Eine Bevölkerungsstudie aus Korea zeigt, dass ein hoher Fischverzehr zu einem geringeren Risiko für Schlaganfälle beitragen kann. Davon profitierten besonders die Männer. Bei den Frauen reichte bereits der mäßige Fischkonsum aus, um das Risiko für Schlaganfälle deutlich zu verringern.

 

Ein Schlaganfall entsteht aufgrund der Schädigung von Hirngeweben, die am häufigsten durch einen Gefäßverschluss (ischämischer Schlaganfall, ca. 80 % der Fälle) oder durch Blutungen entstehen (hämorrhagischer Schlaganfall). In der Folge werden die Nervenzellen im Gehirn an der betroffenen Stelle nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und beginnen abzusterben. Je länger die gestörte Durchblutung andauert, umso mehr Nervengewebe wird zerstört. Daher ist sehr schnelles Handeln mit der Therapie im Krankenhaus angezeigt. Weltweit sind Schlaganfälle die zweithäufigste Ursache für Todesfälle und die dritthäufigste für Behinderungen. In Deutschland erleiden pro Jahr rund 270.000 Menschen einen Schlaganfall, von dem vor allem ältere Menschen ab 60 Jahren betroffen sind (80 % der Fälle). Aber auch jüngere Altersgruppen und sogar Kinder können einen Schlaganfall erleiden. Zu den Ursachen gehören z. B. Arteriosklerose, Bluthochdruck, Diabetes, Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern), erhöhte Blutfette (gestörter Fettstoffwechsel), Rauchen und Übergewicht.

 

Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass ein Schlaganfall auch mit dem Lebensstil zusammenhängt, das gilt z. B. für die mangelnde körperliche Aktivität, eine vorwiegend sitzende Lebensweise und die ungesunde Ernährung, vor allem mit einem hohen Konsum von rotem Fleisch sowie einem geringen Verzehr von Obst und Gemüse. Im Zusammenhang mit dem Schlaganfall gibt es immer mehr Nachweise für eine mögliche Rolle des Fischverzehrs. Fettreiche Fische (z. B. Lachs, Makrelen, Hering, Sardinen) enthalten reichlich gesunde Omega-3-Fettsäuren. Eine Meta-Analyse zeigte z. B., dass der Verzehr von Omega-3-Fettsäuren das Risiko für Schlaganfälle verringert. Darüber hinaus gibt es Studien, die einen Zusammenhang zwischen mehreren in Fischen enthaltenen Mikronährstoffen (Vitamine D und C, Selen) und dem Risiko für Schlaganfälle zeigen. In mehreren Bevölkerungsstudien wurde der Zusammenhang zwischen dem Fischverzehr und dem Schlaganfall-Risiko untersucht, z. B. in Australien, den USA, Schweden, den Niederlanden, China und Japan. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der häufigere Verzehr von Fisch das Risiko für Schlaganfälle senken könnte.

 

Auch in Korea ist die Zahl der Schlaganfälle mit nachfolgenden Behinderungen und Todesfällen hoch, die Beziehungen zur Ernährung und speziell zum Fischverzehr wurden dort bisher nicht untersucht. Eine Gruppe koreanischer Forscher prüfte daher anhand von Daten aus einer landesweiten Bevölkerungsstudie (Korea National Health and Nutrition Examination Survey), die von 2013 bis 2021 durchgeführt wurde, diesen Zusammenhang. Einbezogen wurden die Daten von rund 30.000 erwachsenen Koreanern im Alter von 19 bis 64 Jahren. Anhand von Ernährungsprotokollen konnte der Fischverzehr der Teilnehmer eingeschätzt werden. Sie wurden danach in vier Gruppen, von keinem über geringen bis zu einem hohen Fischverzehr, eingeteilt. Die Vorkommen von Schlaganfällen wurden ermittelt, davon betroffen waren in dieser großen Gruppe 293 Personen, 167 Männer und 126 Frauen. Bei den Teilnehmern mit Schlaganfällen war der Anteil der Personen, die niemals Fisch verzehrten, am höchsten. Bei einem hohen Fischkonsum (1 Portion Fisch täglich) war das Risiko für einen Schlaganfall signifikant um 46 % verringert im Vergleich zu den Teilnehmern, die keinen Fisch aßen. Von einem hohen Fischverzehr profitierten besonders die Männer, deren Schlaganfall-Risiko dadurch um 53 % sank. Bei den Frauen zeigte sich für einen hohen Fischverzehr keine signifikante Beziehung, da sie bereits bei einem mäßigen Fischverzehr ein signifikant verringertes Risiko für Schlaganfälle von 78 % erreichten.

 

Die Forscher ziehen das Fazit: Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein hoher Fischkonsum bei Erwachsenen in Korea mit einem geringeren Risiko für Schlaganfälle verbunden war, das galt besonders für die Männer. Die Frauen erreichten bereits bei einem moderaten Fischkonsum ein deutlich geringeres Risiko für Schlaganfälle. Damit bestätigen sich einmal mehr die Ergebnisse zur Beziehung zwischen einem höheren Fischverzehr und dem geringeren Risiko für Schlaganfälle.

 

Unser Tipp: Wer Fisch eher selten oder gar nicht essen mag, kann die gesunden Omega-3-Fettsäuren aus Fischölen (EPA und DHA) ergänzen, die in verschiedenen Dosierungen angeboten werden. Auf eine gute Qualität, mit nachhaltigem Fischfang, Reinheit und guter Bioverfügbarkeit, sollte bei Omega-3-Fettsäuren immer geachtet werden.

 

Quelle: 
Eunje Kim und Youhin Je, Fish consumption is inversly associated with stroke in Korean adults: the Korea National Health and Nutrition Examination Survey, 2013 to 2021. In: Nutrition Research, online 27.03.2025, doi: 10.1016/j.nutres.2025.03.010.

 

Quercetin gehört zu den sekundären Pflanzenstoffen und hat viele Eigenschaften, um die Gesundheit zu unterstützen, es könnte auch antiallergisch wirksam sein. Bisher war Quercetin jedoch wenig bioverfügbar, die neueren Quercetin-Phospholipide zeigen nun verbesserte Wirkungen, das gilt auch bei Allergien.

 

Quercetin ist ein Flavonol aus der Gruppe der Flavonoide, die wiederum zu den Polyphenolen, eine der wichtigsten Familien der sekundären Pflanzenstoffe gehören. Quercetin ist in Obst und Gemüse, z. B. in Äpfeln, Beeren, Zwiebeln, Broccoli, grünem Blattgemüse, Schalotten, Nüssen und Samen enthalten. Quercetin ist auch ein Bestandteil in bestimmten Heilpflanzen, darunter Ginkgo biloba, Johanniskraut und Kanadischer Holunder. Quercetin hat antientzündliche, immunmodulatorische, antivirale und antioxidative Wirkungen. Es kann vermutlich auch Signalwege beeinflussen, die bei allergischen Entzündungen (Typ 2) eine Rolle spielen. Aufgrund dieser potenziellen antiallergischen Eigenschaften fand Quercetin in den letzten Jahren zunehmend mehr Aufmerksamkeit in der Forschung. In einem Review stellte eine Gruppe italienischer Forscher dazu die neuesten Erkenntnisse vor.

 

Quercetin hemmt die Degranulation der Mastzellen, ein Prozess, der bei Entzündungen und allergischen Reaktionen eine Rolle spielt. Quercetin senkt die Produktion von Histamin und entzündungsfördernden Zytokinen (Botenstoffen) und fördert die Homöostase des Immunsystems. Weiter tragen die antioxidativen Eigenschaften von Quercetin dazu bei, den oxidativen Stress zu dämpfen, der ein entscheidender Faktor bei allergischen Erkrankungen ist. Experimentelle Studien zeigten durchweg die Fähigkeit von Quercetin, allergische Reaktionen zu unterdrücken, typische Symptome (z. B. Niesen, Nasenjucken, Nasenausfluss, Verstopfung) zu lindern und Schleimhaut-Entzündungen (Typ 2) zu senken. Daraus könnte sich ein therapeutisches Potenzial für Asthma, Bindehautentzündungen, Ekzeme (atopische Dermatitis) und Nahrungsmittelallergien ableiten. Doch bisher gibt es nur wenige Studien am Menschen, in denen Quercetin einzeln oder speziell bei allergischen Beschwerden untersucht wurde. Berichtet wurde darin z. B. über verringerte Symptome und eine verbesserte Lebensqualität.

 

In früheren Studien hatte sich gezeigt, dass die Bioverfügbarkeit von Quercetin gering war. Daher wurde eine neue Formulierung auf der Basis von Lecithin (Phospholipide) entwickelt, z. B. Quercetin Phytosome™. Mit dieser natürlichen Verbindung ließ sich die Rate der Löslichkeit, Absorption, Stabilität und Verträglichkeit von Quercetin deutlich verbessern. Die Quercetin-Phospholipide wurden bereits in einigen Studien untersucht. An einer Studie nahmen 58 Patienten mit allergischem Asthma und allergischer Rhinitis teil, die in zwei Gruppen eingeteilt wurden. 30 Teilnehmer erhielten einen Monat lang Quercetin-Phospholipide (20 Personen à 200 mg, 10 à 100 mg pro Tag) zusammen mit der Standardtherapie. Zum Vergleich erhielten die anderen 28 Teilnehmer nur die Standardtherapie. Mit der Ergänzung von Quercetin-Phospholipiden zeigte sich eine deutlichere Abnahme der allergischen Symptome und verbesserte Atmungs- und Lungenfunktionen (PEF, FEV1). Die Teilnehmer mit der höheren Ergänzung von 200 mg Quercetin-Phospholipiden erreichten noch bessere Ergebnisse. Drei Teilnehmer nahmen mit 500 mg pro Tag noch höher dosierte Quercetin-Phospholipide ein, sie benötigten im Vergleich zur Kontrollgruppe weniger Notfall-Medikamente.

 

In einer anderen klinischen Studie untersuchte man die Auswirkungen einer vierwöchigen Einnahme von Quercetin-Phospholipiden bei allergischer Rhinitis (durch Pollen-Sensibilisierung). 66 erwachsene Patienten wurden in zwei Gruppen eingeteilt, eine Gruppe erhielt vier Wochen 200 mg Quercetin-Phospholipide pro Tag, die andere Gruppe zum Vergleich nur ein Placebo. Mit den Quercetin-Phospohlipiden verbesserten sich die Lebensqualität, der Schlaf und die körperlichen Symptome der Patienten. Die Veränderung im Schlaf und Körperzustand war zwar nach vier Wochen in beiden Gruppen signifikant, doch die Effekte waren mit Quercetin früher, schon in der ersten Behandlungswoche spürbar. z. B. mit dem Rückgang von Augen-Juckreiz. In einer weiteren Studie wurde die Antihistamin-Wirkung von Quercetin-Phospholipiden auf durch Histamin(-Injektion) ausgelöste Hautreaktionen und die Kapillarpermeabilität untersucht.

 

Eine Gruppe nahm drei Tage lang entweder 500 mg oder 250 mg Quercetin-Phospholipide täglich ein, während die Kontrollgruppe dies nicht tat. Die Quercetin-Ergänzung verringerte signifikant Quaddeln und Rötungen, den Mikrozirkulationsfluss und die Hautdicke an den Stellen der Histamin-Injektion, dies war bei der höheren Dosis stärker ausgeprägt. Die Kapillarfiltration (Stoffaustausch) war mit Quercetin-Phospholipiden ebenfalls signifikant geringer. Die Studie belegte die dosisabhängigen, Wirkungen von Quercetin-Phospholipiden und unterstrich ihre Sicherheit. Diese Ertebnisse deuten auf mögliche Anwendungen bei Erkrankungen hin, die mit der Ausschüttung von Histamin und der Bildung von Ödemen verbunden sind.

 

In weiteren Studien zeigten sich antientzündliche, antioxidative, senolytische und immunmodulatorische Eigenschaften von Quercetin-Phospholipiden. Bei 78 Personen mit chronischer Müdigkeit wurde über zwei Monate die Wirkung von Quercetin-Phospholipiden untersucht. 40 Teilnehmer nahmen täglich zweimal 250 mg Quercetin-Phospholipide ein, die anderen erhielten zur Kontrolle ein Placebo. Mit Quercetin-Phospholipiden zeigten sich signifikante Verbesserungen in Müdigkeit, Schlafqualität, Schrittzahl und Muskelleistung im Vergleich zur Placebo-Gruppe. Dies deutet darauf hin, dass Ergänzungen mit Quercetin-Phospholipiden typische Symptome der chronischen Müdigkeit wirksam lindern könnten. Es gibt weiter Hinweise darauf, dass Quercetin-Phospolipide zur Modulation von Arthrose und den dadurch bedingten Schmerzen beitragen könnten. Quercetin-Phospholipide waren im übrigen sicher, das galt auch für mögliche Wechselwirkungen und Kombinationen mit verschiedenen anderen Medikamenten und Mikronährstoffen.

 

Die Forscher ziehen das Fazit: Quercetin erwies sich als vielversprechender natürlicher Wirkstoff mit einem erheblichen Potenzial für die Therapie allergischer Erkrankungen. Das basiert vor allem auf seinen antientzündlichen, immunmodulatorischen und antioxidativen Eigenschaften. Bisher war die geringe Bioverfügbarkeit von Quercetin ein Nachteil für breitere therapeutische Anwendungen. Die neue Formulierung der Quercetin-Phospholipide zeigt deutliche Vorteile mit einer besseren Löslichkeit und Bioabsorption von Quercetin. Noch gibt es nur wenige Studien am Menschen, in denen die Quercetin-Phospholipide bei allergischen Erkrankungen untersucht wurden. Sie berichteten über positive Ergebnisse mit geringeren Symptomen und besserer Lebensqualität. Diese Beziehungen sollten künftig in größeren Studien weiter untersucht werden, um z. B. optimale Dosierungen zu ermitteln und die Therapie allergischer Krankheiten zu erweitern.

 

Unser Tipp: Quercetin Phytosome ist als Nahrungsergänzung erhältlich. Die sehr gut bioverfügbare Phytosome-Technologie wird auch auf andere natürliche Inhaltsstoffe angewendet, z. B. Berberin-Extrakt, Coenzym Q10, Curcumin, Grüntee, Resveratrol, Gingkgo, Mariendistel und Weihrauch-Extrakt.

 

Quelle:
Matteo Naso et al., Quercetin and Its Lecithin-Based Formulation: Potential Applications for Allergic Diseases Based on a Narrative Review. In: Nutrients, online 27.04.2025, doi: 10.3390/nu17091476.

 

Zink ist ein essentielles Spurenelement, das mit vielen Körperfunktionen verbunden ist, die für die Gesundheit sehr wichtig sind. In einem Review werden die Fortschritte der Zinkforschung vorgestellt. Schwerpunkte sind der Zinkstatus und Ergänzungen bei Infektionen, Diabetes, Krebs und neurologischen Erkrankungen.

 

Zink wurde in den frühen 1960er Jahren als essentielles Spurenmetall für den Menschen erkannt. Es hat wichtige Funktionen in der Struktur von Proteinen und ist Bestandteil von mehr als 300 Enzymen. Sie beeinflussen u. a. Wachstum, Knochengesundheit, Wundheilung, Hormonhaushalt und die kognitiven Funktionen. Zink ist auch für die normale Entwicklung und Funktion des Immunsystems unerlässlich, da Zink ein Cofaktor für viele Proteine ist, die an der Immunregulation beteiligt sind. Da Zink eine grundlegende Rolle für die Körperfunktionen hat, muss seine Konzentration angemessen sein. Zink wird im Körper nicht gespeichert, es muss daher regelmäßig mit der Nahrung aufgenommen werden. Gute Quellen sind Fleisch, Eier, Milch und Milchprodukte, dazu auch Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte und Nüsse.

 

Zink ist aus Fleischprodukten besser verfügbar, da seine Aufnahme von Phytaten (Form der Phytinsäure) beeinflusst wird, die z. B. in Getreide, Hülsenfrüchten und Nüssen enthalten sind. Phytate binden das Zink im Magen-Darm-Trakt, dadurch kann es nicht mehr vom Körper aufgenommen werden. Für Erwachsene wird daher der tägliche Zinkbedarf abhängig vom Phytat-Gehalt in der Nahrung angegeben. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für Männer ab 19 Jahren bis ins hohe Alter, je nach einem niedrigen, mittleren oder hohen Phytatanteil, die Aufnahme von 11 mg, 14 mg oder 16 mg Zink täglich. Frauen sollten entsprechend vom Phytatanteil 7 mg, 8 mg oder 10 mg Zink pro Tag aufnehmen. Eine Gruppe von Forschern aus den USA stellte in einem Review die neueren Erkenntnisse zu Zink und Mangel-Symptomen sowie die Beziehungen von Zink zum Immunsystem, zu Diabetes, Krebskrankheiten und neurologischen Störungen vor.

 

Der Zinkmangel kann durch eine geringe Zufuhr über die Nahrung, unzureichende Absorption, erhöhte Ausscheidung oder Mehrbedarf (z. B. bei schwangeren und stillenden Frauen) entstehen. Er wird u. a. mit verzögertem Wachstum, gestörter Wundheilung, Appetitlosigkeit, Dermatitis, Haarausfall (Alopezie), Unterfunktion der Keimdrüsen (Hypogonadismus) und beeinträchtigten Immunfunktionen in Verbindung gebracht. Ein schwerer Zinkmangel, der durch eine geringe Zinkzufuhr aus der Nahrung verursacht wird, kommt in den Industrieländern nur selten vor. Eine mildere Form des Zinkmangels dürfte dagegen häufiger entstehen. Da es keinen spezifischen Biomarker für den Zink-Status gibt, ist die Untersuchung eines geringeren Zinkmangels erschwert, dabei werden verschiedene Methoden eingesetzt (Blut-, Urin-, Haaranalysen). Ein Zinkmangel kann bei bestimmten Gruppen häufiger auftreten, dazu gehören z. B. Kinder und Jugendliche, Schwangere und Stillende, Vegetarier und besonders Veganer sowie ältere Erwachsene ab 65 Jahren.

 

Ein Zinkmangel wirkt negativ auf verschiedene Aspekte der Immunität, er führt zur beeinträchtigten oder gestörten Immunantwort und zur erhöhten Anfälligkeit für Infektionen. Ergänzungen von Zink können dazu beitragen, die Vorkommen, Dauer, Symptome und Genesung von Infektionen zu verringern. Dazu gehören Krankheiten, die durch Viren (z. B. Erkältung, Hepatitis C), Bakterien (z. B. Tuberkulose, Lungenentzündung), Parasiten (z. B. Malaria) und andere Erreger hervorgerufen werden. Ein Zinkmangel ist oftmals auch mit einer schweren oder anhaltenden Diarrhöe, Malabsorptions-Syndromen, entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa), chronischen Nierenerkrankungen und Alkoholproblemen verbunden.

 

Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) enthält mit die höchsten Zink-Konzentrationen im Körper. Die dort angesiedelten Betazellen sind an der Synthese, Reifung, Sekretion und Signalisierung von Insulin beteiligt. Bei Patienten mit Diabetes wurden geringe Zinkwerte im Pankreas festgestellt. Ein niedriger Zinkstatus wird beim Typ-2-Diabetes mit einer gestörten Insulinsekretion, verminderter Insulinsensitivität und erhöhten Entzündungs-Biomarkern in Verbindung gebracht. Eine gute Zinkversorgung kann für die Prävention und Therapie des Diabetes wichtig sein. Zinkergänzungen können die glykämische Kontrolle und kardiometabolische Gesundheit verbessern. Meta-Analysen zeigten, dass Ergänzungen von Zink die Blutzucker-Kontrolle, Insulinsensitivität und den Entzündungs-Marker hsCRP (hochsensibles C-reaktives Protein) bei Diabetikern und bei Personen mit einem hohen Diabetes-Risiko reduzieren können. Zinkergänzungen verringerten auch die kardiometabolischen Risikofaktoren, einschließlich der Verbesserung von Triglyzeriden, Gesamt- und LDL-Cholesterin.

 

Zink spielt außerdem eine entscheidende Rolle bei den Abwehrmechanismen gegen Krebs. Dazu gehört, dass Zink neben seinen Funktionen als Antioxidans und bei der Abwehr von DNA-Schäden eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von Immunreaktionen, Entzündungen, Zellsignalen, Apoptose (programmierter Zelltod) und Zellinvasion übernimmt. Vermindertes Zink im Serum wird mit vielen Krebsarten in Verbindung gebracht, darunter Lungen-, Brust-, Leber-, Magen-, Eierstock-, Dickdarm- und Prostatakrebs. Ergänzungen von Zink haben sich als vielversprechend erwiesen, um das Risiko der Entwicklung von Leber- und Brustkrebs zu verringern, sie könnten für Krebspatienten als adjuvante Therapie in Frage kommen. Hier müssen künftig weitere Untersuchungen durchgeführt werden, um den Nutzen einer erhöhten Zinkzufuhr zum Schutz vor Krebs zu ermitteln.

 

Zink spielt weiter eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und Funktion des zentralen Nervensystems, einschließlich der Neubildung von Nervenzellen (Neurogenese), der neuronalen synaptischen Aktivität und Plastizität (Anpassung des Gehirns an laufende Prozesse), Redox-Homöostase und Immunmodulation. Ein Zinkmangel wird mit einer Reihe von neurologischen Erkrankungen in Verbindung gebracht, darunter z. B. Alzheimer, Parkinson und Depressionen. In Meta-Analysen von klinischen Studien zeigte sich, dass Zinkergänzungen, als einzelne Gaben oder kombiniert mit antidepressiven Medikamenten, das Risiko von (klinischen) Depressionen verringern können.

 

Unser Tipp: Zink wird zur Nahrungsergänzung einzeln oder in Multi-Formeln, z. B. zur Stärkung des Immunsystems, Glukose-Stoffwechsels und der Stress-Balance, angeboten. Auf eine gute Bioverfügbarkeit sollte immer geachtet werden, Die organischen Formen Zinkpicolinat sowie -bisglycinat, -citrat und -glukonat sind besonders gut bioverfügbar.

 

Quelle: 
Liping Huang et al., Zinc. In: Advances in Nutrition, online 12.03.2025, doi: 10.1016/j.advnut.2025.100408

Ungesättigte Fettsäuren unterstützen bei Akne

Die mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren, vor allem EPA und DHA aus Fischölen, haben antientzündliche Wirkungen. Sie können auch zum Schutz vor Akne beitragen, wie eine neue Studie zeigt.

 

Die Akne ist eine häufige, entzündliche Hauterkrankung, von der vor allem die Talgdrüsen und Haarfollikel betroffen sind. In der Zeit der Pubertät sind viele Menschen leicht von der Akne mit Pickeln, Papeln und Pusteln betroffen, das kann etwa bis zum Alter von 30 Jahren anhalten. Durch eine erhöhte Sekretion der Talgdrüsen (Seborrhö) und verstärkte Verhornung des Plattenepithels (oberste Zellschicht) der Haarfollikel, bilden sich Mitesser (Komodo). Sie werden von Bakterien besiedelt, dadurch entzünden sich die Mitesser, und es entstehen eitrige Pickel. Der Verlauf der Akne kann durch die geeignete Hautreinigung, z. B. mit pH-neutralen Waschlotionen, und einer guten Ernährung unterstützt werden. Dazu gehört ein geringerer Verzehr von Zucker, Weißmehl- und Fleischprodukten. Einige Nahrungsmittel können den Akne-Zustand verschlechtern, z. B. Kuhmilch, Milchprodukte und Süßwaren, das kann jedoch individuell unterschiedlich sein und lässt sich durch eine Eliminationsdiät prüfen.

 

Allgemein wird bei der Akne eine gesunde, antientzündliche Ernährung empfohlen. Dazu gehören z. B. reichlich Gemüse, zuckerarmes Obst (z. B. Beeren, Grapefruits, Avocado, Melonen), hochwertige Pflanzenöle (z. B. Olivenöl), Leinsamen, Walnüsse und eine gute Versorgung mit Ballaststoffen. Es ist seit langem bekannt, dass mehrfach ungesättigte Fettsäuren, vor allem die Omega-3-Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) aus Fischölen (z. B. in Lachs, Hering, Makrele), antientzündliche Eigenschaften haben. Sie können auf proentzündlich wirkende Zytokine (Botenstoffe wie TNF-alpha, IL-1ß, IL-6) hemmend einwirken. EPA und DHA fördern außerdem die Bildung von Eicosanoiden (Gewebemediatoren), die sich von mehrfach ungesättigten Fettsäuren ableiten und an der Regulation von Entzündungen beteiligt sind.
 

 

Eine Gruppe chinesischer Forscher untersuchte in einer Studie die komplexe Beziehung zwischen der Akne und ungesättigten Fettsäuren, vor allem bei den Omega-3- und -6-Fettsäuren (z. B. Linolsäure). Dazu gehört auch das wichtige Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren (ideal 2:1 bis zu 4:1) in der Ernährung, wobei die Omega-6-Fettsäuren oftmals einen deutlich zu hohen Anteil haben und die Omega-3-Fettsäuren zu niedrig sind (10:1 oder noch höher). Die Forscher werteten relevante klinische (randomisierte, kontrollierte) Studien aus, um die Wirkungen von Ergänzungen mit ungesättigten Fettsäuren auf die Akne zu bewerten. Sie nutzten außerdem Informationen von 478.000 Personen aus zwei großen Gesundheits-Datenbanken (Großbritanniens UK Biobank, Finnlands FinnGen). Sie führten mit diesen Daten eine (genetische) Mendelsche Randomisierungs-Analyse durch, um kausale Zusammenhänge zwischen Fettsäure-Metaboliten im Serum und der Akne zu klären sowie mögliche regulatorische Schlüsselenzyme zu identifizieren. Die Ergebnisse bestätigten, dass Ergänzungen mit ungesättigten Fettsäuren den Zustand von Akne verbessern können.

 

In der Mendelschen-Randomisierungs-Analyse zeigten sich kausale Zusammenhänge zwischen bestimmten Serum-Metaboliten der ungesättigten Fettsäuren und Akne. Dabei wirkte sich die Omega-6-Fettsäure DGLA (Dihomo-Gamma-Linolensäure) als Risikofaktor für Akne aus, während sich die Omega-6-Fettsäure Arachidonsäure und die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA als Schutzfaktoren erwiesen. Genetisch vorhergesagte höhere DHA Spiegel und ihr erhöhter Anteil an den Gesamt-Fettsäuren waren signifikant mit einem geringeren Akne-Risiko verbunden. Dagegen waren höhere, genetisch bedingte Anteile an der pflanzlichen Linolsäure (Omega-6-Fettsäure) sowie ein höheres Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren mit einem erhöhten Akne-Risiko verbunden. Bei der Akne-Regulierung könnten außerdem bestimmte Enzyme, wie Delta-5- und Delta-6-Desaturase, eine Rolle spielen. Sie könnten bei der Biosynthese von mehrfach ungesättigten Fettsäuren eine Schlüsselrolle spielen und Entzündungen beeinflussen. Die Analysen zeigten außerdem, dass die Beziehungen zwischen den mehrfach ungesättigten Fettsäuren und der Akne vom Body-Mass-Index unabhängig waren.
 

 

Die Forscher ziehen das Fazit: Diese Studie liefert Nachweise für einen Zusammenhang zwischen den ungesättigten Fettsäuren und der Akne, sowohl aus klinischer als auch aus genetischer Sicht. Die Ergebnisse unterstreichen die Rolle von spezifischen ungesättigten Fettsäuren und den mit ihnen verbundenen Stoffwechsel-Enzymen bei der Entwicklung von Akne. Besonders die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA aus Fischölen scheinen eine schützende Wirkung vor Akne zu haben, während bestimmte Arten und besonders zu hohe Anteile der Omega-6-Fettsäuren im Verhältnis zu den Omega-3-Fettsäuren zur Akne beitragen können. Künftig sollten die Beziehungen zwischen den ungesättigten Fettsäuren und der Akne weiter untersucht werden.
 

 

Unser Tipp: Omega-3-Fettsäuren mit EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) werden in verschiedenen Kombinationen und Dosierungen angeboten. Auf eine gute Qualität (nachhaltiger Fischfang, hochgereinigt, gut bioverfügbar) sollte immer geachtet werden.
 

 

Quelle:
Li Zhang et al., Exploring clinical and genetic evidence in association between unsaturated fatty acids and acne. In: European Journal of Nutrition, online 19.032025, doi: 10.1007/s00394-025-03647-4.