergebnisse waren konstanter bei Teilnehmern, die keine Vitamin C-Ergänzungen einnahmen und bereits beim ersten Gesundheits-Check niedrigere Vitamin C-Werte hatten.

 

Allgemein sollte daher auf eine gute Versorgung mit Vitamin C geachtet werden. Die Aufnahme von ausreichend Vitamin C aus Obst und Gemüse stärkt die Gesundheit und trägt dazu bei, die Symptome eines latenten Skorbuts zu vermeiden. Vor allem Menschen, die ein erhöhtes Risiko für Defizite an Vitamin C haben, sollten auf eine gute Versorgung achten.

 

Unser Tipp: Vitamin C-Ergänzungen können bei einer schlechten Versorgung mit Vitamin C und bei einem erhöhten Bedarf die Versorgung verbessern. Es gibt verschiedene Formen von Vitamin C, auf eine gute Bioverfügbarkeit sollte geachtet werden.

 

Quelle:
Stephen J. McCall et al., Plasma Vitamin C Levels: Risk Factors for Deficiency and Association with Self-Reported Functional Health in the European Prospective Investigation into Cancer-Norfolk. In: Nutrients, Online-Veröffentlichung vom 9.7.2019, doi: 10.3390/nu11071552.