Die Ernährung, einschließlich verschiedener Mikro-Nährstoffe, beeinflusst entzündliche Prozesse im Körper.

 

Die Ernährung, einschließlich verschiedener Mikro-Nährstoffe, beeinflusst entzündliche Prozesse im Körper. Das kann dazu beitragen, das Risiko für chronische Krankheiten zu verringern.

 

Die Entzündung ist eine normale Reaktion des (unspezifischen) Immunsystems auf schädliche Eindringlinge in den Körper. Sind jedoch vermehrt chronische und oftmals unbemerkt verlaufende Entzündungen (geringen Grades) im Körper vorhanden, so gehört dies zu den grundlegenden Störungen bei der Entstehung und Entwicklung vieler chronischer Krankheiten. Entzündungen spielen eine Rolle im Stoffwechsel, sie sind z.B. bei starkem Übergewicht (Adipositas) häufiger vorhanden. Entzündungen niedrigen Grades sind auch ein Merkmal beim metabolischen Syndrom sowie bei Diabetes, Herz-Kreislauf- und Darm-Krankheiten.

 

Die Ernährung kann zu ineffektiven oder übermäßigen Entzündungsreaktionen beitragen, das gilt besonders für die bei uns weit verbreitete westliche Ernährungsweise. Typisch sind die oft ungünstigen Aufnahmen von Fetten mit zuviel gesättigten und zu wenig mehrfach ungesättigten Fettsäuren sowie von Kohlenhydraten mit zuviel Glukose. Komplexe Kohlenhydrate und Ballaststoffe werden dagegen zu wenig aufgenommen. Studien zeigten, dass ein hoher Konsum an Fett und Glukose nach dem Verzehr Entzündungsreaktionen hervorrufen können. Das kann die Entwicklung von Diabetes und kardiovaskulären Krankheiten beeinflussen. Weiter können Defizite, aber auch ein Übermaß an bestimmten Mikro-Nährstoffen zu entzündlichen Reaktionen beitragen. Das gilt beispielsweise für die unzureichende oder unausgewogene Versorgung mit den Vitaminen Folsäure, B1, B6, B12 und E  sowie dem Spurenelement Zink. Auch einige sekundäre Pflanzenstoffe, Flavonoide, Anthocyane und Catechine, können antientzündlich wirken. Eine gesunde Ernährung und eine gute Versorgung mit einer Reihe von antientzündlichen Mikro-Nährstoffen können zur Prävention und Kontrolle von niedrig-gradigen Entzündungen im Körper beitragen.

 

Quelle:
Anne M. Minihane et al., Low-grade inflammation, diet composition and health: current research evidence and its translation. In: British Journal of Nutrition, Online-Veröffentlichung vom 31.7.2015, doi: 10.1017/S0007114515002093.



Der Verzicht auf das Frühstück kann Diabetes (Typ 2) negativ beeinflussen.

 

Der Verzicht auf das Frühstück kann Diabetes (Typ 2) negativ beeinflussen. Die Insulin bildenden Beta-Zellen im Pankreas verlieren dadurch ihr „Gedächtnis“. In der dann längeren Periode zwischen dem Abendessen und der nächsten Mahlzeit „vergessen“ sie ihre vitale Aufgabe.

 

In den USA verzichten mehr und mehr Menschen auf das morgendliche Frühstück und nehmen ihre erste Tagesmahlzeit erst am Mittag ein. Diese Angewohnheit wurde bereits mit steigendem Übergewicht und Herz-Kreislauf-Problemen verbunden. Sie kann auch den Zustand von Diabetikern verschlechtern, wie nun eine israelische Studie zeigt. Das „Fasten“ bis zum Mittag  trägt nach dem Essen zu Blutzucker-Spitzen (postprandiale Hyperglykämie) bei und beeinträchtigt die Insulin-Antworten von Diabetikern (Typ 2) während des restlichen Tages. An der Studie nahmen 22 leicht übergewichtige Typ 2-Diabetiker teil (im Durchschnitt 57 Jahre alt). An zwei Tagen verzehrten die Teilnehmer mit ihrer Nahrung exakt die gleiche Anzahl von Kalorien und die gleichen ausgewogen zusammengestellten Mahlzeiten.

 

Der einzige Unterschied war, dass die Teilnehmer an einem Tag frühstückten und am anderen Tag bis zum Mittagessen fasteten. Gemessen wurden nach dem Essen für den Diabetes wichtige Faktoren, u.a. die Plasma-Glukose, Insulin, C-Peptid, freie Fettsäuren und Glukagon. Die Forscher gingen zunächst davon aus, dass der Verzicht auf das Frühstück zwar nicht gerade gesund, aber auch nicht sehr schädlich ist. Sie waren nach Auswertung der Daten überrascht, wie stark der Verzicht auf das  Frühstück den Glukose-Stoffwechsel verschlechterte. Ohne Frühstück hatten die Teilnehmer erhöhte Glukose-Werte von 268 mg/dl nach dem Mittagessen und von 298 mg/dl nach dem Abendessen gegenüber 192 mg/dl und 215 mg/dl nach dem identischen Mittag- und Abendessen am Frühstückstag.

 

Die Forscher erklären, dass die Insulin bildenden Beta-Zellen im Pankreas durch das fehlende Frühstück offenbar ihr Gedächtnis verlieren. Das beruht auf der verlängerten Zeitspanne zwischen dem Abendessen am Vortag und der Essenpause bis zum Mittagessen. Das galt auch dann, wenn zu den folgenden Mahlzeiten nicht mehr als üblich gegessen wurde. Die Beta-Zellen verlieren ohne Frühstück für eine ganze Weile ihre vitalen Aufgaben. Sie brauchen dann nach dem Mittagessen eine zusätzliche Zeit der Erholung. Das verursacht die geringe und verzögerte Insulin-Antwort und führt zur übermäßigen Erhöhung der Blutglukose-Werte, die auch den Rest des Tages noch anhalten.

 

Das Fasten bis zum Mittagessen erhöhte außerdem die Fettsäuren im Blut, das macht Insulin ineffektiv bei der Reduktion der Blutglukose-Werte. Die Studie zeigte, dass ein Frühstück die Glukose-Regulation den ganzen Tag hindurch positiv beeinflusst. Diabetiker sollten daher auf ein gesundes Frühstück nicht verzichten.

 

Quelle:
Daniela Jakubowicz et al., Fasting until noon triggers increased postprandial Hyperglycemia and impaired Insulin response after lunch and dinner in individuals with type 2 diabetes: A randomized clinical trial. In: Diabetes Care, Online-Veröffentlichung vom 28.7.2015.


Körperliche Bewegung und eine für die Knochen gesunde Ernährung sind eine gute Basis, um der Osteoporose vorzubeugen.

Körperliche Bewegung und eine für die Knochen gesunde Ernährung sind eine gute Basis, um der Osteoporose vorzubeugen. Dazu gehört auch die ausreichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D.

 

Rund ein Viertel der Bevölkerung über 50 Jahre, ca. 6.5 Millionen Frauen und ca. 1,3 Millionen Männer sind von Osteoporose betroffen. Die Krankheit verringert nach und nach die Knochendichte, und die Mikrostruktur des Knochens wird zerstört. Das führt zu einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche. Jährlich erleiden rund 4 bis 5 % der Osteoporose-Kranken einen Knochenbruch. Damit wird auch die Lebensqualität und Unabhängigkeit im höheren Alter beeinträchtigt.

 

Für gesunde Knochen sind neben hochwertigen Proteinen eine gute Versorgung mit Kalzium und Vitamin D besonders wichtig, das gilt auch bei Osteoporose. Ältere Erwachsene können mit der guten Versorgung von Vitamin D Stürzen und Knochenbrüchen vorbeugen bzw. deren Auftreten und Häufigkeit verringern. Mit zunehmendem Alter lässt die Bildung von Vitamin D über die Sonneneinwirkung auf die Haut nach, auch der Aufenthalt im Freien ist oft geringer. Bei Osteoporose besteht ein Mehrbedarf an Vitamin D und Kalzium, der über die Ernährung allein nicht immer zu decken ist. Es ist z.B. reichlich in Hering, Sardellen und Heilbutt enthalten, die jedoch eher wenig gegessen werden. Bei Osteoporose sollte Vitamin D täglich mit bis zu 50 mcg aufgenommen werden. Auch bei Kalzium ist die die täglich empfohlene Dosis dann mit 1.500 mg etwas höher als bei Gesunden. Kalzium ist vor allem in Milchprodukten, Gemüse (Grünkohl, Broccoli, Lauch) und bestimmten Mineralwässern reichlich vorhanden. Zur Knochenstärkung können weiter gute Aufnahmen von Vitamin C, K, B2 und B6 beitragen.

 

Eine neue Studie stellt die optimale Ernährung zur Stärkung der Knochenmineraldichte vor. Neben der relevanten Literatur wurden Daten der Rotterdam-Studie mit rund 5.000 Teilnehmern ab 55 Jahren ausgewertet. Durch eine ausführliche Ernährungsbefragung konnten verschiedene Ernährungsgruppen bestimmt und zur Knochenmineraldichte in Beziehung gesetzt werden. Daraus wurde eine für die Knochen günstige Ernährung ermittelt. Dazu gehören Gemüse, Obst, Fisch, Vollkorn, Hülsenfrüchte, Bohnen und Milchprodukte. Schlechter bewertet wurden Fleisch und industriell verarbeitete Lebensmittel, einschließlich von Süßwaren. Im Vergleich zu Empfehlungen für eine allgemein gesunde Ernährung (z.B. der WHO) hatte eine Ernährung mit diesen Komponenten eine deutlich stärkere Verbindung zur Knochendichte (bis zum Dreifachen größer). Unterschiedlich ist vor allem die stärkere Empfehlung von Milchprodukten, die für gesunde Knochen stärker berücksichtigt werden sollten.

 

Der knochenstärkende Effekt dieser Ernährung war durch Kalzium allein nicht erklärbar. Auch andere Komponenten der Nahrung spielen dabei eine ergänzende Rolle. Die Ernährungsbefragung zeigte jedoch auch, dass viele Teilnehmer nur wenig Fisch und Gemüse aßen. Natürlich können fehlende Mikro-Nährstoffe auch mit Nahrungsergänzungen zugeführt werden. Das kann z.B. bei Kalzium und Vitamin D sinnvoll sein, wenn die mit der Ernährung aufgenommenen Mengen nicht ausreichend sind. Außerdem gibt es gut zusammengestellte Multi-Präparate, die alle Mikro-Nährstoffe enthalten, die für einen gesunden Knochenbau wichtig sind.

 

Quelle:
E. A. L. de Jonge et al., Development of a Food Group-Based Diet Score and Its Association with Bone Mineral Density in the Elderly: The Rotterdam Study. In: Nutrients Vol. 7. Nr. 8, 2015, S. 6974-6990, doi: 10.3390/nu7085317.  



Eine Auswertung von sieben Studien zeigt den Einfluss von Vitamin D-Ergänzungen auf die Muskelkraft bei gesunden, jungen Menschen.

 

Eine Auswertung von sieben Studien zeigt den Einfluss von Vitamin D-Ergänzungen auf die Muskelkraft bei gesunden, jungen Menschen.

 

Vitamin D kann auch auf die Muskelkraft einwirken. Frühere Studien untersuchten diese  Beziehung jedoch vor allem an älteren Frauen und gebrechlichen Menschen. Englische Mediziner der Queen Mary University in London führten nun eine Literaturrecherche durch und untersuchten die Beziehung von Vitamin D zur Muskelkraft bei Jüngeren, die ein sportliches Training machten. Sieben qualitativ gute Studien konnten in die Analyse einbezogen werden. Enthalten waren darin die Daten von 310 jungen Erwachsenen im Alter von 21 bis zu 31 Jahren, davon waren zwei Drittel Frauen.

 

Die Teilnehmer/innen nahmen entweder an einem athletischen oder auch an einem nicht-athletischen Training teil. Die Studienzeiten reichten von vier Wochen bis zu sechs Monaten. Je nach dem angewendeten Studienkonzept wurde Vitamin D in verschiedenen, im Vergleich zu den üblichen Tagesdosen erhöhten Mengen eingenommen. Dabei reichte die Spanne von 100 mcg pro Tag bis zu 1.500 mcg pro Woche (das entspricht 214 mcg pro Tag). Die Wirkung von Vitamin D wurde mit einem Placebo verglichen, das die jeweiligen Kontrollgruppen erhalten hatten.

 

Die Auswertung der Studie zeigte im Vergleich, dass die Ergänzung von Vitamin D signifikant die Muskelstärke in den oberen und unteren Gliedmaßen verbessern konnte. Für die Forscher bleibt nun noch genauer zu prüfen, wie sich Vitamin D auf die Muskelkraft auch unter anderen Bedingungen auswirkt, z.B. bei sportlichen Ausdauerleistungen und maximalen Kraftanforderungen.

 

Quelle: Peter B. Tonlinson et al., Effects of vitamin D supplementation on upper and lower body muscle strength levels in healthy individuals. A systematic review with meta-analysis. In: Journal of Science and Medicine in Sport Vol. 18, Nr. 5, 2015, S. 575-580, doi: 10.1016/j.hsams.2014.07.022.



Der Kalorienabbau ist beim Abnehmen am wichtigsten

 

Zum Abnehmen wird neben der Kalorienrestriktion in der Regel auch mehr körperliche Bewegung empfohlen. Die Beziehung ist jedoch lange nicht so stark, wie viele Menschen glauben.

 

Die körperliche Aktivität trägt zu Gesundheit und Fitness bei. Sie verbessert die Stimmung und beugt u.a. Herzkrankheiten, Diabetes und Krebs vor. Leider hilft sie nicht so sehr beim Abnehmen, wie zwei US-amerikanische Forscher zeigen. Nach jahrelanger Forschung über die Beziehungen zwischen Körperbewegung und Gewichtsverlust stellen sie die bisherigen Ansichten über den besten Weg zur Gewichtsabnahme in Frage. Anfangs glaubten sie selbst, dass die Körperbewegung ein Schlüssel zum Abnehmen ist. Doch viele Studien zeigten, dass durch die Steigerung der Körperaktivität auch der Appetit ansteigt. Man kompensiert dies, indem man mehr Nahrung zu sich nimmt. Ihr Fazit lautet daher: Mit oder ohne erhöhte Körperaktivität bleibt der Schlüssel zur Gewichtsabnahme die Kontrolle von Kalorien. Es gibt nur einen wirksamen Weg, Gewicht zu verlieren: Weniger essen und damit weniger Kalorien aufzunehmen.

 

Die Forscher führen als Beleg zahlreiche Studien an, die zeigen, dass es zwischen der Aufnahme von Energie und der Veränderung des Körpergewichts keine oder nur geringe Beziehungen gibt. Der Nahrungs- und Getränkeindustrie sei es in den letzten Jahren aber gelungen, die Aufmerksamkeit von der Kalorienaufnahme abzulenken. Sie hat stattdessen die Ansicht gefördert, dass eine fehlende oder zu geringe Körperbewegung der Hauptgrund für das Übergewicht ist. Einige Studien zeigten jedoch ein ganz anderes Bild: Der Sport bringt bei der Kalorien-Restriktion nahezu den gleichen Gewichtsverlust wie die Kalorien-Restriktion allein.

 

Jedenfalls reichen die üblichen Empfehlungen für körperliche Aktivitäten für die Mehrheit der Bevölkerung, z.B. dreimal pro Woche 1 Stunde Aerobic zu machen, nicht aus, um die nennenswerte Verbrennung von mehr Kalorien zu erreichen. Auch wenn dies für viele Menschen  enttäuschend sein mag, es kann zu hohe Hoffnungen auf den „Gewinn“ von Sport beim Kalorienabbau wieder auf ein normales Maß zurechtrücken. Natürlich raten die beiden Forscher nicht davon ab, für die gute Gesundheit Sport zu treiben. Sie empfehlen jedoch, sich beim Abnehmen stärker auf den Kalorienabbau zu konzentrieren.

 

Wir setzen noch hinzu: Beim Kalorienabbau sollte man darauf achten, dass wichtige Vitamine und Mineralstoffe in ausreichenderMenge aufgenommen werden. Nahrungsergänzungsmittel können z.B. mit gut zusammengestellten Multipräparaten dazu beitragen, trotz Kalorienrestriktion alle wichtigen Mikro-Nährstoffe aufzunehmen.

 
Quelle:
A. Luke und R. S. Cooper, Physical activity does not influence obesity risk: time to clarify the public health message. In: International Journal of Epidemiology Vol. 42, Nr. 6, 2015, S. 1831, doi: 10.1093/ije(dyt159.


Eine US-amerikanische Studie zeigt, dass die Konsumenten von Nahrungsergänzungsmitteln sich über den Nutzen der Präparate bewusst sind.

 

Eine US-amerikanische Studie zeigt, dass die Konsumenten von Nahrungsergänzungsmitteln sich über den Nutzen der Präparate bewusst sind. Sie nehmen sie, um mögliche Versorgungslücken an Mikro-Nährstoffen zu schließen.

Viele Ernährungsstudien über die Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen zeigen für verschiedene Mikro-Nährstoffe immer wieder einige Defizite auf. Nährstoff-Ergänzungen werden daher von vielen Menschen genutzt, um die Aufnahmen an wichtigen Mikro-Nährstoffen zu verbessern. Einige Fachleute aus der Medizin und Ernährung sind mit ihren Empfehlungen von Nahrungsergänzungen eher zurückhaltend, da sie davon ausgehen, dass man mit einer gesunden Ernährung alle wichtigen Mikro-Nährstoffe zuführen kann. Sie vertreten die Ansicht, dass Nahrungsergänzungen nicht als einfaches Mittel genutzt werden sollten, um Lücken in der Ernährung zu füllen.

 

Dafür sollte die verbesserte Ernährung im Vordergrund stehen. Allerdings empfehlen sie die Einnahme von Mikro-Nährstoffen bei einer Unterversorgung oder einem Mehrbedarf, der aus verschiedensten Gründen entstehen kann und dann mit der Ernährung oft nicht mehr zu decken ist. Häufig wird auch befürchtet, dass die Nutzer von Nahrungsergänzungen eventuell zu hohe Dosen an einzelnen Mikro-Nährstoffen aufnehmen könnten. Studien über den Konsum von Nahrungsergänzungsmitteln zeigen jedoch, dass die Nutzer sich oft gut ernähren und auch ansonsten eine gesunde Lebensweise bevorzugen. Nahrungsergänzungen sind für sie nur ein Aspekt unter mehreren, ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit zu verbessern. Auch die Nachweise von Überdosierungen sind relativ gering.


Eine neue Studie bestätigt jetzt einmal mehr das Verantwortungsbewusstsein der Konsumenten von Nahrungsergänzungen. 2.159 US-Amerikaner nahmen an der Befragung teil. Sie gaben Auskunft über ihre Einstellungen zum Nutzen von Multi-Vitamin-Präparaten, z.B. zu Kalzium- und/oder Vitamin D-Ergänzungen und anderen Mikro-Nährstoffen. 90% der Befragten stimmten zu, dass Mikro-Nährstoffe den Bedarf decken können, wenn die wünschenswerten Aufnahmen mit der Ernährung allein nicht erreicht werden. 80% waren auch der Ansicht, dass Nährstoff-Ergänzungen eine gesunde Ernährung oder Lebensweise nicht ersetzen sollten. 82% meinten außerdem, dass man über die Nutzung von hochdosierten Mikro-Nährstoffen mit seinem Therapeuten sprechen sollte.

 

Die Forscher ziehen aus dieser Befragung das Fazit, dass die große Mehrheit der Konsumenten weiß, dass sich mit Multivitaminen und anderen Mikro-Nährstoffen Versorgungslücken schließen lassen. Sie wissen auch, dass dies kein Ersatz für andere gesunde Verhaltensweisen einschließlich der Ernährung ist.

 

Quelle: Annette Dickinson et al., Consumer attitudes about the role of multivitamins and other dietary supplements: report of a survey. In:  Nutrition Journal Vol. 14:66, Online-Veröffentlichung vom 2.7.2015, doi: 10.1186/s12937-015-0053-9.


Die Mehrzahl der Briten, Deutschen und US-Amerikaner ist davon überzeugt, dass sie sich gesund und optimal ernähren. Leider entspricht das nicht immer der Realität.

 

Die Mehrzahl der Briten, Deutschen und US-Amerikaner ist davon überzeugt, dass sie sich gesund und optimal ernähren. Leider entspricht das nicht immer der Realität, wie die Zahl der auch von der Ernährung abhängigen, chronischen Krankheiten in den drei Ländern zeigt.

 

Gesundheit und Ernährung sind immer beliebte Themen, jeder hat selbstverständlich eine Meinung dazu, liest, spricht und diskutiert gern darüber. Dennoch zeigt jetzt eine Studie, dass über die gesunde Ernährung eine Menge an Konfusion herrscht und gute Informationen nicht immer leicht zu finden sind. Trotz einem Überfluss an Informationen wissen viele Menschen nicht genau, was unsere Nahrung wirklich an Inhaltsstoffen enthält, welche Lebensmittel gute Quellen für bestimmte Nährstoffe sind und warum wir spezifische Mikro-Nährstoffe für unsere Gesundheit brauchen.

 

In einer Studie, durchgeführt von der „Global Nutrition Health Alliance“ (GNHA) mit 3.030 Teilnehmern aus Deutschland, Großbritannien und den USA, bewerteten 72% ihre Ernährung als gesund und optimal. Zieht man aus diesen drei Ländern jedoch die Vorkommen der von der Ernährung mit abhängigen, chronischen Krankheiten heran, dann wird die Differenz schnell klar. Die Höhe der Erkrankungen stimmt mit dem Glauben an die eigene gesunde Ernährung oft nicht überein und wird deutlich überschätzt. In der Studie wurde u.a. nach der Versorgung mit wichtigen Schlüssel-Nährstoffen gefragt. 52% der Teilnehmer glaubten, dass sie alle wichtigen Mikro-Nährstoffe für eine gesunde Ernährung allein aus ihren Nahrungsquellen aufnahmen.

 

Über 77% der Befragten sagten, dass sie sich z.B. speziell der Bedeutung von Omega-3-Fettsäuren aus Fischölen für die Gesundheit bewusst sind. 65% der US-Amerikaner, 34% der Deutschen und 23% der Briten waren sich jedoch nicht sicher, ob sie genügend gesunde Fettsäuren mit ihrer Ernährung aufnahmen.

 

Von den befragten Deutschen nahmen nur 24% eine Ergänzung von Omega-3-Fettsäuren und nur 31% eine Ergänzung von Vitamin D ein. Beides sind Mikro-Nährstoffe, an denen es in der Ernährung häufig fehlt. Für die Mediziner ist dies ein deutlicher Nachweis, dass es nicht ausreicht, nur eine gesunde Ernährung zu propagieren. Sie wollen in weitere Studien nun genauer klären, wie der Unterschied zwischen der selbst eingeschätzten, gesunden Ernährung und der Realität auf dem Teller aussieht. Das könnte ihrer Ansicht nach auch die Diskussion über die Rolle von Vitamin- und Mineralstoff-Ergänzungen als Teil einer gesunden Ernährung verbessern.

 

Quelle: Theresa Dolge, Survey Reinforces Need for Further Understanding of Dietary Deficiencies and the Ability of Adults to Achieve Optimum Nutrition through Food Sources Alone. Pressemitteilung der Global Nutrition & Health Alliance, 8. September 2015.


Vitamin D kann das Asthma-Risiko bei Kindern verbessern

 

Kinder und Jugendliche, die an Asthma leiden, könnten von Vitamin D profitieren. Eine Meta-Analyse zeigt, dass Gaben von Vitamin D das Risiko für eine Verschlimmerung des Asthmas um bis zu 74 % senken konnten.

 

Millionen von Menschen leiden weltweit unter Asthma, Kinder sind davon besonders betroffen. Bei Asthma sind die Atemwege der Lungen entzündet und verengt, bei den Anfällen entsteht Atemnot. Die Asthma-Ursachen sind noch nicht restlos geklärt. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um eine Kombination von genetischer Veranlagung und Reaktionen auf Umweltbelastungen, z.B. durch Allergene, Zigarettenrauch und Luftverschmutzung. Beschwerden der Atemwege in den Nasen-Nebenhöhlen, im Rachen und in den Lungen, die durch Viren oder Bakterien hervorgerufen werden, können für Asthmatiker besonders gefährlich sein.

 

Seit vielen Jahren untersuchen Forscher die gesundheitlichen Wirkungen von Vitamin D. Es ist in der Kombination mit Kalzium ein wichtiges Vitamin für die Knochengesundheit, hat aber auch allein eine Reihe von wichtigen gesundheitlichen Funktionen. Dazu gehört u.a. der Einfluss auf Atemwegs-Infektionen, jedoch waren die Ergebnisse dazu bisher nicht einheitlich. Eine neuere Studie zeigte z.B., dass Vitamin D beim Schutz vor akuten Atemwegs-Infektionen eine Rolle spielen kann, indem es im Körper die Bildung von natürlich agierenden Antibiotika erhöht. Chinesische Forscher untersuchten nun in einer Meta-Analyse die Wirkung von Vitamin D auf Atemwegs-Infektionen und Asthma bei Kindern und Jugendlichen im Alter von bis zu 18 Jahren. Sieben kontrollierte klinische Studien konnten in die Auswertung einbezogen werden.

 

Verglichen wurde jeweils die Gabe von Vitamin D mit einer Kontrollgruppe, die entweder ein Placebo einnahm oder keine Intervention erhielt. Die Auswertung zeigte, dass Vitamin D auf die Atemwegs-Infektionen von ansonsten gesunden Kindern keinen statistisch signifikanten Einfluss hatte. Von den Vitamin D-Ergänzungen profitierten jedoch die Kinder, die vorher die Diagnose Asthma erhalten hatten. Bei ihnen führte das Vitamin D zu einem um bis zu 74 % geringeren Risiko, dass sich das Asthma verschlimmerte. Da die Studien jedoch relativ heterogen waren, sollten diese Ergebnisse in weiteren Untersuchungen überprüft werden.

 

Quelle: Limin Xiao et al., Vitamin D supplementation for the prevention of childhood acute respiratory infections: a systematic review of randomized controlled trials. In: British Journal of Nutrition, Vol. 114, Nr. 7, 2015, doi: 10.1017/S000711451500207X.

 



Noch fehlt es an Informationen über die Versorgung mit Makro- und Mikro-Nährstoffen bei Veganern.

 

Noch fehlt es an Informationen über die Versorgung mit Makro- und Mikro-Nährstoffen bei Veganern. In einer kleinen Studie wurde daher ihre Aufnahme von Nährstoffen aus der Nahrung und Nahrungsergänzungen genauer bestimmt.

 

70 Veganer im Alter von 18 bis zu 61 Jahren, die sich seit mindestens einem Jahr vegan ernährten, nahmen an der dänischen Studie teil. Vier Tage lang, an je zwei Arbeits- und zwei Wochenendtagen, wurde ihre Ernährung sowie die Einnahme von Nahrungsergänzungen genau aufgezeichnet. Daraus wurden dann für jeden Teilnehmer die tägliche Aufnahme von Makro- und Mikro-Nährstoffen berechnet. Diese Ergebnisse wurden mit denen von 1.257 Personen der gleichen Altersgruppe verglichen, die sich mit einer gemischten, fleischhaltigen Kost ernährten. Außerdem verglich man die Nährstoff-Aufnahmen der Veganer mit den in Dänemark geltenden Empfehlungen für die täglichen Aufnahmen an Makro- und Mikro-Nährstoffen (Nordic Nutrition Recommendations).

 

Bei allen untersuchten Nährstoffen unterschieden sich die Werte der Veganer deutlich von der allgemeinen dänischen Bevölkerung. Eine Ausnahme machten nur die Energieaufnahme von Frauen und die Zufuhr von Kohlenhydraten bei Männern. Die Veganer erreichten allgemein eine bessere Versorgung bei Zucker, Natrium, Ballaststoffen und Fettsäuren, auch ihr Verhältnis der mehrfach ungesättigten zu den gesättigten Fettsäuren war günstiger. Bei den Proteinen schnitten sie allerdings schlechter als die Fleischesser ab. Bei einigen wichtigen Mikro-Nährstoffen war die Versorgung bei den Veganern ebenfalls nicht ausreichend.

 

Rund die Hälfte nahm zu wenig Vitamin A auf, das vorwiegend in tierischen Lebensmitteln enthalten ist. Zu gering waren oft auch die Aufnahmen der Vitamine D sowie von B2 und B12. Jod war ebenfalls zu gering, vermutlich weil die Veganer kein oder nur wenig jodiertes Salz und Fisch aßen. Auch ihre Selenwerte waren oft zu niedrig. Unterschiede zwischen Männern und Frauen gab es bei Eisen und Kalzium. Frauen waren damit nicht ausreichend versorgt, die Männer lagen im Bereich der Empfehlungen. Dennoch könnte auch bei ihnen die Absorption von Eisen und Kalzium nicht ausreichend sein, weil beide Mineralstoffe aus pflanzlichen Lebensmitteln schlechter bioverfügbar sind.

 

Die Veganer waren jedoch sehr gut mit Vitamin C versorgt. Damit könnte eventuell die schlechte Bioverfügbarkeit von Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln kompensiert werden. Zink wurde zwar von den Veganern ausreichend aufgenommen, es kann aber in seinen Funktionen beeinträchtigt werden, wenn, wie bei vielen Veganern der Fall, zu wenig Vitamin A aufgenommen wird.

Insgesamt entsprachen die Nährstoff-Aufnahmen bei den Makro-Nährstoffen, abgesehen von den Proteinen, allgemein den dänischen Nährstoff-Empfehlungen. Bei den Mikro-Nährstoffen waren die Veganer jedoch mit einigen wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen weniger gut versorgt. Da sich viele Mikro-Nährstoffe auch untereinander beeinflussen bzw. voneinander abhängig sind, sollten Veganer besonders auf eine gute Versorgung mit diesen wichtigen Nährstoffen achten. Sie könnten mögliche Defizite eventuell auch mit Nahrungsergänzungen ausgleichen.

 

Quelle:
Nadja B. Kristensen et al., Intake of macro- and micronutrients in Danish vegans. In: Nutrition Journal Nr. 14, 2015, S. 115, doi: 10.1186/s12937-015-0103-3.



Multi-Vitamine und Mineralstoffe bei gesunden Erwachsenen

 

Oft heißt es, gesunde Menschen, die sich gut ernähren, brauchen keine Nahrungsergänzungen. Eine australische Studie zeigt, auch Gesunde können von der Einnahme von Multi-Nährstoff-Präparaten profitieren.

 

58 gesunde Erwachsene im Alter von 18 bis zu 39 Jahren nahmen an der (randomisierten, doppelblinden) Studie teil. Zu Beginn wurden bei allen Teilnehmen die Stimmungen, die kognitiven Funktionen und dazu auch verschiedene Biomarker im Blut untersucht. Vier Wochen lang erhielt dann die eine Hälfte der Teilnehmer täglich ein Präparat mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Es enthielt neben den B-Vitaminen (B1, B2, B6, B12, Niacin, Pantothensäure, Folsäure, Biotin) auch Vitamin C, Kalzium, Magnesium und Zink. Dabei waren einige Nährstoffe teilweise etwas höher dosiert als es die täglichen Empfehlungen vorgeben. Die andere Hälfte der Teilnehmer nahm in der gleichen Zeit zum Vergleich nur ein Placebo ein.

 

Nach vier Wochen zeigte sich, dass sich bei den Teilnehmern mit den Multi-Nährstoffen zwar nicht die kognitiven Funktionen, jedoch die Stimmungen verbessert hatten. Sie fühlten sich weniger depressiv und niedergeschlagen. In ihrem Blut waren vor allem die Werte für die Vitamine B6 und B12 angestiegen, dagegen hatte sich das im Übermaß schädlich wirkende Homocystein verringert. Auch die Folatwerte in den roten Blutzellen hatten sich leicht verbessert. Die Mediziner führen diese Wirkungen u.a. auf die verbesserte Zufuhr der B-Vitamine zurück, die eine wichtige Rolle sowohl bei den Hirnfunktionen als auch bei der Senkung von Homocystein spielen. Vermutlich spielen aber auch weitere Faktoren bei diesen Wirkungen eine Rolle.

 

Für die Forscher ist mit dieser Studie bestätigt, dass sich bereits bei relativ kurzfristigen Einnahmen von Vitaminen und Mineralstoffen auch bei gesunden Erwachsenen bestimmte Funktionen im Körper verbessern lassen.

 

Quelle: David J. White et al., Effects of Four-Week Supplementation with a Multi-Vitamin/Mineral Preparation on Mood and Blood Biomarkers in Young Adults: A Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Trial. In: Nutrients Nr. 7, 2015, S. 9005-9017, doi: 10.3390/nu7115451.