Zink ist ein essentielles Spurenelement, das mit vielen Körperfunktionen verbunden ist, die für die Gesundheit sehr wichtig sind. In einem Review werden die Fortschritte der Zinkforschung vorgestellt. Schwerpunkte sind der Zinkstatus und Ergänzungen bei Infektionen, Diabetes, Krebs und neurologischen Erkrankungen.
Zink wurde in den frühen 1960er Jahren als essentielles Spurenmetall für den Menschen erkannt. Es hat wichtige Funktionen in der Struktur von Proteinen und ist Bestandteil von mehr als 300 Enzymen. Sie beeinflussen u. a. Wachstum, Knochengesundheit, Wundheilung, Hormonhaushalt und die kognitiven Funktionen. Zink ist auch für die normale Entwicklung und Funktion des Immunsystems unerlässlich, da Zink ein Cofaktor für viele Proteine ist, die an der Immunregulation beteiligt sind. Da Zink eine grundlegende Rolle für die Körperfunktionen hat, muss seine Konzentration angemessen sein. Zink wird im Körper nicht gespeichert, es muss daher regelmäßig mit der Nahrung aufgenommen werden. Gute Quellen sind Fleisch, Eier, Milch und Milchprodukte, dazu auch Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte und Nüsse.
Zink ist aus Fleischprodukten besser verfügbar, da seine Aufnahme von Phytaten (Form der Phytinsäure) beeinflusst wird, die z. B. in Getreide, Hülsenfrüchten und Nüssen enthalten sind. Phytate binden das Zink im Magen-Darm-Trakt, dadurch kann es nicht mehr vom Körper aufgenommen werden. Für Erwachsene wird daher der tägliche Zinkbedarf abhängig vom Phytat-Gehalt in der Nahrung angegeben. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für Männer ab 19 Jahren bis ins hohe Alter, je nach einem niedrigen, mittleren oder hohen Phytatanteil, die Aufnahme von 11 mg, 14 mg oder 16 mg Zink täglich. Frauen sollten entsprechend vom Phytatanteil 7 mg, 8 mg oder 10 mg Zink pro Tag aufnehmen. Eine Gruppe von Forschern aus den USA stellte in einem Review die neueren Erkenntnisse zu Zink und Mangel-Symptomen sowie die Beziehungen von Zink zum Immunsystem, zu Diabetes, Krebskrankheiten und neurologischen Störungen vor.
Der Zinkmangel kann durch eine geringe Zufuhr über die Nahrung, unzureichende Absorption, erhöhte Ausscheidung oder Mehrbedarf (z. B. bei schwangeren und stillenden Frauen) entstehen. Er wird u. a. mit verzögertem Wachstum, gestörter Wundheilung, Appetitlosigkeit, Dermatitis, Haarausfall (Alopezie), Unterfunktion der Keimdrüsen (Hypogonadismus) und beeinträchtigten Immunfunktionen in Verbindung gebracht. Ein schwerer Zinkmangel, der durch eine geringe Zinkzufuhr aus der Nahrung verursacht wird, kommt in den Industrieländern nur selten vor. Eine mildere Form des Zinkmangels dürfte dagegen häufiger entstehen. Da es keinen spezifischen Biomarker für den Zink-Status gibt, ist die Untersuchung eines geringeren Zinkmangels erschwert, dabei werden verschiedene Methoden eingesetzt (Blut-, Urin-, Haaranalysen). Ein Zinkmangel kann bei bestimmten Gruppen häufiger auftreten, dazu gehören z. B. Kinder und Jugendliche, Schwangere und Stillende, Vegetarier und besonders Veganer sowie ältere Erwachsene ab 65 Jahren.
Ein Zinkmangel wirkt negativ auf verschiedene Aspekte der Immunität, er führt zur beeinträchtigten oder gestörten Immunantwort und zur erhöhten Anfälligkeit für Infektionen. Ergänzungen von Zink können dazu beitragen, die Vorkommen, Dauer, Symptome und Genesung von Infektionen zu verringern. Dazu gehören Krankheiten, die durch Viren (z. B. Erkältung, Hepatitis C), Bakterien (z. B. Tuberkulose, Lungenentzündung), Parasiten (z. B. Malaria) und andere Erreger hervorgerufen werden. Ein Zinkmangel ist oftmals auch mit einer schweren oder anhaltenden Diarrhöe, Malabsorptions-Syndromen, entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa), chronischen Nierenerkrankungen und Alkoholproblemen verbunden.
Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) enthält mit die höchsten Zink-Konzentrationen im Körper. Die dort angesiedelten Betazellen sind an der Synthese, Reifung, Sekretion und Signalisierung von Insulin beteiligt. Bei Patienten mit Diabetes wurden geringe Zinkwerte im Pankreas festgestellt. Ein niedriger Zinkstatus wird beim Typ-2-Diabetes mit einer gestörten Insulinsekretion, verminderter Insulinsensitivität und erhöhten Entzündungs-Biomarkern in Verbindung gebracht. Eine gute Zinkversorgung kann für die Prävention und Therapie des Diabetes wichtig sein. Zinkergänzungen können die glykämische Kontrolle und kardiometabolische Gesundheit verbessern. Meta-Analysen zeigten, dass Ergänzungen von Zink die Blutzucker-Kontrolle, Insulinsensitivität und den Entzündungs-Marker hsCRP (hochsensibles C-reaktives Protein) bei Diabetikern und bei Personen mit einem hohen Diabetes-Risiko reduzieren können. Zinkergänzungen verringerten auch die kardiometabolischen Risikofaktoren, einschließlich der Verbesserung von Triglyzeriden, Gesamt- und LDL-Cholesterin.
Zink spielt außerdem eine entscheidende Rolle bei den Abwehrmechanismen gegen Krebs. Dazu gehört, dass Zink neben seinen Funktionen als Antioxidans und bei der Abwehr von DNA-Schäden eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von Immunreaktionen, Entzündungen, Zellsignalen, Apoptose (programmierter Zelltod) und Zellinvasion übernimmt. Vermindertes Zink im Serum wird mit vielen Krebsarten in Verbindung gebracht, darunter Lungen-, Brust-, Leber-, Magen-, Eierstock-, Dickdarm- und Prostatakrebs. Ergänzungen von Zink haben sich als vielversprechend erwiesen, um das Risiko der Entwicklung von Leber- und Brustkrebs zu verringern, sie könnten für Krebspatienten als adjuvante Therapie in Frage kommen. Hier müssen künftig weitere Untersuchungen durchgeführt werden, um den Nutzen einer erhöhten Zinkzufuhr zum Schutz vor Krebs zu ermitteln.
Zink spielt weiter eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und Funktion des zentralen Nervensystems, einschließlich der Neubildung von Nervenzellen (Neurogenese), der neuronalen synaptischen Aktivität und Plastizität (Anpassung des Gehirns an laufende Prozesse), Redox-Homöostase und Immunmodulation. Ein Zinkmangel wird mit einer Reihe von neurologischen Erkrankungen in Verbindung gebracht, darunter z. B. Alzheimer, Parkinson und Depressionen. In Meta-Analysen von klinischen Studien zeigte sich, dass Zinkergänzungen, als einzelne Gaben oder kombiniert mit antidepressiven Medikamenten, das Risiko von (klinischen) Depressionen verringern können.
Unser Tipp: Zink wird zur Nahrungsergänzung einzeln oder in Multi-Formeln, z. B. zur Stärkung des Immunsystems, Glukose-Stoffwechsels und der Stress-Balance, angeboten. Auf eine gute Bioverfügbarkeit sollte immer geachtet werden, Die organischen Formen Zinkpicolinat sowie -bisglycinat, -citrat und -glukonat sind besonders gut bioverfügbar.