Eine Bevölkerungsstudie aus Korea zeigt, dass ein hoher Fischverzehr zu einem geringeren Risiko für Schlaganfälle beitragen kann. Davon profitierten besonders die Männer. Bei den Frauen reichte bereits der mäßige Fischkonsum aus, um das Risiko für Schlaganfälle deutlich zu verringern.
Ein Schlaganfall entsteht aufgrund der Schädigung von Hirngeweben, die am häufigsten durch einen Gefäßverschluss (ischämischer Schlaganfall, ca. 80 % der Fälle) oder durch Blutungen entstehen (hämorrhagischer Schlaganfall). In der Folge werden die Nervenzellen im Gehirn an der betroffenen Stelle nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und beginnen abzusterben. Je länger die gestörte Durchblutung andauert, umso mehr Nervengewebe wird zerstört. Daher ist sehr schnelles Handeln mit der Therapie im Krankenhaus angezeigt. Weltweit sind Schlaganfälle die zweithäufigste Ursache für Todesfälle und die dritthäufigste für Behinderungen. In Deutschland erleiden pro Jahr rund 270.000 Menschen einen Schlaganfall, von dem vor allem ältere Menschen ab 60 Jahren betroffen sind (80 % der Fälle). Aber auch jüngere Altersgruppen und sogar Kinder können einen Schlaganfall erleiden. Zu den Ursachen gehören z. B. Arteriosklerose, Bluthochdruck, Diabetes, Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern), erhöhte Blutfette (gestörter Fettstoffwechsel), Rauchen und Übergewicht.
Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass ein Schlaganfall auch mit dem Lebensstil zusammenhängt, das gilt z. B. für die mangelnde körperliche Aktivität, eine vorwiegend sitzende Lebensweise und die ungesunde Ernährung, vor allem mit einem hohen Konsum von rotem Fleisch sowie einem geringen Verzehr von Obst und Gemüse. Im Zusammenhang mit dem Schlaganfall gibt es immer mehr Nachweise für eine mögliche Rolle des Fischverzehrs. Fettreiche Fische (z. B. Lachs, Makrelen, Hering, Sardinen) enthalten reichlich gesunde Omega-3-Fettsäuren. Eine Meta-Analyse zeigte z. B., dass der Verzehr von Omega-3-Fettsäuren das Risiko für Schlaganfälle verringert. Darüber hinaus gibt es Studien, die einen Zusammenhang zwischen mehreren in Fischen enthaltenen Mikronährstoffen (Vitamine D und C, Selen) und dem Risiko für Schlaganfälle zeigen. In mehreren Bevölkerungsstudien wurde der Zusammenhang zwischen dem Fischverzehr und dem Schlaganfall-Risiko untersucht, z. B. in Australien, den USA, Schweden, den Niederlanden, China und Japan. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der häufigere Verzehr von Fisch das Risiko für Schlaganfälle senken könnte.
Auch in Korea ist die Zahl der Schlaganfälle mit nachfolgenden Behinderungen und Todesfällen hoch, die Beziehungen zur Ernährung und speziell zum Fischverzehr wurden dort bisher nicht untersucht. Eine Gruppe koreanischer Forscher prüfte daher anhand von Daten aus einer landesweiten Bevölkerungsstudie (Korea National Health and Nutrition Examination Survey), die von 2013 bis 2021 durchgeführt wurde, diesen Zusammenhang. Einbezogen wurden die Daten von rund 30.000 erwachsenen Koreanern im Alter von 19 bis 64 Jahren. Anhand von Ernährungsprotokollen konnte der Fischverzehr der Teilnehmer eingeschätzt werden. Sie wurden danach in vier Gruppen, von keinem über geringen bis zu einem hohen Fischverzehr, eingeteilt. Die Vorkommen von Schlaganfällen wurden ermittelt, davon betroffen waren in dieser großen Gruppe 293 Personen, 167 Männer und 126 Frauen. Bei den Teilnehmern mit Schlaganfällen war der Anteil der Personen, die niemals Fisch verzehrten, am höchsten. Bei einem hohen Fischkonsum (1 Portion Fisch täglich) war das Risiko für einen Schlaganfall signifikant um 46 % verringert im Vergleich zu den Teilnehmern, die keinen Fisch aßen. Von einem hohen Fischverzehr profitierten besonders die Männer, deren Schlaganfall-Risiko dadurch um 53 % sank. Bei den Frauen zeigte sich für einen hohen Fischverzehr keine signifikante Beziehung, da sie bereits bei einem mäßigen Fischverzehr ein signifikant verringertes Risiko für Schlaganfälle von 78 % erreichten.
Die Forscher ziehen das Fazit: Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein hoher Fischkonsum bei Erwachsenen in Korea mit einem geringeren Risiko für Schlaganfälle verbunden war, das galt besonders für die Männer. Die Frauen erreichten bereits bei einem moderaten Fischkonsum ein deutlich geringeres Risiko für Schlaganfälle. Damit bestätigen sich einmal mehr die Ergebnisse zur Beziehung zwischen einem höheren Fischverzehr und dem geringeren Risiko für Schlaganfälle.
Unser Tipp: Wer Fisch eher selten oder gar nicht essen mag, kann die gesunden Omega-3-Fettsäuren aus Fischölen (EPA und DHA) ergänzen, die in verschiedenen Dosierungen angeboten werden. Auf eine gute Qualität, mit nachhaltigem Fischfang, Reinheit und guter Bioverfügbarkeit, sollte bei Omega-3-Fettsäuren immer geachtet werden.