Curcumin kann auf die Gewichtsreduktion einwirken

 

Ein starkes Übergewicht wird durch anhaltendes Ungleichgewicht zwischen der Zufuhr an Energie und ihrem Verbrauch verursacht. Folgen sind eine übermäßige Fettansammlung und Funktionsstörungen im Fettgewebe, woraus weitere Krankheiten entstehen können. Ergänzungen von Curcumin könnten dazu beitragen, die Belastungen des Fettstoffwechsels zu verringern.

 

Weltweit nahmen die Vorkommen von starkem Übergewicht (Adipositas, ab BMI 30) in den letzten Jahrzehnten zu. Auch in Deutschland stieg der Anteil der Übergewichtigen stetig, er liegt jetzt bei rund 54 % in der erwachsenen Bevölkerung, Männer sind davon häufiger betroffen als Frauen. Der Anteil der Adipositas beträgt knapp 20 % für beide Geschlechter, und es gilt außerdem, dass Übergewicht und Adipositas im höheren Alter häufiger sind. Damit verbunden ist ein erhöhtes Risiko für viele Krankheiten, das gilt vor allem für den Typ-2-Diabetes, Störungen im Fettstoffwechsel (Dyslipidämie), die nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD), Herz-Kreislauf-Krankheiten und das polyzystische Ovarsyndrom (PCOS). Zu den Mechanismen, welche die Adipositas mit stoffwechselbedingten Krankheiten verbinden, gehört ein proentzündlicher Zustand.

 

Er geht mit dem übermäßigen Körperfett einher, das gilt besonders für das viszerale Fettgewebe in der Bauchregion. Es besteht aus hormonell aktiven Fettzellen, die sich um die dort liegenden Organe ansammeln. Die viszerale Adipositas führt zu chronischen, niedriggradigen Entzündungen durch die Bildung proentzündlicher Zytokine (TNF α, IL-6), zusammen mit einer Senkung des zirkulierenden Adiponektins (Gewebshormon).

 

Eine pflanzliche Ernährung oder auch einige pflanzliche Arzneimittel könnten zur Gewichtsreduktion beitragen. Sehr interessant ist dabei Kurkuma (Curcuma longa), das zur Familie der Ingwergewächse gehört. Durch antioxidative, entzündungshemmende, antikarzinogene, -diabetische und -hyperlipidämische Eigenschaften wird Kurkuma in Asien seit langem als traditionelles Heilmittel verwendet. Das enthaltene Curcumin, ein gelbes, kristallines, lipophiles Polyphenol, ist darin die bioaktivste Verbindung mit starken antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften. Es zeigte sich, dass Curcumin bei Krankheiten wie dem Metabolischen Syndrom, Typ-2-Diabetes, Hyperlipidämie (Störung im Fettstoffwechsel) und Alzheimer-Erkrankungen einige therapeutische Vorteile hat. Studien zeigten auch, dass Curcumin die Gewichtsabnahme fördern und Komplikationen im Zusammenhang mit Adipositas lindern kann.

 

Doch die Ergebnisse waren bisher nicht einheitlich. Das konnte z. B. daran liegen, dass Wirkungen von Curcumin durch eine geringe Bioverfügbarkeit und einer schlechten Absorption im Magen-Darm-Trakt sowie durch einen schnellen Stoffwechsel und Ausscheidung aus dem Körperkreislauf eingeschränkt werden. Die orale Bioverfügbarkeit von Curcumin in Nahrungsergänzungen wurden inzwischen mit verschiedenen Methoden verbessert, z. B. mit Phospholipid-Komplexen (erhöhte Wasserlöslichkeit des lipophilen Curcumins), Liposomen und Nanopartikeln. Eine Gruppe von Forschern aus Thailand führte dazu ein umfassendes Review und eine Meta-Analyse durch, um die Wirkung verschiedener Curcumin-Ergänzungen auf den Body-Mass-Index, das Körpergewicht, den Taillenumfang und den Grad der Adipositas sowie auf begleitende Krankheiten zu prüfen.

 

Für die Analyse konnten schließlich 50 Studien mit knapp 3.000 Teilnehmern ausgewertet werden. Die Ergebnisse zeigten, dass Curcumin-Ergänzungen mit einer signifikanten Verringerung des Body-Mass-Index, des Körpergewichts und des Taillenumfangs verbunden waren. Das galt besonders bei Erwachsenen mit Adipositas und dem Metabolischen Syndrom sowie bei der nichtalkoholischen Fettleber und dem polyzystischen Ovarsyndrom. Zusätzlich zu einem gesünderen Lebensstil könnte die Ergänzung von Curcumin eine Option für die Therapie dieser Patienten bzw. für die Gewichtsreduktion sein. Curcumin-Ergänzungen können durch ihre antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften die Gewichtsabnahme fördern und die mit Fettleibigkeit verbundenen Komplikationen verbessern. Der Nutzen von Curcumin-Ergänzungen scheint bei Erwachsenen mit Adipositas oder dem Typ-2-Diabetes am größten zu sein. Curcumin-Formeln mit einer erhöhten Bioverfügbarkeit sind wegen ihres größeren Behandlungseffekts zu bevorzugen.

 

Unser Tipp: Wir empfehlen Curcuminextrakte als Phytosom bzw. in der Verbindung mit Phosphatidylcholin (Hauptbestandteil der Zellmembranen), das für eine bessere Resorption und Bioverfügbarkeit sorgt.

 

Quelle: 
Chanita Unhapipatpong et al., The effect of curcumin supplementation on weight loss and anthropometric indices: an umbrella review and updated meta-analyses of randomised controlled trials. In: The American Journal of Clinical Nutrition, online 8.3.2023, doi: 10.1016/j.ajcnut.2023.03.006.