Zwischen dem Verzehr von Vollkornprodukten und dem Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten gibt es eine deutliche und von der aufgenommenen Menge abhängige Beziehung.

 

Zwischen dem Verzehr von Vollkornprodukten und dem Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten gibt es eine deutliche und von der aufgenommenen Menge abhängige Beziehung.

 

Ein hoher Konsum von Vollkorkprodukten in der Ernährung wird allgemein mit einem geringeren Risiko für Diabetes Typ 2 und kardiovaskulären Krankheiten verbunden. Bisher waren aber die Empfehlungen, wieviel Vollkornwaren und welche Getreidearten bevorzugt werden sollten, um solche Krankheitsrisiken zu senken, oftmals zu unklar und zu wenig einheitlich. In einer Mega-Analyse wurden daher 45 (prospektive) Studien aus Europa, den USA und Asien über die Beziehungen von Vollkornprodukten zum Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten ausgewertet.

 

Das Ergebnis zeigte, dass der Verzehr von Vollkorn-Lebensmitteln das Krankheitsrisiko, abhängig von der Dosis, senken konnte. Stieg der tägliche Verzehr um 90 Gramm Vollkornprodukte an, dann sank das Risiko für die koronare Herzkrankheit um 19 %, für Schlaganfälle um 12 % und für kardiovaskuläre Krankheiten um 22 %. Analysiert wurde auch das Verhältnis zum Krebsrisiko, das sank bei mehr Vollkorkprodukten um 15 %. Auch die Sterblichkeitsraten (aufgrund aller Krankheiten) waren bei einem hohen Vollkornverzehr um 18 % verringert. Die Risikosenkung galt jeweils im Vergleich zu den Teilnehmern, die regelmäßig keine oder nur sehr wenig Vollkornprodukte aßen. 90 g Vollkorn entsprachen drei Portionen, z.B. zwei Scheiben Brot und einer kleinen Schüssel mit Cerealien oder eineinhalb Stücken Fladenbrot aus Vollkornmehl.

 

Das Krankheitsrisiko konnte bei einem höheren Verzehr an Vollkornprodukten weiter gesenkt werden, das galt bei Aufnahmen von bis zu 225 g Vollkorn täglich. Geprüft wurde auch, ob spezifische Vollkorn-Arten sich direkt auf das Krankheitsrisiko auswirken konnten. Eingeschlossen waren dabei Vollkornbrot, Vollkorn-Müslis und zu Mahlzeiten hinzugefügte Kleie, aber auch die Gesamtaufnahmen an Brot und Frühstücks-Cerealien, die ebenfalls die Risiken für kardiovaskuläre Krankheiten verringerten. Dagegen konnten raffinierte Getreidewaren, weißer Reis bzw. Reis und Getreidewaren allgemein das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten und auch andere Krankheiten nicht verringern. 

 

Diese Meta-Analyse bestärkt die Annahme, dass der erhöhte Konsum von Vollkornprodukten mit einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten und Krebs allgemein verbunden ist. Ein geringeres Krankheitsrisiko wurde ab drei Portionen Vollkorn (90 g) täglich beobachtet, es konnte mit dem Verzehr von bis zu siebeneinhalb Vollkorn-Portionen täglich (210 bis zu 225 g) noch verbessert werden. Die Forscher empfehlen daher für die gesamte Bevölkerung einen allgemein erhöhten Verzehr von Vollkornprodukten.

 

Quelle: Dagfinn Aune et al., Whole grain consumption and risk of cardiovascular disease, cancer, and all cause and cause specific mortality: systematic review and dose-response meta-analysis of prospective studies. In: British Medical Journal, Online-Veröffentlichung vom 14.6.2016, doi: 10.1136/bmj.i2716.


Zu den vielen positiven Wirkungen von Probiotika, gesunden Bakterien im Darm, gehört offenbar auch der Einfluss auf das Körpergewicht und den Body Mass Index

 

Zu den vielen positiven Wirkungen von Probiotika, gesunden Bakterien im Darm, gehört offenbar auch der Einfluss auf das Körpergewicht und den Body Mass Index (BMI).

 

Eine gute Versorgung mit gesunden Darmbakterien kann neben den Darmfunktionen das allgemeine Wohlbefinden und das Immunsystem fördern. Es gibt inzwischen einige Hinweise, dass Probiotika auch die Gewichtsabnahme unterstützen könnten. In einer Meta-Analyse von 25 (randomisierten, kontrollierten) Studien untersuchten chinesische Forscher diese Beziehung daher genauer.

 

Einbezogen in die Analyse waren 1.931 gesunde Erwachsene ab 18 Jahren, die Probiotika eingenommen hatten. Vor allem bei den übergewichtigen Teilnehmern konnten Probiotika das Körpergewicht und den BMI leicht verringern. Im Durchschnitt senkte die Aufnahme von Probiotika das Körpergewicht um knapp 600 Gramm und den BMI um 0,49 kg/m2. Nahmen die Teilnehmer jedoch mehr als eine Art von Probiotika (verschiedene Bakterienstämme) für wenigstens sechs Wochen ein, so erreichten sie einen stärkeren Gewichtsverlust. Bessere Werte erreichten auch die Teilnehmer, die mit einem BMI von wenigstens 25 übergewichtig waren.

 

Das Ausmaß des Gewichtsverlusts war zwar im Durchschnitt relativ gering, aber die Forscher heben hervor, dass auch ein kleinerer Abbau vom Körpergewicht bereits gute Wirkungen auf die Gesundheit haben kann. Dadurch könnten Krankheiten, die oft mit dem Übergewicht verbunden sind, z.B. Diabetes Typ 2 und hoher Blutdruck, verringert werden. Einen etwas stärkeren Effekt auf das Körpergewicht und den BMI erreichten die Probiotika bei der Aufnahme von mehreren Bakterienstämmen, bei längerer Anwendung von wenigstens acht Wochen und bei Übergewichtigen. 

 

Unser Tipp: Probiotika werden mit guten Mischungen der wichtigsten gesunden Darmbakterien, z.B. Laktobazillen und Bifidobakterien, als Nahrungsergänzungen angeboten. Sie sollten eine gute Qualität und Haltbarkeit haben, wichtig ist auch die möglichst hohe Anzahl der Bakterien.

 
Quelle: Qingqinq Zhang et al., Effect of probiotics on body weight and body-mass index: a systematic review and meta-analysis of randomized, controlled trials. In: International Journal of Food Sciences and Nutrition Vol. 67, Nr. 5, 2016, S.571-580, doi: 10.1080/09637486.2016.1181156.


In einer Auswertung vieler internationaler Studien zur Versorgung mit Vitamin E erreichte nur eine kleinere Gruppe der Teilnehmer die gesundheitlich optimalen Werte.

 

In einer Auswertung vieler internationaler Studien zur Versorgung mit Vitamin E erreichte nur eine kleinere Gruppe der Teilnehmer die gesundheitlich optimalen Werte.

 

Das fettlösliche Vitamin E kommt in vielen Lebensmitteln vor. Das gilt vor allem für Vollkornprodukte, Pflanzenöle, Samen, Nüsse, Obst, Gemüse, Milchprodukte und Eier. Vitamin E ist auch einigen Lebensmitteln zugesetzt und in vielen Nahrungsergänzungen enthalten. Mit einer ausgewogenen Ernährung kann der Bedarf in der Regel gedeckt werden. Dennoch zeigen einige Studien, dass die gute Versorgung nicht immer erreicht wird. Damit erhöht sich das Risiko für gestörte Körperfunktionen. Das betrifft u.a. den Fettstoffwechsel, das Immunsystem, kognitive Funktionen sowie das Muskel- und Herz-Kreislauf-System. Vitamin E ist auch ein wichtiges Antioxidans, das die Körperzellen vor schädlichen freien Radikalen (Lipidoxidation) schützen kann.

 

Forscher des MIPH (Mannheim Institute of Public Health, Social and Präventive Medicine, Universität Heidelberg) werteten internationale Studien zur Versorgung mit Vitamin E von 2000 bis 2012 in einer Meta-Analyse aus. Einbezogen waren 132 Studien mit knapp 250.000 Teilnehmern aus 46 Ländern. Ein großer Teil davon stammte aus den USA und Europa, darunter z.B. eine große EPIC-Studie mit 36.000 Teilnehmern. Die Aufnahmen von Vitamin E aus der Ernährung wurde bei allen Teilnehmern ebenso wie die Konzentration im Blutserum bestimmt. Leitwert war die wichtigste Vitamin E-Form, das Alpha-Tocopherol. Soweit die Studien andere Vitamin E-Formen einbezogen hatten, wurde dies berücksichtigt. Da die täglich empfohlenen Bedarfswerte sich in den Ländern teilweise unterscheiden, wurden die USA-Werte genutzt.

 

Der tägliche Bedarf von Vitamin E (RDA) beträgt dort 15mg für alle Menschen ab 14 Jahren. Berechnet wurde auch der mit 12mg Vitamin E etwas geringere EAR-Wert, der durchschnittliche tägliche Bedarf für die gleichen Altersgruppen. Die optimale Aufnahme von täglich 15mg Vitamin E erreichten nur 18%, auf den Durchschnitt von 12mg kamen 39% der Teilnehmer. Rund vier Fünftel der Teilnehmer waren also mit Vitamin E nicht in den gesundheitlich wünschenswerten Mengen versorgt, drei Fünftel erreichten nicht einmal die durchschnittliche Versorgung.

 

Verschiedene Beobachtungsstudien lassen annehmen, dass Vitamin E-Serumwerte (Alpha-Tocopherol) ab 30μmol/L sich positiv auf die Gesundheit bzw. auf die Prävention von Herz-Kreislauf- und einigen Krebskrankheiten auswirken. Diese optimalen Werte erreichten weltweit nur 21% der Teilnehmer. Als Schwellenwert für einen deutlichen Mangel an Vitamin E gelten Serumwerte unter 12μmol/L. Eine so geringe Versorgung fanden die Forscher bei 13% der Teilnehmer weltweit, in Europa war der Anteil mit 8% etwas geringer. Betroffen davon waren vor allem Neugeborene und Kinder bis zu 12 Jahren.

 

Die Forscher ziehen das Fazit, dass weltweit beträchtliche Teile der Bevölkerung mit Vitamin E nicht ausreichend bzw. optimal versorgt sein dürften. Insgesamt schnitten die Europäer etwas besser ab, dennoch ist die Versorgung auch hier nicht immer zufriedenstellend. Die EPIC-Studie zeigte z.B., dass die Versorgung mit Vitamin E im Süden besser ist als im Norden. Das ist vermutlich auf andere Ernährungsgewohnheiten zurückzuführen, da z.B. pflanzliche Öle im Süden mehr genutzt werden als im Norden.

 

Unser Tipp: Vitamin E wird in synthetischen und natürlichen Formen angeboten. Es ist in vielen Multi-Präparaten und einzeln erhältlich. Neben Alpha-Tocopherol werden auch natürliche gemischte Tocopherole angeboten, sie ergänzen neben Alpha- auch Beta-, Delta- und Gamma-Tocopherol und verstärken damit den antioxidativen Schutz durch Vitamin E.

 
Quelle: Péter Szabolcs et al., Systematic Review of Global Alpha-Tocopherol Status as Assessed by Nutritional Intake Levels and Blood Serum Concentrations. In: International Journal for Vitamin and Nutrition Research, Online-Veröffentlichung vom 14.7.2016, doi: 10.1024/0300-9831/a000281.



Flavonoide aus der Ernährung könnten bei guter Aufnahme das Risiko für Depressionen vor allem bei älteren Frauen verringern.

 

Flavonoide aus der Ernährung könnten bei guter Aufnahme das Risiko für Depressionen vor allem bei älteren Frauen verringern.

 

Flavonoide gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen, die auch in der Ernährung enthalten sind. Sie kommen in Obst, Gemüse, Getreide, Kräutern und Getränken, z.B. in Tee und Wein, vor. Flavonoide haben einige gesundheitliche Funktionen und wirken vor allem antioxidativ. Es gibt Hinweise, dass sie auch auf Mechanismen einwirken, die an der Entstehung von Depressionen beteiligt sind. Das betrifft die Senkung von neuronalen Entzündungen und Signalwege von Neuronen und Synapsen. Sie stärken außerdem die Blutgefäße, verbessern den Blutfluss und verringern den oxidativen Stress. Zwar können viele Flavonoid-Metaboliten die Blut-Hirn-Schranke überwinden, ob sie jedoch im Gehirn wirksam sind, könnte von ihrer Bioverfügbarkeit abhängen. Die wird z.B. von der Absorption, dem Stoffwechsel und der Verfügbarkeit in Zellen und Geweben beeinflusst.

 

Die Beziehung von Flavonoiden und dem Risiko für Depressionen ist bei Menschen wenig untersucht. Eine Forschergruppe aus den USA und Großbritannien prüfte die Beziehung anhand der über viele Jahre durchgeführten Nurses´Health Study (NHS und NHSII). Sie werteten Daten von 82.643 anfangs gesunden Frauen aus, die an mehreren Ernährungs-Befragungen teilgenommen hatten. Daraus konnte ihre Aufnahme von Flavonoiden berechnet werden. Je nach Menge der Pflanzenstoffe wurden sie fünf Gruppen zugeordnet, von einem sehr geringen bis zum höchsten Verzehr an Flavonoiden. Dabei wurden verschiedene Untergruppen bestimmt (z.B. Flavonole, Flavanole, Flavone, Isoflavone und Anthocyanidine). Weiter wurde ermittelt, ob die Teilnehmerinnen unter Depressionen gelitten hatten. Im Lauf von rund zehn Jahren gab es 10.752 Fälle.

 

Nicht alle Flavonoide wirkten sich auf Depressionen aus. Höhere Aufnahme von Flavonolen, Flavonen und Flavanonen konnten jedoch das Depressions-Risiko um 7 bis 10% senken. Frauen aus der ersten NHS-Studie konnten mit der höchsten Aufnahme an Gesamt- und polymeren Flavonoiden sowie Proanthocyanidinen das Depressions-Risiko um 9 bis 12% senken. Das entsprach z.B. zwei Portionen an Zitrusfrüchten (oder Saft) pro Tag im Vergleich zu weniger als einer Portion pro Woche. Bei älteren Frauen wirkte sich die Beziehung zwischen Flavonoiden und Depressionen stärker aus. Sie konnten bei sehr guter Versorgung z.B. mit Flavonen und Proanthocyanidinen ihr Risiko für Depressionen um 17 bzw. 10% verringern.

 

Auch wenn die Risikosenkung ingesamt als nicht sehr groß erscheinen mag, halten die Forscher diese Ergebnisse für sehr wichtig. Rund 5 % der Depressionen hätten durch den erhöhten Verzehr von Flavonoiden aus Obst, Gemüse und Getreideprodukten etc. verhindert werden können. Die Forscher heben dazu hervor, dass die Beziehung zwischen Flavonoiden und Depressionen in beiden Teilen der Nurses´Health Study nachgewiesen wurde. Das zeigt, dass die Ergebnisse nicht zufällig, sondern relativ stabil sind. In weiteren Studien sollte diese Beziehung nun genauer geprüft werden.

 

Unser Tipp: Flavonoide sind auch in vielen Nahrungsergänzungen einzeln oder als Bioflavonoid-Komplex und auch in Multipräparaten enthalten. Besonders bewährt haben sich u.a. Resveratrol aus Weintrauben und Rotwein, die Catechine aus dem grünen Tee und Hesperidin aus Zitrusfrüchten.

 
Quelle: Shun-Chiat Chang et al., Dietary flavonoid intake and risk of incident depression in midlife and older women. In: American Journal of Clinical Nutrition, Online-Veröffentlichung vom 13.7.2016, doi: 10.3945/ajcn.115.124545.


Übergewicht und Adipositas sind ein Risikofaktor für mehr Krebsarten als man bisher vermutete.

 

Übergewicht und Adipositas sind ein Risikofaktor für mehr Krebsarten als man bisher vermutete. Dabei steigt das Krebsrisiko, abhängig vom Ausmaß des Übergewichts, stetig an, wie die Auswertung vieler Studien zeigt.

 

Weltweit steigen die Zahlen für Übergewicht und Adipositas, dem starken Übergewicht mit einem Body Mass Index (BMI) ab 30, deutlich an, so dass Fachleute längst von einer Epidemie sprechen. Zu den Folgen gehören Veränderungen im Stoffwechsel und im Hormon-Haushalt. Dazu gehören z.B. die übermäßige Bildung von Östrogen, Testosteron, Insulin und IGF (Insulin-ähnliche Wachstumfaktoren), Adipokinen (vom Fettgewebe gebildete Signalmoleküle) und Entzündungsreaktionen. Das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislaufkrankheiten, aber auch für einige Krebsarten wird durch Übergewicht deutlich erhöht.

 

Die IARC (International Agency for Research on Cancer), ein Forschungsinstitut der Weltgesundheitsorganisation, untersucht seit vielen Jahren die Risiken für die Krebsentstehung. 2002 veröffentlichte sie einen Bericht, dass die Vermeidung von Übergewicht zum Schutz vor Krebs in Darm, Speiseröhre, Nieren, Brust und Gebärmutter beitragen kann. Nun wertete das IARC rund 1000 neuere Studien zum Thema aus und bezieht weitere acht Krebsarten ein, die vom Übergewicht beeinflusst werden können. Dazu gehören Krebskrankheiten in Magen, Leber, Gallenblase, Pankreas und Eierstöcken. Das gilt weiter für bestimmte Hirntumore (Meningeom), den Schilddrüsenkrebs und das multiple Myelom (Art der B-Zell-Lymphome). Mit einigen Einschränkungen gibt es dazu Hinweise, dass Übergewicht den Brustkrebs bei Männern, den Prostatakrebs und das (diffuse großzellige) B-Zell-Lymphom beeinflussen kann.

 

Die Auswertung der Studien zeigte weiter: Je höher der BMI, um so mehr steigt das Krebsrisiko an. Für Männer und Frauen war dabei das erhöhte Krebsrisiko durch Übergewicht gleich. Bei Übergewicht in jungen Jahren, als Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis zu 25 Jahren, stieg das Risiko für einige Krebsarten, z.B. in Darm und Leber, im Erwachsenenalter an. Zwischen den verschiedenen Regionen gab es kaum Unterschiede, Übergewicht erhöhte das Krebsrisiko in Nordamerika ebenso wie in Europa, Asien und im Mittleren Osten.

 

Die Autoren sind überzeugt davon, dass ein gesunder Lebensstil, ausgewogene Ernährung, ein normales Körpergewicht und körperliches Training sowie der Verzicht auf das Rauchen das Krebsrisiko verringern kann. Übergewicht sollte möglichst ein Leben lang vermieden oder auf ein normales Maß gesenkt werden. Einige Studien zeigten, dass bei einer deutlichen Gewichtsabnahme sich die hormonellen und entzündlichen Fehlsteuerungen im Körper wieder verringern. Auch das Risiko für Krebskrankheiten konnte durch ein geringeres Körpergewicht deutlich gesenkt werden.

 

Quelle: Béatrice Lauby-Secretan et al., Body Fatness and Cancer - Viewpoint of the IARC Working Group, In: New England Journal of Medicine, Vol. 375, Nr. 8, S.794-798, doi: 10.1056/NEJMsr1606602.

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Eine Untersuchung im deutschen Zweig der EPIC-Studie zeigt: Die mediterrane Ernährung kann, auch wenn sie nicht vollständig eingehalten wird, dazu beitragen, das Risiko für die Herzinsuffizienz zu senken.

 

Eine Untersuchung im deutschen Zweig der EPIC-Studie zeigt: Die mediterrane Ernährung kann, auch wenn sie nicht vollständig eingehalten wird, dazu beitragen, das Risiko für die Herzinsuffizienz zu senken.

 

Es gibt zunehmend mehr Nachweise über die Rolle der Ernährung bei der Entwicklung einer Herzinsuffizienz (Herzschwäche), auch wenn die Ergebnisse bisher nicht als völlig ausreichend gelten. Im Rahmen der großen europaweiten EPIC-Studie (European Perspectives Investigation into Cancer and Nutrition) über die Beziehungen der Ernährung zu chronischen Krankheiten wurde jetzt im deutschen Studienzweig diese Verbindung näher untersucht. Einbezogen waren rund 24.000 Teilnehmer im mittleren Alter.

 

Im Lauf der rund achtjährigen Beobachtungszeit traten in dieser großen Gruppe 209 Fälle von Herzinsuffizienz auf. Die Ernährung der Teilnehmer wurde mit einer Skala geprüft, mit der der Anpassungsgrad an die traditionelle (griechische) mediterrane Ernährung bestimmt werden konnte. Je mehr Punkte die Teilnehmer auf der Skala erreichten, um so stärker ernährten sie sich auf mediterrane Weise. Nach der Anpassung der Daten an Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht und Energieaufnahmen zeigte sich, dass der Anstieg von jeweils 2 Punkten auf der mediterranen Ernährungs-Skala mit einem um 26% geringeren Risiko für die Herzinsuffizienz verbunden war.

 

Nach der Einbeziehung von weiteren beeinflussenden Faktoren schwächte sich diese Beziehung leicht ab und war dann zwar weiter vorhanden, aber nicht mehr signifikant. Drei Komponenten waren jedoch signifikant mit dem Herzinsuffizienz-Risiko verbunden: der Konsum von Alkohol sowie von  Fleisch und Fisch. Positiv wirkte sich ein geringer Alkoholkonsum aus, schlechter dagegen wirkten sowohl ein sehr geringer als auch ein zu hoher Alkoholkonsum. Positiv wirkten sich weiter der relativ geringe Verzehr von Fleischwaren und häufigere Fischmahlzeiten aus.

 

Die Forscher ziehen das Fazit: Auch in einer Bevölkerung, die sich üblicherweise nicht mediterran ernährt, lassen sich mit kleinen Veränderungen, die sich der mediterranen Ernährung annähern, gesundheitliche Vorteile bei der Prävention der Herzinsuffizienz erreichen. Das gilt besonders für die Senkung des Fleischverzehrs, wenn gleichzeitig der Fischverzehr erhöht wird.

 

Quelle: J. Wirth et al., A Mediterranean-style diet, its components and the risk of heart failure: a prospektive population-based study in a non Mediterranean country. In: European Journal of Clinical Nutrition, Online-Veröffentlichung vom 10.8.2016, doi: 10.1038/ejcn.2016.140.

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Asthmatiker sollten den Verzehr von Schinken, Wurst und Salami meiden bzw. stark verringern. Der Nitratgehalt in diesen Dauerwurstwaren trägt vermutlich zu vermehrten Atembeschwerden von Asthmatikern bei.

 

Asthmatiker sollten den Verzehr von Schinken, Wurst und Salami meiden bzw. stark verringern. Der Nitratgehalt in diesen Dauerwurstwaren trägt vermutlich zu vermehrten Atembeschwerden von Asthmatikern bei.

 

Viele Fleischwaren, vor allem Dauerwurstwaren, werden mit Pökelsalz hergestellt, wodurch ihre Haltbarkeit verlängert wird. Dabei werden Nitrat und/oder Nitritpökelsalz eingesetzt, die im Körper zu Stickoxiden umgewandelt werden. In geringen Mengen tragen sie zur Entspannung der Blutgefäße und der glatten Gefäßmuskulatur bei, was bei Asthma-Patienten als allgemein günstig eingeschätzt wird. Bei einer zu hohen Nitrat-Aufnahme bildet sich jedoch der nitrosative und oxidative Stress. Er kann Entzündungen im Körper, u.a. in den Atemwegen, fördern sowie zu Lungenschäden und Asthma führen. Langfristig kann die Zufuhr von Nitraten die Beschwerden von Asthmatikern verschlechtern, wie die Auswertung einer französischen Studie zeigt.

 

Seit den 90er Jahren wird in Frankreich in einer Studie (Etude épidémiologique des facteurs génétiques et environnementaux de l´asthme) eine Gruppe von Asthmatikern beobachtet. Zur Kontrolle nehmen deren (erstgradige) Angehörige und gesunde Kontrollpersonen teil. In Untersuchungen von 2003 und 2007 gaben die Teilnehmer Auskunft über ihre Ernährung, dabei wurden sie auch nach dem Verzehr von Schinken, Wurst und Salami befragt. Weitere Untersuchungen fanden von 2011 bis 2013 statt. Insgesamt konnten die Daten von 971 Teilnehmern (im Durchschnitt 43 Jahre alt) ausgewertet werden, davon litten 42 % unter Asthma, Die Forscher setzten die Angaben zum Verzehr von gepökelten Fleischwaren mit den Asthma-Beschwerden in Beziehung. Als Mittelwert wurde der Verzehr von 2,5 Portionen Wurst und Schinken pro Woche angesetzt. Die Auswertung zeigte einen direkten Einfluss der gepökelten Wurstwaren auf die Asthma-Symptome.

 

Teilnehmer, die viermal pro Woche oder noch öfter Schinken, Wurst oder Salami aßen, hatten zu 76 % häufiger Verschlechterungen der Atembeschwerden im Vergleich zu denen, die solche Lebensmittel seltener oder nicht verzehrten. Da diese Wurstwaren meist pikant gewürzt sind, regen sie vermehrt den Appetit an, entsprechend waren die Wurstesser häufiger stark übergewichtig. Das trug zu  einem gewissen Maß (7 %) auch zu den Asthma-Symptomen bei. Im Lauf der durchschnittlichen Beobachtungszeit von sieben Jahren verschlechterten sich bei 20 % der Teilnehmer die Asthma-Symptome, z.B. mit Engegefühlen in der Brust und Atemnot. Je mehr gepökelte Fleischwaren die Teilnehmer aßen, um so stärker ausgeprägt waren ihre Symptome. Teilnehmer, die mehr gepökelte Wurstwaren aßen, waren außerdem häufiger Raucher, sie aßen kalorienreicher und nahmen mehr Natrium sowie mehr gesättigte Fettsäuren auf.

 

Die Forscher ziehen das Fazit: Bei Asthmatikern sollten gepökelte (und geräucherte) Fleisch- und Wurstwaren nicht zu oft auf dem Speiseplan stehen. Sie erhöhen nicht nur das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes, Lungenschäden und COPD, sondern auch das Risiko für Asthma-Beschwerden. 

 

Unser Tipp: Neben einer gesunden Ernährung spielen bei Asthma auch eine Reihe von Mikro-Nährstoffen eine wichtige Rolle. Dazu gehören beispielsweise die gute Versorgung mit Vitamin D und den gesunden Omega-3-Fettsäuren aus Fischölen.

 

Quelle:
Zhen Li et al., Cured meat intake is associated with worsening asthma symptoms. In: Thorax, Online-Veröffentlichung vom 20.12.2016, doi: 10.1136/thoraxjnl-2016-208375.


Die B-Vitamine spielen bei vielen Körperprozessen eine wichtige Rolle, z.B. im Herz-Kreislauf-, Knochen und Hirnsystem.

 

Die B-Vitamine spielen bei vielen Körperprozessen eine wichtige Rolle, z.B. im Herz-Kreislauf-, Knochen und Hirnsystem. Viele ältere Menschen sind aus ihrer Ernährung oft nicht ausreichend mit B-Vitaminen versorgt. Sie sollten daher besonders auf eine gute Versorgung mit diesen Vitaminen achten.

 

Die schützenden Funktionen von B-Vitaminen, vor allem von Folat und den Vitaminen B2 (Riboflavin), B6 (Pyridoxin) und B12 (Cobalamin), werden (nicht nur) bei Alterskrankheiten immer stärker erforscht. Bisher richtete sich der Blick vor allem auf die Funktionen von Folat (Folsäure ist dessen synthetische Form) und Vitamin B12. In Zukunft sollen auch die Beziehungen der Vitamine B2 und B6 intensiver untersucht werden. Defizite an B-Vitaminen können aufgrund verschiedener Bedingungen entstehen. Dazu gehört die unzureichende Aufnahme aus der Ernährung, ein erhöhter Bedarf, die schlechte Absorption, genetische Störungen und Krankheiten sowie die mögliche Interaktion mit einigen Medikamenten. Bekannt ist, dass ältere Menschen häufiger zu gering mit B-Vitaminen versorgt sind, das gilt vor allem für Folat, B2 und B6.

 

Der häufigste Grund für die schlechte Versorgung mit Folat und B2 im Alter ist eine zu geringe Zufuhr aus der Ernährung. Dagegen beruht eine zu geringe Versorgung mit Vitamin B12 meist auf einer Malabsorption, abhängig von der individuellen Auswahl von Lebensmitteln. B12 ist in pflanzlichen Lebensmitteln kaum enthalten, Vegetarier und vor allem Veganer sind daher oft zu wenig mit B12 versorgt. Außerdem entsteht im Alter ein erhöhter Bedarf an B6, u.a. weil Altersprozesse die Absorption der B-Vitamine negativ beeinflussen. Das beeinträchtigt u.a. den Transport und den Stoffwechsel der B-Vitamine. In einigen Beobachtungsstudien zeigte sich, dass ein geringer B-Vitamin-Status zu einem höheren Risiko für degenerative Krankheiten führt. Das gilt z.B. für Herz-Kreislauf-Krankheiten, Osteoporose und die Neigung zu Knochenbrüchen sowie für kognitive Dysfunktionen.

Eine geringe Versorgung mit B-Vitaminen führt vermutlich zu Störungen im Kohlenstoff-Metabolismus. Dieser trägt u.a. zur Biosynthese der DNA und RNA und zu Methylierungs-Reaktionen (Gen-Aktivierung und -Deaktivierung) bei. Folat und die damit verbundenen Vitamine B2, B6 und B12 haben eine vitale Rolle bei der Aufrechterhaltung des Ein-Kohlenstoff-Stoffwechsels. Störungen innerhalb dieser Abläufe als Folge eines zu geringen B-Vitamin-Status können die Gesundheit beeinträchtigen. Nachweise, dass die gute Versorgung mit B-Vitaminen dazu beitragen kann, vor Herz-Kreislauf-Krankheiten, Störungen im Knochen- und Hirnsystem zu schützen, nehmen in der Forschung zu.

 

Von einer guten Versorgung profitieren vor allem Menschen, die vorher mit diesen Vitaminen schlecht versorgt waren. Ältere Menschen sollten zur Vorbeugung vor degenerativen Krankheiten auf ihren B-Vitamin-Status achten und bei Bedarf B-Vitamine einzeln oder kombiniert bzw. den gesamten B-Komplex ergänzen.

 

Unser Tipp: Bei einer allgemeinen Ergänzung ist es oft empfehlenswert, die B-Vitamine als gesamten Komplex (insgesamt 8 Vitamine) zu ergänzen, da sie sich bei vielen Abläufen im Körper gegenseitig beeinflussen und unterstützen.

 

Quelle:
Kirsty Porter et al., Causes, Consequences and Public Health Implications of Low B-Vitamin Status in Ageing. In: Nutrients Vol. 8, Nr. 11, 2016, 725, doi: 10.3390/nu8110725.


Auf die Gesundheit der Knochen hat die Ernährung einen deutlichen Einfluss, wie eine Auswertung der seit vielen Jahren durchgeführten Rotterdam-Studie zeigt.

 

Auf die Gesundheit der Knochen hat die Ernährung einen deutlichen Einfluss, wie eine Auswertung der seit vielen Jahren durchgeführten Rotterdam-Studie zeigt. Viel Obst, Gemüse und Milchprodukte stärken die Knochenstruktur und senken das Risiko für Knochenbrüche.

 

Bisher fehlt es noch an genaueren Kenntnisse über die Beziehungen zwischen der Ernährung, Messungen der Knochen-Geometrie und dem Risiko für Knochenbrüche. Eine Gruppe von niederländischen und US-amerikanischen Forschern prüfte daher im Rahmen der Rotterdam-Studie, einer großen Bevölkerungsstudie, ob und wie sich die Ernährung auf die Knochengesundheit auswirkt. Einbezogen waren rund 4.000 Teilnehmer ab 55 Jahren. Alle wurden über ihre Ernährung ausführlich befragt, dabei wurden die jeweiligen Lebensmittel 28 Nahrungs-Gruppen zugeordnet. Bei allen Teilnehmern wurden weiter verschiedene Faktoren im Knochensystem gemessen, die Knochenmineraldichte, Knochenbreite und die Stabilität bzw. Instabilität der Knochen. Einbezogen in die Analyse wurden außerdem Knochenbrüche, die die Teilnehmer im Zeitraum von bis zu 15 Jahren vor dieser Untersuchung erlitten hatten.

 

Die Forscher konnten vier Ernährungsweisen ermitteln, durch die die Knochengesundheit beeinflusst wird. Sie fassten sie zu zwei sich grundlegend voneinander unterscheidenden Ernährungsweisen zusammen, die für die weiteren Auswertungen genutzt wurden. Auf der einen Seite stand eine Ernährung mit reichlich Obst, Gemüse und Milchprodukten, auf der anderen Seite eine Ernährung mit reichlich Süßigkeiten, tierischen Fetten, bei einem noch relativ moderaten Fleischverzehr. Unabhängig von anderen, die Knochengesundheit beeinflussenden Faktoren war die Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Milchprodukten mit einer besseren Knochengesundheit verbunden.

Sie führte zu einer höheren Knochenmineraldichte, besserer Knochenstärke und -stabilität und senkte das Risiko für Knochenbrüche durch Osteoporose oder Brüche an den Hüftknochen. Teilnehmer, die dagegen mehr Süßigkeiten, tierische Fette und Fleischmahlzeiten bevorzugten, hatten dazu im Vergleich eine schlechtere Knochengesundheit. Sie hatten instabilere Knochen und ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche durch Osteoporose oder Brüche an den Hüftknochen.

 

Die Forscher schließen aus diesen Ergebnissen, dass eine knochengesunde Ernährung zusätzlich zu medizinischen Maßnahmen, mit denen die Knochenmineraldichte gestärkt werden kann, das Risiko für Knochenbrüche verringern kann.

 

Unser Tipp: Gesunde Knochen brauchen mehr Mikro-Nährstoffe als nur Kalzium. Es gibt spezielle Formeln, die alle wichtigen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente und weitere Nährstoffe für das gesunde Knochen- und Muskelsystem ergänzen.

 

Quelle:
Ester A. L. de Jonge et al., Dietary patterns explaining differences in bone mineral density and hip structure in the elderly: the Rotterdam Study. In: The American Journal of Clinical Nutrition, Online-Veröffentlichung vom 30.11.2016, doi: 10.3945/ajcn.116.139196.


Neuere Forschungen zeigen, dass auch pflanzliche Extrakte und Substanzen wie grüner Tee und Resveratrol die Knochengesundheit und speziell die Gelenkfunktionen positiv beeinflussen können

 

Neuere Forschungen zeigen, dass auch pflanzliche Extrakte und Substanzen wie grüner Tee und Resveratrol die Knochengesundheit und speziell die Gelenkfunktionen positiv beeinflussen können.

 

Die rheumatoide Arthritis und die Arthrose sind weit verbreitete Gelenkerkrankungen. Sie können starke Schmerzen und eine eingeschränkte Beweglichkeit verursachen und treten mit zunehmendem Alter öfter auf. Seit einiger Zeit gibt es zunehmend Hinweise darauf, dass pflanzliche Extrakte aus dem grünen Tee ebenso wie Resveratrol, das bekannte Polyphenol aus dem Rotwein, bei Gelenkproblemen unterstützen können.

 

Ob Grüntee-Extrakte die Symptome der Knie-Arthrose verbessern können, prüfte eine Gruppe iranischer Mediziner in einer kleinen klinischen Studie mit 50 Erwachsenen. Bei allen Teilnehmern wurden die Schmerzempfindlichkeit und Steifigkeit der Kniegelenke mit verschiedenen Methoden (Visuelle Analogskala, WOMAC) untersucht. Sie wurden dann in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe erhielt vier Wochen lang zusätzlich zur medikamentösen Therapie mit dem schmerz- und entzündungslindernden Diclofenac einen Grüntee-Extrakt.

 

Die andere Gruppe nahm zur Kontrolle nur das Medikament ein. Bei Schmerzen und Steifigkeit zeigten sich zwischen den beiden Gruppen keine signifikanten Unterschiede. In der Gruppe mit den Grüntee-Extrakten hatten sich aber die Gelenkfunktionen signifikant verbessert. Die Forscher halten Grüntee-Extrakte daher für eine unterstützende Maßnahme bei Arthrose in den Kniegelenken. Sie empfehlen dazu weitere Studien, z.B. mit längerer Dauer und einer größeren Anzahl von Teilnehmern, durchzuführen. 

 

Resveratrol ist bisher vor allem für seine antioxidativen und antientzündlichen Wirkungen bekannt, durch die es zum Schutz des Herz-Kreislauf-Systems beitragen kann. Experimentelle Forschungen zeigen, dass Resveratrol möglicherweise auch rheumatische Prozesse sowie die T- und B-Zellen beeinflussen kann, die im Immunsystem und auch bei Rheuma-Krankheiten eine wichtige Rolle spielen. Eine französische Forschergruppe analysierte dazu in einer Literatur-Übersicht die bisherigen Forschungsergebnisse. Einige Untersuchungen zeigten, dass Resveratrol gelenkschützende Wirkungen hat, da u.a. die Bildung von entzündlichen Faktoren und Abbau-Prozesse verringert werden können. Eine erste klinische (randomisierte, doppelblinde) Studie aus Dänemark untersuchte 2014 die Wirkung von Resveratrol bei 74 übergewichtigen Männern im mittleren Alter in Bezug auf die Knochenmineraldichte und die alkalische Phosphatase (zeigt Veränderungen im Knochenstoffwechsel an).

 

Bei den Teilnehmern wurden 16 Wochen lang zwei Dosierungen  mit Gaben von 1.000 bzw. 150 mg Resveratrol täglich im Vergleich zu einem Placebo getestet. Mit der hoch dosierten Resveratrol-Gabe wurde die Knochenmineraldichte in Bereichen der Lendenwirbelsäule und die Werte der alkalischen Phosphatase im Vergleich zum Placebo deutlich verbessert. Die Forscher schließen daraus, dass Resveratrol vermutlich einen positiven Einfluss auf die Knochenbildung und -mineralisierung haben kann. Das könnte zum Schutz vor Arthrose und rheumatoider Arthritis beitragen. Auch hier sollten die Wirkungen in weiteren Studien näher geprüft werden.

 

Unser Tipp:

Grüntee-Extrakte gibt es in gut bioverfügbaren Formen. Mit Trans-Resveratrol steht ebenfalls eine gut bioverfügbare und stabile Form zur Nahrungsergänzung zur Verfügung.

 

Quelle:
Mohammad Hashem Hashempur et al., Green tea (Camellia sinensis) for patients with knee osteoarthritis: A randomized open-label active-controlled clinical trial. In: Clinical Nutrition, Online-Veröffentlichung vom 18.12.2016, doi: 10.1016/j.clnu.2016.12.004.
Christelle Nguyen et al., Resveratrol Potential Therapeutic Interest in Joint Disorders: A Critical Narrative Review. In: Nutrients Vol 9, Nr. 1, 2017, 45, doi: 10.3390/nu9010045.