Vitamin D − ein möglicher Biomarker fürs Altern

 

Die Beziehung zwischen Vitamin D und der Häufigkeit von chronischen Krankheiten ist bekannt. Vitamin D könnte daher möglicherweise ein Biomarker für das physiologische Altern sein.

 

Vitamin D hat im Körper sehr viele Aufgaben, die auch im Alter mit seinen komplexen Prozessen eine wichtige Rolle spielen. Eine Gruppe von italienischen Forschern führte dazu eine Meta-Analyse durch, in der die Rolle der Konzentration von Vitamin D als Biomarker für das gesunde Altern untersucht wurde. Einbezogen waren Studien ab dem Jahr 2000 bis zum Anfang 2019. Untersucht wurde die Beziehung zwischen dem Vitamin-D-Status und langfristigen Lebensperspektiven, Krankheiten sowie der körperlichen und kognitiven Funktionalität. Die Forscher konnten 24 Studien, vor allem aus Europa und den USA, in ihre Analyse einbeziehen. Daran waren rund 78.000 ältere Personen mit einem durchschnittlichen Alter von über 50 Jahren beteiligt. Alle waren zu Beginn der jeweiligen Studien gesund und hatten bisher Vitamin D nicht ergänzt. Bei niedrigen Vitamin D-Werten (25(OH)D) zeigten sich Beziehungen zu respiratorischen und kardiovaskulären Ereignissen, zu Markern im Zusammenhang mit Knochenbrüchen, z.B. an den Hüften, aber auch in anderen Körperbereichen (ohne Wirbelbrüche), sowie zur Sterblichkeit. Die Forscher prüften zusätzlich die Beziehungen zwischen dem gesunden Altern und dem sogenannten aktiven Vitamin D (1,25(OH)2), das geringer konzentriert und weniger haltbar ist. Dabei zeigten sich ähnliche Ergebnisse, die jedoch klinisch von geringerer Bedeutung waren.

 

Für die Forscher bestätigte sich damit, dass der Vitamin D-Status (25(OH)D) als ein sinnvoller Biomarker für Altersprozesse dienen kann. Damit könnten Prognosen für verschiedene krankhafte Entwicklungen und in Bezug auf die Lebensperspektiven bzw. das Sterblichkeitsrisiko ermöglicht werden. Das gilt z.B. für Lungenfunktionen und -krankheiten, kardiovaskuläre und koronare Krankheiten, Hüftfrakturen und die Vorkommen von Sarkopenie (Abbau von Muskelmasse und -kraft). Kein Zusammenhang zeigte sich dagegen in dieser Analyse zwischen Vitamin D und dem Sturzrisiko sowie der Knochenmineraldichte. Gleiches galt für die kognitiven Funktionen und bei kardiometabolischen Krankheiten (z.B. Bluthochdruck und Diabetes) sowie für Krebskrankheiten.

 

Die Forscher ziehen das Fazit: Diese systematische Auswertung zeigte besondere Aspekte von Vitamin D als ein möglicher (mehrdimensionaler) Indikator für die Gesundheit im Alter. Da Altersprozesse jedoch generell sehr komplex sind, sollten diese Beziehungen in weiteren Studien genauer untersucht werden. Dabei wäre auch die Frage zu klären, ob Ergänzungen von Vitamin D krankhafte Entwicklungen im Alter verringern oder verzögern können.

 

Unser Tipp: Vitamin D wird vor allem als D3 (Cholecalciferol) in Nahrungsergänzungen angeboten. Auf eine gute Qualität sollte geachtet werden. Flüssige Formen sind z.B. sehr gut dosierbar und werden vom Körper besonders gut aufgenommen.

 

Quelle:
Silvia Caristia et al., Vitamin D as a Biomarker of Ill-Health among the Over-50s: A Systematic Review of Cohort Studies. In: Nutrients, Online-Veröffentlichung vom 6.10.2019, doi: 10.3390/nu11102384.