Quercetin gehört zu den sekundären Pflanzenstoffen und hat viele Eigenschaften, um die Gesundheit zu unterstützen, es könnte auch antiallergisch wirksam sein. Bisher war Quercetin jedoch wenig bioverfügbar, die neueren Quercetin-Phospholipide zeigen nun verbesserte Wirkungen, das gilt auch bei Allergien.
Quercetin ist ein Flavonol aus der Gruppe der Flavonoide, die wiederum zu den Polyphenolen, eine der wichtigsten Familien der sekundären Pflanzenstoffe gehören. Quercetin ist in Obst und Gemüse, z. B. in Äpfeln, Beeren, Zwiebeln, Broccoli, grünem Blattgemüse, Schalotten, Nüssen und Samen enthalten. Quercetin ist auch ein Bestandteil in bestimmten Heilpflanzen, darunter Ginkgo biloba, Johanniskraut und Kanadischer Holunder. Quercetin hat antientzündliche, immunmodulatorische, antivirale und antioxidative Wirkungen. Es kann vermutlich auch Signalwege beeinflussen, die bei allergischen Entzündungen (Typ 2) eine Rolle spielen. Aufgrund dieser potenziellen antiallergischen Eigenschaften fand Quercetin in den letzten Jahren zunehmend mehr Aufmerksamkeit in der Forschung. In einem Review stellte eine Gruppe italienischer Forscher dazu die neuesten Erkenntnisse vor.
Quercetin hemmt die Degranulation der Mastzellen, ein Prozess, der bei Entzündungen und allergischen Reaktionen eine Rolle spielt. Quercetin senkt die Produktion von Histamin und entzündungsfördernden Zytokinen (Botenstoffen) und fördert die Homöostase des Immunsystems. Weiter tragen die antioxidativen Eigenschaften von Quercetin dazu bei, den oxidativen Stress zu dämpfen, der ein entscheidender Faktor bei allergischen Erkrankungen ist. Experimentelle Studien zeigten durchweg die Fähigkeit von Quercetin, allergische Reaktionen zu unterdrücken, typische Symptome (z. B. Niesen, Nasenjucken, Nasenausfluss, Verstopfung) zu lindern und Schleimhaut-Entzündungen (Typ 2) zu senken. Daraus könnte sich ein therapeutisches Potenzial für Asthma, Bindehautentzündungen, Ekzeme (atopische Dermatitis) und Nahrungsmittelallergien ableiten. Doch bisher gibt es nur wenige Studien am Menschen, in denen Quercetin einzeln oder speziell bei allergischen Beschwerden untersucht wurde. Berichtet wurde darin z. B. über verringerte Symptome und eine verbesserte Lebensqualität.
In früheren Studien hatte sich gezeigt, dass die Bioverfügbarkeit von Quercetin gering war. Daher wurde eine neue Formulierung auf der Basis von Lecithin (Phospholipide) entwickelt, z. B. Quercetin Phytosome™. Mit dieser natürlichen Verbindung ließ sich die Rate der Löslichkeit, Absorption, Stabilität und Verträglichkeit von Quercetin deutlich verbessern. Die Quercetin-Phospholipide wurden bereits in einigen Studien untersucht. An einer Studie nahmen 58 Patienten mit allergischem Asthma und allergischer Rhinitis teil, die in zwei Gruppen eingeteilt wurden. 30 Teilnehmer erhielten einen Monat lang Quercetin-Phospholipide (20 Personen à 200 mg, 10 à 100 mg pro Tag) zusammen mit der Standardtherapie. Zum Vergleich erhielten die anderen 28 Teilnehmer nur die Standardtherapie. Mit der Ergänzung von Quercetin-Phospholipiden zeigte sich eine deutlichere Abnahme der allergischen Symptome und verbesserte Atmungs- und Lungenfunktionen (PEF, FEV1). Die Teilnehmer mit der höheren Ergänzung von 200 mg Quercetin-Phospholipiden erreichten noch bessere Ergebnisse. Drei Teilnehmer nahmen mit 500 mg pro Tag noch höher dosierte Quercetin-Phospholipide ein, sie benötigten im Vergleich zur Kontrollgruppe weniger Notfall-Medikamente.
In einer anderen klinischen Studie untersuchte man die Auswirkungen einer vierwöchigen Einnahme von Quercetin-Phospholipiden bei allergischer Rhinitis (durch Pollen-Sensibilisierung). 66 erwachsene Patienten wurden in zwei Gruppen eingeteilt, eine Gruppe erhielt vier Wochen 200 mg Quercetin-Phospholipide pro Tag, die andere Gruppe zum Vergleich nur ein Placebo. Mit den Quercetin-Phospohlipiden verbesserten sich die Lebensqualität, der Schlaf und die körperlichen Symptome der Patienten. Die Veränderung im Schlaf und Körperzustand war zwar nach vier Wochen in beiden Gruppen signifikant, doch die Effekte waren mit Quercetin früher, schon in der ersten Behandlungswoche spürbar. z. B. mit dem Rückgang von Augen-Juckreiz. In einer weiteren Studie wurde die Antihistamin-Wirkung von Quercetin-Phospholipiden auf durch Histamin(-Injektion) ausgelöste Hautreaktionen und die Kapillarpermeabilität untersucht.
Eine Gruppe nahm drei Tage lang entweder 500 mg oder 250 mg Quercetin-Phospholipide täglich ein, während die Kontrollgruppe dies nicht tat. Die Quercetin-Ergänzung verringerte signifikant Quaddeln und Rötungen, den Mikrozirkulationsfluss und die Hautdicke an den Stellen der Histamin-Injektion, dies war bei der höheren Dosis stärker ausgeprägt. Die Kapillarfiltration (Stoffaustausch) war mit Quercetin-Phospholipiden ebenfalls signifikant geringer. Die Studie belegte die dosisabhängigen, Wirkungen von Quercetin-Phospholipiden und unterstrich ihre Sicherheit. Diese Ertebnisse deuten auf mögliche Anwendungen bei Erkrankungen hin, die mit der Ausschüttung von Histamin und der Bildung von Ödemen verbunden sind.
In weiteren Studien zeigten sich antientzündliche, antioxidative, senolytische und immunmodulatorische Eigenschaften von Quercetin-Phospholipiden. Bei 78 Personen mit chronischer Müdigkeit wurde über zwei Monate die Wirkung von Quercetin-Phospholipiden untersucht. 40 Teilnehmer nahmen täglich zweimal 250 mg Quercetin-Phospholipide ein, die anderen erhielten zur Kontrolle ein Placebo. Mit Quercetin-Phospholipiden zeigten sich signifikante Verbesserungen in Müdigkeit, Schlafqualität, Schrittzahl und Muskelleistung im Vergleich zur Placebo-Gruppe. Dies deutet darauf hin, dass Ergänzungen mit Quercetin-Phospholipiden typische Symptome der chronischen Müdigkeit wirksam lindern könnten. Es gibt weiter Hinweise darauf, dass Quercetin-Phospolipide zur Modulation von Arthrose und den dadurch bedingten Schmerzen beitragen könnten. Quercetin-Phospholipide waren im übrigen sicher, das galt auch für mögliche Wechselwirkungen und Kombinationen mit verschiedenen anderen Medikamenten und Mikronährstoffen.
Die Forscher ziehen das Fazit: Quercetin erwies sich als vielversprechender natürlicher Wirkstoff mit einem erheblichen Potenzial für die Therapie allergischer Erkrankungen. Das basiert vor allem auf seinen antientzündlichen, immunmodulatorischen und antioxidativen Eigenschaften. Bisher war die geringe Bioverfügbarkeit von Quercetin ein Nachteil für breitere therapeutische Anwendungen. Die neue Formulierung der Quercetin-Phospholipide zeigt deutliche Vorteile mit einer besseren Löslichkeit und Bioabsorption von Quercetin. Noch gibt es nur wenige Studien am Menschen, in denen die Quercetin-Phospholipide bei allergischen Erkrankungen untersucht wurden. Sie berichteten über positive Ergebnisse mit geringeren Symptomen und besserer Lebensqualität. Diese Beziehungen sollten künftig in größeren Studien weiter untersucht werden, um z. B. optimale Dosierungen zu ermitteln und die Therapie allergischer Krankheiten zu erweitern.
Unser Tipp: Quercetin Phytosome ist als Nahrungsergänzung erhältlich. Die sehr gut bioverfügbare Phytosome-Technologie wird auch auf andere natürliche Inhaltsstoffe angewendet, z. B. Berberin-Extrakt, Coenzym Q10, Curcumin, Grüntee, Resveratrol, Gingkgo, Mariendistel und Weihrauch-Extrakt.