Vitamin C kann bei Migräne unterstützen

 

Gute Aufnahmen von Vitamin C aus der Nahrung können offenbar den Schutz vor Migräne verbessern. Dabei besteht eine lineare Beziehung, wie eine neue Studie zeigt.

 

Die Migräne ist durch wiederkehrende Episoden von anfallsartig auftretenden, chronischen Kopfschmerz-Attacken charakterisiert. Sie werden häufig auch von Übelkeit und Erbrechen oder starker Lichtempfindlichkeit begleitet. Migräne-Anfälle sind für die Patienten oft sehr belastend und schränken die Lebensqualität ein, in Deutschland sind rund 15 % der Frauen und 6 % der Männer davon betroffen. Die Ursachen der Migräne sind bis heute nicht völlig geklärt. Eine wichtige Rolle spielt der Neurotransmitter Serotonin, er beeinflusst die Sekretion von Stickstoffmonoxid (NO) und die Freisetzung von Entzündungs-Mediatoren. Für die Therapie stehen verschiedene Medikamente und Schmerzmittel zur Verfügung. Bekannt ist auch, dass Faktoren des Lebensstils bei der Migräne eine Rolle spielen. Dazu gehören z. B. ein erhöhter Stress, schlechter Schlaf, Bewegungsmangel, erhöhter Alkoholkonsum, Rauchen und eine schlechte Ernährung. In einigen Studien gab es Hinweise, dass Vitamin C das Auftreten und die Intensität der Migräne vermindern kann.

 

Doch solche Nachweise wurden als begrenzt gewertet, weil sie mit kleineren Gruppen von Teilnehmern erreicht wurden. Ein Team chinesischer Forscher untersuchte nun in einer Studie das Ausmaß des Zusammenhangs zwischen der Aufnahme von Vitamin C über die Nahrung und Migräne in der allgemeinen Bevölkerung. Sie nutzten dafür Daten der großen US-amerikanischen Bevölkerungsstudie NHANES (National Health and Nutrition Examination Survey) aus den Jahren zwischen 1999 und 2004. Einbezogen waren Patienten, die in den letzten drei Monaten stark unter Kopfschmerzen oder Migräne gelitten hatten. Mit Befragungen zur Ernährung wurde ihre Aufnahme von Vitamin C über die Nahrung ermittelt. Geprüft wurde, ob sich ein Zusammenhang zwischen Vitamin C und der Migräne nachweisen lässt.

 

Die Studie umfasste insgesamt 4.101 Teilnehmer, von denen 702 (17,12 %) von Migräne betroffen waren. Je nach der Höhe ihrer Vitamin-C-Aufnahmen wurden die Teilnehmer in vier Gruppen von der geringsten bis zur höchsten Zufuhr an Vitamin C eingeteilt. Die Auswertungen ergaben einen schützenden Zusammenhang zwischen der Versorgung mit Vitamin C und Migräne (Odds Ratio 0,89), dabei zeigte sich eine lineare Beziehung. Bei den höchsten Aufnahmen von Vitamin C war das Risiko für Migräne-Anfälle (Odds Ratio 0,64) deutlicher verringert. Das galt auch nach der Anpassung an andere mögliche Einflussfaktoren, z. B. Lebensstil, relevante Laborwerte, Körperzustand, Bewegung, Ernährung und Komorbiditäten.

 

Die Forscher ziehen das Fazit: Die Zufuhr von Vitamin C stand bei guten Aufnahmen über die Nahrung in einem schützenden Zusammenhang mit der Migräne. Dabei wurde ein linearer Zusammenhang zwischen Vitamin C und der Migräne festgestellt.

 

Unser Tipp: Eine gute Ernährung mit vielfältigen Anteilen von Obst und Gemüse versorgt gut mit Vitamin C. Bei Bedarf kann Vitamin C ergänzt werden, es ist in vielen Multi-Nahrungsergänzungen und einzeln in verschiedenen Formen erhältlich. Auf eine gute Bioverfügbarkeit sollte immer geachtet werden.

 

Quelle: 
Dehua Zhao et al., Association between dietary vitamin C intake and migraine in adults: A cross-sectional study of the National Health and Nutrition Examination Survey. In: Journal of Human Nutrition and Dietetics, online 10.09.2024, doi: 10.1111/jhn.13366.