Ungesättigte Fettsäuren unterstützen bei Akne

Die mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren, vor allem EPA und DHA aus Fischölen, haben antientzündliche Wirkungen. Sie können auch zum Schutz vor Akne beitragen, wie eine neue Studie zeigt.

 

Die Akne ist eine häufige, entzündliche Hauterkrankung, von der vor allem die Talgdrüsen und Haarfollikel betroffen sind. In der Zeit der Pubertät sind viele Menschen leicht von der Akne mit Pickeln, Papeln und Pusteln betroffen, das kann etwa bis zum Alter von 30 Jahren anhalten. Durch eine erhöhte Sekretion der Talgdrüsen (Seborrhö) und verstärkte Verhornung des Plattenepithels (oberste Zellschicht) der Haarfollikel, bilden sich Mitesser (Komodo). Sie werden von Bakterien besiedelt, dadurch entzünden sich die Mitesser, und es entstehen eitrige Pickel. Der Verlauf der Akne kann durch die geeignete Hautreinigung, z. B. mit pH-neutralen Waschlotionen, und einer guten Ernährung unterstützt werden. Dazu gehört ein geringerer Verzehr von Zucker, Weißmehl- und Fleischprodukten. Einige Nahrungsmittel können den Akne-Zustand verschlechtern, z. B. Kuhmilch, Milchprodukte und Süßwaren, das kann jedoch individuell unterschiedlich sein und lässt sich durch eine Eliminationsdiät prüfen.

 

Allgemein wird bei der Akne eine gesunde, antientzündliche Ernährung empfohlen. Dazu gehören z. B. reichlich Gemüse, zuckerarmes Obst (z. B. Beeren, Grapefruits, Avocado, Melonen), hochwertige Pflanzenöle (z. B. Olivenöl), Leinsamen, Walnüsse und eine gute Versorgung mit Ballaststoffen. Es ist seit langem bekannt, dass mehrfach ungesättigte Fettsäuren, vor allem die Omega-3-Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) aus Fischölen (z. B. in Lachs, Hering, Makrele), antientzündliche Eigenschaften haben. Sie können auf proentzündlich wirkende Zytokine (Botenstoffe wie TNF-alpha, IL-1ß, IL-6) hemmend einwirken. EPA und DHA fördern außerdem die Bildung von Eicosanoiden (Gewebemediatoren), die sich von mehrfach ungesättigten Fettsäuren ableiten und an der Regulation von Entzündungen beteiligt sind.
 

 

Eine Gruppe chinesischer Forscher untersuchte in einer Studie die komplexe Beziehung zwischen der Akne und ungesättigten Fettsäuren, vor allem bei den Omega-3- und -6-Fettsäuren (z. B. Linolsäure). Dazu gehört auch das wichtige Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren (ideal 2:1 bis zu 4:1) in der Ernährung, wobei die Omega-6-Fettsäuren oftmals einen deutlich zu hohen Anteil haben und die Omega-3-Fettsäuren zu niedrig sind (10:1 oder noch höher). Die Forscher werteten relevante klinische (randomisierte, kontrollierte) Studien aus, um die Wirkungen von Ergänzungen mit ungesättigten Fettsäuren auf die Akne zu bewerten. Sie nutzten außerdem Informationen von 478.000 Personen aus zwei großen Gesundheits-Datenbanken (Großbritanniens UK Biobank, Finnlands FinnGen). Sie führten mit diesen Daten eine (genetische) Mendelsche Randomisierungs-Analyse durch, um kausale Zusammenhänge zwischen Fettsäure-Metaboliten im Serum und der Akne zu klären sowie mögliche regulatorische Schlüsselenzyme zu identifizieren. Die Ergebnisse bestätigten, dass Ergänzungen mit ungesättigten Fettsäuren den Zustand von Akne verbessern können.

 

In der Mendelschen-Randomisierungs-Analyse zeigten sich kausale Zusammenhänge zwischen bestimmten Serum-Metaboliten der ungesättigten Fettsäuren und Akne. Dabei wirkte sich die Omega-6-Fettsäure DGLA (Dihomo-Gamma-Linolensäure) als Risikofaktor für Akne aus, während sich die Omega-6-Fettsäure Arachidonsäure und die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA als Schutzfaktoren erwiesen. Genetisch vorhergesagte höhere DHA Spiegel und ihr erhöhter Anteil an den Gesamt-Fettsäuren waren signifikant mit einem geringeren Akne-Risiko verbunden. Dagegen waren höhere, genetisch bedingte Anteile an der pflanzlichen Linolsäure (Omega-6-Fettsäure) sowie ein höheres Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren mit einem erhöhten Akne-Risiko verbunden. Bei der Akne-Regulierung könnten außerdem bestimmte Enzyme, wie Delta-5- und Delta-6-Desaturase, eine Rolle spielen. Sie könnten bei der Biosynthese von mehrfach ungesättigten Fettsäuren eine Schlüsselrolle spielen und Entzündungen beeinflussen. Die Analysen zeigten außerdem, dass die Beziehungen zwischen den mehrfach ungesättigten Fettsäuren und der Akne vom Body-Mass-Index unabhängig waren.
 

 

Die Forscher ziehen das Fazit: Diese Studie liefert Nachweise für einen Zusammenhang zwischen den ungesättigten Fettsäuren und der Akne, sowohl aus klinischer als auch aus genetischer Sicht. Die Ergebnisse unterstreichen die Rolle von spezifischen ungesättigten Fettsäuren und den mit ihnen verbundenen Stoffwechsel-Enzymen bei der Entwicklung von Akne. Besonders die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA aus Fischölen scheinen eine schützende Wirkung vor Akne zu haben, während bestimmte Arten und besonders zu hohe Anteile der Omega-6-Fettsäuren im Verhältnis zu den Omega-3-Fettsäuren zur Akne beitragen können. Künftig sollten die Beziehungen zwischen den ungesättigten Fettsäuren und der Akne weiter untersucht werden.
 

 

Unser Tipp: Omega-3-Fettsäuren mit EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) werden in verschiedenen Kombinationen und Dosierungen angeboten. Auf eine gute Qualität (nachhaltiger Fischfang, hochgereinigt, gut bioverfügbar) sollte immer geachtet werden.
 

 

Quelle:
Li Zhang et al., Exploring clinical and genetic evidence in association between unsaturated fatty acids and acne. In: European Journal of Nutrition, online 19.032025, doi: 10.1007/s00394-025-03647-4.